DE19539888C1 - Schlauchbeutelmaschine zum Herstellen von Beutelpackungen mit zwei gesiegelten Längsnähten - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Schlauchbeutelmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Es sind bereits Schlauchbeutelmaschinen zum Herstellen sogenannter 4-Rand-Beu­ telpackungen bekannt. Diese Beutelpackungen haben zwei gesiegelte Längs- und zwei gesiegelte Quernähte. Die bekannten Schlauchbeutelmaschinen verarbeiten dazu zwei heißsiegelfähige Packstoffbahnen, die deckend übereinander gelegt werden, worauf seitlich der Packstoffbahnen angeordnete Siegeleinrichtungen die beiden Längsnähte bilden. Der so hergestellte Schlauch wird anschließend einer Quernahtsiegeleinrichtung zum Bilden der beiden Quernähte zugeführt (DE-PS 11 13 174). Weiterhin sind Vertikalschlauchbeutel­ maschinen mit einer aus einer Formschulter und einem Formrohr bestehenden Schlauchformeinrichtung bekannt (DE 44 06 605 A1).

Die Herstellung o.g. 4-Rand-Beutelpackungen mit derartigen Schlauchbeutelmaschinen mittels einer einzigen Packstoffbahn ist jedoch bisher nicht möglich.

Die erfindungsgemäße Schlauchbeutelmaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß 4-Rand-Beutelpackungen mit zwei Längs- und zwei Quernähten aus einer einzigen Packstoffbahn mit Schlauchbeutelmaschinen herstellt werden können, die eine Formschulter und ein Formrohr aufweisen. Dies wird erfindungsgemäß durch ein einteiliges, abgewinkeltes Formrohr sowie ein keilförmiges Element erreicht. Mit diesen beiden Elementen ist es möglich, aus einem Teil der Schlauchwand die zweite Längsnaht zu formen, ohne daß in dem Schlauch Spannungen erzeugt werden, die ansonsten die Form und Funktionsfähigkeit der Beutelpackungen beeinträchtigen würden.

Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Schlauchbeutelmaschine ergeben sich aus den Unteransprüchen. Mittels zweier Führungen, die beiderseits des Ansatzelements angeordnet sind, läßt sich eine bessere Formung der Längsnaht sowie ein genaueres Zuführen der Längsnaht zur nachgeordneten Längsnahtsiegeleinrichtung erzielen. Die Breite der Längsnaht läßt sich mittels einer mit der Längsnahtsiegeleinrichtung verbundenen Schneideinrichtung auf einfache Weise einstellen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine Schlauchbeutelmaschine in perspektivischer Ansicht,

Fig. 2 einen Teil der Schlauchbeutelmaschine nach Fig. 1 in perspektivischer Ansicht und

Fig. 3 eine vereinfachte Seitenansicht der Schlauchbeutelmaschine nach Fig. 1.

Die in der Fig. 1 dargestellte Schlauchbeutelmaschine 10 dient zum Herstellen von Beutelpackungen 1 mit zwei Längsnähten 11, 12 und zwei Quernähten 13, 14 aus einer heißsiegelfähigen Packstoffbahn 15. Dazu hat die Schlauchbeutelmaschine 10 eine Schlauchformeinrichtung 17, die aus einer Formschulter 18 und einem mit ihr verbundenen Formrohr 19 besteht. Mittels der Schlauchformeinrichtung 17 wird die endlose Packstoffbahn 15 zu einem Schlauch 20 vorgeformt. Am Formrohr 19 ist eine Einrichtung 21 mit zwei vorzugsweise vakuumunterstützten Förderbändern 22, 23 zum Fördern des Schlauches 20 angeordnet.

