DE19534818A1 - Einrichtung zur Dämpfung von Drehschwingungen einer Welle - Google Patents
Einrichtung zur Dämpfung von Drehschwingungen einer WelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Dämpfung von
Drehschwingungen einer Welle, insbesondere der Kurbelwelle
in einer Kolbenkraftmaschine, gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Solche Dämpfungseinrichtungen dienen dazu, speziell in Kol
benkraftmaschinen unzulässig hohe Schwingungswinkelamplitu
den zu verhindern. Die Primärmasse wird über eine Nabe fest
an die Welle angeflanscht, deren Schwingbewegungen es zu
dämpfen gilt. Hierbei sind unterschiedliche Konstruktionen
bekannt, die sich durch die unterschiedlichen Gestaltungen
der Feder- und Dämpfungselemente und hinsichtlich des Auf
baus der Primär- und der Sekundärmassen voneinander unter
scheiden.
So ist beispielsweise aus der DE-PS 3 07 086 eine
Dämpfungseinrichtung in der Bauform eines sog. Visko
dämpfers bekannt, bei dem in einem allseitig geschlossenen
Gehäuse, das die Primärmasse bildet, ein drehbar gelagerter
Schwungring auf genommen ist, der als Sekundärmasse fun
giert. Das Gehäuse, d. h. der verbleibende Spalt zwischen
Gehäuse und Schwungring ist teilweise mit Flüssigkeit hoher
Viskosität, wie z. B. mit Silikonöl, gefüllt. Zwischen Vor
sprüngen des die drehbare Masse aufnehmenden Gehäuses und
Vorsprüngen der freidrehbaren Masse sind Schrauben- bzw.
Druckfedern vorgesehen, die für die drehelastische Kopplung
zwischen Primär- und Sekundärmasse sorgen. Ferner sind
Fluidleitungen vorgesehen, die die einzelnen Funktionskam
mern zwischen den wechselweise einander nähernden Vorsprün
gen der frei drehbaren Masse und des Gehäuses verbinden und
in denen Drosselorgane liegen, mit denen die Verdrängungs
strömung zur Dämpfung der Drehschwingungen einstellbar ist.
Eine Relativverdrehung zwischen Primär- und Sekundärmasse
führt zu einer Volumenänderung der Funktionskammern und
damit zu einer Strömung, d. h. zu einer Verdrängungsströ
mung durch die Drosselorgane. Entlang der Drosselstrecken
kommt es durch diese Strömung zu einem Druckabfall und da
mit zur Dämpfung der Schwingbewegung durch Drosselung.
Bei einer anderen Bauart, wie sie beispielsweise aus der
DE-AS 12 33 215 oder aus der GB-PS 1,239,450 bekannt ist,
erfolgt die drehelastische Ankopplung der Sekundärmasse
durch speziell ausgebildete, speichenartige Federn. Im
Spalt zwischen Gehäuse als Primärmasse und der Sekundär
masse ist wiederum ein hochviskoses Dämpfungsmedium vorge
sehen, das bei auftretenden Drehschwingungen der Primär
masse Schwingungsenergie in Wärme umsetzt, indem es zwi
schen den dicht benachbarten Wänden zwischen Primär- und
Sekundärmasse einer wechselnden Scherbeanspruchung unter
worfen wird. Im Falle der GB-PS 1,239,450 wird der Scher
spalt zwischen Primär- und Sekundärmasse gemäß einer Aus
führungsform dadurch vergrößert, daß in Axialrichtung ein
labyrinthartiger Verlauf des Scherspalts bereitgestellt
wird.
Bei jüngeren Konstruktionen solcher Dämpfungseinrichtungen
hat man in erster Linie versucht, die Komponenten für die
drehelastische Kopplung zu optimieren. So gelangen gemäß
einer Ausgestaltung, wie sie in der DE-OS 28 18 296 anhand
eines viskohydraulisch gedämpften Drehschwingungstilgers
beschrieben ist, Biegefederpakete in Form von gekrümmten
Blattfederelementen zur Anwendung, die aus Stahlblech her
stellbar sind.
Aus der DE 42 28 022 A1, schließlich, ist eine Einrichtung
zur Dämpfung von Drehschwingungen einer Welle gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt, die nach wie vor
solche Federelemente, d. h. Bogenfedern verwendet, wie sie
in der DE-OS 28 18 296 vorgeschlagen werden. Bei dieser be
kannten Drehschwingungs-Dämpfungseinrichtung ist zur Erzie
lung einer baulich getrennten Ausgestaltung und einer hohen
Leistungsfähigkeit hinsichtlich der Dämpfung der federnden
Ankopplung die Anordnung derart getroffen, daß eine bezüg
lich der Primärmasse spiegelbildliche Ausgestaltung der
Sekundärmasse möglich wird. Es ist eine besondere Ausbil
dung der zur hydrodynamischen Dämpfung dienenden Dämpfungs
kammern radial außerhalb der Bogenfedern vorgesehen, wo
durch sich eine gute Wärmeabfuhr von der Außenoberfläche
des hier von der Sekundärmasse gebildeten Gehäuses ergibt.
Ferner sind Mittel zur Veränderung der hydrodynamischen
Dämpfung als auch zur Veränderung der elastischen Kopplung
vorgesehen.
Es ist zwischenzeitlich erkannt worden, daß die Leistungs
fähigkeit solcher Einrichtungen zur Dämpfung von Dreh
schwingungen einer Welle in hohem Maße von den am Einsatz
ort zur Verfügung stehenden baulichen Gegebenheiten einer
seits und den bei der Schwingung entstehenden und abführba
ren Wärmemengen beeinflußt wird. Ferner ist für die
Leistungssteigerung der Dämpfer die Ausgestaltung der
federnden Ankopplung der Sekundärmasse an die Primärmasse
von großer Bedeutung. Mit der bekannten, gattungsbildenden
Einrichtung zur Dämpfung von Drehschwingungen einer Welle
ist es zwar möglich, die Dämpfungscharakteristik durch Ver
änderung der Federsteifigkeit einerseits und der Drossel
wirkung der Verdrängungsströmungen andererseits an das
jeweils vorliegende Schwingungs-Dämpfungsproblem anzupas
sen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die bekannten Anpas
sungsmöglichkeiten in manchen Fällen nicht mehr ausreichen,
um die Schwingungstilgung wirtschaftlich, d. h. unter
Berücksichtigung geringer Herstellungs- und Montagekosten
in den Griff zu bekommen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Ein
richtung zur Dämpfung von Drehschwingungen einer Welle
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 derart weiter
zubilden, daß die Möglichkeiten zur exakten dynamischen
Abstimmung der Dämpfungseinrichtung auf das betreffende
Schwingungssystem weiter verbessert sind, wobei nach wie
vor eine baulich getrennte Gestaltung der Dämpfungseinrich
tung und eine fertigungs- und werkstoffoptimierte Konstruk
tion bereitgestellt werden soll.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst.
