DE19536220A1 - Düsenmundstück und Düse zum Ausbringen eines Fluids - Google Patents
Düsenmundstück und Düse zum Ausbringen eines FluidsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Düsenmundstück gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Düse gemäß dem
Gattungsbegriff des Anspruches 7 zum Ausbringen eines
Fluids.
Aus der Landwirtschaft sind zur Ausbringung von flüssi
gen Pflanzenschutz- und Düngemitteln Flachstrahldüsen
in Form von Schlitzdüsen allgemein gebräuchlich. Auch
sogenannte Injektordüsen, die ein Flüssigkeits-Luftge
misch erzeugen, nutzen Schlitzdüsen als Verteilermund
stücke. Die herkömmlichen Düsen mit schlitzförmigen Dü
senmundstücken haben jedoch den Nachteil, daß sich das
Tropfenspektrum bei Druck- und Durchflußänderungen
stark verändert und dabei unerwünschte und hohe Fein
tropfenanteile erzeugt werden. Um diesen Nachteil zu
vermindern, wurden in den letzten zwei Jahrzehnten die
verschiedensten Formen von Düsen, wie beispielsweise
Niederdruckdüsen, Universaldüsen, driftreduzierende Dü
sen und zuletzt auch Injektordüsen entwickelt.
Den physikalischen Gesetzen folgend bestimmt die Größe
und Form der Austrittsöffnung einer Düse den Spritzwin
kel, das Tropfenspektrum und den Durchfluß bei einem
bestimmten Druck. Da die Größe und Form der Austritts
öffnung gleichbleibt, verändern sich Spritzwinkel und
Tropfengröße bei Druckänderungen meist erheblich. Um
den Durchfluß einer Schlitzdüse nur um 40% zu erhöhen,
ist eine Verdopplung des Druckes notwendig. Eine Ver
dopplung des Ausstoßes erfordert bereits eine Vervier
fachung des Drucks. In der Praxis führt dies zwangsläu
fig zu einer starken Einschränkung des Nutzungsberei
ches einer Düse bzw. eines Düsenmundstücks.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Dü
senmundstück gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so
wie die Düse gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruches 7
dahingehend weiterzuentwickeln, daß der Einsatzbereich
des Düsenmundstücks bzw. der Düse mit einem derartigen
Mundstück auch bei Veränderung des Drucks des Fluids
weiter verbessert wird, ohne dabei einen Kompromiß bei
der Verteilcharakteristik des Fluids eingehen zu müs
sen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale der Ansprüche 1 und 7 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß besteht das Düsenmundstück zumindest im
Bereich der Austrittsöffnung aus einem elastischen Ma
terial, wobei sich die Form und/oder Größe der Aus
trittsöffnung in Abhängigkeit des Drucks des Fluids
verändert. Auf diese Weise ist es insbesondere möglich,
den beim Ausbringen des Fluids entstehenden Spritzwin
kel auch bei einer Erhöhung des Drucks des Fluids im
wesentlichen konstant zu halten. Auch das Tropfenspek
trum verändert sich bei einer Druckerhöhung im Ver
gleich zu herkömmlichen Spritzdüsen kaum.
Während sich der Feintropfenanteil bei bekannten
Spritzdüsen bei einer Druckerhöhung von 4 auf 14 bar
über 100% steigert, bleibt die Steigerung des Fein
tropfenanteils bei einem erfindungsgemäßen Düsenmund
stück unter 50%. Verwendet man das erfindungsgemäße
Düsenmundstück in Zusammenhang mit einer Injektordüse,
läßt sich die Abdriftstabilität nochmals beträchtlich
erhöhen, so daß sich dadurch die Zahl der möglichen
Einsatztage, die Flächenleistung und die Terminwahl
deutlich verbessern läßt.
Bei herkömmlichen Düsen ist die Wahlmöglichkeit des
günstigsten Tropfenspektrums durch die primären Parame
ter, wie Geschwindigkeit des Fahrzeuges und Ausbring
menge, sehr eingeschränkt und erfordert einen häufigen
Wechsel des Düsenmundstücks. In der Praxis werden daher
meist zugunsten bestimmter Aufwandmengen schlechte Kom
promisse zu Lasten eines optimalen Tropfenspektrums
eingegangen.
