DE19542690A1 - Vorrichtung zum zwangsweisen Trennen von Netzleitungen bei Schaltgeräten - Google Patents
Vorrichtung zum zwangsweisen Trennen von Netzleitungen bei SchaltgerätenInfo
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Description
Alle Schaltgeräte, die Personen und/oder Sachen vor gefährlichen Einwirkungen des
elektrischen Stromes schützen sollen, wie Fehlerstromschutzschalter, Leitungsschutzschalter
Hauptleitungsschutzschalter, Motorschutzschalter, Leistungsschalter und ähnlich enthalten
Auslöser, die Fehlerströme bzw. Überlasten oder Kurzschlüsse detektieren und bei
Überschreiten von Grenzwerten sodann die Schaltwerke auslösen. Daraufhin öffnen die
Hauptstromkontakte der Schaltgeräte, so daß normalerweise kein schädlicher Strom mehr
fließen kann.
Es kommt aber vor, daß solche Schaltgeräte im Ernstfall versagen, weil beispielsweise ihre
Auslöser kleben, die Schaltwerke klemmen, die Kontakte verschweißt sind oder andere
Defekte vorliegen. Die zu schützenden Personen und/oder Sachen sind in diesem Fall
erheblich gefährdet, sofern nicht eine zusätzliche Zwangstrennung der Netz- oder
Hauptstromleitungen erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum zwangsweisen Trennen von
Netz- oder Hauptstromleitungen derart auszugestalten, daß im Fall des Versagens der
eingangs genannten Schaltgeräte die zugehörigen Stromleitungen sehr schnell unterbrochen
werden, um damit eine Gefährdung von Mensch und/oder Sache auszuschließen.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Die Vorrichtung weist im wesentlichen folgende Elemente auf:
- a) einen Arbeitsspeicher, aus dem eine Kraft über einen Weg zur Verfügung gestellt werden kann. Solche Arbeitsspeicher können beispielsweise sein:
- - vorgespannte Federn, wie zylindrische Schraubenfedern, Spiral- oder Drehfedern.
- - Druckspeicher, in denen ein Arbeitsmedium komprimiert gehalten wird, welches bei Expansion mittels eines Kolbens eine Kraft über einen Weg zur Verfügung stellt.
- - Gasgeneratoren, wie sie bereits in Airbag- und Gurtstraffersystemen eingesetzt werden. Diese erzeugen ein Gasvolumen, das dann mittels eines Kolbens eine Kraft über einen Weg zur Verfügung stellt.
- b) ein Gesperre, welches den Arbeitsspeicher mit geringem Kraftaufwand in seinem inaktiven Zustand hält. Solche Gesperre können sein:
- - Hebel, Kniehebel, Klinken- oder Riegelgesperre, sowie andere Mittel, die jeweils formschlüssig wirksam sind.
- - reibschlüssig wirkende Gesperre.
- c) einen Auslöser, der das Gesperre löst und damit den Arbeitsspeicher freigibt. Auslöser können sein:
- - eine vorgespannte Feder, die durch einen dünnen Draht gehalten wird. Dieser Draht kann eventuell eine Sollbruchstelle aufweisen und wird so lange gehalten, bis er durch einen Strom geschmolzen wird.
- - eine Einrichtung, die eine Bewegung eines Körpers aus elektrischen Kräften erzeugt. Dies kann ein Elektromagnet sein, aber auch die Coulombsche Kraft, der Kondensatoreffekt, der Johnsen-Rhabeck-Effekt oder auch der Versuch von Elihu Thomson können die Bewegung des Körpers erzeugen.
- - ein Strom, der einen Treibstoff aktiviert.
