DE19533438A1 - Verfahren zum Einfärben und Imprägnieren von Holz - Google Patents
Verfahren zum Einfärben und Imprägnieren von HolzInfo
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- B27—WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren Ver
fahren zum Einfärben und Imprägnieren von Holz, bei
dem ein Imprägniermittel angewendet und ein Farb
stoff aufgetragen wird.
Im Stande der Technik erfolgt die Konservierung und
Einfärbung von Holz in der nachfolgend geschilder
ten Weise: Zunächst werden zur Imprägnierung des
Holzes und zum Schutz gegen Feuchtigkeit, Schädlin
gen, Pilzen und anderen Mikroorganismen Imprägnier
mittel aufgebracht, die häufig mit Pestiziden
und/oder Fungiziden angereichert sind. Die hierbei
eingesetzten Salze und chemischen Öle sind giftig
und führen dazu, daß das auf diese Weise behandelte
Holz nur als Sondermüll und demzufolge mit entspre
chend hohen Kosten entsorgbar ist. Je nach Art der
verwendeten chemischen Verbindungen treten zudem
grünliche oder bräunliche Verfärbungen des Holzma
terials auf. Die Aufbringung des Imprägniermittels
erfolgt durch Tauchen, durch Druck oder Vakuum oder
durch eine Kombination der beiden letzteren. Erst
im Anschluß an die Imprägnierung erfolgt die Ein
färbung durch oberflächliches Aufbringen von Lasu
ren oder Lacken, deren Eindringtiefen nur gering
sind. Die hierbei eingesetzten Materialien weisen
häufig Bestandteile auf, die ebenfalls gesundheit
lich nicht unbedenklich sind. Die geringe Stärke
der Farbschicht macht unter dem Einfluß von Witte
rung und mechanischer Beanspruchungen schon nach
kurzer Zeit die Erneuerung des Farbanstriches er
forderlich.
Entscheidend ist, daß im Stande der Technik stets
im ersten Arbeitsschritt die Imprägnierung des
Holzes erfolgt, und erst im zweiten das Auftragen
des Farbanstriches, der aufgrund des durch Aufbrin
gen des Imprägniermittels bereits erfolgten Ver
schließens der Zellen und Poren des Holzes naturge
mäß nur eine Oberflächenschicht ausbilden kann. Ein
Umkehren der Verfahrensschritte, nämlich das Auf
bringen von zuerst dem Farbanstrich und anschlie
ßend erst das Imprägniermittel verbietet sich, weil
aufgrund der Lackschicht das Imprägniermittel nicht
mehr in das Holz eindringen und seine konservie
rende Wirkung somit nicht in ausreichender Tiefe
zum Schutze des Holzes entwickeln kann. Aus dem
Lack entweichende Lösungsmittel führen zudem zu ei
nem Abheben der Imprägnierschicht. Eine gleichzei
tige Aufbringung von Farbe und Imprägniermittel in
Form eines Gemisches führt ebenfalls nicht zum Er
folg.
Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Ent
wicklung eines Verfahrens zur Imprägnierung und
Einfärbung von Holz zur Aufgabe gemacht, bei der
eine tiefe Einfärbung bei gleichzeitig zufrieden
stellender Imprägnierung möglich wird.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß der Farb
stoffin in Lösungsmittel aufgelöster Form aufge
tragen, anschließend das Holz zum Austreiben des
Lösungsmittels getrocknet wird und schließlich ein
in der Regel farbloses Imprägniermaterial aufgetra
gen wird.