Mit dem erfindungsgemäßen Düsenmundstück bzw. einer da
mit ausgestatteten Düse kann nun das optimale Tropfen
spektrum und damit die Wirkungsoptimierung als primäres
Auswahlkriterium hergenommen werden, denn Wasserauf
wandmenge und Geschwindigkeit lassen sich bei annähernd
konstantem Tropfenspektrum und einer konstanten Ver
teilcharakteristik in einem weiten Bereich variieren.
Besonders vorteilhaft lassen sich die erfindungsgemäßen
Düsenmundstücke bei automatisch fahrgeschwindigkeits
abhängig geregelten Pflanzenschutzgeräten einsetzen.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung wer
den im folgenden anhand der Beschreibung einiger Aus
führungsbeispiele und der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 und 2 eine Schnittdarstellung einer Düse mit
einem Düsenmundstück gemäß einem er
sten Ausführungsbeispiel in zwei ver
schiedenen Öffnungsstellungen;
Fig. 3 und 4 eine Schnittdarstellung einer Düse mit
einem Düsenmundstück gemäß einem zwei
ten Ausführungsbeispiel in zwei ver
schiedenen Öffnungsstellungen;
Fig. 5 eine Schnittdarstellung einer Düse ge
mäß einem dritten Ausführungsbeispiel;
Fig. 6 eine Schnittdarstellung einer In
jektordüse gemäß einem vierten Ausfüh
rungsbeispiel;
Fig. 7 eine Expositionsdarstellung der In
jektordüse gemäß Fig. 6;
Fig. 8 Meßwertdiagramm des Spritzwinkels;
Fig. 9 Meßwertdiagramm des Tropfenspektrums
und
Fig. 10 Meßwertdiagramm des Fein-tropfenan
teils.
In den Fig. 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Düse dargestellt. Sie enthält
im wesentlichen einen Düsenkörper 1 sowie ein mit dem
Düsenkörper verbindbares Düsenmundstück 2.
Das Düsenmundstück weist eine Austrittsöffnung 2a zum
Ausbringen eines Fluids auf, die im dargestellten Aus
führungsbeispiel schlitzförmig, im Querschnitt insbe
sondere V-förmig ausgebildet ist. Das Düsenmundstück 2
besteht aus elastischem Material, wobei sich die Form
und/oder Größe der Austrittsöffnung 2a in Abhängigkeit
des Drucks des durch die Austrittsöffnung strömenden
Fluids verändert.
Das Düsenmundstück 2 weist ferner eine zentrale Düsen
bohrung 2b auf, die von einer ersten Vorkammer 2c aus
geht und in die Austrittsöffnung 2a einmündet. Sowohl
die Düsenbohrung 2b als auch die erste Vorkammer 2c
sind symmetrisch um die Mittelachse 3 der Düse angeord
net.
Der Durchmesser der ersten Vorkammer ist etwa doppelt
so groß wie der der Düsenbohrung 2b. An diese erste
Vorkammer schließt sich eine zweite Vorkammer 2d an,
die wiederum um die Mittelachse 3 angeordnet ist und
einen noch größeren Durchmesser aufweist. Die zweite
Vorkammer 2d geht in eine Durchgangsbohrung 1a des Dü
senkörpers 1 über, wobei der Durchmesser der Durch
gangsbohrung 1a und der der zweiten Vorkammer 2d gleich
groß sind. Der Strömungsquerschnitt der Düse verringert
sich somit in dem Düsenmundstück 2 bis zur Austritts
öffnung 2a stufenartig.
Das Düsenmundstück 2 wird mittels einer Überwurfmutter
4 am Düsenträger 1 fixiert. Zu diesem Zweck weist der
Düsenträger 1 ein mit dem Innengewinde der Überwurfmut
ter 4 zusammenwirkendes Außengewinde auf.
Erfindungsgemäß ist das Düsenmundstück insbesondere im
Bereich der Austrittsöffnung 2a aus elastischem Mate
rial gefertigt, so daß sich die Austrittsöffnung 2a bei
einem erhöhten Druck des Fluids weiter öffnen kann, wie
das in Fig. 2 gezeigt ist. Das Düsenmundstück 2 wird im
Bereich seiner Austrittsöffnung 2a durch den V-förmigen
Schlitz in zwei zusammenhängende Endstücke geteilt, die -
in Abhängigkeit des Fluiddrucks - mehr oder weniger
auseinanderklaffen.
