DE19604599C1 - Standschirm - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Standschirm, insbeson­ dere einen Großschirm, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, wie er insbesondere für den Garten, in der Gastronomie, als Marktschirm oder zu Reklamezwecken vielfältig eingesetzt wird.

Aus der DE 37 08 921 A1 ist ein Großschirm bekannt, bei dem eine über die Krone geführte Bespannung mit Hilfe von an einem Schieber angelenkten, in gespanntem Zustand horizon­ tal (180°) ausladenden Spannstreben gespannt wird. Die Spannstreben werden über an der Krone und an den Spann­ streben angelenkte Trageelementen in horizontaler Position gehalten, während die radiale Spannung der Bespannung über an den Enden der Spannstreben vorgesehene Teleskopfedern erfolgt. Die Spannstreben sind hier insbesondere einer Bie­ gebelastung ausgesetzt. Auch ist das Öffnen mit Spannen und das Schließen relativ schwer, wofür zudem ein Betätigungs­ stab vorgesehen ist, mit dem beim Öffnen und Spannen der Schieber bis auf einen Anschlag gezogen wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Standschirm oben ge­ nannter Gattung anzugeben, der in einfacher, gleichzeitig resistenter Weise aufgebaut ist und eine Betätigung ohne großen Kraftaufwand erlaubt.

Diese Aufgabe wird durch einen Standschirm mit den kenn­ zeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Der erfindungsgemäße Standschirm hat die Vorteile, daß auch für Großschirme die Bedienkräfte zum Öffnen, Schließen und Spannen auch ohne kraftübersetzende Hilfsmittel gering sind, daß die Bewegungsabläufe ergonomisch sind, und daß der Schirm eine kontinuierliche Schrägstellung erlaubt ohne wesentliche Schwerpunktsverlagerung. Vorteilhaft ist auch, daß Mast und Gestänge wahlweise aus Rohr oder Vollma­ terial, z. B. Holz, ausgeführt werden können, da die Spann­ streben nur axial druckbelastet sind.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei­ spielen unter bezug auf die Zeichnung näher erläutert.

Es zeigt:

Abb. 1 Eine Ansicht in teilweisem vertikalen Schnitt durch einen geöffneten Schirm,

Abb. 2 den Schirm gemäß Abb. 1, in geschlossenem Zustand,

Abb. 3 eine Draufsicht auf sowie einen vertikalen Schnitt durch einen viereckigen Schirm, mit zusätzlichen Trageelementen und Seilen,

Abb. 4 eine Ansicht wie in Abb. 1, mit gekipptem Schirm,

Abb. 5 eine Draufsicht auf die Krone, die Führung der Trageelemente verdeutlichend,

Abb. 6 eine teilweise Ansicht einer weiteren Ausführungsform, eine besondere Anlenkungsweise der Spannstreben am Schieber darstellend, und

Abb. 7 drei Teilansichten des Schirms ähnlich wie in Abb. 1, drei Anordnungsweisen der Bespannung verdeutlichend.

Wie aus Abb. 1 ersichtlich ist, besteht der erfindungsge­ mäße Standschirm aus einem Mast 1 mit rundem bzw. viel­ eckigem oder vorzugsweise rechteckigem Querschnitt und einer Krone 2 am oberen Ende, an der flexible Trage­ elemente 3 aus Seilen angebracht sind, die mit mindestens vier Spannstreben 4 an deren äußeren Enden verbunden sind. Die Spannstreben 4 wiederum sind gemeinsam an einem Schie­ ber 5 angelenkt. Im geschlossenen Zustand 6 (Abb. 2) befin­ det sich der Schieber 5 oben, in der Nähe der Krone 2 und Trageelemente 3 und Spannstreben 4 hängen nach unten. Eine Verlängerung 7 erlaubt eine bequeme Bedienung des Schirmes. Zum Öffnen wird der Schieber 5 nach unten bewegt. Damit werden die Spannstreben 4 ausgelenkt und gespreizt. Der Winkel 9 zwischen gegenüberliegenden Spannstreben 4 ist immer kleiner als 180°. Die Spannstreben 4 bilden mit dem Schieber 5 als Zentrum einen konusförmigen Körper, dessen maximaler Öffnungswinkel durch ein umlaufendes Seil 10 be­ grenzt wird. Da sich beim Öffnen des Schirmes Teile nach oben und andere Teile nach unten bewegen, ist dadurch grundsätzlich die Möglichkeit gegeben, auftretende Ge­ wichtskräfte auszubalancieren. Über den gesamten Weg, den sich der Schieber 5 bewegt, sind jedoch die Bedienkräfte am Schieber 5, wegen sich ändernder Drehmomente, nicht kon­ stant. Sie können zu Beginn des Öffnungsvorganges relativ hoch sein.

