DE19529026C2 - Monoklonale Antikörper gegen humanes Interleukin-10 - Google Patents
Monoklonale Antikörper gegen humanes Interleukin-10Info
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Description
Die Erfindung betrifft neue Hybridom-Zellinien und davon abgeleitete monoklonale Antikörper (mAK),
die gegen verschiedene Epitope des humanen Interleukin-10 (hIL-10) gerichtet sind, die Wirkung
dieses Zytokins inhibieren und dessen Konformation ändern. Die Erfindung betrifft weiterhin Verfahren
zu ihrer Herstellung, zu ihrer Reinigung, weiterhin die Verwendung dieser monoklonalen Antikörper für
prophylaktische, therapeutische oder diagnostische Zwecke und ihre Anwendung zur Reinigung sowie
zur quantitativen Bestimmung von hIL-10 und zur Immunmodulierung von Prozessen, die von diesem
Zytokin abhängig sind.
Interleukin-10, ursprünglich als Zytokin Synthese hemmender Faktor - cytokine synthesis inhibitory
factors, CSIFs (US(-Patent) 5231 012) bezeichnet - das von T-Helfer-2-Zellen gebildet wird und bei
murinen T-Helfer-1-Zellen die Synthese von Zytokinen hemmt (Fiorentino, D.F. et al., 1989, J. Exp.
Med. 170 : 2081), ist einer der wesentlichen Mediatoren des Immunsystems. Die Gene für hIL-10 sind
auf dem Chromosom 1 lokalisiert (Kim, J. M. et al., 1992, Immunol. 148 : 3618). Das Zytokin zeigt eine
hohe Homologie mit einem - Epstein-Barr-Virus (EBV) kodierten - Protein, dem BCRF1 (Moore, K.W.
et al., 1990, Science 248 : 1230). Humanes Interleukin-10 ist ein Dimer aus zwei identischen, nicht
kovalent gebundenen Untereinheiten. Jede dieser Einheiten besteht aus 178 Aminosäuren, hat ein
Molekulargewicht von 18,6 kDa und kann am N-terminalen Ende glykosyliert sein. Die Glykosylierung
scheint keinen wesentlichen Einfluß auf die biologische Wirkung zu haben. Bei Menschen wird hIL-10
durch die aktivierten T-Zellen, B-Zellen, Monozyten, Makrophagen und Keratinozyten synthetisiert und
sezemiert. Diese beiden Prozesse können durch humanes Interleukin-4 (hIL-4) und humanes
Interferon-g (hIFN-g) inhibiert werden. Humanes Interleukin-10 ist ein pleiotropes Zytokin mit
immunsuppressiven und immunstimulierenden Eigenschaften. Es besitzt einen starken Effekt auf die
Morphologie, Funktion und die Zytokinproduktion bei menschlichen Monozyten und Makrophagen.
Humanes Interleukin-10 hemmt die Synthese proinflammatorischer Proteine, wie TNF-a, TNF-b, IL-1a,
IL-1b, IL-6, IL-8, G-CSF, GM-CSF (Fiorentino, D. E. et al., 1991, J. Immunol. 146 : 3815) und verstärkt
die Expression des Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten als einem der antiinflamatorischen Faktoren
(de Waal, M. R. et al., 1992, Curr. Opin. Immunol. 4 : 314). Weiterhin suppremiert es die Synthese von
Superoxiden, Nitrogenen und oxygenierenden Metaboliten, senkt die Expression von Major
Histocompatibility Complexes, MHC-Klasse-2-Molekülen und wirkt deaktivierend auf Monozyten und
Makrophagen. Humanes Interleukin-10 hemmt die antigenabhängige T-Zell-Proliferation, die
Zytokinsynthese bei Peripheren Mononuklearen Blutzellen (PBMNC), Natürlichen-Killer-Zellen (NK-
Zellen) (Yseel, H. et al., 1991, Exp. Med. 174 : 953) und bei T-Helfer-1-Zellen, insbesondere die Synthese
von IFN-g. Im Gegensatz dazu wirkt es immunstimulierend auf B-Zellen und kann bei ihnen die
Proliferation, die Sekretion der Immunglobuline und die verstärkte Expression von Molekülen des
(MHC) Klasse-2 bewirken (Howard, M. et al., 1992, J. Clin. Immunol. 12 : 239). Bei Anwesenheit von
IL-2 und IL-4 stimuliert es Thymozyten (Suda, T. et al., 1990, Cell. Immunol. 129 : 228).
