DE19607475C1 - Kalander zum Satinieren von Papier - Google Patents
Kalander zum Satinieren von PapierInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kalander zum Sati
nieren von Papier, das als Bahn mit wählbarer Breite
mindestens einen Walzenspalt durchläuft, der durch eine
beheizbare harte Walze und eine mit einem elastischen
Bezug versehene weiche Walze begrenzt ist. Dabei ist
nicht nur die absolute Temperatur maßgebend. Vielmehr
darf auch eine vorbestimmte Temperaturdifferenz zwi
schen dem von der Bahn bedeckten und dem unbedeckten
Abschnitt nicht überschritten werden.
Da bei modernen Kalandern hohe Temperaturen an der
Oberfläche der harten Walze angewendet werden und die
Temperaturbeständigkeit des elastischen Bezuges der
weichen Walze vielfach auf unter dieser Temperatur lie
gende Werte beschränkt ist, muß dafür gesorgt werden,
daß keine Überhitzung des elastischen Bezuges auftritt.
Dies ist dort nicht zu befürchten, wo der Bezug von der
wärmeabführenden Papierbahn abgedeckt ist. Außerhalb
der Papierbahn befindliche Abschnitte des Bezuges sind
jedoch durch Überhitzung gefährdet.
Aus diesem Grund ist es bekannt (DE 39 07 216 A1), die
Bahn in einer Breite durch den Walzenspalt zu führen,
die mindestens so groß ist wie die Breite des Bezuges.
Es bleibt dann allerdings ein nicht kalandrierter Rand
streifen, der abgeschnitten und entfernt werden muß.
Bei Kalandern mit mehreren Walzenspalten kann es durch
die nicht satinierten Ränder zu Bahnlaufproblemen kom
men. Auch ist diese Lösung nicht praktikabel, wenn Bah
nen unterschiedlicher Breite erzeugt werden müssen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin (DE 41 21 381
C1), die Bahnbreite kleiner zu halten als die weiche
Walze und den freiliegenden Teil des Bezuges durch Auf
tragen eines dünnen und scharf abgegrenzten Wasserfilms
zu kühlen. Die Kühlvorrichtung ist längs einer Traverse
parallel zur Walze verschiebbar und kann daher unter
schiedlichen Bahnbreiten angepaßt werden. Die hierfür
erforderlichen Kühlvorrichtungen und Temperaturmeßsy
steme sind jedoch aufwendig, unzuverlässig und vor al
lem bei hohen Oberflächentemperaturen nicht effektiv
genug.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Weg aufzuzeigen, wie man auf einfache Weise auch bei
unterschiedlichen Bahnbreiten einen wirksamen Schutz
des Bezuges gegen Überhitzung erreichen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch umlau
fende, die Wärmeübertragung vermindernde Isolationsbän
der, die zumindest im Walzenspalt die von der Bahn
freien Randbereiche des Bezugs abdecken.
Diese Isolationsbänder tragen in doppelter Hinsicht
dazu bei, daß die von der Papierbahn freien Randberei
che des elastischen Bezuges nicht überhitzt werden. Zum
einen wird aufgrund ihrer Isolationswirkung die Wärme
übertragung von der Oberfläche der harten Walze auf den
Bezug vermindert. Zum anderen kann das Isolationsband
eine Abstützung bilden, die eine zu große Annäherung
der Oberfläche der harten Walze an den Bezug oder gar
eine Berührung des Bezuges verhindern. Im Grund simu
lieren diese Isolationsbänder die fehlende Papierbahn.
Besonders empfehlen sich Endlos-Isolationsbänder, die
über mindestens eine Umlenkrolle geführt und durch eine
Spannvorrichtung gespannt sind. Diese Isolationsbänder
umschlingen die zugehörige Walze nur über einen Teil
ihres Umfangs und werden dann auf einer durch eine oder
mehrere Umlenkrollen bestimmten Bahn geführt. Hierbei
kann Wärme durch die umgebende ruft oder auch durch
eine Kühlvorrichtung abgeführt werden. Die Spannvor
richtung sorgt dafür, daß die Isolationsbänder glatt an
der zugehörigen Walze anliegen. Infolgedessen werden
die Isolationsbänder von der umschlungenen Walze ange
trieben.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform umschlingen die
Isolationsbänder die harte Walze. Dies gilt insbesonde
re, wenn die harte Walze wegen des Oxbow-Effekts eine
größere Breite seines zylindrischen Teils hat als die
Breite des zylindrischen Teils des Bezuges. Dies ergibt
eine besonders gute Abstützung.
Eine ebenfalls empfehlenswerte Alternative besteht dar
in, daß die Isolationsbänder den Bezug der weichen Wal
ze umschlingen. Hierdurch wird die Wärmebelastung des
Isolationsbandes ganz erheblich reduziert.
