DE19605036A1 - Seilkraftaufnehmer - Google Patents
SeilkraftaufnehmerInfo
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- G01L5/10—Apparatus for, or methods of, measuring force, work, mechanical power, or torque, specially adapted for specific purposes for measuring tension in flexible members, e.g. ropes, cables, wires, threads, belts or bands using electrical means
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Description
Die Erfindung betrifft einen Seilkraftaufnehmer zur Messung des
Spannungszustandes eines Seiles mit mindestens einem Wegmeß
geber, insbesondere einem Dehnungsmeßstreifen und mit Anschluß
elementen zum Anschluß des Wegmeßgebers an ein Meßgerät.
Derartige Seilkraftaufnehmer werden zum Beispiel in Vor
richtungen verwendet, mit welchen die statische Spannkraft
eines Tennisnetzes und die dynamischen Seilkraftänderungen die
durch Netzschläge hervorgerufen werden, meßtechnisch erfaßt
und angezeigt werden. Diese Geräte können somit als
"automatischer Netzrichter" eingesetzt werden.
So wird z. B. in der DE 39 42 255 C2 eine Detektorvorrichtung
beschrieben, bei der ein entsprechender Seilkraftaufnehmer am
Spannseil eines Spielfeldnetzes angebracht ist. Die
Dehnungsmeßstreifen dieses Seilkraftaufnehmers sind mit einer
Filtervorrichtung und einem Diskriminator in einem Meßgerät
verbunden, wobei die Signale der Dehnungsmeßstreifen additiv
der als Bandfilter ausgestalteten Filtervorrichtung zugeführt
werden. Bei Erfüllung eines vorgehbaren Diskriminatorkriteriums
wird dann ein akustisches und/oder optisches Signal erzeugt,
wodurch die Stoßberührung des Netzes durch den Spieler oder
Ball angezeigt wird.
Als Seilkraftaufnehmer (Umsetzer) werden in dieser Schrift zum
einen ein Trägerkörper vorgeschlagen, welcher zwischen zwei
Trennenden eines Spannseiles angeordnet wird. Auf dem Träger-Körper
sind die Dehnungsmeßstreifen aufgekittet.
In einer alternativen Ausführungsform wird vorgeschlagen den
Trägerkörper als biegsames Rohr auszubilden, welcher das
Spannseil axialverschieblich umgibt. Die Dehnungsmeßstreifen
sind bei dieser Version auf die Seilachse bezogen um diese
herum um 90° versetzt angeordnet.
Bei dem ersten vorgeschlagenen Modell muß das Seil zum
Anbringen des Seilkraftaufnehmers zerschnitten werden. Es ist
daher nicht ohne weiteres möglich, den Seilkraftaufnehmer
einfach wieder vom Seil zu entfernen und zum Beispiel an einem
anderen Seil bzw. Spielfeldnetz anzubringen.
Bei der zweiten Ausführungsform ist es zwar möglich den
Seilkraftaufnehmer vom Seil abzustreifen, jedoch muß hierzu
recht umständlich das Seil in den Trägerkörper eingefädelt
werden. Es ist daher zum Beispiel nicht möglich, einfach bei
einem Wechsel des Spielfeldes auch den Seilkraftaufnehmer
mitzunehmen, da zum Ausfädeln des Seils aus dem Trägerkörper
das gesamte Netz abgenommen werden muß.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung einen Seilkraftaufnehmer der
eingangs genannten Art zu schaffen, welcher einfach und kosten
günstig herstellbar ist und welcher jederzeit auf ein
beliebiges Seil im bereits gespannten Zustand aufgebracht und
wieder abgenommen werden kann, ohne daß das Seil hierbei
zerstört wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Wegmeßgeber auf
einem auf das Seil aufklemmbaren, sich in Längsrichtung des
Seils erstreckenden Federkörper angeordnet ist.
Da der Seilkraftaufnehmer mit seinem Federkörper nur seitlich
auf das Seil aufgeklemmt wird, ist es jederzeit möglich, auf
ein bereits gespanntes Seil, z. B. das Spannseil eines
Spielfeldnetzes, den Seilkraftaufnehmer aufzubringen. Ein
Einfädeln des Seiles ist nicht nötig. Eine Zerstörung oder
Beschädigung des Seiles erfolgt nicht.
