DE1955846B2 - Elektronenkanone fuer die erhitzung von materialien in einem vakuumbehaelter - Google Patents
Elektronenkanone fuer die erhitzung von materialien in einem vakuumbehaelterInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft eine Elektronenkanone für die Erhitzung von Materialien in einem Vakuumbehälter,
bestehend aus einer Elektronenstrahlquelle, mindestens einer Elektronenlinse und mindestens
einer im wesentlichen symmetrisch zum Strahl angeordneten aus Magnetjoch mit Wicklung und
Schenkeln bestehenden Ablenkeinheit zur Ablenkung des Strahls im Innern des Behälters, wobei zwischen
der Strahlachse einerseits und der Elektronenlinse sowie der Wicklung und dem Joch der Ablenkeinheit
andererseits ein vakuumdichtes, mit dem Behälter verbindbarcs Strahlführungsrohr angeordnet ist, das
an seinem freien Ende durch die Elektronenstrahlquelle verschlossen ist.
Eine Elektronenkanone der vorstehenden Art ist beispielsweise durch die deutsche Auslegeschrift
248 175 bekannt. Die bekannte Kanone ragt in eingebautem Zustand mit ihrer Elektronenlinse und der
Ablenkeinheit in das Innere eines Vakuumbehälters hinein, in dem ein Erhitzungsvorgang bewirkt werden
soll. Es kann sich dabei um Schmelz-, Schweiß- und Verdampfungsvorgänge von Materialien aller
Art handeln. Zum Zwecke des Schutzes der wärmeempfindlichen Spulen von Elektronenlinse und
Ablenkeinheit ist die Kanone an ihrem in den Behälter hineinragenden Teil mit einem Kühlmantel versehen.
Die bekannte Kanone ist jedoch nur bedingt einsetzbar hei Behältern, in denen ein Höchstvakuum
erzeugt und während des Betriebes der Kanone aufrechterhalten werden soll. Höchslvakua werden insbesondere für viele Vakuumaufdampfprozesse benötigt. Um die geforderten, niedrigen Drücke erreichen
zu können, ist es bekanntlich erforderlich, die gesamte innere Oberfläche des Vakuumbehälters »auszuheizen«, d. h., auf eine solche Temperatur zu bringen, bei der sich die ansonsten im Behälter verbleibenden Gasmoleküle von den Wandungsteilen lösen
und nachfolgend abgepumpt werden können. Die erforderlichen Ausheiztemperaturen liegen häufig im
Bereich bis zu 4000C und teilweise auch darüber.
Für derartig hohe Tftmperaturen sind jedoch die bekannten Kanonen aus folgenden Gründen nicht geeignet:
Bei Anwendung einer Wasserkühlung läßt sich die in den Behälter hineinragende Oberfläche der Kanone
nicht ausheizen, beim Verzicht auf eine Wasserkühlung würde die elektrische Isolation der Magneispulen
zerstört. Ein Ausbau der Kanone verbietet sich, da hierbei das Vakuum im Behälter zusammenbrechen
würde.
Es ist zwar von Kathodenstrahl-Röhren her bekannt, Ablenkspulen abziehbar zu gestalten (deutsche
Patentschrift 767 800), jedoch liegt bei einer solchen Konstruktion der die Ablenkung des Elektronenstrahls
bewirkende Teil der Ablenkeinheit nicht im Innern der evakuierten Röhre; außerdem
liegen von der Betriebsweise her völlig unterschiedliche Aufgaben vor: Die Elektronenstrahlröhre wird
nicht zum Zwecke einer Beschickung geöffnet, so daß eine wiederholbare Ausheizung erforderlich
würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Kanone der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die ein Ausheizen der dem Innern des Vakuumbehalters
zugekehrten Wandungsteile gestattet ohne daß hierbei die wärmeempfindlichen Bauteile gefährdet
würden. AuBerdem soll die schnelle Betriebsbereitschaft
der in den Behälter eingebauten Elektronenkanone trotz des Ausheizvorganges erhalten bleiben.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß die Schenkel und das Joch
mit der Wicklung der Ablenkeinheit als getrennte Bauteile ausgeführt sind, wobei die Schenkel fest mit
dem Vakuumbehälter verbindbar und das Joch mit der Wicklung ebenso wie die Elektronenlinse ohne
Aufhebung des Vakuums im Behälter von dem Strahlzuführungsrohr abziehbar sind.