Die Verwendung von Interleukin-10 zur Herstellung von Arzneimitteln mit tumorhemmender
Wirksamkeit ist Gegenstand des Patents DE 41 22 402 (1993; Diamantstein, T.; Richter, G.;
Blankenstein, Th.).
Interleukin-10 wird gegenwärtig als das wichtigste immunsuppressive Zytokin des menschlichen
Organismus angesehen.
Seit der ersten Beschreibung durch Köhler G. und Milstein C. (1975, Nature 256 : 495) sind zahlreiche
monoklonale Antikörper gegen unterschiedlichste Antigene produziert worden. Monoklonale Antikörper,
wie in der vorliegenden Erfindung, sind in sich homogene Immunglobuline einer Spezifität, die von
einem Hybridom in vitro in großen Mengen produziert werden. Hybridome stellen dabei das
Verschmelzungsprodukt einer Milzzelle, die in der Kultur nicht überlebensfähig ist und einer permanent
wachsenden Myelomzelle (Tumoren von B-Lymphozyten) dar (Hämmerling, U., Eur. J. Immunol. 1.7
743, 1974; J. H. et al., Monoklonale Antikörper, Springer Verlag, 1988).
Es sind auch zahlreiche mAK bekannt, die gegen Interleukine (IL) gerichtet sind, z. B. gegen IL-2 (US
4845 198, 5104 652; DE 38 15 472) oder gegen NAP (Neutrophilen aktivierendes Peptid)/IL-8, DE
39 28 861).
Aus der Fachliteratur (J. Immunol. Methods 177, 225-234, 1994) sind monoklonale
Antikörper gegen humanes Interleukin 10 (a-hIL-10-mAk) bekannt. Diese Antikörper
werden nach folgender Hybridomtechnik gewonnen: Die Zellkulturüberstände werden
mit dem radioimmunoprecipitation assay auf die Anwesenheit der a-hIL-10-mAk
getestet; sie werden in der Bauchhöhle einer Maus produziert und mit Protein A
gereinigt. Die beschriebenen mAk blockieren die biologische Aktivität von Interleukin-
10 erst in sehr hoher Konzentration und sind zur Neutralisierung der biologischen
Wirkung des hIL-10 nicht geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zunächst Hybridom-Zellinien zu entwickeln, die die
monoklonalen Antikörper gegen humanens Interleukin-10 gemäß Anspruch 1 erzeugen, daraus in nachfolgenden
Verfahrensschritten diese monoklonalen Antikörper zu gewinnen, zu reinigen, zu charakterisieren, zu
modifizieren sowie daraus geeignete Mittel zur Prophylaxe, Therapie und Diagnose Interleukin-10-
abhängiger Erkrankungen bei Menschen, zur Immunmodulierung von humanem Interleukin-10-
abhängigen Prozessen in vivo und in vitro, zur Reinigung und quantitativen Bestimmung von humanen
Interleukin-10 und zu experimentellen Zwecken herzustellen.