Zweckmäßigerweise haben die Isolationsbänder eine ge
ringere Dicke als das Papier der Bahn. Damit wird si
chergestellt, daß die Isolationsbänder nicht die Druck
spannung an den Papierbahnrändern unzulässig verändern.
Statt dessen oder außerdem kann dafür gesorgt sein, daß
die Isolationsbänder einen geringeren Verformungswider
stand als das Papier der Bahn haben. Ein solches Isola
tionsband ist leichter komprimierbar als das Papier und
hat daher keinen negativen Einfluß auf die Satinage der
Papierbahnränder.
Mit Vorteil bestehen die Isolationsbänder aus faserver
stärktem Kunststoff. In Abhängigkeit davon, welche Tem
peraturen die harte Walze an ihrer Oberfläche annehmen
kann, ist das Material der Isolationsbänder so auszu
wählen, daß keine Überhitzung erfolgt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dafür ge
sorgt, daß die Breite der Isolationsbänder so gewählt
ist, daß sie nicht über den zylindrischen Teil der har
ten Walze oder des Bezuges der weichen Walze hinausra
gen. Bei einer solchen Führung der Isolationsbänder
besteht keine Gefahr, daß das Band verläuft.
In weiterer Ausgestaltung empfiehlt sich eine Erken
nungsvorrichtung, die die Position der Bahnkanten
zwecks Festlegung der Breite der Isolationsbänder und
ihrer Positionierung im Walzenspalt erfaßt. Dies er
leichtert den Einsatz der Isolationsbänder.
Mit besonderem Vorteil ist die eine Walze eine Durch
biegungseinstellwalze mit Zonensteuerung und ist der
Druck in den den Isolationsbändern zugeordneten Zonen
gegenüber den anderen Zonen reduziert. Hiermit läßt
sich das gewünschte Druckspannungsprofil mit hoher Ge
nauigkeit einstellen, auch wenn unterschiedlich breite
Bahnen bearbeitet werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Zwei-Walzen-Kalander bei der Behandlung
einer Papierbahn mit maximaler Breite,
Fig. 2 den Kalander der Fig. 1 bei der Behandlung einer
schmaleren Papierbahn,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Kalanders der Fig. 2 und
Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform ähnlich der
Fig. 3.
Der in den Fig. 1 bis 3 veranschaulichte Zwei-Walzen-
Kalander weist eine harte Walze 2 und eine weiche Walze
3 auf. Die harte Walze besitzt einen zylindrischen Teil
4, der über seine gesamte Breite A etwa gleichmäßig
beheizt ist, beispielsweise mit Heizöl, das durch achs
parallele Bohrungen nahe der Oberfläche geleitet wird,
durch eine elektrische Heizvorrichtung o. dgl. Die wei
che Walze 3 trägt einen Bezug 5, dessen zylindrischer
Teil 6 eine Breite B hat, die in diesem Ausführungsbei
spiel kleiner ist als die Breite A des zylindrischen
Teils 4 der harten Walze 2, aber auch andere Werte ha
ben kann.
Die Walzen 2 und 3 bilden einen Walzenspalt 7, in wel
chem eine Bahn 8 aus Papier mit maximaler Breite C
satiniert wird. Zu beiden Seiten der Bahn 8 verbleiben
Bereiche 9 des Bezuges 5 von so geringer Breite a, bei
spielsweise 10 oder 15 mm oder weniger, daß sie durch
die Bahn 8 im Abstand von der heißen Oberfläche der
harten Walze 2 gehalten werden und keinen Schaden neh
men können.
In Fig. 2 ist eine Bahn 8a mit geringerer Breite C1
vorgesehen. Hier sind freie Randbereiche 10 mit größe
rer Breite b des zylindrischen Teils 6 des Bezuges 5
durch die Wärmeübertragung von der harten Walze 2 her
gefährdet. Um dies zu vermeiden, sind zwei Isolations
bänder 11 vorgesehen, die die harte Walze 2 teilweise
umschlingen und eine Breite d aufweisen, die die Berei
che 10 im wesentlichen vollständig überdeckt, an einer
Kante 12 des Bandes 8a anschließen und nicht über das
Ende des zylindrischen Teils 4 der harten Walze 2 hin
ausragen. Auf diese Weise ist der Bereich 10 vor einer
zu starken Erwärmung geschützt und gleichzeitig ein
sicherer kauf der Isolationsbänder 11 gewährleistet.
Die Bänder bestehen vorzugsweise aus einem faserver
stärkten Kunststoff, der eine höhere Temperaturbestän
digkeit hat.