Das zylindrische Formrohr 19 weist zwei Abschnitte 24, 25 mit gleichem Außendurchmesser auf, welche unter Vermeidung von Absätzen oder Kanten bündig miteinander verbunden sind. Die Symmetrieachse 26 des mit der Formschulter 18 in nicht dargestellter Weise verbundenen ersten Abschnitts 24 ist um einen Winkel α zur Symmetrieachse 27 des zweiten Abschnitts 25 geneigt, wobei der Winkel α in Richtung der einlaufenden Packstoffbahn 15 weist. Am ersten Abschnitt 24 des Formrohrs 19 ist auf der Seite der einlaufenden Packstoffbahn 15 ein keilartiges, plattenförmiges, vom ersten Abschnitt 24 senkrecht abstehendes Element 28 befestigt, welches in Richtung auf den zweiten Abschnitt 25 in seiner Breite B stets zunimmt. Das Element 28 überdeckt den gesamten Bereich, in dem die Formschulter 18 das Formrohr 19 umgibt, wobei die Formschulter 18 im Bereich des Elements 28 einen Schlitz 30 hat, der zumindest etwas breiter als das Element 28 ist, so daß zwischen den Seitenflächen des Elements 28 und dem Schlitz 30 ein Teil der Schlauchwand durchgeführt werden kann. Das Element 28 setzt sich im zweiten Abschnitt 25 in einem rechteckigen Ansatzelement 29 mit konstanter Breite fort, wobei dessen Höhe der maximalen Breite des Elements 28 entspricht.

Beiderseits des Ansatzelements 29 sind zwei Führungswinkel 31 für den Schlauch 20 angeordnet, deren Leitflächen 32 sich parallel und in einem geringen Abstand zum Ansatzelement 29 erstrecken. Vorteilhafterweise sind die Führungswinkel 31 sogar bis in den Bereich des Elements 28 verlängert ausgebildet. In Höhe der Förderbänder 22, 23 befinden sich zwei diametral gegenüber angeordnete Siegelbackenpaare 33, 34 zum Bilden der Längsnähte 11, 12. Das eine Siegelbackenpaar 33 ist dabei fluchtend mit dem Element 28 bzw. mit dem Ansatzelement 29 ausgerichtet.

Jedes Siegelbackenpaar 33, 34 hat zwei horizontal gegeneinander verfahrbare, beheizbare Siegelbacken 35, 36; 37, 38. An dem der Längsnaht 11 zugeordneten Siegelbackenpaar 33 ist auf der dem Formrohr 19 gegenüberliegenden Seite eine lediglich in der Fig. 3 dargestellte Schneideinrichtung 39 zum Abtrennen eines über die Siegelbacken 35, 36 überstehenden Abschnitts der Längsnaht 11 angeordnet. Fluchtend mit den Siegelbackenpaaren 33, 34 schließt sich in Förderrichtung des Schlauches 20 je eine Längsnahtkühleinrichtung 40 für jede Längsnaht 11, 12 an. Unterhalb des in einem nicht dargestellten Mundstück auslaufenden Formrohrs 19 ist eine Quernahtsiegeleinrichtung 41 angeordnet. Die Quernahtsiegeleinrichtung 41 hat zwei horizontal gegeneinander verfahrbare Quernahtbacken 42, 43 mit integrierten Schneideinrichtungen zum Abtrennen der Beutelpackungen 1 vom Schlauch 20.

Die oben beschriebene Schlauchbeutelmaschine 10 arbeitet wie folgt: Mittels der Förderbänder 22, 23 wird die bevorzugt in Rollenform bevorratete Packstoffbahn 15 kontinuierlich oder taktweise der Schlauchformeinrichtung 17 zugeführt. Von der Formschulter 18 wird daraufhin die Packstoffbahn 15 zu dem Schlauch 20 vorgeformt. Die eine Längsnaht 12 wird auf an sich bekannte Art von den beiden gegenüberliegenden Längsrändern der Packstoffbahn 15 gebildet. Die andere Längsnaht 11 wird von dem an dem ersten Abschnitt 24 des Formrohrs 19 angeformten Element 28 gebildet. Dies geschieht dadurch, daß ein Abschnitt der Schlauchwand durch den Schlitz 30 in der Formschulter 18 geführt wird und sich an den Seitenflächen des Elements 28 anlegt. Dieses Anlegen wird dadurch ermöglicht, daß durch den um den Winkel α gegen den zweiten Abschnitt 25 geneigten ersten Abschnitt 24 das zum Formen der Längsnaht 11 erforderliche Material der Packstoffbahn 15 in Richtung zum Element 28 geführt wird, ohne daß es deshalb zu Spannungen innerhalb des Schlauches 20 kommt. Die Formung der Längsnaht 11 erfolgt somit spannungsfrei. Aus dem eben dargelegten Zusammenhang ergibt sich, daß die Größe des Winkels α in erster Linie von der Breite der Längsnaht 11 bzw. der Höhe H des Elements 28 abhängig ist. Das bedeutet, je höher das Element 28 und somit die Breite der Längsnaht 11 ausgebildet ist, desto größer muß der Winkel α gewählt werden. Das Formen der Längsnaht 11 wird durch die beiden Führungswinkel 31 unterstützt, die insbesondere auch dafür sorgen, daß die geformte Längsnaht 11 mit eng einander gegenüberliegenden Schlauchwänden dem Siegelbackenpaar 33 zugeführt wird, wodurch das Längssiegeln erleichtert wird.