Erfindungsgemäß wird die Dämpfungseinrichtung dort, wo es
auf die Beeinflussung von Steifigkeit und Dämpfung in be
sonderem Maße ankommt, so aufgebaut, daß durch einfache
Variation der Zahl der axial geschichteten Körper eine
Anpassung an das schwingende System ermöglicht wird. Es ist
auf diese Weise möglich, unter Beibehaltung des Grundkon
zepts des Dämpferaufbaus eine optimale Anpassung der
Dämpfungseinrichtung beispielsweise an eine ganze Motoren
baureihe vorzunehmen, indem lediglich die axiale Bautiefe
der Dämpfungseinrichtung durch Variation der Zahl der axial
geschichteten Körper verändert wird. Gleichzeitig läßt die
ses erfindungsgemäße Konzept es in bislang nicht gekannter
Weise zu, Einfluß auf die Wirkung der Dämpfungskammern
einerseits und der Drosselung der Verdrängungsströmung zu
nehmen, indem beispielsweise die benachbarten, axial
geschichteten Körper der Primär- und/oder der Sekundärmasse
unterschiedlich ausgebildet werden, wodurch bei vorgegebe
ner Schwung- bzw. Dämpfungsmasse eine zusätzliche Varia
tionsmöglichkeit bezüglich des Dämpfungsverhaltens bereit
gestellt wird. Dabei gelten nach wie vor-alle Vorteile der
Bauweise der Dämpfungseinrichtung bzw. des Schwingungs-Ver
drängungstilgers gemäß DE 42 28 022 A1, insbesondere die
Vorteile hinsichtlich einer baulich getrennten Ausgestal
tung, hinsichtlich der Möglichkeit ausreichender Wärmeab
fuhr und hinsichtlich getrennter Beeinflussung von Verdrän
gungswirkung und elastischer Ankopplung. Erfindungsgemäß
ergibt sich jedoch der zusätzliche Vorteil einer erhebli
chen Vereinfachung der Fertigung, da unterschiedliche Bau
reihen der Dämpfungseinrichtung unter Beibehaltung der kon
struktiven Konzepts verwirklicht werden können, wobei le
diglich eine andere Zusammenstellung ansonsten identisch
gestalteter, axial geschichteter Körper erforderlich ist.
Dies eröffnet die Möglichkeit, die axial geschichteten Kör
per mit identischer Kontur und Formgebung in Großserien
herzustellen, was der Wirtschaftlichkeit des Herstellungs
verfahrens zugute kommt. Es gelingt mit den erfindungsge
mäßen Maßnahmen schließlich leichter, eine optimale Anpas
sung des Schwingungs-/Dämpfungsverhaltens an das zu
dämpfende Schwingungssystem vorzunehmen, insbesondere die
drehenden Massen optimal an die Dämpfungscharakteristik und
die Federcharakteristik der Feder- und Dämpfungselemente
anzupassen. Die eingangs geschilderten Probleme hinsicht
lich einer ausreichenden Wärmeabfuhr können auf diese Weise
und schneller gelöst werden, weil die Erfindung eine her
stellungstechnisch positiv verwertbare weitere Möglichkeit
der Beeinflussung der Dämpferfunktion bereitstellt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Durch die Weiterbildung gemäß Anspruch 2 können die Kosten
für die Herstellung der Primär- bzw. der Sekundärmasse wei
ter gesenkt werden. Entsprechendes trifft für die Weiter
bildung des Patentanspruchs 3 zu, gemäß dem es ermöglicht
wird, zur Zusammenstellung von Dämpfungseinrichtungen un
terschiedlichster Charakteristik mit ein und der selben
Ausgestaltung der Primär- und Sekundärmassen-Komponenten zu
arbeiten.
Eine besonders einfache Herstellbarkeit der axial geschich
teten Körper ergibt sich durch die Herstellungsmethoden
gemäß Patentanspruch 4.
Wenn die Dämpfungskammer gemäß Anspruch 5 einen Raum
erfaßt, der zwischen zumindest einem radial nach außen vor
springenden Verdrängerflügel der Primärmasse-Körper und
einem zugehörigen, radial nach innen offenen Schlitz der
komplementären Sekundärmasse-Körper gebildet ist, ergibt
sich der Vorteil, daß fliehkraftbedingt im Bereich der
Dämpfungskammern ein höherer Öldruck aufgebaut wird,
wodurch Tavitationserscheinungen wirksam entgegengewirkt
wird.
Alternativ hierzu bzw. zusätzlich zu dieser Weiterbildung
gemäß Anspruch 5 ist es auch möglich, die Dämpfungskammer
so anzuordnen, daß sie zwischen einem radial nach innen
vorspringenden Verdrängerflügel der Primärmasse-Körper und
einem komplementären, radial nach außen offenen Schlitz der
Sekundärmasse-Körper gebildet ist. Auf diese Weise entste
hen weitere Möglichkeiten der Variation des Dämpfungsvermö
gens und der Dämpfungssteifigkeit der Dämpfungseinrichtung.
Vorzugsweise sind die in die Dämpfungskammern ragenden Ver
drängerflügel entsprechend ihrer Belastung zum Einspan
nungspunkt hin verstärkt ausgeführt, so daß ein Körper im
wesentlicher gleichbleibender Randfaserspannung gebildet
wird. Die Belastbarkeit der Verdrängerflügel läßt sich auf
diese Weise mit geringem Raumbedarf auf einem hohen Niveau
halten.
Die Weiterbildung gemäß Anspruch 7 führt zu einer leicht
auswuchtbaren Anordnung der Elemente der Dämpfungseinrich
tung mit einer Vielzahl von Möglichkeiten der Variation der
Dämpfungscharakteristik.