- d) eine Trenneinrichtung, die vom Arbeitsspeicher angetrieben die Trennung der Leitungen übernimmt. Die Trennung der Netz- oder Hauptstromleitungen kann geschehen durch:
- - Öffnen von Kontakten
- - Zerschneiden von Leitungen
- - Zerstören von Leitungen.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß diese direkt in
Schutzschaltern der eingangs genannten Art oder als Zusatzgerät mit diesen in Reihe
angeordnet sein kann. Dabei werden in den Schutzschaltern mit geeigneten herkömmlichen
Strommeßsystemen insbesondere die Fehler-, Überlast- oder Kurzschlußströme gemessen
und diese Meßwerte jeweils auch von der Vorrichtung genutzt. Überschreiten die Meßwerte
einen vorgegebenen Grenzwert und schaltet der jeweilige Schutzschalter nicht innerhalb einer
bestimmten Zeit ab, so werden mit der Vorrichtung gemäß Erfindung die Netz- oder
Hauptstromleitungen getrennt. Versagt also die dem Grunde nach vorhandene reguläre
Schutzfunktion der Schaltgeräte aus unterschiedlichen Gründen, so unterbricht die Vorrichtung
auf einfache Weise zuverlässig und innerhalb einer bestimmten ungefährlichen Zeit die
stromführenden Leitungen. Diese Zwangstrennung der Leitungen ist im Normalfall ein
einmaliger und irreversibler Vorgang, so daß danach zumindest der Schutzschalter oder das
Schaltgerät ausgewechselt und die Vorrichtung neu aktiviert werden muß.
Anhand der Zeichnung ist die Erfindung an verschiedenen Ausführungsbeispielen
nachstehend näher erläutert.
Fig. 1 bis 7 zeigen die Vorrichtung lediglich schematisch, jeweils mit Arbeitsspeicher, Gesperre
und Auslöser und das Zusammenwirken dieser Baugruppen, während in
Fig. 8 bis 15 von der Vorrichtung mögliche Formen der Trenneinrichtung ebenfalls nur
schematisch dargestellt sind, wobei eine Kombination dieser Elemente mit den
Baugruppen nach Fig. 1 bis 7 im Sinne der Erfindung beliebig realisiert werden
kann.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 ist als Arbeitsspeicher ein Federspeicher vorgesehen, der mit
einem Hebelgesperre und einem Schmelzdraht als Auslöser zusammenwirkt. Dabei sind in
einem topfförmigen Gehäuse 1 eine Druckfeder 2 und darüber ein Kolben 3 mit einem Stößel
3.1 angeordnet, die die wesentlichen Teile des Federspeichers darstellen. Mittels eines im
Gehäuse 1 gelagerten Hebels 4, der an der Oberseite des Kolbens 3 angreift, läßt sich die
Druckfeder 2 zusammendrücken, so daß diese unter Federspannung steht. Diese vorge
spannte Lage der Druckfeder 2 (wie in Fig. 1 bereits gezeigt) wird mittels eines am Hebel 4
angreifenden und am Gehäuse 1 verankerten Schmelzdrahtes 5 zuverlässig gehalten.
Aufgrund eines relativ kurzen Hebelarmes für den Angriffspunkt 4.1 des Hebels ergibt sich
zudem ein günstiges Übersetzungsverhältnis, bezogen auf die Befestigungsstelle des
Schmelzdrahtes, der damit entsprechend dünn ausgebildet sein kann. Trotz ausreichend
großer Kräfte und Wege der Druckfeder 2 und entsprechender Verhältnisse am Kolben 3
beziehungsweise Stößel 3.1 kann solch ein dünner Schmelzdraht durch einen Strom in
aller kürzester Zeit geschmolzen und damit die Arbeitsbewegung des Stößels 3.1 sehr schnell
eingeleitet werden.
Die Funktion der vorbeschriebenen Baugruppe der Vorrichtung ist folgendermaßen: Werden
die vorgegebenen Grenzwerte von Fehlerstrom, Überlast- oder Kurzschlußstrom überschritten
und der hier nicht gezeigte Schutzschalter hat innerhalb der geforderten Zeit nicht ausgelöst,
so wird von den Meßeinrichtungen des Schutzschalters ein Auslösestrom auf den
Schmelzdraht 5 geleitet, der diesen zum Schmelzen bringt. Sofort wird der Hebel 4
freigegeben und unter der Wirkung der gespannten Druckfeder 2 schnellt der Kolben 3 mit
seinem Stößel 3.1 nach oben beziehungsweise vom Gehäuse 1 weg. Mit dieser
Stößelbewegung werden dann über die noch näher zu beschreibenden Trenneinrichtungen
gemäß Fig. 8 bis 15 Netz- oder Hauptstromleitungen des Schutzschalters zwangsweise
getrennt.