Mit Hilfe dieses Seilkraftaufnehmers können sowohl die
statische Spannkraft als auch dynamische Seilkraftänderung gut
detektiert werden. Daher ist es selbstverständlich auch
möglich, diesen Seilkraftaufnehmer zu anderen Zwecken als zum
Gebrauch an Spielfeldnetzen zu gebrauchen.
Mögliche Anwendungsfälle wären hier z. B. die Überwachung von
Abspannseilen an Masten, von Laufseilen oder Fangseilen in
Schauaufbauten oder im Zirkus oder auch die Belastungsmessung
von Kranseilen oder dgl.
Als Wegmeßgeber werden vorzugsweise ein oder mehrere Dehnungs
meßstreifen verwendet, da diese relativ kostengünstig sind und
zudem leicht auf dem Federkörper angebracht werden können.
Selbstverständlich können jedoch alternativ oder zusätzlich
auch andere Wegmeßgeber wie z. B. Piezoelemente oder auch
optische Wegmeßgeber verwendet werden.
Die Unteransprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Seilkraftaufnehmers.
Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel
unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht des Seilkraftaufnehmers
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Seilkraftaufnehmer mit
eingespanntem Seil im lockeren Spannungszustand des
Seiles (die Anschlußelemente sind hier nicht
dargestellt)
Fig. 3 eine Draufsicht wie Fig. 2 jedoch mit straffem
Spannungszustandes des Seiles.
Bei dem erfindungsgemäßen Seilkraftaufnehmer (1) nach den
Fig. 1 bis 3 sind auf einem auf ein Seil (2) aufklemmbaren,
sich in Längsrichtung des Seil (2) erstreckenden Federkörper
(6) Dehnungsmeßstreifen (3, 4) angeordnet.
Der Federkörper (6) besteht aus einem dünnen Blech mit im
wesentlichen rechteckigen Zuschnitt. Entlang einer Längsseite
sind in den Federkörper (6) zwei sich in Längsrichtung des
Federkörpers (6) erstreckende Ausnehmungen (9) eingebracht. An
den Enden des Federkörpers (6) sowie in der Mitte zwischen den
beiden Ausnehmungen (9) bleiben jeweils ein Randsteg (7) bzw.
ein Mittelsteg (8) bestehen. Der Mittelsteg (8) weist parallel
zur Längsrichtung des Federkörpers (6) eine mehrfache Länge
seiner quer zur Längsrichtung des Federkörpers (6) verlaufenden
Erstreckung auf.
Um den Federkörper (6) am Seil anzubringen, wird dieser einfach
wie ein Kamin auf das Seil aufgesteckt. Hierbei verläuft das
Seil (2) entlang der Stege (7, 8) so durch die Ausnehmungen
(9), daß die beiden Randstege (7) auf einer Seite des Seiles
(2) und der Mittelsteg (8) auf der anderen Seite des Seiles (7)
angeordnet sind.
Zur Führung des Seiles (2) sind die zur jeweiligen Ausnehmung
(9) gerichteten Seitenkanten (10) der Stege (7, 8) konkav
ausgeformt. Die konkaven Ausformungen (11) sind vorzugsweise
halbkreisförmig und weisen einen Radius auf, welcher in etwa
dem Radius des jeweiligen Seilquerschnitts entspricht.
In einem vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt die Länge des
Federkörpers (6) ca. 100 mm, die Breite ca. 20 mm, die Breite
der Randstege (7) ca. 5 mm und die Länge der Ausnehmungen (9)
jeweils ca. 30 mm.
In Fig. 2 und 3 ist schematisch die Funktionsweise des
Seilkraftaufnehmers (1) dargestellt. Bei einem relativ locker
gespannten Zustand des Seiles (2) erstreckt sich der
Federkörper (6) nahezu geradlinig und das Seil (2) verläuft um
die Stege (7, 8) (Fig. 2). In einem stärkeren Spannungszustand
strafft sich das Seil (2) immer mehr, so daß der Federkörper
(6) sich um das Seil (2) herum verbiegt. Der extreme Zustand
eines vollständig gespannten Seiles (2) ist in Fig. 3
dargestellt. Bei dem oben genannten Ausführungsbeispiel beträgt
die Durchbiegung in der Mitte des Federkörpers (6) bis zu
1,3 mm.