Nachdem die beiden Längsnähte 11, 12 wie oben beschrieben geformt sind, gelangen diese in den Bereich der beiden Siegelbackenpaare 33, 34, die mittels Wärme und Druck die Längsnähte 11, 12 siegeln. Falls die eine Längsnaht 11 breiter ist als die Siegelbacken 35, 36 des Siegelbackenpaars 33, so wird im folgenden der überstehende, nicht gesiegelte Bereich der Längsnaht 11 mittels der Schneideinrichtung 39 abgetrennt. Die beiden gesiegelten Längsnähte 11, 12 werden anschließend von den beiden Längsnahtkühleinrichtungen 40 gekühlt. Damit wird die für den danach folgenden Füllvorgang, der bspw. durch ein durch das Formrohr 19 zugeführtes Füllgut erfolgt, erforderliche Nahtfestigkeit der Längsnähte 11, 12 erreicht. Von dem so gebildeten Schlauch 20 werden zuletzt einzelne Beutelpackungen 1 mittels der Quernahtsiegeleinrichtung 41, welche gleichzeitig die beiden Quernähte 13, 14 bildet, auf bekannte Art und Weise abgetrennt.

Claims (7)

1. Schlauchbeutelmaschine (10) zum Herstellen von Beutelpackungen (1) mit zwei gesiegelten Quernähten (13, 14) und zwei gesiegelten Längsnähten (11, 12) aus einer heißsiegelfähigen Packstoffbahn (15), mit einer Einrichtung (17) zum Formen eines Schlauches (20), einer Einrichtung (21) zum Fördern des Schlauches (20), sowie einer Quernaht- (41) und zwei Längsnahtsiegeleinrichtungen (33, 34), dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (17) zum Formen des Schlauches (20) aus einem Formrohr (19) und einer damit verbundenen Formschulter (18) besteht, daß das Formrohr (19) zwei Abschnitte (24, 25) mit je einer Symmetrieachse (26, 27) aufweist, wobei die Symmetrieachse (26) des ersten mit der Formschulter (18) verbundenen Abschnitts (24) in bezug auf die Symmetrieachse (27) des zweiten Abschnitts (25) um einen Winkel (α) geneigt ist, wobei der Winkel (α) in Richtung der einlaufenden Packstoffbahn (15) weist, daß mit dem ersten Abschnitt (24) des Formrohrs (19) ein keilförmiges Element (28) zum Formen der einen Längsnaht (11) aus einem einstückigen Packstoffbahnbereich verbunden ist, daß das Element (28) innerhalb eines in der Formschulter (18) ausgebildeten Schlitzes (30) angeordnet ist, und daß die Höhe (H) des Elements (28) zum zweiten Abschnitt (25) des Formrohrs (19) hin zunimmt.

2. Schlauchbeutelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (28) im gesamten Überdeckungsbereich der Formschulter (18) mit dem Formrohr (19) angeordnet ist.

3. Schlauchbeutelmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des zweiten Abschnitts (25) des Formrohrs (19) das Element (28) durch ein rechteckförmiges Ansatzelement (29) verlängert ausgebildet ist.

4. Schlauchbeutelmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Ansatzelements (29) zwei beidseitig des Ansatzelements (29) angeordnete Führungen (31) für die eine Längsnaht (11) vorhanden sind.

5. Schlauchbeutelmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (31) in den Bereich des Elements (28) zum Formen der einen Längsnaht (11) verlängert ausgebildet sind.

6. Schlauchbeutelmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsnahtsiegeleinrichtung (33) zum Bilden der einen Längsnaht (11) fluchtend mit dem Ansatzelement (29) am zweiten Abschnitt (25) des Formrohrs (19) angeordnet ist.

7. Schlauchbeutelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit der einen Längsnahtsiegeleinrichtung (33) eine Schneideinrichtung (39) zum Abtrennen der einen Längsnaht (11) auf eine bestimmte Breite in Wirkverbindung steht.