Vorzugsweise sind die axial geschichteten Körper der
Primär- und der Sekundärmasse jeweils miteinander fest ver
schraubt und/oder verstiftet. Es ist jedoch gleichermaßen
möglich, die zusammengestellten, geschichteten Körper mit
einander zu verschweißen, insbesondere dann, wenn anhand
eines Prototyps die optimale Zusammenstellung der Primär
masse- und Sekundärmasse-Körper herausgefunden worden ist.
Die Weiterbildung des Patentanspruchs 9 hat den Vorteil,
daß nach wie vor eine bezüglich der Primärmasse spiegel
bildliche Ausgestaltung der Sekundärmasse in getrennter
Bauweise möglich ist. Dabei kann auch das Stegblech ähnlich
wie die Primärmasse- und Sekundärmasse-Körper aus axial
geschichteten, vorzugsweise identisch geformten Stegblech
teilen gestaltet sein, wodurch sich eine weitere Varia
tionsmöglichkeit für die Gestaltung und die Auslegung der
Primärmasse ergibt.
Die Weiterbildung gemäß Anspruch 10 führt zu einer leichten
Abdichtbarkeit der mit hochviskosem Fluid gefüllten
Arbeitskammern, wobei die Abdichtung durch die Weiterbil
dungen gemäß den Patentansprüchen 11 und 12 zusätzlich ver
bessert wird und eine hohe Standzeit erhält.
Der modulare Aufbau setzt sich vorzugsweise gemäß Anspruch
13 auch in den Bereich der Nabe fort, die vorteilhafterwei
se aus mehreren Nabenkörpern zusammenstellbar ist, welche
axial zusammengespannt werden. Diese Weiterbildung hat den
besonderen Vorteil, daß über die Nabenteile eine optimale
Anpassung an die übrigen Komponenten, wie z. B. an die
Lagerung der scheibenförmigen Deckel der Sekundärmasse
erfolgen kann. Mit diesem Aufbau wird die Wirtschaftlich
keit des Herstellungsverfahrens weiter verbessert, da nun
mehr erforderliche Feinbearbeitungen an Flächen der Nabe an
speziellen Einzelkomponenten vorgenommen werden können, die
separat zu diesem Zweck bearbeitet werden können.
Diese Weiterbildung hat insbesondere in Verbindung mit
Patentanspruch 15 den weiteren Vorteil, daß zur Bereitstel
lung eines radialen Kanals zur Versorgung der Dämpfungsein
richtung mit Dämpfungsmedium einfache Bearbeitungsschritte,
wie z. B. das Einfräsen einer Nut in eines der Nabenteile
genügt.
Die Dämpfungscharakteristik wird vorzugsweise mit den Maß
nahmen nach den Patentansprüchen 16 bis 21 vorgenommen.
Eine besonders effektive Maßnahme besteht in der Weiterbil
dung des Patentanspruchs 19.
Zusätzlich zu der im scheibenförmigen Deckel vorgesehenen
Eindrehung oder alternativ hierzu können die Kanäle zur
Ermöglichung der dämpfenden Verdrängungsströmung dadurch
vorgesehen werden, daß Eindrehungen in den Stirnseiten der
axial zusammengespannten Sekundärmasse-Körper ausgebildet
werden. Auf diese Weise läßt sich auf die Dämpfungscharak
teristik der Dämpfungseinrichtung weiter gezielt Einfluß
nehmen.
Vorzugsweise ist die Doppelwirkung der Kanäle, über die die
Verdrängungsströmung stattfindet, mittels Einstellschrauben
veränderbar. Diese werden vorzugsweise in zumindest einen
der Deckel eingeschraubt, so daß sie in Abhängigkeit von
der Eindrehstrecke den Drosselquerschnitt des Strömungska
nals bestimmen und variieren.
Zusätzlich kann gemäß Anspruch 22 die Gestaltung des schei
benförmigen Deckels dazu herangezogen werden, die
Dämpfungseinrichtung mit Kühlflüssigkeit zu spülen, ohne
dadurch die Funktion der Dämpfungseinrichtung zu beein
trächtigen.
Die drehelastische Ankopplung der Sekundärmasse an die
Primärmasse erfolgt gemäß einer ersten Variante in vorteil
hafter Weise mit der Weiterbildung des Anspruchs 23. Die
Bogenfedern können bei dieser Ausgestaltung in Anlehnung an
die Lehre gemäß DE-OS 28 18 296 so ausgebildet sein, daß
bei Relativverdrehung zwischen Sekundär- und Primärmasse im
Bereich der Einspannungsenden kein Einspannmoment auftritt.
Wenn die drehelastische Ankopplung der Sekundärmasse an die
Primärmasse gemäß Anspruch 24 erfolgt, ist es von Vorteil,
die Bogenfeder zu beiden Seiten des Stegblechs vorzusehen,
um die mechanische Beanspruchung der Einzelkomponenten mög
lichst gering zu halten.
Alternativ zu der Anordnung von Bogenfederpaketen zwischen
Sekundär- und Primärmasse ist es auch möglich, gemäß An
spruch 26 die drehelastische Kopplung durch ein Materialge
lenk bereitzustellen, das dann in den einstückig zusammen
hängenden Blechzuschnitten vorliegt. Die elastischen Fede
rungselemente bilden dann mit den Verdrängerblechen und den
Kammerblechen ein einziges Teil, so daß eine separate Ver
schraubung zwischen Federelementen und der Sekundär- und
der Primärmasse entfallen kann.
Die erfindungsgemäße Gestaltung der Dämpfungseinrichtung
erlaubt es, einen Großteil der Einzelkomponenten durch
einen einfachen Trennschnitt, wie z. B. einen Sägeschnitt
herzustellen, so daß das dabei entstehende eine Teil einen
Primärmasse-Körper und das komplementäre Teile einen Sekun
därmasse-Körper bildet. Anstelle der Sägetechnik kann
selbstverständlich jede andere Bearbeitungstechnik Anwen
dung finden, wie z. B. ein Drahterudierverfahren oder eine
Laser-Schneidtechnik.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der
übrigen Unteransprüche.