Die besondere Schwierigkeit, die durch eine solche Lösung zu überwinden war, besteht dabei darin, daß
der Elektronenstahl im Innern des Behälters abgelenkt werden soll, so daß sich der die eigentliche
Strahlablenkung bewirkende Teil der Ablenkeinheit im Innern des Behälters befinden muß. Diese Bedingung
hat bisher ein Ausheizen des Vakuumsbehälters und der mit ihm verbundenen Kanone verhindert.
Um eine solche besonders einfache Entfernung der Ablenkspule zu ermöglichen, wird gemäß der weiteren
Erfindung vorgeschlagen, daß das Joch der Ablenkeinheit im wesentlichen ringförmig ausgebildet
und mit zwei diametral gegenüberliegenden, parallelen Schenkelansätzcn versehen ist, auf denen die
Wicklung angeordnet ist, und daß das Joch das Strahlführungsrohr umschließt. Eine solche Ausführung
erfüllt sämtliche eingangs gestellten Forderungen und zeichnet sich außerdem durch einen einfachen
und betriebssicheren Aufbau aus.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung sei nachstehend an Hand der F i g. 1 bis 3
näher beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine an einen Vakuumbehälter angebaute Kanone,
Fig.2 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß
Fi g. 1, bei der die wesentlichen Baugruppen auseinandergezogen dargestellt sind und
F i g. 3 eine perspektivische Darstellung der Ablenkeinheit mit ihren wesentlichsten Teilen.
In F i g. 1 ist mit 1 die vollständige Elektronenkanone bezeichnet, bestehend aus einer Elektronenstrahlquelle 2, einer Elektronenlinse 3 und einer Ablenkeinheit 4, die den Elektronenstrahl 5 im Innern
des Behälters 6 um einen Winkel zur ursprünglichen Strahlachse ablenkt. Die Elektronenquelle besteht ihrerseits
aus einer Glühkathode? und einer auf Erdpotential befindlichen Bcschlcunigungsanode 18,
zwischen denen beim Betrieb eine hohe Potentialdifferenz vorhanden ist. Die Elektronenstrahlquelle ist
über die beiden Steckkontakte 9 und 10. welche mit Gegenkontakten zusammenwirken, die — nicht
sichtbar — in der Flanschplatte 11 aus Isoliermaterial angeordnet sind, an nicht gezeichnete Hochspannungszuleitungen
angeschlossen. Über die Kontakte 9 und 10 fließt gleichzeitig der Heizstrom für die Glühkathode 7. Mit 12 ist ein Gegenflansch bezeichnet,
der mit einem keramischen Hochspannungsisolator 13 vakuumdicht verbunden ist. Der
Isolator ist am gegenüberliegenden Ende mit einem weiteren Flansch 14 verbunden, der mit einem Gegenflansch
15 verschraubt ist. 16 und 17 sind Distanzringe, die ebenfalls absolute Vakuumdichtheit
gewährleisten und die hohlkegelförmig ausgebildete Beschleunigungsanode 18 umschließen. Der Gegenflansch
15 ist mit einem Strahlführungsrohr 19 verbunden, welches das vakuumdichte Zwischenglied
zwischen der Elektronenquelle 2 und dem Vakuumbehälter 6 darstellt. Zu diesem Zwecke ist das Strahlführungsrohr
19 an dem der Elektronenquelle abgewandten Ende mit einer Flanschplalte 20 versehen,
die unter Zwischenschaltung eines Dichtungsringes 21 auf dem Behälterflansch 22 ruht.
