DE19605006C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Detektion und Bestimmung des Volumens von in Gefäßen eingebrachten Flüssigkeiten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Detektion und Bestimmung des Volumens von in Gefäßen eingebrachten FlüssigkeitenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Detektion
und Bestimmung des Volumens von in Gefäßen eingebrachten Flüssigkeiten, wobei
das Volumen über ein optisches Bild und dessen Analyse bestimmt wird.
Die Erfindung liegt im Bereich der Kontrolle bei der Dosierung von kleineren Flüs
sigkeitsvolumina (z. B. 5 µl-50 µl) insbesondere für chemische und klinische Analy
sen. Vorwiegend für Anwendungen, bei denen durch sogen. Pipettierroboter in
kurzer Zeit eine Vielzahl derartiger Volumina in Mikrotiterplatten, die jeweils eine
größere Anzahl, z. B. 8×12, von Minigefäßen aufweisen, eingebracht werden müssen
und bei denen für eine zuverlässige analytische Auswertung sichergestellt sein muß,
daß ein Flüssigkeitsvolumen tatsächlich in jedes Minigefäß der Mikrotiterplatte
abgelegt wurde.
Im Stand der Technik sind Verfahren bekannt, die sich sowohl mit der Dosierung als
auch der Vermessung kleinerer Flüssigkeitsvolumina befassen. Dabei werden opti
sche und nichtoptische (kapazitive oder eintauchende) Verfahren verwendet. In der
DE 42 11 003 A1 werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Detektieren des
Volumens einer ausgetragenen Flüssigkeit beschrieben, bei der im Prozeß des
Austragens (Abtropfens, Ausspritzens) die zeitliche Länge des Tropfstrahls außerhalb
des Gefäßes und unabhängig vom Durchmesser des Strahls optisch gemessen wird.
Die DE 43 14 249 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Erfassung des
Flüssigkeitspegels. Dabei wird das Gefäß mit der Flüssigkeit durchleuchtet und
elektro-optisch ein Signal ausgewertet, das den oberen Flüssigkeitspegel zu
detektieren gestattet. Das Japanische Patent mit der Publikationsnummer
06313723 A betrifft ein Verfahren für die Messung der Füllstand höhe in Gefäßen
auf Grund der Absorption eines Infrarotstrahls. Die DE 43 30 412 A1 beschreibt ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Dosieren von Flüssigkeiten, bei dem das
Flüssigkeitsvolumen an einem Transferelement gemessen wird, dies ist
insbesondere für extrem kleine Volumina bis ca. 1 µl geeignet.
Nachteilig bei den beschriebenen Verfahren (DE 42 11 003 A1, DE 43 30 412 A1) ist,
daß das Volumen vor dem Einbringen in den eigentlichen Zielort, z. B. Mikrogefäße
in Mikrotiterplatten, gemessen wird, so daß nicht sicher gesagt werden kann, ob die
abzulegende Flüssigkeit ihr Ziel erreicht hat. Nachteilig bei dem beschriebenen
Verfahren (DE 43 30 412 A1) ist weiterhin, daß die Volumenbestimmung des Tropfens
abhängig von der Oberflächenstruktur des konkreten Transferelementes ist, für ein
neues Transferelement eine neue Kalibrierung erfolgen muß und daß bei
nichtkreisförmigen Querschnitten der Transferelemente mit mehreren Strahlbündeln
gemessen werden muß. Nachteilig bei dem Verfahren (DE 43 14 249 A1) ist, daß die
Signalgewinnung zur Volumenberechnung quer zur Flüssigkeitssäule erfolgt, sie
somit nicht für Mengen von Gefäßen, die in Batterien, so wie es z. B. in
Mikrotiterplatten der Fall ist, angeordnet sind, geeignet sind. Nachteilig bei diesen ist
auch, daß eine Flüssigkeitssäule im Gefäß vorhanden sein muß, Tropfen auf dem
Boden oder an einem Teil der Gefäßwand, so wie es z. B. typisch für
Mikrotiterplatten ist, nicht entsprechend sicher detektiert werden können. Nachteilig