Nachstehend werden anhand schematischer Zeichnungen mehrere
Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 Halb-Ansichten der Dämpfungseinrichtung, wobei
Fig. 1B die Ansicht mit aufgesetztem Deckel und
die Fig. 1A die Ansicht mit abgenommenem Seiten
deckel zeigt;
Fig. 2 in etwas vergrößertem Maßstab einen Halb-Schnitt
der Dämpfungseinrichtung bei einer Schnittführung
entlang der Linie II-II in Fig. 1, d. h. bei
einem Schnitt durch die innere Federpaketver
schraubung; und
Fig. 3 eine der Fig. 2 ähnliche Ansicht eines Halb
schnitts bei einer Schnittführung entlang der
Linie III-III in Fig. 1, d. h. ein Schnitt durch
die äußere Federpaketverschraubung.
In den Figuren ist mit dem Bezugszeichen 10 ein sog. Ver
drängungstilger bezeichnet, d. h. eine Einrichtung zur
Dämpfung von Drehschwingungen einer Welle, wie z. B. der
Kurbelwelle in einer Kolbenkraftmaschine. Der Verdrän
gungstilger ist im wesentlichen rotationssymmetrisch ausge
bildet, so daß es genügt, Halbansichten bzw. Halbschnitte
gemäß den Fig. 1 bis 3 darzustellen. Das Bezugszeichen
12 bezeichnet eine Nabe, über die der Verdrängungstilger 10
an eine nicht näher dargestellte Welle mit der Achse 14 an
geflanscht werden kann. Zu diesem Zweck sind in der Nabe 12
axiale Befestigungsbohrungen 16 vorgesehen.
Die Schwingungsdämpfung der Welle erfolgt dadurch, daß eine
mit der Welle über die Nabe 12 verbundene Primärmasse
drehelastisch an eine Sekundärmasse angeschlossen ist, wo
bei zwischen Primär- und Sekundärmasse über den Umfang
gleichmäßig verteilte Dämpfungskammern bzw. Dämpfungs-
Arbeitskammern vorgesehen sind, die mit einem vorzugsweise
hochviskosem Dämpfungsmedium gefüllt sind. Darüberhinaus
sind Maßnahmen getroffen, die es dem Dämpfungsmedium bei
einer Relativverdrehung zwischen Primär- und Sekundärmasse
erlauben, einer gedrosselten Strömung, d. h. einer Verdrän
gungsströmung aus der durch die Relativverdrehung unter
Druck gesetzten Arbeitskammer unterworfen zu werden. Da
durch ergibt sich der Dämpfungseffekt.
Die Besonderheit des in den Figuren gezeigten Verdrän
gungstilgers besteht darin, daß sowohl die Primärmasse als
auch die Sekundärmasse zumindest im Bereich der Dämpfungs
kammern axial geschichtet aufgebaut sind, d. h. aus einer
veränderbaren Anzahl axial geschichteter Körper zusammenge
stellt ist. Dies wird nachfolgend näher erläutert:
Die Primärmasse wird von einer veränderlichen Anzahl - hier
zwei - Stegblechen 18, die axial im Bereich der Nabe 12
durch Nabenteile 12₁ und 12₂ unter Zuhilfenahme mehrerer,
über den Umfang gleichmäßig verteilter Spannschrauben 20
zusammengespannt sind. An ihrem radialen äußeren Ende sind
die Stegbleche 18 mit einer Vielzahl von in gleichmäßigem
Umfangsabstand zueinander stehenden, radial vorstehenden
Flügeln, sog. Verdrängerflügeln 22 ausgebildet, die wie in
Fig. 1A gezeigt einstückig mit den Stegblechen 18 verbunden
und so ausgebildet sind, daß sich im Bereich der Verdrän
gerflügel eine im wesentliche gleichbleibende Randfaser
spannung ergibt. Die Verdrängerflügel 22 entsprechen hin
sichtlich ihrer Formgebung den Verdrängerflügeln entspre
chend dem Verdrängungstilger, wie er in der DE 42 28 022 A1
beschrieben ist, auf die zur Offenbarung hier ausdrücklich
verwiesen wird. Die Primärmasse wird ergänzt durch eine
Anzahl von zu beiden Seiten an die Stegbleche 18 angespann
ten Verdrängerblechen 24, die untereinander kongruent aus
gebildet sind und einen ringförmigen Abschnitt mit davon
vorstehenden radialen Verdrängerflügeln 26 haben. In Fig.
1A sind die Verdrängerflügel 26 der in den Schnittdarstel
lungen gemäß Fig. 2 und 3 rechten äußeren Verdrängerbleche
24 sichtbar. Das Zusammenspannen der Verdrängerbleche 24
mit den Stegblechen 18 erfolgt durch eine Vielzahl von in
gleichmäßigem Umfangsabstand zueinander stehenden Spann
schrauben 28. Zusätzlich kann eine Verstiftung vorgesehen
sein. Es ist jedoch gleichermaßen möglich, die Stegbleche
mit den Verdrängerblechen 24 unlösbar miteinander zu ver
binden, beispielsweise zu verschweißen.
Bei der gezeigten Ausführungsform sind die einzelnen Ver
drängerbleche 24 mit gleicher axialer Stärke SA ausgebil
det. Dies ist jedoch für die Verwirklichung der Erfindung
nicht unbedingt erforderlich. Entscheidend ist, daß durch
den erfindungsgemäßen Aufbau der Primärmasse durch geeig
nete Zusammenstellung der einzelnen Komponenten, d. h. der
Anzahl der Stegbleche 18 und der Anzahl der Verdrängerble
che 24 Einfluß auf die Größe der Primärmasse und der dabei
entstehenden Verdrängerflügel 22, 26 genommen werden kann.
Die Fig. 2 und 3 lassen ferner erkennen, daß die Primär
masse bestehend aus den Stegblechen 18 und den Verdränger
blechen 24 asymmetrisch gestaltet ist. Da das erfindungs
gemäße Konzept jedoch eine beliebige axiale Zusammenstel
lung der Verdrängerbleche erlaubt, ist es selbstverständ
lich, daß die Erfindung nicht auf eine derartige asymmetri
sche Gestaltung der Primärmasse beschränkt ist.
In ähnlicher Weise wie die Primärmasse ist auch die Sekun
därmasse aus einer Vielzahl von axial zusammenspannbaren
Sekundär-Massekörpern gebildet, die im Bereich der Verdrän
gerflügel 22, 26 von sog. Kammerblechen 32 gebildet ist,
von denen wiederum das äußerste der Schnittdarstellung
gemäß Fig. 2 bzw. 3 in Fig. 1A sichtbar ist. Die Bezeich
nung Kammerbleche ist deshalb gewählt, weil in diesen Ble
chen radial fluchtend mit den Verdrängerflügeln 22, 26
radial nach innen offene Schlitze 30 ausgebildet sind, in
denen die Verdrängerflügel 22, 26 - wie in Fig. 1A ersicht
lich - mittig hineinragen, wobei am radial äußeren Ende ein
geringer Spalt verbleibt. Die Kammerbleche 32 liegen somit
den einzelnen Flügelabschnitten der Verdrängerbleche 24
exakt gegenüber. Die Gesamtbreite BG der Anzahl axial
zusammengestellter Kammerbleche 32 entspricht der Gesamt
breite der an die Stegbleche angekoppelten Verdrängerbleche
24.
Die Kammerbleche 32 sind miteinander durch eine Vielzahl
von über den Umfang gleichmäßig verteilten und axial ver
laufenden Spannschrauben 34 verbunden, die gleichzeitig
dazu herangezogen werden, die von den Schlitzen 32 gebilde
ten Dämpfungskammern seitlich abzuschließen. Zu diesem
Zweck sind die Kammerbleche 32 zu beiden Seiten mit schei
benförmigen Deckeln 36 und 38 verbunden, die sich bis in
den Bereich von Lagerflächen 40 und 42 an den Nabenteilen
12₁ und 12₂ erstrecken und sich dort zentriert und abge
dichtet abstützen. Zu diesem Zweck sind die Lagerflächen
40, 42 vorzugsweise feinbearbeitet und mit einem Lagerwerk
stoff wie z. B. PTFE beschichtet. Die scheibenförmigen
Deckel 36, 38 stützen sich darüberhinaus in axialer Rich
tung an der Primärmasse, d. h. an den Verdrängerblechen 24
ab. Auch im Bereich dieser Abstützung sind vorteilhafter
weise Lagerelemente vorgesehen, die in den betreffenden
Deckel 36, 38 und/oder in die damit in axialer Anlage ste
henden Verdrängerbleche und -flügel 24 bzw. 26 eingebracht
sind. Durch die Gestaltung der Primär- und der Sekundärmas
sen werden somit im Bereich der Schlitze 30 abgeschlossene
Dämpfungskammern ausgebildet, die mit einem Dämpfungsme
dium, vorzugsweise einem hochviskosem Dämpfungsmedium wie
z. B. Silikonöl gefüllt sind. Die über den Umfang gleich
mäßig verteilten Dämpfungskammern stehen über zumindest
eine im scheibenförmigen Deckel 36 und/oder im scheibenför
migen Deckel 38 ausgebildete Ringnut bzw. Eindrehung 44
miteinander in Verbindung. Bei der in den Figuren gezeigten
Ausführungsform sind pro scheibenförmigem Deckel 36, 38
drei solcher Ringnuten vorgesehen. Die Ringnut bildet somit
zwischen benachbarten Dämpfungskammern, die in Fig. 1A mit
46 bezeichnet sind, Strömungsmittelkanäle aus, durch die
das in den Dämpfungskammern 46 aufgenommenen Dämpfungsmedi
um bei einer Relativverdrehung zwischen Primär- und Sekun
därmasse strömen kann.
Die Primärmasse und die Sekundärmasse ist drehelastisch
gekoppelt. Zu diesem Zweck sind zu beiden Seiten der Steg
bleche 18 Bogenfederpakete, d. h. axial geschichtete, kon
gruent ausgebildete Bogenfedern 48 angeordnet, die im
wesentlichen die Formgebung einer gespiegelten "6" (vgl.
Fig. 1A). Diese Art der Formgebung, die in Anlehnung an die
Bogenfeder gemäß DE-OS 28. 18 296 gestaltet sein kann, hat
den Vorteil, daß bei Relativverdrehung zwischen Primär- und
Sekundärmasse an den betreffenden Einspannstellen ein sehr
geringes Einspannmoment auftritt. Durch Veränderung der
Anzahl der Bogenfedern bzw. der Bogenfederschichten ist es
möglich, die Hochkant-Biegebeanspruchung der einzelnen
Bogenfedern pro Seite des Verdrängungstilgers, d. h. der
Dämpfungseinrichtung zu verändern.
Ein Endbügel 54 ist mittels Befestigungsbolzen 56 an den
Stegblechen 18 befestigt, während der andere Endbügel 50
mittels Befestigungsbolzen 52 - wie in Fig. 3 gezeigt - mit
den scheibenförmigen Deckeln 36, 38 fest verbunden ist. Die
Bolzen 52 erstrecken sich mit Passung durch entsprechende
Bohrungen in den zu koppelnden Teilen. Mit dem Bezugszei
chen 58 ist ein Distanzstück bezeichnet, das die Strecke
zwischen den Bogenfedern zu beiden Seiten der Stegbleche 18
überbrückt.
Die Befestigungsbolzen 52 dienen gleichzeitig zur Lage
fixierung zweier Zusatz-Masseplatten 60, mit denen der Raum
radial innerhalb der Verdrängerbleche 24 und seitlich neben
dem Bogenfederpaket 48 ausgefüllt wird.
Mit dem Bezugszeichen 62 ist eine Radialnut bezeichnet, die
im Nabenteil 12₁ ausgebildet ist, und die nach dem Zusam
menspannen der Nabenteile 12₁ und 12₂ unter Zwischenschal
tung der Stegbleche 18 einen Radialkanal zur Versorgung des
Inneren des Verdrängungstilgers mit Dämpfungsfluid bzw.
Drucköl herangezogen wird.