Die Ablenkeinheit 4 besteht aus einem im wesentlichen U-förmigen Magnetkern aus Weicheisen, der
sich wiederum aus den Schenkeln 23 mit den Polschuhen 24 und dem Joch 25 zusammensetzt. Die
Schenkel 23 und das Joch 25 sind 3teilig ausgeführt, berühren sich jedoch im Zustand der Betriebsbereitschaft
der Kanone zur Leitung des magnetischen Flusses an den Trennfugen 26. Die Schenkel 23 sind
vakuumdicht und unlösbar mit der aus nicht ferromagnetischem Werkstoff bestehenden Flanschplatte
20 verbunden. Das Joch 25 ist senkrecht zur Schnittebene ringförmig ausgebildet und konzentrisch zum
Strahlführungsrohr 10 angeordnet. Es besitzt 2 diametral gegenüberliegende, parallel verlaufende Schenkelansätze
27, auf denen die 2teilig ausgeführte Wicklung 28 befestigt ist Bei Erregung der Wicklung 28
wird zwischen den Polschuhen 24 ein Magnetfeld erzeugt, dessen Kraftlinien im wesentlichen senkrecht
zur Achse des Elektronenstrahles 5 verlaufen und infolgedessen eine Ablenkung bewirken, deren Größe
unter anderem von der Höhe des Erregungstromes abhängig ist.
Das Joch 25 mit der Wicklung 28 ist ebenso wie die Elektronenlinse 3 im Innern einer als Hohlzylinder ausgebildeten Kapsel 29 befestigt. Als Distanzstück 38 dient ein Ring, der ebenso wie das Strahlfühmngsrohr 19 aus einem nicht ferromagnetischen
Werkstoff besteht, um die Magnetfelder nicht störend zu beeinflussen. Die Kapsel 29 ist mit ihren
Einbauten von dem Slrahlfuhrungsrohr in dessen Achsrichtung abziehbar und stützt sich auf der Anschlaghülse 30 ab. Die Kapsel 29 besitzt ferner 2 entsprechend geformte Ausnehmungen für den Durch-
tritt der Schenkel 23 der Ablenkeinheit 4. Die Elektronenlinse 3 ist von einem Weicheisenmantel 32 umgeben, dessen Innendurchmesser ebenso wie der des
Jochs 25 so bemessen ist, daß ein Abnehmen der Kapsel 29 über die Umhüllung der Elektronen quelle 2 möglich ist.
Die Kapsel 29 ist durch eine Flanschplatte 33 verschlossen,
die gleichzeitig Träger für die Schutzkappe 34 ist, die zum Zwecke des Berührungsschutzes einen
metallischen, geerdeten Überzug trägt. Die Flanschplatte 33 besitzt ebenfalls eine Bohrung 35. die ein
Abnehmen über die UmhüliuriL der Elektronenquelle
2 gestattet. Die Flanschplaue 33 ist mit dem Gegenflansch 15 verbunden, was beispielsweise über
einen nicht dargestellten Bajonettverschluß erfolgen kann. Hierdurch wird die Kapsel 29 gegen die Anschlaghülse
30 gepreßt und unverrückbar festgehalten. Ein Vorsprung 36 an der Flanschplalte 33 sorgt
für die radiale Festlegung der Kapsel 29. F i g. 2 zeigt die Elektronenstrahlkanone in einem Zustand, der
ein Ausheizen der gesamten Vorrichtung erlaubt. Ia^ heißt, ohne Elektronenlinse und Wicklung des Magnetjochs
25. An dem Vakuumbehälter ist noch die Flanschplatte 20 mit dem Strahlführungsrohr 19 und
dem Hochspannungsisolator 13 befestigt, in dessen Innerem sich die Elektronenquelle 2 befindet. Die
entsprechenden Einzelteile sowie die zwischengeschalteten Dichtungsmittel sind absolut beständig bei
den auftretenden Ausheiztemperaturen. Aus der Flanschplatte 20 ragen die beiden Enden der Schen-
kel 23 der Ablenkeinheit heraus. Das mit ihnen im
Betriebszustand der Kanone in Verbindung stehende Joch mit der Ablenkwicklung befindet sich zusammen
mit der Elektronenlinse im Innern der abgezogenen Kapsel 29. Die Schutzkappe 34, in der sich
auch die Steckkontakte 9 und 10 befinden, ist ebenfalls
in abgezogenem Zustande dargestellt. Nach Beendigung des Ausheizvorganges und genügendem
Abkühlen der ausgeheizten Teile ist es lediglich erforderlich, die Kapsel 29 wieder auf das Strahlfüh-
rungsrohr 19 aufzuschieben und durch Aufsetzen und Verriegeln der Schutzkappe 34 in ihrer Lage zu
arretieren.