Die Wandstärke d des Düsenmundstücks im Bereich der
Austrittsöffnung 2a wird im wesentlichen durch den
Durchmesser der Düsenbohrung 2b bestimmt. Das verwen
dete Material des Düsenmundstücks sowie die Wandstärke
d im Bereich der Austrittsöffnung 2a wirken sich we
sentlich auf das Öffnungs- bzw. Schließverhalten der
Austrittsöffnung bei sich änderndem Fluiddruck aus.
Nicht zuletzt hat auch die Form des Düsenmundstücks
einen entscheidenden Einfluß auf diesen Vorgang.
Der Strömungsquerschnitt der Austrittsöffnung 2a ist
bei geringem Fluiddruck wesentlich kleiner als der
Strömungsquerschnitt der Düsenbohrung 2b. Auf die bei
den die Austrittsöffnung 2a begrenzenden Endstücke 2e,
2f wirkt somit der Druck des Fluids. Bei einer Erhöhung
des Fluiddrucks wird sich die Austrittsöffnung 2a auf
grund der elastischen Ausbildung der beiden Endstücke
vergrößern.
Die verschiedenen Einflußfaktoren, wie Material, Wand
stärke und Form des Düsenmundstücks, müssen so aufein
ander abgestimmt werden, daß sich der beim Ausbringen
des Fluids einstellende Spritzwinkel auch bei Erhöhung
des Drucks des Fluids im wesentlichen konstant bleibt.
Bei einem starren Düsenmundstück, d. h. bei einem
Düsenmundstück, bei dem sich die Austrittsöffnung nicht
an den Druck des Fluids anpassen kann, würde sich der
Spritzwinkel linear zur Erhöhung des Drucks des Fluids
vergrößern. Indem jedoch das Düsenmundstück erfindungs
gemäß seine Austrittsöffnung bei höherem Druck selb
ständig vergrößert, kann der Spritzwinkel und damit die
Verteilcharakteristik im wesentlichen beibehalten wer
den.
Um das Auseinanderklaffen der beiden Endstücke 2e und
2f im Bereich der Austrittsöffnung 2a zu erleichtern,
ist die Wandstärke im Übergangsbereich zwischen erster
Vorkammer 2c und Düsenbohrung 2d etwas verringert,
siehe Pfeil 5.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Düse mit einem Düsenmund
stück 2′ gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, wobei
die Austrittsöffnung 2′a bei einem gegenüber der Fig. 3
höheren Druck des Fluids dargestellt ist.
Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel weist das
in den Fig. 3 und 4 dargestellte Düsenmundstück 2′ keine
Verringerung der Wandstärke im Bereich der Austritts
öffnung 2′a auf.
Der V-förmige, die Austrittsöffnung bildende Einschnitt
gibt lediglich einen Teil des durch die Düsenbohrung
2′b bestimmten Strömungsquerschnittes frei. Dies bedeu
tet, daß sich der Strömungsquerschnitt an der Aus
trittsöffnung 2′a nochmals verringert. Auf die beiden
die Austrittsöffnung 2′a begrenzenden Hälften 2′e und
2′f des Düsenmundstücks wirkt somit der Druck des
Fluids. Aufgrund der elastischen Ausbildung dieser bei
den Hälften werden diese aufgrund des Fluiddrucks nach
außen gedrückt und vergrößern dadurch die Austrittsöff
nung 2′a.
In Fig. 5 ist eine Düse gemäß einem dritten Ausführungs
beispiel dargestellt, die wiederum im wesentlichen aus
einem Düsenkörper 1′′ und einem Düsenmundstück 2b be
steht. Das Düsenmundstück 2′c ist mit einem Hohlraum
2′′g versehen, der durch eine doppelwandige Ausbildung
des Düsenmundstücks gebildet wird. Es weist ferner eine
Düsenbohrung 2′′b auf, die an ihrem einen Ende in die
Durchgangsbohrung 1′′a des Düsenkörpers 1′′ übergeht und
an ihrem anderen Ende in die Austrittsöffnung 2′a mün
det.
Der um die Wandung der zentralen Düsenbohrung 2′′b ge
bildete Hohlraum 2′′g wird in einem ringförmigen Hohl
raum 1′′b im Düsenkörper 1′′ weitergeführt. Dieser ring
förmige Hohlraum ist über eine Anschlußbohrung 1′′c an
ein nicht näher dargestelltes Druckmittelreservoir an
schließbar. Die beiden Hohlräume 1′′b und 2′′g sind somit
mit einem flüssigen oder gasförmigen Druckmedium beauf
schlagbar. Auf diese Weise kann das Öffnungsverhalten
der Austrittsöffnung 2′′a gesteuert werden, wobei sich
insbesondere verschiedene Tropfengrößen und Spritzwin
kel einstellen lassen.
