DE19608300A1 - Mit einem Kreisprozeß arbeitende Wärmekraftmaschine - Google Patents
Mit einem Kreisprozeß arbeitende WärmekraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine mit einem Kreisprozeß arbei
tende Wärmekraftmaschine, enthaltend
- (a) einen abgeschlossenen Raum, in dem ein Arbeitsmedium eingeschlossen ist,
- (b) Wärmeaustauschmittel, mittels denen dem Arbeitsmedium Wärme zu- und abgeführt wird.
Solche Wärmekraftmaschinen setzen zugeführte Wärmeenergie
in Arbeit um. Der Wirkungsgrad einer Wärmekraftmaschine ist
definiert als das Verhältnis von geleisteter Arbeit A zu
zugeführter Wärmeenergie Qzu
(1) η = A/Qzu.
Bei einem idealisierten Kreisprozeß ohne Verluste,
beispielsweise nach Carnot, läßt sich zeigen, daß
(2) η = A/Qzu = (Qzu-Qab)/Qzu,
wobei Qab die abgeführte Wärmeenergie ist.
Solche Wärmekraftmaschinen sind beispielsweise als
sogenannte Heißluftmaschinen allgemein bekannt und in
vielen Lehrbücher der Thermodynamik beschrieben, beispiels
weise "Thermodynamik" von E. Schmidt, 9. Auflage, Springer-
Verlag 1962, S. 132-138. Zwei Kolbenmaschinen (oder Turbo
maschinen) sind über ein Leitungssystem mit zwei Wärme
tauschern miteinander verbunden. In den Kolbenmaschinen,
das Leitungssystem und die Wärmetauscher befindet sich Luft
als Arbeitsmedium. Je nach Aufbau der Heißluftmaschine kann
das Arbeitsmedium verschiedene Prozesse durchlaufen.
Beispielsweise kann die Kompression und Expansion adiaba
tisch (Joule-Prozeß) oder isotherm (Ericson-Prozeß)
verlaufen. In der Praxis sind solche idealisierte Prozesse
jedoch nur annähernd durchführbar.
In mehreren verschiedenen Druckschriften sind Wärmekraft
maschinen offenbart, durch welche der Wirkungsgrad der
Wärmekraftmaschine verbessert werden soll:
Die DE 41 01 500 A1 offenbart eine mit einem Kreisprozeß arbeitende Wärmekraftmaschine mit einer Zylinderkammer, die durch einen Kolben begrenzt ist. In der Zylinderkammer ist eine Menge einer verdampfbaren Flüssigkeit als Arbeits medium bei einer Ausgangstemperatur vorgesehen. In einer ersten Arbeitsphase vergrößert sich das Volumen der Zylinderkammer von einem inneren Totpunkt durch Auswärts bewegung des Kolbens bis zu einem äußeren Totpunkt. Im unteren Totpunkt wird die Bewegung des Kolbens für eine vorgegebene Zeitspanne angehalten. Dadurch wird eine Kondensation des unterkühlten Dampfes der Flüssigkeit eingeleitet. Dies führt zu einem plötzlichen Druckabfall. In einer zweiten Arbeitsphase wird dann der Kolben zum inneren Totpunkt bewegt. Das abgekühlte Kondensat wird mittels eines Wärmetauschers auf die Ausgangstemperatur erwärmt. Bei der DE 41 01 500 A1 besteht das Arbeitsmedium nur aus einer Komponente.
Die DE 41 01 500 A1 offenbart eine mit einem Kreisprozeß arbeitende Wärmekraftmaschine mit einer Zylinderkammer, die durch einen Kolben begrenzt ist. In der Zylinderkammer ist eine Menge einer verdampfbaren Flüssigkeit als Arbeits medium bei einer Ausgangstemperatur vorgesehen. In einer ersten Arbeitsphase vergrößert sich das Volumen der Zylinderkammer von einem inneren Totpunkt durch Auswärts bewegung des Kolbens bis zu einem äußeren Totpunkt. Im unteren Totpunkt wird die Bewegung des Kolbens für eine vorgegebene Zeitspanne angehalten. Dadurch wird eine Kondensation des unterkühlten Dampfes der Flüssigkeit eingeleitet. Dies führt zu einem plötzlichen Druckabfall. In einer zweiten Arbeitsphase wird dann der Kolben zum inneren Totpunkt bewegt. Das abgekühlte Kondensat wird mittels eines Wärmetauschers auf die Ausgangstemperatur erwärmt. Bei der DE 41 01 500 A1 besteht das Arbeitsmedium nur aus einer Komponente.