Der Kerngedanke vorliegender Erfindung besteht in
der Umkehrung der bisher angewendeten Verfahrens
schritten, einem Arbeitsweg also, der im Stande der
Technik aus den vorerwähnten Gründen als nicht
gangbar erachtet wurde. Hierbei wird zunächst der
Farbstoff in gelöster Form auf das noch unbehan
delte Holz aufgebracht. Dabei steht im Rahmen der
Erfindung frei, welche Art von Lösungsmittel hier
bei eingesetzt wird. Begrifflich bedeutet Lösung,
daß die Farbstoffe in einer flüssigen Phase, näm
lich dem Lösungsmittel aufgelöst, d. h. in eine ho
mogene Phase überführt werden. Im Hinblick auf die
chemische Beschaffenheit des Lösungsmittels ist
einzige Forderung, daß der jeweilige Farbstoff ge
löst wird, in die Lösungsphase übertritt und - ent
sprechend der Definition des Begriffs "Lösungsmit
tel" im technischen Sprachgebrauch - der gelöste
Stoff praktisch unverändert wieder freisetzbar ist.
Gründe gesundheitlicher Unbedenklichkeit sowie Ko
stenüberlegungen lassen es in vielen Fällen ange
zeigt erscheinen, Wasser als Lösungsmittel einzu
setzen. Die aufgetragene Farbe dringt aufgrund des
unbehandelten Holzes in im Vergleich zum Stand der
Technik tiefere Schichten vor, die in Abhängigkeit
vom Farbauftrag 2-10 mm betragen können. Ein hier
aus resultierender entscheidender Vorzug ist, daß
das derart behandelte Holz auch bei Abnutzung, me
chanischem Abtrag und witterungsbedingtem Ver
schleiß zunächst keine Farbänderung erfährt und
erst nach einer im Vergleich zum Stande der Technik
sehr langen Zeit einer Nachpflege bedarf. Derartige
Holzmaterialien eignen sich deshalb in besonderer
Weise für den Einsatz im Außenbereich. Die Wahl des
Farbtones bleibt grundsätzlich beliebig.
Nach dem erfolgten Aufbringen wird das so behan
delte Material einer Trocknung unterzogen mit dem
Ziel des Austreibens des Lösungsmittels. Im Holzma
terial bleiben andererseits die Farbstoffe zurück.
In Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung
des Lösungsmittels bzw. deren Verdampfungstempera
tur, aber auch bestimmt durch andere Verfahrenspa
rameter, wie z. B. die Eindringtiefe des Lösungsmit
tels in das Holz, werden Temperatur und Dauer des
Trocknungsprozesses eingestellt. Diesem Behand
lungsschritt liegt eine der wesentlichen Erkennt
nisse der Erfindung zugrunde, wonach das Eindringen
des später auf zubringenden Imprägniermittels in das
Holz aufgrund der mit Lösungsmittel verstopften Po
ren verhindert wird.
Wurde das Lösungsmittel ausgetrieben und verdampft,
kann anschließend die in der Regel farblose Imprä
gnierung aufgetragen werden. Sofern ein farbloses
Mittel eingesetzt wird, bleibt die ursprüngliche
Farbgestaltung unverändert erhalten; sofern eine
Imprägnierung bestimmter farblicher Zusammensetzun
gen zur Anwendung kommt, ergibt sich durch Überla
gerung eine Veränderung des ursprünglichen Farb
auftrages. Dies ist bei der Wahl des Farbtones von
Farbanstrich und Imprägniermittel zu berücksichti
gen. Im allgemeinsten Fall steht hierbei frei, wel
che chemische Zusammensetzung das jeweils einge
setzte Imprägniermittel aufweist. Entscheidend ist,
daß trotz des bereits erfolgten Farbauftrags nach
wie vor ein tiefes Eindringen in das Holz erfolgt.
Im Ergebnis erhält man ein gegen Witterungsein
flüsse, Feuchtigkeit, Bakterien und Mikroorganismen
weitgehend resistenten Holz, bei dem insbesondere
auch bei oberflächlichem Holzabtrag die Farbe er
halten bleibt.
Auf welche Art und Weise die in gelöster Form vor
liegende Farbe auf das Holz aufgebracht wird, steht
im Rahmen der Erfindung weitgehend frei. Von dem
aus dem Stande der Technik allerdings im Zusammen
hang mit der Imprägnierung bekannten Verfahren emp
fehlen sich insbesondere Vakuum- oder Druckverfah
ren bzw. eine Kombination der beiden. Durch Anwen
dung von Unterdruck (Vakuum) wird hierbei zunächst
die im Holzmaterial befindliche Luft entfernt und
auf diese Weise Raum geschaffen für das anschlie
ßende Eindringen der gelösten Farbe, was unter An
wendung entsprechenden Druckes unterstützt wird.