Die Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß murine Myelomzellen mit den Milzzellen
einer gegen humanes Interleukin-10 immunisierten Maus fusioniert wurden (Beispiel 2). Die
Vereinigung der Zellmembranen führt zu einer Durchmischung der Chromosomen und der
Erbinformation der beiden Zelltypen. Myelomzellen stellen entartete Zellen dar, die von B-
Lymphozyten abstammen und permanent in Gewebekulturen wachsen. Heute verfügbare Myelom-
Zellinien haben durch Mutation die Fähigkeit zur eigenen Antikörperproduktion verloren. Weiterhin
weisen diese Zellen eine Enzymmangelmutation im DNA-Syntheseweg auf, welche bewirkt, daß sie in
einem Selektionsmedium (Kulturmedium unter Zusatz von Hypoxantin, Aminopterin und Thymidin
(HAT)) nicht überleben können. Eine in dieser Hinsicht gut verwendbare Zellinie ist die Balb/c-Maus
Myelom-Zellinie SP2/0-Agt14 (ATCC CRL 8287) (Shulman et al. 1978), Kurzbezeichnung SP2/0. Die
Milzen der immunisierten Tiere (weibliche Balb/c-Mäuse) werden unter aseptischen Bedingungen
entnommen und durch mechanische Zerkleinerung der Organe die darin enthaltenen
antikörperproduzierenden Zellen gewonnen, wie von Hämmerling U. (1974, Eur. J. Immunol. 1,7 743)
beschrieben. Diese Zellen zeichnen sich dadurch aus, daß sie Antikörper synthetisieren und
sezemieren, unter anderem auch die gewünschten anti-Interleukin-10-Antikörper. Die Milzzellen sind
jedoch nur über eine kurze Zeit lebensfähig, produzieren Antikörper nur in geringeren Konzentrationen,
die zusätzlich durch andere Zellen und deren Produkte verunreinigt sind. Durch die Verschmelzung von
Myelomzellen und antikörperproduzierenden Zellen lassen sich deren Eigenschaften vorteilhaft
vereinigen. Man erhält Hybridome, die in Zellkulturen permanent wachsen und Antikörper der
gewünschten Spezifität in großen Mengen produzieren.
Die genetische Verwandtschaft von Balb/c-Myelomzellen und Balb/c-antikörperproduzierenden Zellen
führt zu stabilen Verschmelzungsprodukten. Die Hybridome, welche durch die Verschmelzung
entstehen, werden in einem Selektionsmedium kultiviert, in dem nur sie überleben können, da die
Enzymmangelmutation der Myelomzellen durch die Erbinformation der Milzzelle ausgeglichen wird.
Myelomzellen selbst und die nicht verschmolzenen Milzzellen sterben ab. Nur ein Teil der erzielten
Hybridome produziert erfindungsgemäß Antikörper gegen humanes Interleukin-10. Solche Verschmelzungsprodukte
müssen durch die Klonierung und zahlreiche Reklonierungen isoliert werden, um einzelne Klone zu
erhalten, die stabil und in großen Mengen mAK produzieren. Ein Klon stellt dabei definitionsgemäß die
Gesamtheit der Tochterzellen einer Ursprungszelle dar, d. h. alle diese Zellen sind genetisch und
phänotypisch identisch. Diese Zellen, auch als Hybridom-Zellinien bezeichnet, werden unter
aseptischen Bedingungen in sterilen Gewebekulturen unter Verwendung entsprechender Nährmedien
kultiviert. Auf allen Etappen der Herstellung wurden verschiedene Testmethoden zum Nachweis der
Spezifität der Antikörper eingesetzt. Der erfindungsgemäße Nachweis von im Zellkulturüberstand
enthaltenen anti-Interleukin-10-Antikörpern wird mit einem selbst entwickelten ELISA (enzyme linked
immunosorbent assay) durchgeführt (Beispiel 1). Diese spezifischen Antikörper werden nach deren
Bindung an humanes Interleukin-10 das an Plastikplatten immobilisiert wurde, durch gegen Maus-
Immunglobuline gerichtetes Antiserum erkannt. Dieses ist mit einem Enzym, z. B. Peroxidase,
gekoppelt, das im positiven Fall durch die Reaktion mit dem Substrat eine Farbreaktion bewirkt.
Entsprechend kann die Reaktivität der Antikörper mit anderen Proteinen getestet werden (Beispiel 4).