Die Details der F i g. 2 sind aus Platzgründen in einem kleineren Maßstab dargestellt als in F i g. 1.
In F i g. 1 ist eine Ablenkeinheit 4 dargestellt, die
eine Strahlablenkung im wesentlichen nur in einer hbene zuläßt. Es ist jedoch ebensogut denkbar, eine
weitere Ablenkeinheit vorzusehen, die beispielsweise unter einem Winkel von 90° zur dargestellten Ablenkeinheit
stehen kann. Mit einer solchen Anordnung ist es dann möglich, mit dem Elektronenstrahl
eine praktisch beliebige Fläche zu bestreichen, wobei auch sich periodisch ändernde Ströme den Ablenkspulen
zugeführt werden können, um bestimmte Lei-
stungsdichteverteilungen im Elektronenstrahl zu erzeugen. Die geometrische Form der Ablenkeinheit 4
ist aus der persepektiven Darstellung in F i g. 3 ersichtlich. Die Bezifferung der dargestellten Teile ist
mit der in Fig. ] identisch. Es ist zu erkennen, daß das ringförmige Joch 25 und die beiden Schenkel 23
getrennt ausgeführt sind und an den Trennfugen 26 aneinanderstoßen. Zwischen der Trennfuge und dem
Joch 25 befinden sich auf diametral entgegengesetzten Seiten die Schenkelansätze 27, auf die die Wicklung
28, bestehend aus zwei Einzelspulen aufgeschoben werden kann. Die öffnung 37 wird von dem hier
nicht dargestellten Strahlführungsrohr 19 durchsetzt. Die beiden Schenkel 23 sind vakuumdicht in det
Weise mit der Flanschplatte 20 verbunden, daß die Schenkelenden mit den Polschuhen 24 bei eingebauter
Kanone symmetrische zum Elektronenstrahls ir das Innere des Vakuumbehälters 6 hineinragen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Elektronenkanone für die Erhitzung von Materialien in einem Vakuumbehälter, bestehend
aus einer Elektronenstrahlquelle, mindestens einer Elektronenlinse und mindestens einer im
wesentlichen symmetrisch zum Strahl angeordneten, aus Magnetjoch mit Wicklung und Schenkeln
bestehenden Ablenkeinheit zur Ablenkung des Strahls im Innern des Behälters, wobei zwischen
der Strahlachse einerseits und der Elektronenlinse sowie der Wicklung und dem Joch der Ablenkeinheit andererseits ein vakuumdichtes, mit
dem Behälter verbindbares Strahlzuführungsrohr angeordnet ist, das an seinem freien Ende durch
die Elektronenstrahlquelle verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel
(23) und das Joch (25) mil der Wicklung (28) der
Ablenkeinheit (4) als getrennte Bauteile ausgeführt sind, wobei die Schenkel (23) fest mit dem
Vakuumbehälter (6) verbindbar und das Joch (25) mit der Wicklung (28) ebenso wie die Elektronenlinse
(3) ohne Aufhebung des Vakuums im Behälter (6) von dem Strahlführungsrohr (19) abziehbar
sind.
2. Elektronenkanone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Joch (25) der Ablenkeinheit
(4) im wesentlichen ringförmig ausgebildet und mit zwei diametral gegenüberliegenden,
parallelen Schenkelansätzen (27) versehen ist, auf denen die Wicklung (28) angeordnet ist,
und daß das Joch (25) das Strahlführungsrohi
(19) umschließt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |