DE19607545A1 - Verfahren zum Portionieren von Lebensmittelprodukten - Google Patents
Verfahren zum Portionieren von LebensmittelproduktenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Portio
nieren von Lebensmittelprodukten, deren spezifisches Gewicht
bekannt ist, wobei das Lebensmittelprodukt in Portionen mit
einem Sollgewicht unterteilt wird.
Bei derartigen grundsätzlich bekannten Verfahren wird norma
lerweise das Lebensmittelprodukt, beispielsweise eine Wurst,
in eine Aufschneidemaschine, insbesondere in einen eine hohe
Schnittgeschwindigkeit besitzenden Slicer mit entsprechender
Produktzuführeinrichtung eingelegt und in einzelne Scheiben
geschnitten. Da das spezifische Gewicht des Lebensmittelpro
duktes bekannt ist, wird die Scheibendicke so gewählt, daß
sich jeweils eine Portion aus einer bestimmten Scheibenan
zahl zusammensetzt, um das Portionssollgewicht zu erhalten.
Nach Schneiden dieser Anzahl von Scheiben ist eine Portion
fertig portioniert, liegt in Form eines Stapels oder geschin
delt vor und kann den Verpackungseinheiten zugeführt werden.
Bei all den bekannten Verfahren liegt der Nachteil vor, daß
die sich beim Aufschneiden ergebende letzte Portion im Regel
fall nicht vollständig ist, da das Lebensmittelprodukt natür
lich soweit wie möglich, das heißt bis unmittelbar an den
Greifer aufgeschnitten werden soll, um das Reststück zu mini
mieren. Als letzte Portion liegt daher üblicherweise eine
Portion mit zu geringer Scheibenzahl vor, und diese letzte
Portion kann auf automatische Weise praktisch nicht ergänzt
werden. Es ist vielmehr erforderlich, eine manuelle Vervoll
ständigung der Portion durch Zugabe von Vorratsscheiben
durchzuführen. Ist man nicht bereit, diesen zur manuellen
Portionsergänzung erforderlichen Aufwand in Kauf zu nehmen
oder wird generell ein vollautomatisches Aufschneiden der
Lebensmittelprodukte gefordert, dann muß der Aufschneidevor
gang so rechtzeitig vor dem Greifer abgebrochen werden, daß
die dann zulässige letzte Portion auf jeden Fall vollständig
ist. Dies führt aber wiederum zur Bildung unerwünscht großer
Reststücke und damit zu Ausschuß.
Es ist deshalb das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegen
de Problem, ein Verfahren der eingangs genannten Art dahinge
hend weiterzubilden, daß der je portioniertem Lebensmittel
produkt entstehende Ausschuß minimiert bzw. die erreichbare
Ausnutzung der Lebensmittelprodukte maximiert ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Pa
tentanspruchs 1 und beruht auf dem Gedanken, daß durch eine
vorgeschaltete Längenmessung des Lebensmittelproduktes und
unter Beachtung zulässiger Gewichtstoleranzen die zu erstel
lenden Lebensmittelportionen so berechnet werden können, daß
kein "Verschnitt" auftritt, das heißt, daß das Produkt über
seine gesamte verwertbare Länge ohne Rest portioniert wird.
Erfindungsgemäß wird zunächst die verwertbare Länge des Le
bensmittelproduktes gemessen, damit im Anschluß daran mit
Hilfe eines Computers die zu erstellenden Portionen berech
net werden können. Als Maßgabe für diese Berechnung wird da
bei berücksichtigt, daß das Gewicht jeder einzelnen Portion
um eine vorgegebene Toleranz abweichen kann. Hierdurch ist
es möglich, das Portionsgewicht einer einzelnen Portion in
gewissen Grenzen zu variieren, um ein Portionieren ohne Rest
zu erzielen. Da ferner auch gesetzliche Bestimmungen einge
halten werden müssen, berücksichtigt das erfindungsgemäße
Verfahren, daß die Summe der über einen Zeitraum T aufgeteil
ten Portionsgewichte dividiert durch die Anzahl der in die
sem Zeitraum T aufgeteilten Portionen dem Portionssollge
wicht entsprechen muß. Unter Berücksichtigung dieser Maßga
ben werden die Portionen des Lebensmittelproduktes so berech
net, daß dieses ohne Rest in eine ganzzahlige Anzahl von Por
tionen aufgeteilt wird. Im Anschluß daran kann das Lebensmit
telprodukt auf einer Schneidvorrichtung unter Berücksichti
gung der berechneten Portionen geschnitten und portioniert
werden, wobei sich kein Ausschuß bzw. Verschnitt mehr er
gibt.
Die Erfindung macht demgemäß von dem Gedanken Gebrauch, daß
durch vorheriges Messen der verwertbaren Produktlänge und
durch Berücksichtigung zulässiger Toleranzen bereits vor dem
Portionieren eines Lebensmittelproduktes die Portionsgewich
te so berechnet werden können, daß kein Verschnitt entsteht
und nur ganzzahlige Portionen erstellt werden. Somit ergeben
sich durch das erfindungsgemäße Verfahren erhebliche Einspa
rungen.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind durch die
Unteransprüche gekennzeichnet.