bei dem in JP 06313723 A beschriebenen Verfahren ist, daß nur eine
eindimensionale Signalerhebung erfolgt, also Flüssigkeitsvolumina, die sich nicht als
Säule, sondern als Tripfen ausbilden, nicht in ihrer Form und damit nicht in ihrem
Volumen bestimmt werden können, nachteilig ist auch, daß im gewählten IR-Bereich
nichtdurchscheinende Flüssigkeiten nicht vermessen werden können.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrich
tung zu schaffen, die es gestatten, das Volumen eines Reagenz- oder Probetropfens
oder eines Volumens nach seinem Einbringen in das Zielgefäß (z. B. ein Gefäß in
einer Mikrotiterplatte) zu bestimmen, wobei vorzugsweise der Volumenbereich ab 5
µl in Betracht zu ziehen ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Verfahren und eine
Vorrichtung mit den in Anspruch 1 bzw. Anspruch 5 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen
Unteransprüchen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile von Ausführungsbeispielen der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Verweis auf die angefügten
Zeichnungen.
Es zeigen:
Fig. 1 teilweise vereinfacht den Gesamtaufbau einer Ausführungsform einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung zur Detektion und Bestimmung der in Mikro
gefäßen eingebrachten Volumen;
Fig. 2 eine Ausführungsform eines geeigneten Strukturierungsmusters, das in der
Kamera ein erwartetes Bildmuster zu erzeugen gestattet und das durch die
in die Mikrogefäße eingebrachten Flüssigkeitsvolumina in seinem Erschei
nungsbild gestört wird;
Fig. 3 das Detail einer Ausführung einer Mikrotiterplatte, das genau ein Gefäß
umfaßt, in dem ein Flüssigkeitsvolumen abgelegt ist;
Fig. 4 ein über die Kamera von oben aufgenommenes typisches Bild, in dem durch
die in dieser Ausführungsform durchsichtigen Gefäße die regelmäßig
verformten Strukturierungen in den Teilen, wo sich keine Flüssigkeit befindet,
zu sehen sind und in den Teilen mit Flüssigkeit eine Störung dieser Regel
mäßigkeit zu sehen ist;
Fig. 5 einen Ausschnitt einer Ausführungsform der Gesamtanordnung, in der die
Kamera durch eine in einem bekannten Winkel angebrachten Projektions
einrichtung ergänzt ist.
Fig. 1 zeigt den Gesamtaufbau einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit dem Verfahren zur Detektion und Bestimmung abgelegter Flüssig
keitsvolumina. Die Kamera 4 nimmt ein Bild der Szene mit einem Gefäß 2 aus einer
Mikrotiterplatte 3, in dem sich ein Flüssigkeitsvolumen 5 befindet und in dem durch
die in Fig. 3 im Detail gezeigte Gefäßwand 6 die Strukturierung 1 zu sehen ist, auf
und leitet dieses Bild an eine nicht weiter ausgeführte Auswerteeinheit 8, die z. B. ein
Personalcomputer sein kann, weiter. Ein typisches Erscheinungsbild der durch die
Kamera aufgenommenen Szene zeigt die Fig. 4, wobei mit 7a die Teile der Struk
turierung 1 gekennzeichnet sind, die einer erwartungsgemäßen regelmäßigen
Deformation in ihrer optischen Abbildung durch die Gefäßwand 6 unterliegen und in
der mit 7b die Teile dieser Strukturierung 1 gekennzeichnet sind, die einer weiteren
Deformation, die auch eine vollständige Abschattung sein kann, durch das einge
brachte Flüssigkeitsvolumen unterliegen. Die Flächenbereiche dieser Deformation
können durch an sich bekannte Verfahren der Bildverarbeitung in der Auswerteein
heit 8 berechnet werden, so daß diese Bereiche unter Nutzung der bekannten
Gefäßgeometrie und feststehender physikalischer Parameter der Flüssigkeit wie
Oberflächenspannung, Adhäsion und Dichte zur Voluminaberechnung nach physi