Die Funktionsweise der Dämpfungseinrichtung ist folgende:
Wenn die die Nabe 12 tragende Welle eine Drehschwingung ausführt, führt die Trägheitskraft bedingt zu einer Relativ verdrehung zwischen Primärmasse und Sekundärmasse. Diese Relativverdrehung wird durch die elastische Federkraft der Pakete der Bogenfedern 48 abgefedert. Gleichzeitig wird in den einzelnen Arbeitskammern 46 Dämpfungsfluid von der einen Seite der Kammer über die mit 64 bezeichneten Arbeitsspalte in den auf der anderen Seite des Verdränger flügels 26 liegenden Teil der Dämpfungskammer verdrängt. Es stellt sich eine hydrodynamische Dämpfung ein, aufgrund des bei dieser Strömung auftretenden Druckabfalls in der Dämpfungsfluidströmung. Die Dämpfungsenergie wird in Wärme umgewandelt, wobei der Druckverlust und der bei einer bestimmten Frequenz und Schwingwinkelamplitude auftretende Volumenstrom in den Arbeitsspalten einer vorbestimmten hydraulischen Verlustleistung entspricht, die an das Schwingungssystem angepaßt werden sollte.
Wenn die die Nabe 12 tragende Welle eine Drehschwingung ausführt, führt die Trägheitskraft bedingt zu einer Relativ verdrehung zwischen Primärmasse und Sekundärmasse. Diese Relativverdrehung wird durch die elastische Federkraft der Pakete der Bogenfedern 48 abgefedert. Gleichzeitig wird in den einzelnen Arbeitskammern 46 Dämpfungsfluid von der einen Seite der Kammer über die mit 64 bezeichneten Arbeitsspalte in den auf der anderen Seite des Verdränger flügels 26 liegenden Teil der Dämpfungskammer verdrängt. Es stellt sich eine hydrodynamische Dämpfung ein, aufgrund des bei dieser Strömung auftretenden Druckabfalls in der Dämpfungsfluidströmung. Die Dämpfungsenergie wird in Wärme umgewandelt, wobei der Druckverlust und der bei einer bestimmten Frequenz und Schwingwinkelamplitude auftretende Volumenstrom in den Arbeitsspalten einer vorbestimmten hydraulischen Verlustleistung entspricht, die an das Schwingungssystem angepaßt werden sollte.
Mit dem erfindungsgemäßen Aufbau der Dämpfungseinrichtung
läßt sich auf vielfache Weise Einfluß auf die Dämpfungs
charakteristik und die Dämpfungskapazität nehmen, indem
beispielsweise die Anzahl und die summarische Länge der
einzelnen Funktionsspalte im Bereich der im Eingriff mit
einander stehenden Primär- und Sekundärmasse-Körper vari
iert wird. Gleichzeitig kann durch den flexiblen Aufbau der
Dämpfungseinrichtung, d. h. durch geeignete Massezusammen
stellung (symmetrisch oder asymmetrisch zum Stegblech) eine
Anpassung an das zu dämpfende Schwingungssystem, d. h. an
die Abtriebswelle der jeweils vorliegenden Motorenbaureihe
vorgenommen werden.
Zur zusätzlichen Feinabstimmung des Dämpfungsverhaltens
dienen die vorstehend bereits beschriebenen Koppelkanäle in
Form der Ringnuten 44. Im Bereich dieser Ringnuten sind
nämlich - in den Fig. 2 und 3 näher dargestellte - Ein
stellschrauben vorgesehen, die mit ihren Schraubköpfen mehr
oder weniger weit in die Ringnut 44 zwischen benachbarten
Dämpfungskammern 46 eintauchen können und dadurch die
Drosselwirkung des Kanals bestimmen. Entsprechende Gewinde
bohrungen sind in Fig. 1B mit 66 bezeichnet. Im Bereich der
weiteren Ringnuten 44₁ und 44₂ können entsprechende
Drosselschrauben vorgesehen sein, die dann mit Gewindeboh
rungen 68 in Eingriff stehen.
Die Ringnuten 44 bzw. 44₁ bzw. 44₂ können in vorteilhafter
Weise auch in Verbindung mit einem nicht näher dargestell
ten, lösbar verschließbaren Radialkanal in der Sekundär
masse dazu herangezogen werden, die Dämpfungskammern mit
Kühlflüssigkeit zu spülen, um übermäßige Erwärmungen der
Dämpfungseinrichtung zu verhindern.
Schließlich sind in Fig. 1B noch Schlitze 70 erkennbar, die
als Lüfterschlitze fungieren und zur Kühlung der Dämpfungs
einrichtung herangezogen werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Aufbau ergibt sich somit eine
Vielzahl von Möglichkeiten zur Beeinflussung und Abstimmung
des Dämpfungsverhaltens des Verdrängungstilgers auf das
vorliegende zu dämpfende System. Der Aufbau erfolgt in
allen Bereichen in axial geschichteter Form aus Blechzu
schnitten, die vorzugsweise durch Feinstanzen oder durch
ähnliche Trennverfahren hergestellt werden können. Dadurch
ergibt sich nicht nur eine sehr getrennte Bauweise, sondern
auch eine besondere Wirtschaftlichkeit des Herstellungsver
fahrens.
Selbstverständlich sind Abweichungen von der zuvor
beschriebenen Ausgestaltung möglich, ohne den Grundgedanken
der Erfindung zu verlassen. So ist es beispielsweise auch
möglich, die drehelastische Kopplung zwischen Primärmasse
und Sekundärmasse durch ein Materialgelenk in den ein
stückig zusammenhängenden Blechzuschnitten zu realisieren.
In diesem Fall kann die Anzahl der Dämpferkomponenten
erheblich reduziert werden. Gleichzeitig ergibt sich bei
dieser Variante der besondere Vorteil, daß es mit einem
einzigen Trennschnitt gelingt, den zur elastischen Kopplung
und zur Bereitstellung der fluidischen Dämpfung erforderli
chen Spalt zwischen Primär- und Sekundärmasse zu erzeugen.
In diesem Fall ist es von Vorteil, das Materialgelenk von
einem blattfederartig ausgeschnittenen Steg auszubilden,
der die Zentrierung zwischen Primär- und Sekundärmasse
übernimmt.
Es ist schließlich auch nicht erforderlich, daß die Ver
drängerflügel 22, 26 radial nach außen von der Primärmasse
vorstehen. Es ist gleichermaßen denkbar, diese Verdränger
flügel ausschließlich oder zusätzlich radial nach innen
vorstehen zu lassen.