Die neuen Hybridom-Zellinien H-CB/RS/. . . und die durch sie produzierten monoklonalen Antikörper
CB/RS1. . . wurden in 6 Gruppen (A bis F) eingeteilt und mit
bezeichnet. Die monoklonalen Antikörper aus den Gruppen A, B, C, D, E innerhalb einer dieser
Gruppe binden das gleiche, für jede dieser Gruppen charakteristischen Interleukin-10 Epitop, welches
räumlich getrennt von den Epitopen liegt, die durch die mAK CB/SR/8A7 (Gruppe F) erkennt ein nicht
genau lokalisierbares Interleukin-10 Epitop (Beispiel 8). Alle in der vorliegenden Erfindung
beschriebenen Hybridom-Zellinien können in vitro über lange Zeit in Kulturgefäßen unterschiedlicher
Größe, von kleinen Kulturflaschen bis zu Fermentertanks und Bioreaktoren gehalten werden und
eignen sich für die Massenproduktion von mAK, welche aus Kulturüberständen dieser Klone
(Hybridom-Zellinien) gewonnen werden. Die mAK können im ungereinigten Kulturüberstand oder nach
der Konzentrierung über die Tangentialflußdruckfilteranlage und gereinigt durch Aussalzen oder durch
chromatische Verfahren verwendet werden (Beispiel 2).
Durch die Verfügbarkeit von in der vorliegenden Erfindung beschriebenen mAK gegen 4 verschiedene
Interleukin-10-Epitope - der Gruppen A, B, C, D - ist es möglich, in biologischen Flüssigkeiten, wie Blut,
Plasma, serösen Flüssigkeiten usw., die Konzentration des humanen Interleukin-10 zu bestimmen. Die
zu messenden Proben werden auf Plastikplatten, die mit zwei epitopdifferenten anti-Interleukin-10-
mAK vorbeschichtet wurden, inkubiert. Damit wird das Zytokin durch diese Antikörper auf der
Plastikplatte gebunden. Der Nachweis des hIL-10 erfolgt darauf mit peroxidasemarkierten mAK, die
zwei andere, gut zugängliche Epitope des Zytokins erkennen, dessen Bindung durch eine
enzymatische Farbreaktion nachgewiesen wird. Die mAK als homogene Immunglobuline einer
Spezifität in praktisch unbegrenzter Menge bieten erhebliche Vorteile gegenüber polyklonalen
Antiseren, welche in der Qualität chargenabhängig und quantitativ begrenzt verfügbar sind. Die
Messung in einem mit mAK aufgebauten ELISA erlaubt die Bestimmung nur des von dem Antikörper
erkannten Antigens, was die Spezifität des Tests erhöht. Die Verwendung einer Mischung aus zwei
verschiedene Epitope erkennenden spezifischen monoklonalen Antikörpern für die Adsorption sowie für
den Nachweis des hIL-10 erhöht sowohl die Sensitivität als auch die Spezifität des Enzym-Immuno-
Assays. Darüber hinaus kann nach dem gleichen Prinzip die quantitative Bestimmung des Zytokins mit
einem Radio-Immuno-Assay durchgeführt werden.
Nach der Immobilisierung der beanspruchten anti-Interleukin-10-Antikörper aus den Gruppen A, B, C,
D und F an geeigneten Trägermolekülen (z. B. aktivierte Gelmatrix) läßt sich eine
Affinitätschromatographie durchführen, die die Reinigung von humanem Interleukin-10 aus
verschiedenen Flüssigkeiten ermöglicht. Die Anwendung von spezifischen, verschiedene Interleukin-
10-Epitope erkennenden, monoklonalen Antikörpern erhöht die Menge von gebundenem Zytokin an der
Säule und die Spezifität der Reinigung. Danach muß die Säule mit einem neutralen Puffer gewaschen
werden. Das hIL-10 wird mit 0,1 M Glyzinpuffer mit dem pH-Wert 2,7 eluiert und anschließend
elektrophoretisch auf Reinheit untersucht. Durch UV-Absorption bei 280 nm wird seine Konzentration
bestimmt und seine Aktivität im biologischen Test gemessen.