kalischen Gesetzmäßigkeiten, die in Formeln gefaßt sind, dienen. Fig. 3 zeigt ein
Gefäß 2 mehr im Detail mit der Gefäßwand 6, wobei zugelassen ist, daß sich die
Strukturierung auch direkt auf der inneren Seite der Gefäßwand 6a oder der
äußeren Seite der Gefäßwand 6b oder in der Gefäßwand 6 befindet. Fig. 2 zeigt
die Draufsicht auf eine Ausführungsform der Strukturierung 1; in Fig. 1 ist diese
Strukturierung 1 nur als Seitenschnitt angedeutet. Fig. 5 zeigt eine vorteilhafte
Ausführung mit der Kamera 4 und dem Projektor 9, der gestattet, ein definiertes
Lichtmuster, z. B. einen Punkt, zu projizieren. Der Hauptstrahl 10 der Kamera 4 und
der Hauptstrahl 11 des Projektors 9 befinden sich in einem definierten und
bekannten Winkel 12, so daß in der Auswerteeinheit 8 der Ort des Lichtpunktes des
projizierten Lichtmusters im Bild bestimmt werden kann und über die bekannten
Verfahren der Triangulation unter Ausnutzung der Bekanntheit der Entfernung 13
des Mittelpunktes des Linsensystems 14 vom Gefäß 2 und der Parameter der
Kamera 4 die Entfernung des aktuellen Flüssigkeitspegels von dem Linsensystem
der Kamera 4 berechnet werden kann.
Bezugszeichenliste
1 Strukturierung
1a Strukturierungslinien
2 Gefäß
3 Mikrotiterplatte
4 Kamera
5 Flüssigkeitsvolumen
6 Gefäßwand
6a Strukturierung auf der inneren Gefäßwand
6b Strukturierung auf der äußeren Gefäßwand
7 typisches Erscheinungsbild des Gefäßes mit Flüssigkeitsvolumen und sichtbarer Strukturierung
7a Abbild der Teile der Strukturierung durch die die Gefäßwand deformiert ist
7b Abbild der Teile der Strukturierung durch die die Flüssigkeit und Gefäßwand deformiert sind
8 Auswerteeinheit
9 Projektionseinheit
10 Hauptstrahl Kamera
11 Hauptstrahl Projektor
12 Winkel zwischen Hauptstrahl Kamera und Hauptstrahl Projektionseinheit
13 Entfernung Linsensystem Gefäß
14 Mittelpunkt Linsensystem
1a Strukturierungslinien
2 Gefäß
3 Mikrotiterplatte
4 Kamera
5 Flüssigkeitsvolumen
6 Gefäßwand
6a Strukturierung auf der inneren Gefäßwand
6b Strukturierung auf der äußeren Gefäßwand
7 typisches Erscheinungsbild des Gefäßes mit Flüssigkeitsvolumen und sichtbarer Strukturierung
7a Abbild der Teile der Strukturierung durch die die Gefäßwand deformiert ist
7b Abbild der Teile der Strukturierung durch die die Flüssigkeit und Gefäßwand deformiert sind
8 Auswerteeinheit
9 Projektionseinheit
10 Hauptstrahl Kamera
11 Hauptstrahl Projektor
12 Winkel zwischen Hauptstrahl Kamera und Hauptstrahl Projektionseinheit
13 Entfernung Linsensystem Gefäß
14 Mittelpunkt Linsensystem
Claims (7)
1. Verfahren zum Detektieren und Bestimmen des Volumens von in Gefäßen ein
gebrachten Flüssigkeiten unter Nutzung einer Bilderfassung sowie Bildverar
beitung und Bildauswertung,
mit den weiteren Merkmalen, daß
- - sich an der Gefäßwand oder hinter bzw. unter der Gefäßwand oder in der Gefäßwand eine Strukturierung befindet,
- - mindestens ein Bild des Gefäßes mit dem sich gegebenenfalls darin befind lichen Flüssigkeitsvolumen und der Strukturierung aufgenommen wird und nachfolgend
- - die aufgenommenen Bilder verarbeitet und ausgewertet werden derart, daß die Störungen im Abbild der Strukturierung durch Verzerrungen und/oder Veränderungen in der Regelmäßigkeit und/oder durch Abschattungen als Kriterium für das Vorhandensein und als Berechnungsgrundlage für die Größe des Volumens der Flüssigkeiten dienen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Größe des Volumens berechnet wird unter Berücksichtigung der Parameter
Detektionsfläche, Dichte und Oberflächenspannung der Flüssigkeit sowie Form
des Gefäßes.