Die Verbindung von Düsenmundstück 2′′ und Düsenkörper
1′′ geschieht im Bereich der Durchgangsbohrung 1′′a und
der Düsenbohrung 2′′b durch eine Schnappverbindung und
am äußeren Umfangsbereich wiederum durch eine
Überwurfmutter 4.
In den Fig. 6 und 7 wird eine Düse gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die abgebildete
Düse ist als Injektordüse zur Erzeugung luftgefüllter
Flüssigkeitstropfen ausgebildet und enthält als Haupt
bestandteile ein Dosierdüsenelement 6 zur Erzeugung ei
nes Flüssigkeitsstrahles, einen mittleren Düsenkörper
1′′′ mit einer zentral darin ausgebildeten, in Strö
mungsrichtung (Pfeil 7) des Flüssigkeitsstrahles auf
das Dosierdüsenelement 6 folgenden Mischkammer 8, die
mit einer Luftansaugöffnung 9 versehen ist und zur Er
zeugung eines Flüssigkeits-Luft-Gemisches dient, sowie
ein Düsenmundstück 2′′′, das mit wenigstens einer Aus
trittsöffnung 2′′′a für das Flüssigkeits-Luft-Gemisch
versehen ist. Das Düsenmundstück 2′′′ ist auswechselbar
vorgesehen, indem es mit Hilfe eines Schnellverschluß
systems, beispielsweise einem Bajonettverschluß 10, am
Düsenkörper 1′′′ befestigt ist.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das dem Düsenmund
stück 2′′′ abgewandte Ende des Düsenkörpers 1′′′ mit
einer nach außen offenen, zentralen, axialen Gewinde
bohrung 11 versehen, an deren Boden 11a das Dosierdü
senelement 6 derart abgestützt ist, daß seine Dü
senöffnung koaxial zur zentralen Düsenmittelachse 3 so
wie zur unmittelbar anschließenden Mischkammer 8 ausge
richtet ist.
Dieses Dosierdüsenelement 6 ist somit auswechselbar in
der Gewindebohrung 11 aufgenommen und durch einen stop
fenartigen, mit Außengewinde versehenen Gewindeadapter
12 festgelegt, der eine koaxial zur Mittelachse 3 der
Düse ausgerichtete Durchgangsbohrung 12a aufweist und
an seinem dem Dosierdüsenelement 6 entgegengesetzten
Ende mit einer Überwurfmutter 13 versehen ist. Mit die
ser Überwurfmutter 13 wird die gesamte Düse an eine
entsprechende - hier nicht veranschaulichte - Leitung
(Leitungssystem) angeschlossen, durch die eine zu ver
teilende Flüssigkeit unter Druck herangeführt wird.
Wie Fig. 1 ferner zeigt, ist zwischen der Mischkammer 8
und dem Düsenmundstück 2′′′ ein Hohlraum vorhanden,
durch den ein Homogenisier- und Beruhigungsraum 14 ge
bildet ist, dessen Eintrittsquerschnitt (angedeutet
etwa durch die strichpunktierte Linie 14a) sprunghaft
gegenüber dem Austrittsquerschnitt 8a der Mischkammer 8
vergrößert ist. Dieser Eintrittsquerschnitt 14a des Ho
mogenisier- und Beruhigungsraumes 14 weist etwa den 1,5-
bis 9fachen Wert, vorzugsweise den 3- bis 5fachen Wert
des Austrittsquerschnittes 8a der Mischkammer 8 auf.
Entsprechend den jeweiligen Einsatzerfordernissen kann
der Homogenisier- und Beruhigungsraum 14 der Injektor
düse verschiedenartig ausgestaltet sein.
In Fig. 1 ist zu erkennen, daß der Homogenisier- und Be
ruhigungsraum 14 eine Gesamtlänge L besitzen kann, die
größer ist als die Länge der Mischkammer 8. Der Homoge
nisier- und Beruhigungsraum 14 weist in diesem Falle
einen hinteren Raumbereich 14b auf, der den die Misch
kammer 8 bildenden Bauteil des Düsenkörpers 1′′′ ring
förmig umschließt. Zwischen dem in Strömungsrichtung
weisenden Ende des Düsenkörpers 1′′′ einerseits und dem
inneren Ende des Düsenmundstücks 2′′′ ist ferner ein
ringförmiger Dichtungskörper 15 aus geeignetem Dich
tungs- bzw. Puffermaterial angeordnet, dessen Innenraum
ebenfalls einen Teil des Homogenisier- und Beruhigungs
raumes darstellt.