Eine Maßnahme zur Verringerung der Anfangskräfte besteht darin, die Ausladung/Erstreckung der Krone 2 und damit das Anfangsdrehmoment möglichst groß zu machen. Auch kann hierfür zudem die Anlenkung 17 der Spannstreben 4 auf der ihnen gegenüberliegenden Seite des Schiebers 5 durchgeführt sein (Abb. 6), wodurch das Anfangsdrehmoment erhöht wird.

Von Vorteil ist, wenn am Schieber 5 zusätzliche Gewichte angebracht sind, um die Bedienkräfte zu verringern. Diese Gewichte können jedoch auch am oberen Ende der Spannstreben 4 angebracht sein.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird das umlaufende Seil 10 ersetzt durch radial verlaufende Seile zwischen gegenüberliegenden Spannstreben.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die begrenzende Funktion des Seiles 10 von der Bespannung 11, 12, 13 erfüllt.

Wegen des großen Spreizwinkels 9 der Spannstreben 4 ist allein schon durch das Gewicht des Schiebers 5 und der Spannstreben 4 eine relativ große Kraft zum Spannen des Schirmes gegeben.

Von besonderen Vorteil ist, wenn die gegenüberliegenden Seile der Trageelemente 3 zu einem Seil miteinander ver­ bunden sind und über die Krone 2 laufen. Dort werden sie geführt und gehalten und sind in der Längsrichtung ver­ schiebbar (Abb. 5). Durch Verschieben der Seile 3 läßt sich der von den Spannstreben 4 im geöffneten Zustand gebildete Konus (Abb. 4) schräg stellen. Zur Fixierung der Schräglage des Konus werden die Seile 3 durch eine an sich bekannte, nicht dargestellte Klemmvorrichtung auf der Krone 2 in der jeweiligen Stellung festgehalten.

Abb. 7 zeigt mehrere Ausführungsformen der Erfindung. In erster Ausführung ist die Bespannung (11) unterhalb der Spannstreben 4 angebracht. In zweiter Ausführung ruht sie (12) auf den Spannstreben 4. In dritter Ausführung er­ streckt sich die Bespannung (13) von den äußeren Enden der Spannstreben 4 über die Krone 2 und liegt im geöffneten Zu­ stand auf den Trageelementen 3 auf. In all diesen Ausführ­ ungsformen ist die Bespannung 11, 12, 13 mindestens an den äußeren Enden der Spannstreben 4 befestigt. Im schräg ge­ stellten Zustand des Konus (Abb. 4) wird auch die Bespann­ ung 13 geneigt. Leichte Verformungen, die dabei auftreten, werden durch das flexible Seilsystem ausgeglichen.

In verschiedenen anderen Ausführungsformen der Erfindung bestehen die Trageelemente aus Bändern, Ketten, Draht, Netz-, Textil- oder Kunststoffgewebe, Folie oder dgl.

In anderer Ausführung wird darauf abgezielt, die Höhe 14 des durch die Trageelemente 3 ausgespannten Schirmdaches so gering wie möglich zu gestalten (Abb. 1 bis 3), um z. B. eine möglichst große Durchlaßöffnung zu erzielen. Ohne Ver­ schlechterung der Anfangsdrehmomente kann dies dadurch ge­ schehen, daß ab einem bestimmten Öffnungswinkel des Schir­ mes die effektive Länge der flexiblen Trageelemente 3 ver­ kürzt wird, indem diese in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel radial oder tangential verformt werden, wobei im letztge­ nannten Falle die Trageelemente 3 doppelt ausgeführt werden (Abb. 3). Diese Verformungen werden realisiert durch zu­ sätzliche, als Seile ausgebildete Verbindungselemente 15, 16, die entsprechende Kräfte auf die Trageelemente 3 aus­ üben.