So kann nach einer vorteilhaften Ausführungsform zum Erstel
len der ganzzahligen Portionen ohne Rest die Portion aus Ein
zelscheiben zusammengestellt werden, wobei die Dicke
und/oder die Anzahl der Scheiben einer Portion variiert
wird. Diese Ausführungsvariante eignet sich insbesondere für
Lebensmittel wie beispielsweise Schnittwurst oder derglei
chen, bei denen - im Gegensatz zu beispielsweise Leberwurst
- eine Portion aus mehreren Einzelscheiben besteht.
Nach einer weiteren Besonderheit der Erfindung erstreckt
sich der Zeitraum T über das Portionieren einer Mehrzahl von
Lebensmittelprodukten, wodurch der Bestimmung Rechnung getra
gen werden kann, daß das vorgeschriebene Sollgewicht für die
Summe einer Mehrzahl von aufzuschneidenden Lebensmittelpro
dukten bzw. für eine bestimmte Gesamtproduktmenge einzuhal
ten ist. Durch entsprechende Zwischenspeicherung der Gewich
te bereits erstellter Portionen läßt sich somit ein optima
ler Ausgleich erzielen bzw. werden dadurch die sich im Hin
blick auf ein einzelnes Lebensmittelprodukt ergebenden Auf
teilmöglichkeiten erweitert, was rechnerisch kein Problem
bereitet.
Vorzugsweise wird vor Beginn der Längenmessung, insbesondere
mittels der jeweiligen Aufschneidevorrichtung ein Anschnitt
des Lebensmittelproduktes entfernt und daraufhin die verwert
bare Länge des Lebensmittelsproduktes ermittelt. Es liegt
demgemäß eine definierte Länge zwischen der ersten verwertba
ren Scheibe und der letzten verwertbaren Scheibe des Lebens
mittelsproduktes vor, wobei es gleichzeitig möglich ist, daß
das Produkt bis unmittelbar an den Greifer aufgeschnitten
und damit die Reststückgröße minimiert wird.
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung beispielsweise
anhand einer vorteilhaften Ausführungsweise beschrieben.
Zum Portionieren des Lebensmittelproduktes, beispielsweise
einer Wurst mit über die Länge gesehen im wesentlichen kon
stantem Querschnitt wird zunächst das spezifische Gewicht
dieser Wurst ermittelt, damit das Lebensmittelprodukt in Por
tionen mit einem Sollgewicht G unterteilt werden kann. An
schließend wird die Wurst in eine Aufschneidevorrichtung so
eingelegt, daß sie an ihrem einen Ende an einem Anschlag
anliegt, wobei die Wurst am entgegengesetzten, hinteren Ende
von einem Greifer ergriffen wird. Anschließend wird der vor
derseitige Anschnitt der Wurst durch die Schneidemaschine
entfernt, so daß sich nun zwischen dem Anschlag und dem Be
ginn des Greifers eine verwertbare Wurstlänge mit im wesent
lichen konstantem Querschnitt befindet.
Im darauffolgenden Verfahrensschritt wird vorzugsweise über
eine digitale Achse eine Längenmessung durchgeführt. Hierzu
wird die Position des Greifers ermittelt und der Abstand
zwischen dem vordersten Greiferrand und dem Anschlag wird
berechnet.
Da nun das spezifische Gewicht der Wurst sowie deren verwert
bare Länge L bekannt sind, lassen sich die zu erstellenden
Portionen mit der Maßgabe berechnen, daß das Gewicht g jeder
einzelnen Portion um eine vorgegebene Toleranz, beispielswei
se 4,5%, nach oben oder nach unten abweichen kann. Gleich
zeitig wird bei dieser Berechnung berücksichtigt, daß die
Summe der über einen Zeitraum T aufgeteilten Portionsgewich
te g dividiert durch die Anzahl der in diesem Zeitraum T auf
geteilten Portionen dem Sollgewicht G entsprechen muß. Unter
Berücksichtigung dieser Maßgaben läßt sich das Lebensmittel
produkt rechnerisch so in eine ganzzahlige Anzahl von Portio
nen aufteilen, daß kein Rest verbleibt. Hierbei können Le
bensmittelprodukte, die vorher portioniert worden sind, mit
in die Berechnung eingehen, d. h. der Zeitraum T entspricht
dem Schneiden mehrerer Lebensmittelprodukte bzw. einem be
stimmten vorgegebenen Gesamtgewicht.
Nach Berechnen der N Portionen kann die Wurst nun unter Be
rücksichtigung dieser berechneten Portionen geschnitten wer
den, wobei kein Verschnitt auftritt, das heißt die letzte zu
schneidende Wurstscheibe, die zur Vervollständigung der letz
ten Portion dient, wird unmittelbar vor dem Greifer geschnit
ten. Das im Greifer verbliebene Reststück wird anschließend
ausgeworfen.