Durch die DE 42 44 016 C2 ist eine Wärmekraftmaschine der
eingangs genannten Art bekannt, bei welcher das Arbeits
medium ein Zweistoffgemisch aus Stickstoff und Butan ist.
Die Wärmekraftmaschine besteht aus einem auf einer Tempera
tur von 104,5°C gehaltenen Kessel und einem mit dem Kessel
und einem im Kessel angeordneten Wärmetauscher verbundenen
Zylinder, welcher von einem Kolben abgeschlossen ist. Das
Verhältnis der Konzentrationen von Stickstoff und Butan
sowie die Ausgangstemperatur (Kesseltemperatur) werden
dabei so gewählt, daß das Zweistoffgemisch bei der
Ausgangstemperatur im Bereich der retrograden Kondensation
und die Ausgangstemperatur zwischen den kritischen Tempera
turen von Stickstoff und Butan liegt. Durch Verwendung
eines solchen Zweistoffgemisches soll der Wirkungsgrad
einer Wärmekraftmaschine verbessert werden. Dies wird
dadurch erreicht, daß die Expansion des Volumens des Zwei
stoffgemisches im Bereich der retrograden Kondensation so
schnell erfolgt, daß die Kondensatbildung verzögert wird.
Im äußeren Totpunkt des Kolbens geht das System aus diesem
instabilen Zustand in den Gleichgewichtszustand über. Durch
ein dabei auftretendes, besonderes Verhalten des Zweistoff
gemisches (Abknickung der Isobaren an der Phasengrenze),
ist dies ist mit einem Druckabfall verbunden. Dies erhöht
die geleistete Arbeit bei gegebener Wärmezufuhr und
verbessert also den Wirkungsgrad der Wärmekraftmaschine.
Die Eigenschaften von Mehrstoffgemischen sind beispiels
weise beschrieben in einem Buch von Stephan und Mayinger
"Thermodynamik Grundlagen und technische Anwendungen", 11.
Auflage, Band 2, Springer-Verlag, insbesondere S. 59-67.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Wirkungsgrad
einer Wärmekraftmaschine der eingangs genannten Art zu
verbessern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
- (c) das Arbeitsmedium ein Mehrstoffgemisch ist und
- (d) das Mischungsverhältnis des Mehrstoffgemisches, der Arbeitsdruckbereich und der Arbeitstemperaturbereich der Wärmekraftmaschine so gewählt wird, daß, bezogen auf das Verhalten eines Einstoff-Arbeitsmedium, die Temperatur des Mehrstoffgemisches in einem bestimmten Druckbereich bei abnehmendem Druck weniger sinkt und bei steigendem Druck weniger steigt.
Ein solches Verhalten des Arbeitsmediums wirkt sich günstig
auf den Wirkungsgrad aus. Die abzuführende Wärmemenge Qab
wird dann nämlich kleiner und damit der Wirkungsgrad η
größer (vgl. Gl. (2)).
Diese Verhältnisse werden noch günstiger, wenn das
Mischungsverhältnis des Mehrstoffgemisches, der Arbeits
druckbereich und der Arbeitstemperaturbereich der Wärme
kraftmaschine so gewählt wird, daß die Temperatur des Mehr
stoffgemisches bei einer Druckänderung annähernd konstant
bleibt.
Noch günstigere Verhältnisse für den Wirkungsgrad erhält
man, wenn das Mischungsverhältnis des Mehrstoffgemisches,
der Arbeitsdruckbereich und der Arbeitstemperaturbereich
der Wärmekraftmaschine so gewählt wird, daß die Temperatur
des Mehrstoffgemisches mit steigendem Druck sinkt und mit
abnehmendem Druck steigt.
Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß es Stoff
gemische mit solchen Verhalten gibt. Solche Verhalten zeigt
beispielsweise ein Mehrstoffgemisch aus Stickstoff und
Butan in einem Mischungsverhältnis von ungefähr 10% Stick
stoff und 90% Butan. Ein Mehrstoffgemisch aus Stickstoff
und Kohlendioxyd in einem Mischungsverhältnis von ungefähr
10% Stickstoff und 90% Kohlendioxyd zeigt ebenfalls solches
Verhalten, wie auch ein Mehrstoffgemisch aus Wasserstoff
und Kohlendioxyd in einem solchen Mischungsverhältnis.
Es hat sich experimentell weiterhin gezeigt, daß diese
Verhalten durch Zusatz von Wasser in geringen Mengen
begünstigt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter
Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung und zeigt eine
Wärmekraftmaschine der hier vorliegenden Art.
Fig. 2 zeigt in einem p-V-Diagramm die Zustandsänderungen
des Arbeitsmediums bei einem Kreisprozeß in einer
Wärmekraftmaschine.
Fig. 3 zeigt in einem Diagramm Messungen der Adiabaten-
Exponenten K für ein Gemisch aus Stickstoff und
Kohlendioxyd in verschiedenen Mischungs
verhältnisse.
Anhand von Fig. 1 soll die Wirkungsweise einer Wärmekraft
maschine beschrieben werden. Eine erste Turbine ist mit 10
und eine zweite Turbine mit 12 bezeichnet. Durch die beiden
Turbinen 10 und 12 streckt sich eine Welle 14. An der Welle
14 kann beispielsweise ein (nicht gezeigter) Generator zur
Stromerzeugung angeschlossen sein. Dabei befindet sich die
erste Turbine 10 an der sogenannten kalten Seite und die
zweite Turbine 12 an der sogenannten warmen Seite der
Wärmekraftmaschine.
Die beiden Turbinen 10 und 12 sind über ein Leitungssystem
miteinander verbunden. Eine erste Leitung 16 verbindet die
erste Turbine 10 mit dem Eingang der kalten Seite eines
ersten Wärmetauschers 18. Der Ausgang der warmen Seite des
ersten Wärmetauschers 18 ist über eine Leitung 20 mit dem
Eingang der kalten Seite eines zweiten Wärmetauschers 22
verbunden. Der Ausgang der warmen Seite des zweiten Wärme
tauschers 22 ist über eine Leitung 24 mit der zweiten
Turbine 12 verbunden. Eine Leitung 26 verbindet die zweite
Turbine 12 mit dem Eingang der warmen Seite des ersten
Wärmetauschers 18. Der Ausgang der kalten Seite des ersten
Wärmetauschers 18 ist über eine Leitung 20 mit dem Eingang
der warmen Seite eines dritten Wärmetauschers 30 verbunden.
Der Ausgang der kalten Seite des dritten Wärmetauschers 30
ist über eine Leitung 32 mit der ersten Turbine 10
verbunden. Dieses System bildet ein geschlossenes System,
in welchem das Arbeitsmedium der Wärmekraftmaschine
eingeschlossen ist. Das Arbeitsmedium fließt in Richtung
der Pfeile in Fig. 1.
Der Eingang der warmen Seite und der Ausgang der kalten
Seite des zweiten Wärmetauschers 22 sind über Leitungen 34
und 36 mit einem ersten Kessel 38 verbunden. Der Eingang
der kalten Seite und der Ausgang der warmen Seite des
dritten Wärmetauschers 30 sind über Leitungen 40 und 42 mit
einem zweiten Kessel 44 verbunden. Der erste Kessel 38 wird
auf eine Temperatur T₂ gehalten. Der zweite Kessel 44 wird
auf eine Temperatur T₄ gehalten, wobei T₂<T₄ ist.