Auf ähnliche Weise ist auch die Vorrichtung nach Fig. 2 ausgebildet. Hier ist in dem
topfförmigen Gehäuse 1 allerdings eine Zugfeder 2′ als Federspeicher am Kolben 3
beziehungsweise am Gehäuse eingehängt. Die Zugfeder wird über einen im Bereich der
Federösen angreifenden, im Federinneren angeordneten Kniehebel 4′ gespannt, wie Fig. 2
zeigt. Damit der Kniehebel 4′ seine nahezu gestreckte Lage und damit die Federspannung
aufrecht erhalten kann, wird er ebenfalls durch einen Schmelzdraht 5 arretiert. Dieser ist mit
einem Ende vorzugsweise am Kniehebelgelenk befestigt und mit dem anderen Ende an der
Mantelfläche des Gehäuses gehalten und dort herausgeführt. Eine weitere Zugfeder 6, deren
Wirkrichtung und Angriffspunkte etwa der Lage des Schmelzdrahtes entsprechen, unterstützt
letzteren in seiner Aufgabe. Dabei ist die Zugfeder 6 erheblich schwächer ausgebildet als die
Zugfeder 2′. Trotzdem entlastet die Zugfeder 6 den Schmelzdraht 5 erheblich, so daß dieser
noch wesentlich dünner ausgebildet sein kann als im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1. Dessen
Funktionsweise ist hier sinngemäß jedoch ebenfalls zutreffend, das heißt nach der Zerstörung
des Schmelzdrahtes 5 durch einen Auslösestrom treibt die Zugfeder 2′ den Stößel 3.1 und
dieser letztlich eine Trenneinrichtung an.
Mit einem Kniehebel ist auch die Vorrichtung nach Fig. 3 ausgebildet. Hier dient als
Federspeicher wiederum eine Druckfeder 2, die vom Kniehebel 4′ über den Kolben 3 gegen
den Boden des Gehäuses 1 verspannt ist. Die nahezu gestreckte Lage des als Gesperre
oberhalb des Kolbens angreifenden und an der Oberseite des Gehäuses abgestützten
Kniehebels 4′ wird abermals durch den Schmelzdraht 5 sichergestellt, der auch hier
zusammen mit einer Zugfeder 6 das Einknicken des Kniehebels verhindert. Die
Funktionsweise dieser Vorrichtung erfolgt gleichfalls auf die bereits beschriebene Art.
In Fig. 4 ist eine Vorrichtung gezeigt, die im Unterschied zu den bisherigen Anordnungen ein
Riegelgesperre aufweist. Im übrigen ist auch hier in einem topfförmigen Gehäuse 1 eine
Druckfeder 2 als Arbeitsspeicher angeordnet, die vom Kolben 3 gespannt wird. Im Stößel 3.1
ist eine Ausnehmung vorhanden, in die ein Riegel 7 eingreift, der sich an der Oberseite des
Gehäuses 1 abstützt und damit den Stößel in der gezeigten Lage sperrt. Ebenfalls hält ein
Schmelzdraht 5 den Riegel 7 im Eingriff mit der Stößelausnehmung, während eine am Riegel
angreifende Zugfeder 7.1 diesen entgegen der Haltekraft des Schmelzdrahtes zu entriegeln
versucht.
Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung erfolgt auf bereits beschriebene Art, das heißt nach
Durchschmelzen des Schmelzdrahtes 5 aufgrund eines Auslösestroms zieht die Feder 7.1 den
Riegel aus der Ausnehmung des Stößels 3.1 heraus. Damit ist die inaktive Lage des
Arbeitsspeichers aufgehoben und unter der Wirkung der Druckfeder 2 schnellt daraufhin der
Stößel 3.1 nach oben und treibt auch hier eine Trenneinrichtung zur Zwangstrennung der
Netzleitungen an.
Desweiteren kann die Vorrichtung mit einem Druckspeicher als Arbeitsspeicher versehen sein,
wie beispielhaft die Fig. 5 und 6 zeigen. Dabei wird in den Druckspeichern ein Arbeitsmedium -
bevorzugt Luft - komprimiert gehalten und durch ein Gesperre zunächst an der Expansion
gehindert.
