DE19529525C2

DE19529525C2 - Holzdrechselmaschine

Info

Publication number: DE19529525C2
Application number: DE19529525A
Authority: DE
Inventors: Elmar Unsleber
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-08-26
Filing date: 1995-08-11
Publication date: 1998-10-08
Anticipated expiration: 2015-08-12
Also published as: DE19529525A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Holzdrechselma schine mit einem Werkzeugschlitten, der in einen Bettschlitten und in einen in dem Bettschlitten ge führten Planschlitten unterteilt ist sowie einem Meißelhalter, auf dem ein Meißel aufgesteckt ist.

Aus dem Stand der Technik ist eine Holzdrechselma schine der Firma HAPFO mit der Bezeichnung AP 7000 H bekannt, mit welcher Kopien von Musterwerkstücken gefertigt werden können. Bei dieser sogenannten Holzkopierdrehbank wird das Muster abgetastet und der Meißel entsprechend geführt. Ein Einstich in das Werkstück muß per Hand vorgenommen werden, da aufgrund der kontinuierlichen Vorschubbewegung des Bettschlittens und des abgerundeten Messers ein Einstich in streng axialer Richtung nicht möglich ist. Somit können streng rechtwinklige Konturen nicht hergestellt werden.

Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gemacht, eine Holzdrechselmaschine herzustellen, die rechtwinke lig zur Drehachse verlaufende Konturen herstellbar macht.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst, durch eine Meißelschwenkvorrichtung, die den Meißelhalter in einer zur Verschiebungsrichtung des Bettschlittens und des Planschlittens im wesentlichen parallelen Ebene verschwenkt und die einen Kreisbogen be schreibt, auf deren Mittelpunkt die Spitze des auf den Meißelhalter aufgesteckten Meißels liegt.

Demnach ist der Meißel in einer horizontalen Ebene verschwenkbar, wodurch sich Formen im rechten Win kel zur Drehachse problemlos herausdrehen lassen, ohne daß ein Werkzeugwechsel erforderlich wird. Es können also auch komplexere Formen mit ein und dem selben Werkzeug gefertigt werden. Die Spitze des Meißels ist dabei der Mittelpunkt der Drehbewegung, damit keine Verzerrung der Kontur entsteht. In der Regel ist es ausreichend, daß drei unterschiedliche Stellungen des Meißels einstellbar sind; neben ei ner zur Drehachse des Werkstücks radialen Mittel stellung ist die Möglichkeit einer Einstellung in zur Mittelstellung entgegengesetzten Winkeln zweck mäßig, um zur Drehachse des Werkstücks senkrechte Ebenen herstellen zu können. Der geeignete Winkel hängt dabei von der Gestalt des Meißels und des Meißelhalters ab und ist derart zu wählen, daß in Bearbeitungsstellung keine Berührung der aus dem Werkstück ausgenommenen Flächen durch den Halter erfolgt.

In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Mei ßelschwenkvorrichtung einen Schwenkantrieb auf, der den Meißelhalter über eine Antriebstange und einen Schwenkarm bewegt. Dabei wirkt die Antriebsstange parallel zur Bewegungsrichtung des Bettschlittens, so daß eine optimale Kraftübertragung vom Schwenk antrieb gewährleistet ist.

Alternativ ist der Meißelhalter mit zwei Schwenk antrieben versehen, die parallel zueinander um un terschiedliche Strecken verfahrbar sowie um senk recht der Schwenkebene verlaufende Achsen drehbar sind. Die Verbindung der Schwenkantriebe mit dem Meißelhalter erfolgt gleichfalls über Drehgelenke, die unmittelbar am Meißelhalter oder einem Schwen karm von geeigneter Gestalt, zum Beispiel einer dreieckigen Platte, angreifen. Die zweckmäßig sym metrisch zur Mittelebene des Meißels angeordneten Drehgelenke sind in tangentialer Richtung voneinan der beabstandet. Der Vorteil dieser Ausgestaltung der Meißelschwenkvorrichtung besteht darin, daß be reits durch kleine Verstellungen des Antriebs große Schwenkwinkel erreichbar sind.

Der Schwenkantrieb ist vorzugsweise ein Pneumatik zylinder, da dies die kostengünstigere Lösung dar stellt. Ein teurerer Motorantrieb würde keine zu sätzlichen Vorteile bringen.