Claims (10)

1. Standschirm, insbesondere Großschirm, bestehend aus

• - einem verankerbaren Mast (1),
• - einer am oberen Ende des Mastes befestigten Krone (2),
• - einem Schieber (5), der entlang des Mastes beweglich ist und an dem mindestens vier Spannstreben zum Aufspannen einer Bespannung (11, 12, 13) angelenkt sind,
• - einer flexiblen Bespannung (11, 12, 13), die an den Spannstreben befestigt ist,
• - und Trageelementen (3), die zwischen der Krone und den Spannstreben verlaufen,
• - wobei durch Verschieben des Schiebers nach unten die Spannstreben in eine der Senkrechten zum Mast angenäherte Stellung gebracht werden, wodurch der Schirm geöffnet wird, während durch Verschieben des Schiebers zur Krone hin der Schirm geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet,
• - daß die Trageelemente (3) flexible Elemente sind,
• - daß zwischen den Spannstreben (4) ein an diesen befes­ tigtes flexibles Element (10), vorgesehen ist, das eine Spannbegrenzung bildet, und
• - daß bei aufgespanntem Schirm einander diametral gegen­ überliegende Spannstreben (4) nach unten einen Winkel (9) kleiner als 180° bilden.

2. Standschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trageelemente (3) von Seilen, Bändern, Ketten, Drähten, Netzen, Textil- oder Kunststoffgewebe, Folien oder dgl. oder von der Bespannung (11, 12, 13) gebildet werden und an den Spannstreben (4) befestigt sind.

3. Standschirm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (10) von einem an den Spannstreben (4) befestigten umlaufenden flexiblen Verbindungselement (10) oder von der Bespannung (11, 12, 13) selbst oder durch radial verlaufende flexible Verbin­ dungselemente zwischen gegenüberliegenden Spannstreben (4) gebildet ist.

4. Standschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Gewichte am Schieber (5), z. B. in Form einer zylindrischen Verlängerung (7) oder an den inneren Enden der Spannstreben (4) vorgesehen sind.

5. Standschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verringerung der Bedien­ kräfte die Krone (2) in bezug auf ihre Horizontaler­ streckung so beschaffen ist, daß die äußersten Berührungs­ punkte der Trageelemente (3) mit der Krone in horizontaler Richtung einen möglichst großen Abstand von den Gelenken der zugehörigen Spannstreben (4) am Schieber (5) haben.

6. Standschirm nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einander diametral gegen­ überliegende Trageelemente (3) zu je einer Einheit mit­ einander verbunden, über die Krone (2) gespannt und von dieser gehalten und geführt sind.

7. Standschirm nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trageelemente (3) entlang der Krone (2) aus ihrer symmetrischen Mittellage relativ zum Mast (1) unter Beibehaltung ihrer Gesamtlänge in ihrer Längsrichtung verschiebbar sind, und daß zu ihrer Arre­ tierung in einer eingestellten Lage der Bespannung (11, 12, 13) an der Krone (2) eine Klemmvorrichtung vorgesehen ist, die auf die Trageelemente (3) einwirkt.

3. Standschirm nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkung (17) der Spann­ streben (4) am Schieber (5) derart vorgenommen ist, daß sich Spannstreben (4) kreuzen.

9. Standschirm nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Verbindungsele­ mente (15, 16) vorgesehen sind, die entweder als Verbin­ dungselemente (16) zwischen den Trageelementen (3) und den zugehörigen Spannstreben (4) angeordnet sind oder die als Verbindungselemente (15) zwischen den Trageelementen (3) angeordnet sind, wobei im letzteren Falle die Trage­ elemente (3) jeweils doppelt ausgebildet sind.

10. Standschirm nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bespannung (11, 12, 13) unterhalb oder oberhalb der Spannstreben (4) angebracht ist und eine Durchlaßöffnung für den Mast (1) bzw. den Schieber (5) besitzt oder sich vom oberen Mastende, die Trageelemente (3) und die Krone (2) überdeckend, zu den äußeren Enden der Spannstreben (4) erstreckt.