Das Ergebnis ist, besonders ausgeprägt bei der An
wendung von Unter- und anschließendem Überdruck,
ein rasches Einbringen des gelösten Farbstoffes.
Gegenüber dem aus dem Stande der Technik ebenfalls
bereits bekannten Eintauchen läßt sich bei Anwen
dung von Druck- und/oder Vakuumverfahren eine we
sentliche Beschleunigung, d. h. eine Verkürzung der
Behandlungsdauer erreichen.
Als entscheidender Vorzug ist weiter anzusehen, daß
neben den bekannten, gesundheitlich bedenklichen
Komponenten aufweisenden Imprägniermittel, auch
solche mit natürlichen, d. h. biologischem Ursprung
nunmehr eingesetzt werden können. Hierzu zählen
zunächst alle Mittel auf Basis organischer und/oder
anorganischer Öle. Hinzu kommen Harze als auch ge
sundheitlich unbedenkliche Salze, z. B. Boraxsalz.
Weiterhin können Bindemittel, die für den Verbleib
im Holz Sorge tragen, sowie sikative Stoffe beige
geben werden, worunter Hilfsmittel, wie z. B. die
Oberflächenspannung beeinflussende Tenside oder UV-
Schutzmittel zur Verhinderung der Zersetzung des
Holzes zu verstehen sind. Der entscheidende Vorteil
der Verwendung derartiger Stoffe ist, daß diese
Stoffe aus dem Naturkreislauf stammen und/oder bio
logisch problemlos abbaubar sind.
Als Farbstoffe werden ebenfalls gesundheitlich un
bedenkliche und ungiftige Verbindungen als bevor
zugt angesehen, wie sie in anderen Bereichen, wie
z. B. der Lebensmittelbranche oder beim Einfärben
von Bekleidungsstoffen eingesetzt werden und allge
mein bekannt sind. Dermatologisch und/oder allergo
logisch auf Unbedenklichkeit überprüfte Farbstoffe
sind bevorzugt.
Werden sowohl Farbstoffe als auch Imprägniermittel
gemäß der vorangegangenen Vorschläge eingesetzt,
erhält man ein gesundheitlich unbedenkliches Holz
material als Endprodukt, das einer unproblemati
schen Entsorgung zugänglich ist.
Im Ergebnis liefert das erfindungsgemäße Behand
lungsverfahren ein Produkt mit strapazierfähigem
und beständigem Farbauftrag bei Resistenz gegen
Feuchtigkeit, Schädlinge und Mikroorganismen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Einfärben und Imprägnieren von
Holz, bei dem ein Imprägniermittel angewendet und
ein Farbstoff aufgetragen wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Farbstoff in in Lösungsmittel
aufgelöster Form aufgetragen, anschließend das Holz
zum Austreiben des Lösungsmittels getrocknet wird
und schließlich ein in der Regel farbloses Imprä
gniermaterial aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
das Lösungsmittel Wasser für den Farbstoff.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß zum Aufbringen des gelösten Farb
stoffes Vakuum- und/oder Druckverfahren Anwendung
finden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das Imprägniermittel aus
organischen und/oder anorganischen Ölen und/oder
Harze und/oder Salze, insbesondere Boraxsalze
und/oder Bindemitteln und/oder Sikativen und/oder
UV-Schutz und/oder Lösungsmitteln besteht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß ungiftige Farbstoffe ein
gesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ge
kennzeichnet durch lebensmitteltaugliche und/oder
dermatologisch und allergologisch unbedenkliche
Farbstoffe.
Priority Applications (2)
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Publication number | Publication date |
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EP0761400A2 (de) | 1997-03-12 |
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