3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
als zusätzliches Berechnungskriterium die Entfernung zwischen Bild
erfassungssystem und Flüssigkeitspegel verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Entfernung durch Triangulation bestimmt wird.
5. Vorrichtung zum Detektieren und Bestimmen des Volumens von in Gefäßen
eingebrachten Flüssigkeiten mit einer Kamera und einer Auswerteeinheit zur
Bildverarbeitung und Bildauswertung,
mit den weiteren Merkmalen, daß
sich an der Gefäßwand oder hinter bzw. unter der Gefäßwand oder in der Gefäßwand eine Strukturierung befindet, die Kamera (4) derart angeordnet ist,
daß sie ein Bild des Gefäßes mit dem sich gegebenenfalls darin befindlichen Flüssigkeitsvolumen und der Strukturierung aufnimmt, und daß in der Auswerteeinheit die Störungen im Abbild der Strukturierung durch Verzerrungen und/oder Veränderungen in der Regelmäßigkeit und/oder durch Abschattungen als Kriterium für das Vorhandensein und als Berechnungsgrundlage für die Größe des Volumens der Flüssigkeit dienen.
mit den weiteren Merkmalen, daß
sich an der Gefäßwand oder hinter bzw. unter der Gefäßwand oder in der Gefäßwand eine Strukturierung befindet, die Kamera (4) derart angeordnet ist,
daß sie ein Bild des Gefäßes mit dem sich gegebenenfalls darin befindlichen Flüssigkeitsvolumen und der Strukturierung aufnimmt, und daß in der Auswerteeinheit die Störungen im Abbild der Strukturierung durch Verzerrungen und/oder Veränderungen in der Regelmäßigkeit und/oder durch Abschattungen als Kriterium für das Vorhandensein und als Berechnungsgrundlage für die Größe des Volumens der Flüssigkeit dienen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gefäß (2) in einer Mikrotiterplatte aus durchsichtigem Material ist und das
Bild der Strukturierungslinien (1a) der Strukturierung (1) von der Kamera (4)
durch das Gefäß (2) hindurch aufgenommen wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kamera (4) durch eine Projektionseinheit (9), die ein definiertes Lichtmuster
projiziert, so ergänzt ist, daß die Entfernung (13) von der Kamera (4) zum
Pegel der Flüssigkeit (5) durch Triangulation bestimmt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19605006A DE19605006C1 (de) | 1996-01-30 | 1996-01-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Detektion und Bestimmung des Volumens von in Gefäßen eingebrachten Flüssigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19605006A DE19605006C1 (de) | 1996-01-30 | 1996-01-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Detektion und Bestimmung des Volumens von in Gefäßen eingebrachten Flüssigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19605006C1 true DE19605006C1 (de) | 1997-08-21 |
Family
ID=7785128
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19605006A Expired - Lifetime DE19605006C1 (de) | 1996-01-30 | 1996-01-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Detektion und Bestimmung des Volumens von in Gefäßen eingebrachten Flüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8368 | Opposition refused due to inadmissibility | ||
8330 | Complete renunciation |