Das Arbeitsmedium wird in der ersten Turbine 10 auf den
Druck p₁ komprimiert. Es fließt dann über die Leitung 16 in
den ersten Wärmetauscher 18. Hier wird das Arbeitsmedium
von der Temperatur T₁ auf eine Temperatur Tw erwärmt. Dies
erfolgt im Gegenstromverfahren durch gleichzeitige
Abkühlung des von der zweiten Turbine 12 kommenden Arbeits
mediums. Das Arbeitsmedium fließt dann weiter über die
Leitung 20 in den zweiten Wärmetauscher 22. Hier wird das
Arbeitsmedium von der Temperatur Tw auf die Temperatur T₂
erwärmt. Dies erfolgt im Gegenstromverfahren durch gleich
zeitige Abkühlung des von dem ersten Kessel 38 kommenden
Mediums. In der zweiten Turbine 12 wird das Arbeitsmedium
dann entspannt, wodurch Arbeit geleistet wird. Das Arbeits
medium verläßt die zweite Turbine 12 unter dem Druck p₃ und
mit der Temperatur T₃. Es fließt über die Leitung 26 in den
ersten Wärmetauscher 18 und wird hier auf eine Temperatur Tk
abgekühlt. Das Arbeitsmedium fließt dann weiter über die
Leitung 28 in den dritten Wärmetauscher 30. Hier wird das
Arbeitsmedium von der Temperatur Tk auf die Temperatur T₁
abgekühlt. Dies erfolgt im Gegenstromverfahren durch
gleichzeitige Erwärmung des von dem zweiten Kessel 44
kommenden Mediums.
Durch den ersten Wärmetauscher 18 ist es nicht möglich, das
Arbeitsmedium aus der Leitung 16 auf die Temperatur T₂ des
Arbeitsmediums aus der Leitung 26 zu erwärmen oder das
Arbeitsmedium aus der Leitung 26 auf die Temperatur T₁ des
Arbeitsmediums aus der Leitung 16 abzukühlen. Es gilt also
immer T₂<Tw<Tk<T₁.
Fig. 2 zeigt ein p-V-Diagramm und veranschaulicht die
Zustandsänderungen des Arbeitsmediums bei einem Durchlauf
durch die Wärmekraftmaschine. Anhand von diesem Zustands
diagramm soll die Arbeitsweise der beschriebenen Wärme
kraftmaschine erläutert werden:
Das Arbeitsmedium verläßt die erste Turbine 10 unter einem
Druck p₁ und mit einer Temperatur T₁. Dies entspricht dem
Punkt I in Fig. 2.
In einer ersten Arbeitsphase wird das Arbeitsmedium
annähernd isobar (p₁ = p₂) von der Temperatur T₁ auf eine
Temperatur T₂ erwärmt, wobei das Volumen des Arbeitsmediums
von einem Volumen V₁ auf einem Volumen V₂ zunimmt. Dabei
wird in dem ersten Wärmetauscher 18 die Temperatur des
Arbeitsmediums von T₁ auf Tw und in dem zweiten Wärme
tauscher 22 Tw auf T₂ erhöht.
In einer zweiten Arbeitsphase wird das Arbeitsmedium
annähernd adiabatisch von dem Druck p₂ auf einem Druck p₃
entspannt und von dem Volumen V₂ auf einem Volumen V₃
expandiert, wobei die Temperatur von der Temperatur T₂ auf
die Temperatur T₃ abnimmt.
In einer dritten Arbeitsphase wird das Arbeitsmedium
annähernd isobar (p₃ = p₄) von der Temperatur T₃ auf die
Temperatur T₄ abgekühlt, wobei das Volumen des Arbeits
mediums von dem Volumen V₃ auf einem Volumen V₄ abnimmt.
In einer vierten Arbeitsphase wird das Arbeitsmedium
annähernd adiabatisch von dem Druck p₄ auf dem Druck p₁ und
von dem Volumen V₄ auf dem Volumen V₁ komprimiert, wobei die
Temperatur sich von der Temperatur T₄ auf die Temperatur T₁
ändert.
Das p-V-Diagramm bildet eine geschlossene Kurve, die eine
Fläche umschließt und im Uhrzeigersinn durchlaufen wird.
