DE1961048C3 - Verfahren zur Entschwefelung von industriellen Gasen, insbesondere Abgasen, wie Rauchgasen - Google Patents

Verfahren zur Entschwefelung von industriellen Gasen, insbesondere Abgasen, wie Rauchgasen

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DE1961048C3
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Dieter 4370 Mari; Schmitz Wilhelm Dr.; Schüpphaus Klaus Dipl.-Ing.; 4350 Recklinghausen Laufhütte
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Fa. Carl Still, 4350 Recklinghausen
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Description

25
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entschwefelung von industriellen Gasen, insbesondere Abgasen, wie Rauchgasen, wobei die Gase mit wäßrigen Schlämmen und Suspensionen von Erdalkalikarbonaten oder -hydroxiden oder diese enthaltenden Stoffen gewaschen werden und die wäßrigen Suspensionen nach dem Waschen des Gases in einem Naßwäscher durch Absetzen, Filtrieren oder Zentrifugieren in einen Schlammanteil und einen Wasseranteil autgetrennt werden und in dem abgetrennten Wasser, nachdem es in seiner Menge durch Frischwasser ergänzt worden ist, wiederum Erdalkalikarbonat oder -hydroxid bzw. dieses enthaltende Stoffe suspendiert werden und die Suspension in den Wascher gepumpt wird.
Ein solches Verfahren, bei dem Kalziumhydroxid angewendet wird ist durch A. L. Kohl und F. C. Riesenfeld »Gas Purification« (1960, S. 233, 234) bekanntgeworden.
Zur Entfernung von schädlichen Schwefeloxiden, wie Schwefeldioxid und Schwefeltrioxid, aus industriellen Gasen sind auch sogenannte Naßverfahren bekannt, bei denen die Rauchgase mit wäßrigen Schlämmen, Suspensionen oder Lösungen gewaschen werden, die Alkali- oder andere Erdalkaliverbindungen enthalten. Die Schwefeloxide werden in dem Wasseranteil des Schlammes oder der Suspension gelöst, und sie reagieren dann mit den Alkali- bzw. Erdalkaliverbindungen, z. B. Kalziumkarbonat, unter Bildung von Sulfiten und Sulfaten. Es handelt sich dabei also um Absorptionsverfahren.
Für solche Verfahren werden auch schon Erdalkali enthaltende Stoffe, wie z. B. Brennstoffaschen, angewendet, wobei den Rauchgasen Sauerstoff und den Aschen Komponenten, die die Überführung von Sulfit in Sulfat beschleunigen, zugesetzt werden.
Als Abfallprodukt fallen bei diesem Verfahren wäßrige Schlämme oder Suspensionen an, die im Anfallzustand nicht verwertbar sind, aber auch nicht einfach in die Vorfluter der Abwässeranlagen abgelassen werden können, sondern einer Aufarbeitung bedürfen.
Es ist bekannt, solche Suspensionen z. B. einzudicken und die ungelösten und mehr oder weniger wasserunlöslichen Sulfite bzw. Sulfate auf Halden zu deponieren. Doch ist der Aufwand an Fremdwärme dazu beträchtlich und ökonomisch nicht vertretbar.
Es wird ein neues Verfahren der eingangs definierten Art vorgeschlagen, bei dem die Aufarbeitung der Schlämme bzw. Suspensionen keine zusätzlichen Energien erfordert.
Gekennzeichnet ist das neue Verfahren dadurch, daß der abgetrennte Schlammanteil in einen Trockner ein· gedüst wird, der im Strom des zu entschwefelnden Gases vordem Naßwäscher angeordnet ist.
Kalkstein bzw. Kalziumhydroxid sind besonders geeignet für das neue Verfahren, da Kalziumsulfit und Kalziumsulfat sehr unlöslich in Wasser sind und mit den gesättigten Lösungen keine großen Mengen dieser Stoffe im Kreislauf herumgetragen werden. Aber auch die entsprechenden Magnesiumverbindungen mit größerer Löslichkeit des Sulfits und Sulfats können eingesetzt werden. Schließlich können auch Stoffe, die Erdal kalikarbonat oder -hydroxid enthalten, eingesetzt werden, z. B. Brennstoffaschen oder auch Rückstände der Erzaufbereitung oder Erzflotation. Alkalisalze sind wegen ihrer großen Wasserlöslichkeit weniger geeignet für das neue Verfahren.
Vorteilhaft ist ferner bei dem neuen Verfahren der an sich bekannte Kreislauf des Wassers, wodurch erhebliche Mengen davon eingespart werden, sowie die Abkühlung und Anfeuchtung des Gases vor der Naßwäsche unter Ausnutzung der Überhitzungswärme des Gases. Abwasserprobleme treten dabei nicht auf.
Die absorbierenden Stoffe werden bei dem neuen Verfahren stöchiometrisch mit Schwefeloxiden beladen. Lediglich um Schwankungen im Schwefeloxidgehalt der zu behandelnden Gase und im Erdalkaligehalt der eingesetzten Absorptionsstoffe auszugleichen, empfiehlt es sich, solche Mengen einzusetzen, die die errechneten mittleren Mengen um 10 Prozent übersteigen.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird sie mittels der Figur erläutert.