Sinnvollerweise ist auch der Schwenkantrieb an die numerische Steuerung angeschlossen. Dadurch können alle Bearbeitungsschritte in die Steuerung eingege ben werden, womit ein Anhalten des Bearbeitungsvor ganges zum Verschwenken des Meißels nicht notwendig ist.

In der nachfolgenden Beschreibung wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nä her erläutert. Es zeigen in schematischer Darstel lung:

Fig. 1 eine Meißelschwenkvorrichtung

Fig. 2 eine Darstellung der Meißelschwenk vorrichtung in drei verschiedenen Positionen

Fig. 3 alternative Gestaltung der Meißel schwenkvorrichtung

Fig. 1 zeigt eine Meißelschwenkvorrichtung (16), welche in Fig. 2 am Werkstück (5) in drei ver schiedenen Positionen dargestellt ist. Der Meißel halter (9) ist entlang einer kreisförmigen Füh rungsbahn (17) verschwenkbar, wobei die Spitze des Meißels (10) den Mittelpunkt dieser Drehbewegung bildet. Die Meißelschwenkvorrichtung (16) wird von einem Schwenkantrieb (18) über eine Antriebstange (19) und einem radial zur Drehbewegung verlaufenden und mit dem Meißelhalter (9) verbundenen Schwenkarm (20) angetrieben.

Die Darstellung in Fig. 3 gibt eine alternative Gestaltung einer Meißelschwenkvorrichtung (16) wie der. Auch in diesem Fall erfolgt die Verschwenkung des in einem Meißelhalter (9) befestigten Meißels (10) entlang von Führungsbahnen (17), die zu seiner Spitze konzentrisch sind. Der Eingriff des Meißel halters (9) in die Führungsbahnen (17) kann nach Art einer Schwalbenschwanzführung erfolgen. Die um eine senkrecht der Bildebene verlaufende Achse drehbaren Schwenkantriebe (18) greifen über Drehge lenke (21) an der Basis einer dreieckigen Platte (22) an, die ihrerseits starr mit dem Meißelhalter (9) verbunden ist. Durch Ausfahren oder Einziehen der Stangen der Schwenkantriebe (18) um unter schiedliche Beträge bewegt sich die Meißelhalterung entlang der Führungsbahnen (17), so daß der Meißel (10) verschwenkt.

Claims

1. Holzdrechselmaschine mit einem Werkzeugschlit ten, der in einen Bett- und in einen in dem Bett schlitten geführten Planschlitten unterteilt ist, sowie einem Meißelhalter, auf dem ein Meißel aufge steckt ist, gekennzeichnet durch eine Meißel schwenkvorrichtung (16), die den Meißelhalter (9) in einer zur Verschiebungsrichtung des Bettschlit tens (7) und des Planschlittens (8) im wesentlichen parallelen Ebene verschwenkt, und die einen Kreis bogen beschreibt, auf deren Mittelpunkt die Spitze des auf den Meißelhalter (9) aufgesteckten Meißels (10) liegt.

2. Holzdrechselmaschine nach Anspruch 1, gekenn zeichnet durch einen Schwenkantrieb (18), der eine Antriebsstange (19) parallel zu der Bewegungsrich tung des Bettschlittens (7) antreibt, die mit einem zum Drehmittelpunkt der Meißelschwenkvorrichtung (16) radialen und mit dem Meißelhalter (9) verbun denen Schwenkarm (20) gekoppelt ist.

3. Holzdrechselmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Meißelhalter (9) mit zwei Schwenkantrieben (18) versehen ist, die parallel zueinander um unterschiedliche Strecken verfahrbar, um senkrecht der Schwenkebene verlaufende Achsen drehbar und über Drehgelenke (21) mit dem Meißel halter (9) verbunden sind, wobei die Drehgelenke (21) in zur Führungsbahn (17) tangentialer Richtung voneinander beabstandet angeordnet sind.

4. Holzdrechselmaschine nach Anspruch 2 oder 3, da durch gekennzeichnet, daß der Schwenkantrieb (18) ein Pneumatikzylinder ist.

5. Holzdrechselmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkan trieb (18) unabhängig von den Vorschubbewegungen des Bettschlittens (7) und des Planschlittens (8) von der numerischen Steuerung (15) gesteuert wird.