Bei dem in Fig. 1 veranschaulichten Ausführungsbeispiel
ist die sich koaxial zur Mittelachse 3 erstreckende
Mischkammer 8 so ausgestaltet, daß sie sich zum Homoge
nisier- und Beruhigungsraum 14 hin konisch erweitert,
so daß sich insgesamt eine Ausbildung nach Art des an
sich bekannten Venturi-Systems ergibt. Hierbei kann die
Luftansaugöffnung 9 etwa in Form einer radialen Bohrung
ausgeführt sein und - in Strömungsrichtung des Flüssig
keitsstrahls betrachtet - in das hintere, etwa zylin
drisch erweiterte Ende 8b der Mischkammer 8 einmünden.
Das in den Fig. 6 und 7 beschriebene dritte Ausführungs
beispiel einer Injektordüse mit erfindungsgemäßem Dü
senmundstück wurde hinsichtlich des Spritzwinkels, des
Tropfenspektrums und des Feintropfenanteils im Ver
gleich zu herkömmlichen Düsen untersucht. Die verschie
denen Meßergebnisse sind in den Tabellen gemäß den
Fig. 8 bis 10 veranschaulicht.
In den nachstehenden Meßwertdiagrammen der Fig. 8 bis 10
wurden verschiedene bekannte Düsen den üblichen Praxis
bedingungen angepaßt, d. h. die mit LTD′′ bezeichneten
Injektordüsen im Druckbereich von 4 bis 14 bar werden
mit üblichen Düsen im Druckbereich von 1,5 bis 5,5 bar
verglichen. Dabei wird in den Beispielen der Durchfluß
zwischen ca. 1,2 und 2,2 l/min verstellt. Die erfin
dungsgemäße Injektordüse gemäß Fig. 6 ist mit "TD 025
CADS" bezeichnet. Die gleiche Injektordüse, jedoch mit
einem keramischen Düsenmundstück, nimmt unter der Be
zeichnung "TD 025 Keramik" am Vergleichstestteil.
Wie aus Fig. 8 zu ersehen ist, ist die Änderung des
Spritzwinkels bei Universaldüsen mit 19% sehr hoch.
Bei Standarddüsen (11%) und TD-Injektordüse (10%)
liegen die Werte konstruktionsbedingt etwas niedriger.
Mit einer Spritzwinkeländerung von lediglich 2% zeigt
die erfindungsgemäße Injektordüse "TD 025 CADS" zwi
schen 4 und 14 bar ein nahezu völlig konstantes Verhal
ten.
Fig. 9 zeigt das Tropfenspektrum, wobei der mittlere,
volumenbezogene Durchmesser über den Druck aufgetragen
ist. Der Test wurde zwischen zwei Injektordüsen gemäß
Fig. 6 durchgeführt, wobei die eine Düse (TD 025 Kera
mik) ein starres, keramisches Düsenmundstück und die
andere Düse (TD 025 CADS) ein erfindungsgemäßes Düsen
mundstück aufweist.
Das Diagramm läßt deutlich erkennen, daß der mittlere,
volumenbezogene Tropfendurchmesser sich bei einer mit
einem üblichen starren Keramikmundstück bestückten In
jektordüse um insgesamt 48% und beim Einsatz eines er
findungsgemäßen Mundstücks nur noch um 15% ändert.
In Fig. 10 wird schließlich der von verschiedenen Düsen
erzeugte Feintropfenanteil aufgezeigt. Dabei ist der
volumenbezogene Feintropfenanteil unter 105,5 µm gegen
über dem Druck aufgetragen. Bei den herkömmlichen Düsen
(Standard 04 und SD 04 (Antidrift)) steigert sich der
Feintropfenanteil bei hohem Druck auf über 100%. Die
erfindungsgemäße Injektordüse (TD 025 CADS) weist im
unteren Bereich ein äußerst niedriges Abdriftpotential
auf, das sich selbst bei einem Druck von 14 bar aufle
diglich 50% steigert. Selbst die anerkannt abdriftsta
bile Injektordüse "TD 025 Keramik" erhöht im selben Be
reich den Feintropfenanteil sogar um 300%, bleibt da
bei aber auch schon um mehr als 50% unter den soge
nannten Anti-Drift-Düsen.