Dem Vorabscheider 1 wird durch Leitung 2 das Heiße Rauchgas zugeführt und darin werden etwa 80% der Flugasche des Rauchgases abgeschieden. Die Flugasche wird durch die Leitungen 3 und 30 abgezogen und auf Halde gebracht. Das vorgereinigte Rauchgas zieht durch Leitung 4 in den Trockner 5 und von dort durch Leitung 6 in den Naßwäscher 7 und weiter durch Leitung 8, den Aufheizofen 9, Leitung 10, Ventilator 11, Leitung 12 in den Kamin 13. Durch Leitung 14 wird Wasser und durch Leitung 15 Kalkstein in die Pumpvorlage 16 gegeben und die Suspension durch Leitung 17. Pumpe 18 und Leitungen 19 und 20, sowie die Verteilerdüsen 21 und 22 in den Naßwäscher 7 eingesprüht. Die zum großen Teil umgesetzte Suspension sammelt sich am Boden des Naßwäschers 7 und wird durch Leitung 23 in das Absetzbecken 24 geleitet. Hier «etzt sich der Feststoffanteil der Suspension ab und das überstehende Wasser fließt durch Leitung 25 in die Purnpvorlage 16 ab. Der schlammige Feststoffanteil wird durch Leitung 26 abgezogen und durch Pumpe 27, Leitung 28 und Verteilerdüse 29 in den Trockner 5 gefördert. Hier wird der Rest der Erdalkaliverbindung zu Sulfit bzw. Sulfat umgesetzt und der schlammige Feststoff so weit getrocknet, daß am Boden ein rieselfähiges Produkt durch Leitung 30 abgezogen wird. Der Einfachheit halber und zur besseren Bindung der Flugasche zieht man die Flugasche durch Leitungen 3 und 30 und das Erdalk.alisulfit bzw. Sulfat durch Leitung 30 gemeinsam ab.
Beispiel
20 000 Nm3 Rauchgas einer Kesselanlage von 1200C, mit einem SCh-Gehalt von 3 g/Nm3, einem Flugaschegehalt von 15g/Nm3 und einem Vv'asserdampfgehalt von 45 g/Nm3, entsprechend einem Wassertaupunkt von 34° C, werden nach Vorentstaubung bis auf 4 g/Nm3 mit 80 m3/h einer wäßrigen Suspension, in der 90 kg Kalkstein suspendiert sind, in dem Naßwäscher 22 (Figur) gewaschen. Die aus dem Wascher ablaufende Suspension wird in das Absetzbecken 24 geleitet, in dem sie sich in einen schlammigen Feststoffanteil und Wasser trennt. Das Wasser fließt in die Pumpvorlage 16, während HOO kg/h Sulfitschlamm mit geringen Anteilen noch nicht umgesetzten Kalksteins und 80% Wasser in den im Gasstrom vor dem Naßwäscher angeordneten Trockner 5 gepumpt werden. In dem Trockner werden die letzten, noch nicht umgesetzten Kalksteinanteile zu Sulfit umgesetzt und der Schlamm unter Ausnützung der Überhitzungswärme des Gases so weit getrocknet, daß ein rieselfähiges Gut mit einem Wassergehalt von weniger als 10% am Boden des Trockners durch Leitung 30 abgezogen und auf einer Halde deponiert werden kann. Das in dem Trockner auf 46° C gekühlte, angefeuchtete Rauchgas zieht in den Naßwäscher 7 und wird darin vollends entschwefelt; es enthält danach SO2 nur noch in Spuren. Das von der Suspension abgetrennte, in die Pumpenvorlage 16 übergetretene Wasser wird in seiner Menge um 0,88 m3/h — das ist der Anteil, der beim Schlamm verblieben ist — ergänzt, 90 kg Kalkstein darin suspendiert und die Suspension dem Naßwäscher zugeführt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Entschwefelung von industriellen Gasen, insbesondere Abgasen, wie Rauchgasen, wobei die Gase mit wäßrigen Schlämmen und Suspensionen von Erdalkalikarbonaten oder -hydroxiden oder diese enthaltenden Stoffen gewaschen werden und die wäßrigen Suspensionen nach dem Waschen des Gases in einem Naßwäscher durch Absetzen, Filtrieren oder Zentrifugieren in einen Schlammanteil und einen Wasseranteil aufgetrennt werden und in dem abgetrennten Wasser, nachdem es in seiner Menge durch Frischwasser ergänzt worden ist, wiederum Erdalkalikarbonat oder -hydroxid bzw. dieses enthaltende Stoffe suspendiert werden und die Suspension in den Wascher gepumpt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der abgetrennte Schlammanteil in einen Trockner eingedöst wird, der im Strom des zu entschwefelnden Gases vor dem Naßwäscher angeordnet ist.
DE19691961048 1969-12-05 Verfahren zur Entschwefelung von industriellen Gasen, insbesondere Abgasen, wie Rauchgasen Expired DE1961048C3 (de)

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DE1961048A1 DE1961048A1 (de) 1971-06-09
DE1961048B2 DE1961048B2 (de) 1976-04-01
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