Die vorstehend beschriebene Konstruktion der
Dämpfungseinrichtung ist grundsätzlich auch für eine
Kupplung einsetzbar. Es sind dann geeignete Mittel zur
drehmomenten Übertragung zwischen Primär- und Sekundärmasse
vorzusehen. Dies kann beispielsweise durch
Gewindebohrungen, Durchgangsbohrungen, Pressverbänder oder
dergleichen realisiert sein.
In diesem Fall besitzt die Kupplung Mittel, welche bei
einfacher Ausgestaltung zu einer Veränderung der
hydraulischen Dämpfung und zur Veränderung der elastischen
Kopplung beitragen. Durch die Veränderung der Anzahl der
Bogenfedern in dem geschichteten Federpaket ist die
Koppelsteifigkeit zwischen den zwei Schwungmassen
einstellbar. Die Variaion der Dämpfung ist dann ebenso wie
bei der vorstehend beschriebenen Dämpfungseinrichtung,
durch die Beipass-Kanäle und -schrauben in den
Drosselkanälen 44, 44₁, 44₂ möglich.
Schließlich ist es mit dem erfindungsgemäßen Aufbau der
Dämpfungseinrichtung auch möglich, die Feinabstimmung der
Dämpfungsleistung durch eine andere Führung und Ausbildung
der die Dämpfungskammern verbindenden Kanäle 44 zu erzie
len. So können beispielsweise in ausgewählten Stirnflächen
der axial zusammengespannten Primärmasse- und/oder Sekun
därmassekörper Einstiche oder Eindrehungen 44* vorgesehen
sein, über die eine fluidische Kopplung benachbarter Dämp
fungskammern 46 erfolgen kann. Die radiale Lage dieser
Einstiche ebenso wie die Zahl und die Form kann variiert
werden. Es ist dabei nach wie vor möglich, den Strömungs
querschnitt dieser Kanäle 44* mittels Drosselschrauben zu
verändern.
Die Erfindung schafft somit eine Einrichtung zur Dämpfung
von Drehschwingungen einer Welle, insbesondere der Kurbel
welle in einer Kolbenkraftmaschine, mit einer mit der Welle
über eine Nabe verbundenen Primärmasse und einer an diese
drehelastisch angeschlossene Sekundärmasse, die mit der
Primärmasse eine Vielzahl von über den Umfang vorzugsweise
gleichmäßig verteilten Dämpfungskammern ausbildet. In
diesen Dämpfungskammern ist ein hochviskoses Dämpfungsmedi
um aufgenommen, das bei Realtivverdrehung zwischen Primär-
und Sekundärmasse einer dämpfenden Verdrängungsströmung in
Funktionsspalten bzw. in Funktionskanälen unterworfen wird.
Um die Dämpfungscharakteristik, d. h. das Dämpfungsvermögen
und die Dämpfersteifigkeit optimal an das zu dämpfende
Schwingungssystem anpassen zu können, ist sowohl die
Primärmasse als auch die Sekundärmasse zumindest im Bereich
der Dämpfungskammern aus einer veränderbaren Anzahl axial
geschichteter Körper zusammengestellt. Hierdurch ergibt
sich eine getrennte Beeinflussung von Verdrängerwirkung und
elastischer Ankopplung, wodurch eine optimale Anpassung an
verschiedene Motorenbaureihen unter Beibehaltung des Grund
konzepts des konstruktiven Aufbaus ermöglicht wird. Die
Beeinflussung der Steifigkeit und der Dämpfung ist durch
die Anzahl der Brechschichten einerseits und zusätzlich
durch Optimierung der Funktionsflächen zwischen den einzel
nen, axial zusammengestellten Komponenten möglich.
Claims (29)
1. Einrichtung zur Dämpfung von Drehschwingungen
einer Welle, insbesondere der Kurbelwelle in
einer Kolbenkraftmaschine, mit einer mit der
Welle über eine Nabe verbundenen Primärmasse
und einer an diese drehelastisch, vorzugswei
se begrenzt drehelastisch angeschlossene
Sekundärmasse, die mit der Primärmasse zumin
dest eine Dämpfungskammer ausbildet, in der
ein vorzugsweise hochviskoses Dämpfungsmedium
aufgenommen ist, das bei Relativverdrehung
zwischen Primär- und Sekundärmasse einer
dämpfenden Verdrängungsströmung unterworfen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die
Primärmasse (18, 22, 24, 26) als auch die
Sekundärmasse (32, 36, 38) zumindest im
Bereich der Dämpfungskammer (46) aus einer
veränderbaren Anzahl axial geschichteter
Körper zusammengestellt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die axial geschichteten Körper
(24, 32) im Bereich der Dämpfungskammer (46)
auf Seiten der Primärmasse und der Sekundär
masse jeweils eine identische Kontur haben.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die axial geschichteten Körper
(24, 32) der Primär- und der Sekundärmasse im
Bereich der Dämpfungskammer jeweils gleiche
axiale Stärke (SA) haben.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die axial
geschichteten Körper (18, 24, 32) von Blech
zuschnitten gebildet sind, die vorzugsweise
durch Feinstanzen, durch Sägen oder im
Drahterodierverfahren herstellbar sind.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die zumindest
eine Dämpfungskammer (46) einen Raum erfaßt,
der zwischen zumindest einem radial nach
außen vorspringenden Verdrängerflügel (26)
der Primärmasse-Körper (18, 24) und einem
zugehörigen, radial nach innen offenen
Schlitz (30) der Sekundärmasse-Körper (32)
gebildet ist, wobei vorzugsweise der Quer
schnitt der Verdrängerflügel (26) und/oder
der Übergang zwischen Verdrängerflügel und
dem diese tragenden Ringkörper im Hinblick
auf die Erzielung einer gleichbleibenden
Randfaserspannung optimiert ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die zumindest
eine Dämpfungskammer (46) einen Raum erfaßt,
der zwischen einem radial nach innen vor
springenden Verdrängerflügel der Primärmasse-
Körper und einem zugehörigen, radial nach
außen offenen Schlitz der Sekundärmasse-
Körper gebildet ist, wobei vorzugsweise der
Querschnitt der Verdrängerflügel (26)
und/oder der Übergang zwischen Verdrängerflü
gel und dem diese tragenden Ringkörper im
Hinblick auf die Erzielung einer gleichblei
benden Randfaserspannung optimiert ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl
über den Umfang gleichmäßig verteilter
Dämpfungskammern (46) identischer Gestaltung
vorgesehen sind.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die axial
geschichteten Körper (18, 24, 26 und 32, 36,
38) der Primär- und der Sekundärmasse jeweils
miteinander fest verbunden, vorzugsweise ver
schraubt und verstiftet sind.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die axial