Bei Belastung des Federkörpers (6) entsteht somit auf der
konkav gebogenen Seite des Federkörpers (6) eine Druckspannung
und auf der konvex gebogenen Rückseite eine Zugspannung.
Diese Spannungen können durch die auf dem Federkörpern (6)
aufgebrachten Dehnungsmeßstreifen (3, 4) erfaßt werden.
Vorzugsweise werden auf beiden Seiten des Federkörpers (6)
Dehnungsmeßstreifen (3, 4) angeordnet, wobei die Dehnungs
meßstreifen (3, 4) auf der Vorder- und Rückseite des
Federkörpers (6) zueinander deckungsgleich gegenüberliegend
angeordnet sein sollten.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel in den bei liegenden
Figuren sind die Dehnungsmeßstreifen (3, 4) in einem Abstand zu
der den Ausnehmungen (9) gegenüberliegenden Kante (12) des
Federkörpers (6) und bezüglich der Längsrichtung des
Federkörpers (6) im Bereich des Mittelsteges (8), in einem
Abstand vor oder hinter der quer zur Längserstreckung des
Federkörpers (6) liegenden Mittelachse angeordnet. Diese
Anordnung der Dehnungsmeßstreifen (3, 4) ist zu bevorzugen, da
an dieser Stelle ein optimales, relativ großes, homogenes
Spannungsfeld vorliegt. Bei einem vorliegenden Ausführungs
beispiel liegt das Spannungsniveau in diesem Bereich bei rund
350 N/mm², d. h. die Längsdehnung liegt bei ca. 1700 µm/m. Die
Seilspannung kann daher so hoch aufgelöst werden, das selbst
minimale Seilkraftänderungen wie sie zum Beispiel durch einen
Netzstreifer verursacht werden, noch erfaßt werden können.
Die Dehnungsmeßstreifen (3, 4) werden als Widerstände einer
gemeinsamen Meßbrücke zusammengeschaltet, wobei die eine Hälfte
der Dehnungsmeßstreifen-Widerstände der Meßbrücke auf der einen
Seite des Federkörpers (6) und die andere Hälfte auf der
anderen Seite des Federkörpers (6) angeordnet sind.
Eine Applizierung der Dehnungsmeßstreifen (3, 4) direkt an den
Ausnehmungen (9) sollte vermieden werden, da hier höchste
Spannungskonzentrationen auftreten und evtl. zurückbleibende
plastische Verformungsanteile ein Offset für weitere Messungen
hervorrufen könnten.
Die Dehnungsmeßstreifen sind über einen Kabel (5) an ein
Meßgerät anschließbar. Die Befestigung der Kabel (5) erfolgt
hierbei im einfachsten Falle mittels Klebestreifen (13) o. dgl.
Selbstverständlich ist es auch möglich, direkt am Federkörper
(6) entsprechende Steckelemente zur lösbaren Verbindung mit
einem Meßkabel des Meßgerätes anzuordnen. Die Kabel (5) werden
im vorliegenden Beispiel zu einer Seite des Federkörpers (6)
einem Meßkabel des Meßgerätes anzuordnen. Die Kabel (5) werden
im vorliegenden Beispiel zu einer Seite des Federkörpers (6)
weggeführt. Die Dehnungsmeßstreifen (4) auf der Rückseite des
Federkörpers (6) sind hierzu nach vorne durchkontaktiert.
Bei der Herstellung des Federkörpers (6) ist darauf zu achten,
daß dieser nicht zu starr ist, damit der Seilkraftaufnehmer (1)
nicht zu unempfindlich wird. Gleichzeitig darf der Federkörper
(6) auch nicht zu nachgiebig gegenüber der Biege
beanspruchung sein.
Da der Seilkraftaufnehmer (1) im Außenbereich zum Einsatz
kommt, sollte vorzugsweise ein nichtrostender Stahl zum
Beispiel nach DIN 17 440 wie z. B. X20Cr13 oder X20CrNi17 2
gewählt werden. Bei einer Fertigung aus diesen Werkstoffen kann
die Zugkraft des Seiles bis zu 1470 N betragen, ohne das der
Federkörper (6) bleibend verformt wird. Die übliche Spannkraft
des Seiles (2) an Spielfeldnetzen beträgt ca. 1000 N.