Die Abdriftstabilität von Injektordüsen (TD) läßt sich
somit mit einem erfindungsgemäßen Düsenmundstück noch
mals beträchtlich erhöhen. Durch die erhöhte Ab
driftstabilität ist gerade in der Landwirtschaft das
Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln an einer größeren
Zahl von Einsatztagen möglich. Mit der erfindungsgemä
ßen Düse lassen sich zudem die Flächenleistung und die
Terminwahl weiter verbessern.
Bei herkömmlichen Schlitzdüsen ist durch die primären
Parameter Fahrgeschwindigkeit und Ausbringmenge die
Wahlmöglichkeit des günstigsten Tropfenspektrums sehr
eingeschränkt und erfordert einen häufigen Düsenmund
stückwechsel. In der Praxis werden daher meist zugun
sten bestimmter Aufwandmengen schlechte Kompromisse zu
Lasten des optimalen Tropfenspektrums eingegangen. Mit
den erfindungsgemäßen Düsenmundstücken kann das opti
male Tropfenspektrum und damit die Wirkungsoptimierung
das primäre Auswahlkriterium sein, denn Wasseraufwand
menge und Fahrgeschwindigkeit lassen sich bei annähernd
konstantem Tropfenspektrum und Spritzwinkel in einem
weiten Bereich variieren.
Dies gilt insbesondere auch für automatisch fahrge
schwindigkeitsabhängig geregelte Pflanzenschutzgeräte,
bei denen nur mit den erfindungsgemäßen Düsenmundstüc
ken die Vorteile der Regelsysteme erst voll genutzt
werden können.
Claims (10)
1. Düsenmundstück (2, 2′, 2′′, 2′′′) mit einer Aus
trittsöffnung (2a, 2′a, 2′′a, 2′′′a) zum Ausbringen
eines Fluids,
dadurch gekennzeichnet, daß das Düsenmundstück zu
mindest im Bereich der Austrittsöffnung aus elasti
schem Material besteht, wobei die Form und/oder
Größe der Austrittsöffnung in Abhängigkeit des
Drucks des Fluids veränderbar ist.
2. Düsenmundstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Düsenmundstück im Bereich der Aus
trittsöffnung (2a, 2′a, 2′′a, 2′′′a) derart ausgebil
det ist, daß sich der beim Ausbringen des Fluids
einstellende Spritzwinkel auch bei Erhöhung des
Drucks des Fluids im wesentlichen konstant bleibt.
3. Düsenmundstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Austrittsöffnung (2a, 2′a, 2′′a, 2′′′a)
schlitzförmig ausgebildet ist.
4. Düsenmundstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß es eine zentrale Düsenbohrung (2b, 2′b,
2′′b) aufweist, die in die Austrittsöffnung (2a, 2′a,
2′′a) einmündet.
5. Düsenmundstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß Mittel zur Einstellung von Form und/oder
Größe der Austrittsöffnung unabhängig vom Druck des
Fluids vorgesehen sind.
6. Düsenmundstück nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Mittel durch ein mit dem Druckmedium
beaufschlagbaren Hohlraum (2′′g) gebildet werden, in
dem das Düsenmundstück zumindest im Bereich der Aus
trittsöffnung (2′′a) doppelwandig ausgebildet ist.
7. Düse, enthaltend
- a) eine Düsenkörper (1, 1′, 1′′, 1′′′),
- b) einen mit dem Düsenkörper verbindbares Düsen mundstück (2, 2′, 2′′, 2′′′) mit einer Austritts öffnung (2a, 2′a, 2′′a, 2′′′a), dadurch gekenn zeichnet, daß das Düsenmundstück zumindest im Bereich der Austrittsöffnung aus elastischem Ma terial besteht, wobei die Form und/oder Größe der Austrittsöffnung in Abhängigkeit des Drucks des Fluids veränderbar ist.
8. Düse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Düsenkörper und dem Düsenmundstück ein Do
sierdüsenelement (6) vorgeschaltet ist.
9. Düse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Düse als Flachstrahldüse ausgebildet ist.
10. Düse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Düse als Injektordüse zur Erzeugung luftgefüll
ter Flüssigkeitstropfen ausgebildet ist, ferner ent
haltend eine auf das Dosierdüsenelement folgende,
mit einer Luftansaugöffnung (9) versehene Mischkam
mer (8) zur Erzeugung eines Flüssigkeits-Luftgemi
sches.
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