Bei einer solchen Vorrichtung gemäß Fig. 5 ist im Gehäuse 1, welches druckfest ausgebildet
ist, ein komprimiertes Arbeitsmedium 8 durch den Kolben 3 eingeschlossen. Dieser wird mittels
eines Kniehebels 4′ - ähnlich wie bei den Vorrichtungen nach Fig. 2 und Fig. 3 - gegen den
Druck des Arbeitsmediums gesperrt, wobei ein Schmelzdraht 5 ebenso den Kniehebel am
Einknicken hindert. Wird der Schmelzdraht zerstört, so gibt der Kniehebel den Kolben 3 frei
und das komprimierte Arbeitsmedium 8 kann expandieren, so daß der Stößel 3.1 sich vom
Gehäuse weg bewegt und die bereits erwähnte Trenneinrichtung betätigt.
Im Aufbau etwas anders gestaltet ist die Vorrichtung nach Fig. 6, bei der eine Kammer des
Gehäuses 1 zur Aufnahme des komprimierten Arbeitsmediums 8 durch ein Ventil 9
verschlossen ist. Das von einer Druckfeder 9.1 in Öffnungsrichtung belastete Ventil wird
entgegen dieser Kraft gleichfalls durch einen Schmelzdraht 5 gehalten, so daß die Kammer
mit dem komprimierten Arbeitsmedium dicht verschlossen bleibt. Oberhalb des Ventilraumes
ist wiederum ein Kolben 3 mit dem Stößel 3.1 angeordnet. Nach einer Zerstörung des
Schmelzdrahtes 5 durch einen Auslösestrom öffnet das Ventil 9 unter der Wirkung der
Druckfeder 9.1 und das Arbeitsmedium 8 kann in den Ventilraum entweichen. Von dort strömt
es unter den Boden des Kolbens 3, der damit den Arbeitshub durchführt und mit dem Stößel
3.1 abermals eine Trenneinrichtung betätigt.
Wesentlich anders in der Bauart ist die Vorrichtung nach Fig. 7, bei der der Arbeitsspeicher
als pyrotechnischer Gasgenerator ausgebildet ist und sich selbsttätig, das heißt ohne ein
eigentliches Gesperre, im inaktiven Zustand befindet. Bei dieser Vorrichtung ist im Gehäuse 1
ein Treibstoff 8′ mit einer Zündkapsel 8.1 angeordnet und durch eine gasdurchlässige Wand
1.1 des Gehäuses zum Kolben 3 hin eingeschlossen. Wird ein Auslösestrom auf die
Zündkapsel gegeben, so wird der Treibstoff 8′ aktiviert und es entsteht ein Gasvolumen.
Dieses strömt unter den Boden des Kolbens 3 und treibt diesen zusammen mit dem Stößel 3.1
nach oben, um auch hier eine der nachfolgend beschriebenen Trenneinrichtungen zu
betätigen.
In den Fig. 8 bis 15 sind Trenneinrichtungen der verschiedensten Art dargestellt. So werden
bei der Trenneinrichtung nach Fig. 8 Kontakte 10 und 11, die im Zuge einer Netz- bzw.
Hauptstromleitung 12 in Reihe geschaltet sind, durch Federkraft aneinandergedrückt. Vor den
Kontakten ist ein keilförmiger Isolierkörper 13 angeordnet, der unmittelbar Teil des Stößels 3.1
eines der bereits beschriebenen Arbeitsspeicher sein kann. Im Fall einer über Auslöser und
Arbeitsspeicher eingeleiteten Zwangstrennung wird der Isolierkörper 13 unverzüglich zwischen
die Kontakte 10,11 gepreßt und öffnet diese. Damit ist die Netz- bzw. Hauptstromleitung 12 im
Zuge des entsprechenden nicht gezeigten Schutzschalters zwangsweise unterbrochen.
In Fig. 9 sind zwei Trenneinrichtungen mittels Zusatzkontakten 10′, 11′ bzw. 10′′, 11′′
dargestellt, die im Zuge der Netz- oder Hauptstromleitung 12 angeordnet durch den Stößel 3.1
des Arbeitsspeichers geöffnet werden können.
In Fig. 10 sind von einem Schutzschalter schematisch Schaltkontakte 14, 15 dargestellt, die in
Reihe mit der zu schützenden Leitung angeordnet sind. Sollten diese Schaltkontakte im
Auslösefall beispielsweise verschweißt sein, so werden sie durch den auch hier lediglich
angedeuteten Stößel 3.1 des Arbeitsspeichers gezwungenermaßen aufgeschlagen. Auf diese
Weise läßt sich die Zwangsunterbrechung der Netz- bzw. Hauptstromleitungen direkt im
Schaltgerät durchführen.