Die Wärmekraftmaschine leistet daher bei jedem Zyklus
mechanische Arbeit.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel arbeitet die erste
Turbine 10 als Verdichter und die zweite Turbine 12 als
Maschine. Über die Welle 14 wird die Turbine 10 von der
Turbine 12 angetrieben. Es sei erwähnt, daß nicht nur
Turbinen verwendet werden können, sondern beispielsweise
auch Kolbenmaschinen. Weiterhin sei erwähnt, daß die hier
beschriebene Wärmekraftmaschine nach dem sogenannten Joule-
Prozeß arbeitet. Die Erfindung ist aber nicht beschränkt
auf Wärmekraftmaschinen, welche nach diesem Arbeitsdiagramm
arbeiten, sondern findet für alle Wärmekraftmaschinen
Anwendung.
Erfindungsgemäß wird nun als Arbeitsmedium ein Mehrstoff
gemisch verwendet. In verschiedenen Experimenten hat es
sich gezeigt, das Stoffgemische aus ca. 90% Kohlendioxyd
und ca. 10% Stickstoff und Stoffgemische aus ca. 90% Butan
und ca. 10% Stickstoff auffallende Eigenschaften zeigen.
Diese Eigenschaften werden noch weiter verstärkt, wenn den
Stoffgemischen Wasser in geringen Mengen zugeführt werden.
Folgende Effekte sind experimentell beobachtet worden:
Wenn in einen mit (gasförmigem und flüssigem) Kohlendioxyd gefüllten, geschlossenen Behälter bei einer Temperatur von 0°C Stickstoff eingeleitet wird, dann erhöht sich, wie erwartet, der Druck in dem Behälter. Überraschenderweise sinkt dabei die Temperatur auf ca. -10°C ab. Der selbe Effekt tritt auch mit Wasserstoff statt Stickstoff sogar in verstärkter Form auf. Dieser Effekt ist auch bei Ausgangs temperaturen bis +20°C zu beobachten. Über +20°C wird der Effekt nicht mehr beobachtet. Das Absinken der Temperatur mit steigendem Druck wird nur bei kleinen Einfüllmengen von Stickstoff beobachtet. Wenn der Stickstoffgehalt ca. 20% übersteigt, verschwindet der Effekt ebenfalls. Wenn man also ein Arbeitsmedium aus ca. 90% Kohlendioxyd und ca. 10% Stickstoff in einer Wärmekraftmaschine verwendet, und T₁ auf 0°C hält (s. Fig. 2), dann wird das Arbeitsmedium bei der Kompression in der Turbine 10 nur wenig erwärmt.
Wenn in einen mit (gasförmigem und flüssigem) Kohlendioxyd gefüllten, geschlossenen Behälter bei einer Temperatur von 0°C Stickstoff eingeleitet wird, dann erhöht sich, wie erwartet, der Druck in dem Behälter. Überraschenderweise sinkt dabei die Temperatur auf ca. -10°C ab. Der selbe Effekt tritt auch mit Wasserstoff statt Stickstoff sogar in verstärkter Form auf. Dieser Effekt ist auch bei Ausgangs temperaturen bis +20°C zu beobachten. Über +20°C wird der Effekt nicht mehr beobachtet. Das Absinken der Temperatur mit steigendem Druck wird nur bei kleinen Einfüllmengen von Stickstoff beobachtet. Wenn der Stickstoffgehalt ca. 20% übersteigt, verschwindet der Effekt ebenfalls. Wenn man also ein Arbeitsmedium aus ca. 90% Kohlendioxyd und ca. 10% Stickstoff in einer Wärmekraftmaschine verwendet, und T₁ auf 0°C hält (s. Fig. 2), dann wird das Arbeitsmedium bei der Kompression in der Turbine 10 nur wenig erwärmt.
Anders verhält sich ein Gemisch aus ca. 90% Butan und ca.
10% Stickstoff. Wenn ein solches Gemisch bei einer
Ausgangstemperatur von 94°C von einem Druck von ca. 127 bar
auf einen Druck von ca. 100 bar expandiert wird, dann
steigt die Temperatur des Gemisches auf ca. 127°C. Wenn der
Druck wieder auf 127 bar erhöht wird, sinkt die Temperatur
auf die Ausgangstemperatur wieder ab. Bei bekannten Stoffen
und Stoffgemische erwartet man ein umgekehrtes Verhalten
erwarten.