Fig. 2 zeigt ferner zwei Erkennungsvorrichtungen 16 und
17, welche die Bahnkanten erfassen. In Abhängigkeit
hiervon wird die Breite B der Isolationsbänder 11 fest
gelegt und außerdem bestimmt, wie weit die Isolations
bänder axial nach innen geschoben werden müssen, um
optimal wirksam zu sein. Die Erkennungsvorrichtungen
können beispielsweise durch Photozellen gebildet sein.
Sobald die Kanten der Papierbahn 8a erfaßt worden sind,
kann man die Bänder 11 von außen her axial in den Wal
zenspalt 7 hineinfahren. Danach kann der Walzenspalt
geschlossen und der Betrieb aufgenommen werden. Sollte
sich die Bahn 8a während der Produktion über einen zu
lässigen Toleranzbereich ändern, müßten die Isolations
bänder entsprechend neu positioniert werden.
Fig. 3 zeigt, daß das Isolationsband 11 ein Endlos-Iso
lationsband ist, das die harte Walze 2 über mehr als
die Hälfte ihres Umfangs umschlingt und über eine Um
lenkwalze 13 geleitet wird, die mittels einer durch
Pfeile angedeuteten Spannvorrichtung 14 gespannt werden
kann. Infolgedessen wird das Isolationsband 11 von der
sich drehenden harten Walze 2 angetrieben. Dies bedeu
tet, daß während der Anlage an der harten Walze erhitz
te Teile des Isolationsbandes zeitweilig der freien
Atmosphäre ausgesetzt werden und dort abkühlen können,
gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einer Kühlvorrich
tung.
Eine Alternative ist in Fig. 4 veranschaulicht. Dort
ist der gleiche Kalander mit der harten Walze 2 und der
weichen Walze 2 veranschaulicht. Das Isolationsband 11a
umschlingt jedoch den elastischen Bezug 5 der weichen
Walze 3 und wird durch eine Umlenkwalze 13a, die von
einer durch die Pfeile 14a angedeuteten Spannvorrich
tung belastet ist, an den Bezug 5 angepreßt. Auch hier
wird das Isolationsband 11a durch die sich drehende
weiche Walze 3 angetrieben.
In Fig. 2 ist ferner schematisch dargestellt, daß die
weiche Walze 3 eine Durchbiegungseinstellwalze ist, die
eine Reihe von Zonen 15 aufweist, denen jeweils Druck
mittel mit einem vorbestimmten Druck zugeführt wird.
Die Zonen werden beispielsweise durch je ein hydrosta
tisches Stützelement oder mehrere solcher Stützelemente
gebildet. Die im Bereich der Isolationsbänder 11 be
findlichen Zonen 15′ werden mit einem geringeren Druck
beaufschlagt als die übrigen Stützelemente.
Claims (10)
1. Kalander zum Satinieren von Papier, das als Bahn
mit wählbarer Breite mindestens einen Walzenspalt
durchläuft, der durch eine beheizbare harte Walze
und eine mit einem elastischen Bezug versehene wei
che Walze begrenzt ist, gekennzeichnet durch umlau
fende, die Wärmeübertragung vermindernde Isola
tionsbänder (11, 11a), die zumindest im Walzenspalt
(7) die von der Bahn (8a) freien Randbereiche des
Bezugs (5) im wesentlichen abdecken.
2. Kalander nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch End
los-Isolationsbänder (11, 11a), die über mindestens
eine Umlenkrolle (13; 13a) geführt und durch eine
Spannvorrichtung (14; 14a) gespannt sind.
3. Kalander nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Isolationsbänder (11) die harte
Walze (2) umschlingen.
4. Kalander nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Isolationsbänder (11a) den Bezug
(5) der weichen Walze (3) umschlingen.
5. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Isolationsbänder (11) eine
geringere Dicke als das Papier der Bahn (8a) haben.
6. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Isolationsbänder (11) einen
geringeren Verformungswiderstand als das Papier der
Bahn (8a) haben.
7. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Isolationsbänder (11) aus
faserverstärktem Kunststoff bestehen.
8. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Breite (d) der Isolations
bänder (11, 12) so gewählt ist, daß sie nicht über
den zylindrischen Teil (4, 6) der harten Walze (2)
oder des Bezuges (5) der weichen Walze (3) hinaus
ragen.
9. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekenn
zeichnet durch eine Erkennungsvorrichtung (16, 17),
die die Position der Bahnkanten (12) zwecks Festle
gung der Breite der Isolationsbänder (11) und ihrer
Positionierung im Walzenspalt (7) erfaßt.
10. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die eine Walze (3) eine Durch
biegungseinstellwalze mit Zonensteuerung ist und
der Druck in den den Isolationsbändern (11) zuge
ordneten Zonen (15′) gegenüber den anderen Zonen
(15) reduziert ist.
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