Eine weitere Form der Trenneinrichtung ist in Fig. 11 gezeigt. Hierbei sind in Reihe mit einer
Leitung L1 eine Kontakthülse 16 und ein Kontaktstift 17 angeordnet, die ineinandergreifen und
die beiden Leitungsenden miteinander verbinden. Der Kontaktstift 17 bildet zugleich die Spitze
des Stößels 3.1. Wird der Kolben des Arbeitsspeichers in der eingezeichneten Pfeilrichtung so
weit bewegt, daß er den Kontaktstift 17 aus der Kontakthülse 16 herausgeschoben hat und
der Isolierteil 3.1′ des Stößels sich in der Hülse befindet, so ist die Leitung L1 unterbrochen.
Trenneinrichtungen für mehrere Leitungen, die im Aufbau ähnlich der Fig. 11 sind, zeigen
schematisch die Fig. 12/12a bzw. Fig. 13. Bei der Trenneinrichtung nach Fig. 12 und deren
Seitenansicht Fig. 12 a sind auf einem im Durchmesser vergrößerten Isolierteil 3.1′ des
Stößels zwei Kontaktpaare 17′ rechtwinklig versetzt angeordnet, die jeweils auf entsprechende
Gegenkontakte 16′ der Leitungen L1 bzw. L2 umfangsseitig arbeiten. Durch Verschieben des
Stößels 3.1, wie in Fig. 12a durch einen Pfeil, angedeutet, kommen die sich
gegenüberliegenden Kontaktpaare im Isolierteil 3.1′ und die umfangsseitigen Gegenkontakte
außer Eingriff, so daß die Leitungen L1 bzw. L2 unterbrochen sind.
Bei der Trenneinrichtung nach Fig. 13 sind um ein Isolierteil 3.1′′ des Stößels in axialer
Richtung hintereinander versetzt drei Kontaktpaarungen für die Leitungen L1, L2, L3
angeordnet. Wird der Stößel 3.1 in Richtung des eingezeichneten Pfeiles verschoben, so
kommen die im Isolierteil angeordneten Kontaktstifte 17′′ außer Eingriff mit den beiderseits
davon angeordneten Gegenkontakten 16′′. Dabei ist der Weg des Stößels und damit auch des
Kolbens so zu beschränken, daß im unterbrochenen Zustand jeweils ein ausreichender
Abstand bzw. Versatz zwischen den Kontaktstiften 17′′ im Isolierteil und den Gegenkontakten
16′′ der drei Leitungen verbleibt. Insofern handelt es sich bei den Abständen der drei
Kontaktpaarungen nur um eine schematische Anordnung.
Bei den Anordnungen nach Fig. 14 und 15 handelt es sich um Trenneinrichtungen, bei der die
Leitungen irreversibel unterbrochen werden. So ist in Fig. 14 schematisch eine Leitung 12
gezeigt, die eine Sollbruchstelle 12.1 aufweist. Die Sollbruchstelle ist derart angeordnet, daß
sie der Stirnseite des Stößels 3.1 gegenüber zu liegen kommt. Sobald der Kolben des
Arbeitsspeichers in Richtung des eingezeichneten Pfeiles bewegt wird, schlägt der Stößel 3.1
mit seiner als Isolierteil ausgebildeten Stirn die Leitung 12 an der Sollbruchstelle auf und trennt
diese zwangsweise.
Bei der Anordnung nach Fig. 15 weist die Leitung 12 durchgehend einen gleichmäßigen
Querschnitt auf, während demgegenüber die Spitze des Stößels 3.1 messerartig ausgebildet
ist. Der rechtwinklig auf die Leitung gerichtete Stößel durchtrennt ebenfalls bei einer
einschlägig vom Arbeitsspeicher angetriebenen Kolbenbewegung die Leitung 12 mit der
Messerschneide. Die zur Verfügung stehenden Kräfte und Wege des Arbeitsspeichers
müssen bei einer solchen Anordnung selbstverständlich auf den Querschnitt und die
erforderlichen Scherkräfte der Leitung 12 abgestimmt sein.