geschichteten Körper (26) der Primärmasse mit
zumindest einem mit einer Nabe (12, 12₁, 12₂)
verbundenen Stegblech (18) verbunden sind,
wobei vorzugsweise die geschichteten Körper
(26) zu beiden Seiten des Stegblechs (18)
angebracht sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die axial
geschichteten Körper der Sekundärmasse als
ringförmig ausgebildete Kammerbleche (32)
gestaltet sind, die axial zu beiden Seiten
fest mit jeweils einem scheibenförmigen
Deckel (36, 38) verbunden sind, der vorzugs
weise abgedichtet auf der Nabe (12, 12₁, 12₂)
zentriert und in axialer Richtung an der
Primärmasse (22, 24, 26) abgestützt ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die die Deckel (36, 38)
zentrierenden Flächen (40, 42) auf Seiten der
Nabe (12) feinbearbeitet und vorzugsweise mit
einem Lagerwerkstoff, vorzugsweise mit PTFE,
beschichtet sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die axiale Abstützung der
Deckel (36, 38) unter Zwischenschaltung von
Lagerelementen erfolgt, die in den Deckel
(36, 38) und /oder in die damit in Anlage
stehenden Teile (24, 26) der Primärmasse
eingebracht sind.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (12)
aus mehreren Nabenkörpern (12₁, 12₂) zusam
menstellbar ist, die axial zusammengespannt
sind.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nabenkörper (12₁, 12₂)
axial mit zumindest einem dazwischenliegenden
Stegblech (18) zusammengespannt sind.
15. Einrichtung nach Anspruch 13 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eines der Na
benteile (12₁) mit einer radialen Nut (62)
zur Versorgung der Dämpfungseinrichtung mit
Dämpfungsmedium ausgestattet ist.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosse
lung der Verdrängungsströmung des Dämpfungs
mediums und damit der Dämpfungsgrad einstell
bar ist.
17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drosselung über zumindest
einen Kanal (44) einstellbar ist, in dem eine
veränderliche Drosselstelle vorgesehen ist.
18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dämpfungskammern (46) über in Umfangsrichtung
verlaufende Kanäle (44, 44₁, 44₂) miteinander
in Fluidverbindung stehen.
19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kanäle von zumindest einer
Eindrehung in einem scheibenförmigen Deckel
(36, 38) gebildet sind, der die Dämpfungskam
mern (46) beidseitig abschließt und Bestand
teil der Sekundärmasse ist.
20. Einrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kanäle von Eindrehun
gen (44*) in den axial zusammengespannten
Sekundärmasse-Körpern (32) und/oder den
Primärmasse-Körpern (24, 26) gebildet sind.
21. Einrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drosselwirkung der
Kanäle (44) mittels Einstellschrauben verän
derbar ist, die in zumindest einen der Deckel
(36, 38) eingeschraubt sind.
22. Einrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis
21, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
einer der scheibenförmigen Deckel (36, 38)
zur Spülung der der Dämpfungseinrichtung mit
Kühlflüssigkeit mit einem Einstich ausgebil
det ist, mit dem die über den Umfang verteil
ten Dämpfungskammern (46) verbunden sind,
wobei der umlaufende Einstich mittels zumin
dest einer nach außen offenen und verschließ
baren Radialbohrung spülbar ist.
23. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
22, dadurch gekennzeichnet, daß die drehela
stische Ankopplung der Sekundärmasse an die
Primärmasse mittels einer über den Umfang
gleichmäßig verteilten Anordnung von Bogenfe
dern (48) erfolgt, deren einer Schenkel (54)
an der Primärmasse und deren anderer Schenkel
(50) an der Sekundärmasse (36, 38) befestigt
ist.
24. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis
23, dadurch gekennzeichnet, daß die dreh
elastische Ankopplung der Sekundärmasse an
die Primärmasse mittels einer über den Umfang
gleichmäßig verteilten Anordnung von Bogenfe
dern (48) erfolgt, deren einer Schenkel (54)
mit dem zumindest einen Stegblech (18) und
deren anderer Schenkel (50) mit den scheiben
förmigen Deckeln (36, 38) fest verbunden ist,
wobei vorzugsweise die Bogenfedern (48) zu
beiden Seiten des Stegblechs (18) vorgesehen
sind.
25. Einrichtung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bogenfedern radial
gleichmäßig am Umfang verteilt und in
geschichteter Bauweise ausgeführt sind.
26. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis
22, dadurch gekennzeichnet, daß die dreh
elastische Kopplung zwischen Primärmasse und
Sekundärmasse durch ein Materialgelenk in den
einstückig zusammenhängenden Blechzuschnitten
gebildet ist.
27. Einrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Materialgelenk von einem
blattfederartig ausschnittenen Steg gebildet
ist, der die Zentrierung zwischen Primär- und
Sekundärmasse übernimmt.
28. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
27, dadurch gekennzeichnet, daß die axial ge
schichteten Körper durch einen einzigen
Schnitt aus Blechen hergestellt sind, wobei
über die Breite des Trennschnitts Einfluß auf
die Drosselwirkung der Verdrängungsströmung
genommen wird.
29. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
28, gekennzeichnet durch die Verwendung als
Kupplung, wobei das Drehmoment über die
Primärmasse eingeleitet und über die Sekun
därmasse abgegeben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995134818 DE19534818A1 (de) | 1995-09-20 | 1995-09-20 | Einrichtung zur Dämpfung von Drehschwingungen einer Welle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995134818 DE19534818A1 (de) | 1995-09-20 | 1995-09-20 | Einrichtung zur Dämpfung von Drehschwingungen einer Welle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19534818A1 true DE19534818A1 (de) | 1997-03-27 |
Family
ID=7772618
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DE1995134818 Ceased DE19534818A1 (de) | 1995-09-20 | 1995-09-20 | Einrichtung zur Dämpfung von Drehschwingungen einer Welle |
Country Status (1)
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