Eine weitere Eigenschaft dieser Stoffgemische wirkt sich
auf den Wirkungsgrad η einer Wärmekraftmaschine günstig
aus. Es läßt sich zeigen, daß bei adiabatischer Zustands
änderung eines Gases der Kurvenverlauf durch die Gleichung
(3) pVκ = C,
sehr gut beschrieben wird, wobei C eine Konstante ist.
Messungen des Adiabaten-Exponenten κ für ein Stoffgemisch
aus Kohlendioxyd und Stickstoff in verschiedenen Konzentra
tionen bei einer Temperatur von 0°C haben gezeigt, daß κ
sehr niedrige Werte unter 1 hat. Diese Messungen sind in
Fig. 3 aufgeführt. Rechts oben in der Fig. 3 sind die
verschiedenen Werte für κ bei Stickstoffkonzentrationen von
C=0,1 bis C=1,0 aufgeführt.
Der Wert von κ hat eine Auswirkung auf den Abfall des
adiabatischen Kurvenverlauf s von dem Punkt II zu dem Punkt
III in dem Zustandsdiagramm in Fig. 2. Je kleiner κ ist,
desto flacher verläuft dieser Kurvenabschnitt und je
flacher dieser Kurvenabschnitt ist, desto größer wird die
von der Kurve umschlossene Fläche und damit auch die bei
jedem Zyklus geleistete Arbeit der Wärmekraftmaschine. Als
Arbeitsmedium in einer Wärmekraftmaschine erhält man also
auch durch diese Eingenschaft einen höheren Wirkungsgrad
als mit herkömmlichen Stoffen oder Stoffgemischen.
Claims (8)
1. Mit einem Kreisprozeß arbeitende Wärmekraftmaschine,
enthaltend
- (a) einen abgeschlossenen Raum, in dem ein Arbeits medium eingeschlossen ist,
- (b) Wärmeaustauschmittel, mittels denen dem Arbeits medium Wärme zu- und abgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- (c) das Arbeitsmedium ein Mehrstoffgemisch ist und
- (d) das Mischungsverhältnis des Mehrstoffgemisches, der Arbeitsdruckbereich und der Arbeitstemperatur bereich der Wärmekraftmaschine so gewählt wird, daß, bezogen auf das Verhalten eines Einstoff- Arbeitsmedium, die Temperatur des Mehrstoff gemisches in einem bestimmten Druckbereich bei abnehmendem Druck weniger sinkt und bei steigendem Druck weniger steigt.
2. Wärmekraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mischungsverhältnis des Mehrstoff
gemisches, der Arbeitsdruckbereich und der Arbeits
temperaturbereich der Wärmekraftmaschine so gewählt
wird, daß die Temperatur des Mehrstoffgemisches bei
einer Druckänderung annähernd konstant bleibt.
3. Wärmekraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mischungsverhältnis des Mehrstoff
gemisches, der Arbeitsdruckbereich und der Arbeits
temperaturbereich der Wärmekraftmaschine so gewählt
wird, daß die Temperatur des Mehrstoffgemisches mit
steigendem Druck sinkt und mit abnehmendem Druck
steigt.
4. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mehrstoffgemisch Stick
stoff und Butan enthält.
5. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mehrstoffgemisch Stick
stoff und Kohlendioxyd enthält.
6. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mehrstoffgemisch
Wasserstoff und Kohlendioxyd enthält.
7. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mehrstoffgemisch Wasser
enthält.
Priority Applications (6)
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NO983902A NO983902L (no) | 1996-02-26 | 1998-08-25 | Varmekraftmaskin arbeidende med en sirkelprosess |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19608300A1 true DE19608300A1 (de) | 1997-08-28 |
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DE19608300A Ceased DE19608300A1 (de) | 1996-02-26 | 1996-02-26 | Mit einem Kreisprozeß arbeitende Wärmekraftmaschine |
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EP (1) | EP0880640A1 (de) |
AU (1) | AU1877097A (de) |
DE (1) | DE19608300A1 (de) |
HU (1) | HUP9901286A3 (de) |
NO (1) | NO983902L (de) |
WO (1) | WO1997032114A1 (de) |
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