Die Trenneinrichtungen der Ausführungsbeispiele gemäß Fig. 8, 14 und 15 zeigen jeweils nur
die mechanische Trennung von einer Leitung. Bei gleichzeitiger Trennung von mehreren
Leitungen sind eine entsprechende Anzahl von Trenneinrichtungen vorzusehen und die
Antriebe der Arbeitsspeicher auf diese Trennstellen zu verteilen. Daneben sind die
Arbeitsspeicher und Trenneinrichtungen sinnvoll aufeinander
abzustimmen.
Claims (15)
1. Vorrichtung zum zwangsweisen Trennen von Netz- oder Hauptstromleitungen bei
Schaltgeräten, insbesondere bei Schutzschaltern, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- - die Vorrichtung weist einen Arbeitsspeicher auf, der eine Kraft längs eines Weges bereitstellt;
- - der Arbeitsspeicher ist mittels eines Gesperres in einem inaktiven Zustand gehalten;
- - über einen vom Schaltgerät gesteuerten Auslöser ist das Gesperre mit geringem Aufwand lösbar und damit der Arbeitsspeicher freigebbar, so daß er aus dem inaktiven in seinen aktiven Zustand übergeht;
- - eine vom Arbeitsspeicher angetriebene Trenneinrichtung führt im aktiven Zustand die Zwangstrennung der Netz- beiziehungsweise Hauptstromleitungen herbei.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Arbeitsspeicher in Form von
Federn (2, 2′) oder Druckspeichern (8) oder Gasgeneratoren (8′) als Antrieb für die
Zwangstrennung der Leitungen Verwendung finden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Gesperre in Form von Hebeln
(4) oder Kniehebeln (4′) beziehungsweise Klinken- oder Riegelgesperre (7) den
Arbeitsspeicher bis zur Auslösung im inaktiven Zustand halten.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslöser eine
vorgespannte Feder (6, 7.1, 9.1) aufweist, die durch einen dünnen, gegebenenfalls mit einer
Sollbruchstelle versehenen Draht (5) so lange gehalten ist, bis der Draht durch einen die
Zwangstrennung einleitenden Strom geschmolzen wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslöser im Prinzip als
Elektromagnet oder als sonstiger aufgrund elektrischer Effekte bewegter Körper ausgebildet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trenneinrichtung die
Zwangstrennung mittels Öffnen von Kontakten (10/11, 14/15, 16/17) oder Zerschneiden
beziehungsweise Zerstören von Leitungen (12) herbeigeführt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem
Arbeitsspeicher Trenneinrichtungen zur gleichzeitigen Zwangstrennung von einer oder
mehreren Leitungen (L1, L2, L3), beispielsweise der Phasenleiter und der Nulleiter
angetrieben sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trenneinrichtung für die Nett- oder Hauptstromleitungen innerhalb des Schaltgerätes
angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trenneinrichtung für die Netz- oder Hauptstromleitungen in einem in Reihe mit dem
Schaltgerät angeordneten Zusatzgehäuse befindlich ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trenneinrichtung mit einem keilförmigen Isolierkörper (13) versehen ist, der zwischen jeweils
zwei Kontakte (11, 12) der Netz- oder Hauptstromleitungen einschiebbar ist (Fig. 8).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trenneinrichtung ein Messer, vorzugsweise ein isoliertes Messer aufweist, mit welchem die
Netz- oder Hauptstromleitungen (12) zerschneidbar sind (Fig. 15).
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem in
der Trenneinrichtung angeordneten isolierten Stößel (3.1) eine Sollbruchstelle (12.1) in den
Netz- oder Hauptstromleitungen (12) aufschlagbar ist (Fig. 14).
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trenneinrichtung einen in den Netz- der Hauptstromleitungen angeordneten, aus einer
Kontakthülse (16) herausziehbaren Kontaktstift (17) aufweist (Fig. 11, 12, 13).
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Zwangstrennung der Netz- oder Hauptstromleitungen die vorhandenen Schaltkontakte (14, 15)
des Schutzschalters aufschlagbar sind (Fig. 10).
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trenneinrichtung als Kontakt einer zweiten Kontaktstelle in den Netz- oder
Hauptstromleitungen ausgebildet ist (Fig. 9).
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