DE19600656A1 - Hydraulisch betätigte Vollbelagscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vollbelagscheibenbremse mit folgenden bekannten Merkmalen:

• a) umlaufendes, zwei- oder mehrteiliges, außen geschlossenes Bremsgehäuse,
• b) stationärer, außen verzahnter Bremsträger,
• c) zwei, die Reibbeläge tragende, auf dem Bremsträger axial verschiebbar gelagerte Bremsscheiben,
• d) zwischen den Bremsscheiben angeordnete, getrennt von den Bremsscheiben axial verschiebbare, hydraulische Zweiring-Zuspanneinrichtung.

Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gesetzt, die Zuspanneinrichtung der Bremse derart auszubilden, daß sich die radialen Mittenebenen von Betätigungs- und Entlüftungsstutzen gegeneinander nicht verdrehen können.

Diese für einen einwandfreien Betriebszustand der Bremse schädliche Verdrehung der beiden Betätigungsringe gegeneinander erfolgt dadurch, daß infolge des in Umfangsrichtung unvermeidlichen Verzahnungs-Lüftspiels zwischen Bremsscheiben und Bremsträger bei kurz aufeinanderfolgenden Bremsungen der äußere, in Umfangsrichtung frei gelagerte Betätigungsring durch Anlage an der Bremsscheibe pulsierend um mm-Bruchteile verdreht werden kann, woran ihn weder der äußere Dichtring durch Anlage am inneren Betätigungsring, noch die in Umfangsrichtung elastischen Gummischutzbälge hindern können. Diese Bruchteile addieren sich.

Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gesetzt, die Zuspanneinrichtung der Bremse derart auszubilden, daß sich die radialen Mittenebenen von Betätigungs- und Entlüftungsstutzen nicht gegeneinander verdrehen können.

Zur Lösung dieser Aufgabe werden erfindungsgemäß die in Umfangsrichtung durch an den, den Bremsdruck übertragenden Fortsätzen kraftschlüssig mit den Betätigungsringen verbundenen Schutzbleche an ihrem Innenumfang mit gestanzter Verzahnung versehen, welche in die Außenverzahnung des Bremsträgers eingreift.

In den Abbildungen ist mit 1 das Rad, welches zusammen mit dem Bremsgehäuseflanschteil 8 durch Radbolzen 2 an der Nabe 3 befestigt ist, gekennzeichnet. An den stationären Achsschenkel des Fahrzeugs ist der aus Blech gepreßte Bremsträger 5 mit Schrauben 4 befestigt. Auf seiner gerollten Verzahnung 5₃ trägt der Bremsträger axial frei beweglich die aus je zwei 180°-Segmenten bestehende, die Reibbeläge tragenden Bremsscheiben 6 und 7. Die Bremsscheiben sind von dem umlaufenden, außen radial verrippten, aus Bremsgehäuseflansch 8 und Deckelteil 9 bestehenden Bremsgehäuse umfaßt. Zwischen den Bremsscheiben ist die aus zwei konzentrischen, durch Vierkantdichtringe 12 und 13 abgedichteten Ringen 10 und 11 bestehende Zuspanneinrichtung ebenfalls axial frei beweglich gelagert. Die Bremsflüssigkeit zur Betätigung der Bremse wird der Zuspanneinrichtung durch den Bremsschlauch 22, welcher auf der nicht mit dargestellten Fahrzeugseite am Wagenkasten befestigt ist und mit dem am Innenring 10 der Zuspanneinrichtung durch Schrauben 21 ₁ verbundenen Stutzen 20 zugeführt. Zur Betätigung der Bremse wird die Bremsflüssigkeit in den Z-förmigen Betätigungsraum 14 geleitet. Der Stutzen 20 durchdringt den Bremsträger 5 durch dessen axiale Ausnehmung 5₅ und hält dadurch die Zuspanneinrichtung in Umfangsrichtung fest.

Die Entlüftung des Betätigungsringraumes 14 erfolgt durch den Entlüftungsstutzen 15, dessen Sechskantkopf über einen Steckschlüssel durch die Öffnungen 8₁ und 9₁ des Bremsgehäuses 8, 9 hindurch verdreht werden kann. In das im Stutzen 15 angebrachte Innengewinde wird der Entlüftungsschlauch geschraubt.

Zur Belüftung der Bremse weist der Bremsträger fahrzeugseitig Öffnungen 5₄ bzw. 5₂ auf, durch welche bei umlaufender Bremse durch am Außenumfang des Bremsgehäuses angeordnete Öffnungen 8₁ und 8₃ geförderte Kühlluft zwischen den Rückenflächen der Bremsscheiben 6 und 7 und der Zuspanneinrichtung in Pfeilrichtung hindurchgeführt wird. Gleichzeitig wird auch ein Teil der durch die Öffnungen im Bremsträger eindringenden Luft durch die innerhalb der Reibfläche des Bremsgehäuseflanschteiles 8 angebrachte Öffnungen 8₂ zwischen Rad 1 und Bremsgehäuse geleitet. Zur Abdeckung gegen Straßenschmutz sind Gummischutzbälge 16 und 17 angebracht, welche durch Schutzbleche 18 und 19 abgedeckt sind.

Die Schutzbleche, welche über Aussparungen die Vorsprünge 10₁ und 11₁, welche die Betätigungsaxialkräfte zum Bremsen auf die Bremsscheiben 6 und 7 übertragen, umfassen, stellen durch ihre verzahnten Innenumfänge 18₁ und 19₁, welche in die Außenverzahnung des Bremsträgers 5 eingreifen, die Umfangsfixierung der beiden Betätigungsringe 10 und 11 her, so daß kein Umfangs-Versatz zwischen den Zuspannungs- und Entlüftungsstutzen-Mittenebenen auftreten kann.

Claims (2)

1. Hydraulisch betätigte Vollbelagscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bestehend aus umlaufendem zweiteiligem, außen mit radialer Verrippung ausgerüstetem Bremsgehäuse, zwei die Reibbeläge tragenden Bremsscheiben, welche, mit Innenverzahnung versehen, auf einem außen verzahnten Bremsträger axial frei beweglich gelagert sind, und einer ringförmigen, aus zwei 360°-, durch Vierkantdicht- und -nachstellgummiringe abgedichteter, axial freigängiger Zuspanneinheit, deren Innenring den Hydraulikzuführstutzen, welcher gleichzeitig in einer Bremsträgeraussparung in Umfangsrichtung geführt wird, aufweist, sowie einem, den Entlüfterstutzen tragenden Außenring, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenring (11) einen oder mehrere radiale zur Bremsenmitte hin gerichtete Fortsätze aufweist, welche in Umfangsrichtung formschlüssig in die Bremsträgerverzahnung eingreifen und einen Winkelversatz zwischen Zuführstutzen und Entlüfterstutzen verhindern.

2. Hydraulisch betätigte Vollbelagscheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangslage des Außenringes (11) durch ein Schutzblech (18), welches in Umfangsrichtung durch die das Schutzblech durchdringenden axialen Fortsätze (11₁), sowie die Verzahnung (18₁), welche in die Bremsträgerverzahnung (5₃) eingreift, gewährleistet ist.