Sollte eine höhere Belastbarkeit des Seilkraftauf
nehmers (1) gewünscht sein, so ist es vorteilhaft den
Federkörper (6) aus Vergütungsstählen, wie zum Beispiel 41Cr4
oder 34CrMo4 zu fertigen. Hier läge die Belastungsgrenze eines
Federkörpers (6) mit den genannten Ausmaßen bei ca. 2130 N. In
diesem Fall ist es sinnvoll den Seilkraftaufnehmer (1) bzw. den
Federkörper (6) mit einem Korrosionsschutz zu überziehen.
Claims (11)
1. Seilkraftaufnehmer (1) zur Messung des Spannungszustandes
eines Seiles (2) mit mindestens einem Wegmeßgeber, insbe
sondere einem Dehnungsmeßstreifen, (3, 4) und mit Anschluß
elementen (5) zum Anschluß des Wegmeßgebers (3, 4) an ein
Meßgerät, dadurch gekennzeichnet, daß der Wegmeßgeber (3, 4)
auf einem auf das Seil (2) aufklemmbaren, sich in Längs
richtung des Seiles (2) erstreckenden Federkörper (6)
angeordnet ist.
2. Seilkraftaufnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Federkörper (6) aus einem dünnen Blech mit
im wesentlichen rechteckigen Zuschnitt besteht, welches
entlang eine Längsseite unter Bildung zweier Randstege (7)
und eines Mittelsteges (8) zwei sich in Längsrichtung des
Federkörpers (6) erstreckende Ausnehmungen (9) zum Auf
stecken des Federkörpers (6) auf das gespannte Seil (2)
aufweist, wobei im aufgesteckten Zustand die beiden Rand
stege (7) auf einer Seite des Seiles (2) und der Mittelsteg
(8) auf der anderen Seite des Seiles (2) angeordnet sind.
3. Seilkraftaufnehmer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mittelsteg (8) parallel zur Längsrichtung des Feder
körpers (6) eine mehrfache Länge seiner quer zur Längs
richtung des Federkörpers (6) verlaufenden Erstreckung
aufweist.
4. Seilkraftaufnehmer nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zur jeweiligen Ausnehmung (9) gerichteten
Seitenkanten (10) der Stege (7, 8) eine konkave Ausformung
(11) aufweisen.
5. Seilkraftaufnehmer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die konkave Ausformungen (11) an den Seitenkanten (10)
der Stege (7, 8) halbkreisförmig sind mit einem Radius,
welcher in etwa dem Radius des Seilquerschnittes entspricht.
6. Seilkraftaufnehmer nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dehnungsmeß
streifen (3, 4) in einem Abstand zu der den Ausnehmungen (9)
gegenüberliegenden Kante (12) des Federkörpers (6) und
bezüglich der Längsrichtung des Federkörpers (6) im Bereich
des Mittelsteges (8) in einem Abstand vor oder hinter der
quer zur Längserstreckung des Federkörpers (6) liegenden
Mittelachse angeordnet ist.
7. Seilkraftaufnehmer nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Seiten des
Federkörpers (6) Dehnungsmeßstreifen (3, 4) angeordnet sind.
8. Seilkraftaufnehmer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dehnungsmeßstreifen (3, 4) auf der Vorder- und Rück
seite des Federkörpers (6) zueinander deckungsgleich gegen
überliegend angeordnet sind.
9. Seilkraftaufnehmer nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dehnungsmeßstreifen (3, 4) als Widerstände
einer Meßbrücke zusammengeschaltet sind, wobei die eine
Hälfte der Dehnungsmeßstreifen-Widerstände der Meßbrücke auf
der einen Seite des Federkörpers (6) und die andere Hälfte
auf der anderen Seite des Federkörpers (6) angeordnet sind.
10. Seilkraftaufnehmer nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Federkörper (6)
aus nichtrostendem Stahl gefertigt ist.
11. Seilkraftaufnehmer nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Federkörper (6)
aus Vergütungsstahl gefertigt ist.
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