Erfindungsgemäß wird zum Erstellen der ganzzahligen Portio
nen ohne Rest eine Portion aus Einzelscheiben zusammenge
stellt, wobei die Dicke und Anzahl der Scheiben einer Por
tion variiert wird. Wenn man beispielhaft davon ausgeht, daß
pro Portion 10 Scheiben benötigt werden und die Scheibenstär
ke normalerweise zwischen ca. 1 und 1,5 mm liegt, dann kann
unter Berücksichtigung des erfindungsgemäßen Verfahrens be
rechnet werden, wie die Scheibenstärke tatsächlich gewählt
werden muß, damit eine vollständige letzte Portion erhalten
wird. Wenn die Berechnung beispielsweise ergibt, daß am Ende
fünf Scheiben übrigbleiben würden, dann werden diese fünf
Scheiben rechnerisch auf die vorhergehenden Portionen ver
teilt. Wenn sich jedoch ergeben sollte, daß am Schluß sechs
Scheiben übrigbleiben, dann werden diese sechs Scheiben
durch Veränderung der Dicke der vorhergehenden Scheiben auf
10 Scheiben gebracht, so daß wiederum eine vollständige Por
tion vorliegt. Hierbei wird stets berücksichtigt, daß der
einzuhaltende Mittelwert des Sollgewichtes G über einen be
stimmten Zeitraum T eingehalten wird.
Erfindungsgemäß werden somit im Rahmen des zulässigen Über- bzw.
Untergewichts gleiche Gewichtsportionen erhalten. Hier
bei sei festgestellt, daß die beschriebene Verfahrensweise
nur beispielhaft ist und daß auch die Scheibenzahl variiert
werden kann, solange sichergestellt ist, daß jeweils eine
vollständige Portion erstellt wird, wobei der Ausgleich über
die Dicke der Scheiben erfolgt.
Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens umfaßt eine Schneidvorrichtung mit
automatischer Zuführung, eine Längenmeßeinrichtung sowie
einen Rechner. Hierbei ist der Rechner mit der Längenmeßein
richtung und der Zuführung der Schneideinrichtung gekoppelt.
Claims (8)
1. Verfahren zum Portionieren von Lebensmittelprodukten mit
über die Länge gesehen im wesentlichen konstantem Quer
schnitt, deren spezifisches Gewicht bekannt ist, bei dem
das Lebensmittelprodukt in Portionen mit einem Sollge
wicht G unterteilt wird, umfassend die folgenden Schrit
te:
- a) Messen der verwertbaren Länge L des Lebensmittelpro duktes;
- b) Berechnen von N Portionen mit der Maßgabe,
daß das Gewicht g jeder einzelnen Portion um eine vor gegebene Toleranz abweichen kann,
daß die Summe der über einen Zeitraum T aufgeteilten Portionsgewichte g dividiert durch die Anzahl der in diesem Zeitraum T aufgeteilten Portionen dem Sollge wicht G entspricht, und
daß das Lebensmittelprodukt ohne Rest in eine ganzzah lige Anzahl von Portionen aufgeteilt wird; - c) Schneiden und Portionieren des Lebensmittelproduktes unter Berücksichtigung der berechneten Portionen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Erstellen der ganzzahligen Portionen ohne Rest
die Portion aus Einzelscheiben zusammengestellt und dabei
die Dicke und/oder Anzahl der Scheiben einer Portion
variiert wird.
3. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zeitraum T das Portionieren mehrerer Lebensmittel
produkte einschließt.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längenmessung nach dem Einlegen des Lebensmittel
produktes in die Produktzuführeinrichtung einer Schneidma
schine, insbesondere eines Slicers vorgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Längenmessung insbesondere mittels der
Schneidvorrichtung ein Anschnittbereich des Lebensmittel
produktes entfernt wird.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lebensmittelprodukt vor Beginn der Längenmessung
mittels der Produktzuführvorrichtung gegen einen Anschlag
gefahren wird.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lebensmittelprodukt vor der Längenmessung an
einem Ende mit einem Greifer der Produktzuführeinrichtung
ergriffen und bei der Längenmessung ein minimiertes, vom
Greifer gehaltenes Reststück festgelegt wird.
8. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längenmessung in der Schneidemaschine mittels
einer digitalen Achse erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996107545 DE19607545B4 (de) | 1996-02-28 | 1996-02-28 | Verfahren zum Portionieren von Lebensmittelprodukten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996107545 DE19607545B4 (de) | 1996-02-28 | 1996-02-28 | Verfahren zum Portionieren von Lebensmittelprodukten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19607545A1 true DE19607545A1 (de) | 1997-09-04 |
DE19607545B4 DE19607545B4 (de) | 2007-04-12 |
Family
ID=7786692
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996107545 Expired - Fee Related DE19607545B4 (de) | 1996-02-28 | 1996-02-28 | Verfahren zum Portionieren von Lebensmittelprodukten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19607545B4 (de) |
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- 1996-02-28 DE DE1996107545 patent/DE19607545B4/de not_active Expired - Fee Related
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