Die Eigenschaft, Interleukin-10 zu neutralisieren, ermöglicht die Anwendung der in der vorliegenden
Erfindung beschriebenen mAK aus der Gruppe A für verschiedene experimentelle Zwecke (Beispiel 9).
Darüber hinaus sind mAK aus den Gruppen A, B, C, D und F als diagnostische Reagenzien geeignet,
die einen Nachweis des humanen Interleukin-10 in Zellen und in Flüssigkeiten ermöglichen. Dadurch
gelingt es, mit Hilfe dieser Antikörper Zellen zu identifizieren, die hIL-10 produzieren. Bei einer
derartigen Anwendung wird einer dieser mAK an eine radioaktive, fluoreszierende oder andere
farbbildende Substanz gekoppelt, oder aber man arbeitet mit einem zweiten markierten Antikörper, der
spezifisch gegen Maus-Immunglobuline gerichtet ist.
Weiterhin sind die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper zur Herstellung von Chimären, deren
konstanter Teil humanen Ursprungs (humanes Ig) und deren variabler, insbesondere der hypervariable
Teil, muriner Herkunft ist, geeignet. Diese Chimären oder die in der Erfindung beschriebenen
monoklonalen Antikörper - als homogene murine Antikörper - können als solche oder gekoppelt mit
magnetischen Beads, radioaktiven Substanzen, Arzneimitteln oder eingekapselt in Liposomen zur
Prophylaxe und Therapie Interleukin-10-abhängiger Erkrankungen beim Menschen eingesetzt werden.
Dabei sind sie in so geringen Mengen wirksam, daß keine oder nur sehr schwache Nebenwirkungen
während oder als Folge der Verabreichung auftreten. Die mAK, ihre Chimären oder Konjugate, welche
die Eigenschaft, die biologische Aktivität von hIL-10 zu inhibieren, besitzen, können bei EBV
verursachten Störungen, bei Lymphomen mit eigener hIL-10 Produktion oder bei Tumoren Einsatz
finden. Sie eignen sich zur Verabreichung bei T-Zell-vermittelten Allergien, bei
Autoimmunerkrankungen sowie nach Transplantationen.
Die Konformationsänderung von humanem Interleukin-10 nach der Bindung der in der vorliegenden
Erfindung beschriebenen monoklonalen Antikörper an dieses Zytokin und gleichzeitig verstärkter oder
verminderter Expression von anderen biologisch wichtigen Epitopen des hIL-10 ermöglicht die
spezifische Immunmodulierung der von diesem Zytokin abhängigen Prozesse in vitro und in vivo
(Beispiel 8).
Humanes Interleukin-10 wird nach der Bindung der erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper an
das Zytokin stabilisiert und vor dem Abbau durch proteolytische Enzyme geschützt, wodurch die
biologische Halbwertzeit des humanen Interleukin-10 verlängert wird.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht, neben der Herstellung monoklonaler Antikörper, die gegen
humanes Interleukin-10 (a-IL-10-mAK) gerichtet sind, in der Gewinnung der die a-IL-10-mAK-
produzierenden Hybridom-Zellinien, die durch Verschmelzung der Milzzellen von mit humanem
Interleukin-10 immunisierten Mäusen mit murinen Myelomzellen entstehen und aus denen nachfolgend
a-hIL-10-mAK produzierende Klone isoliert und vermehrt werden. Es werden die
Immunglobulienklassen IgA, IgD, IgE, IgM oder IgG-Subklassen IgG1, IgG2, IgG3 bzw. IgG4
produziert. Die monoklonalen Antikörper sind gekennzeichnet durch die Inhibierung der biologischen
Aktivität des humanen Interleukin-10 nach Bindung dieser mAK an das Zytokin. Sie tragen zur
Stabilisierung von hIL-10 und zur Verlängerung der biologischen Halbwertzeit des hIL-10 nach Bindung
dieser mAK an das Zytokin bei. Ein entscheidendes Kennzeichen der mAk besteht darin, daß sie nach
ihrer Bindung an humanes Interleukin-10 die Konformation dieses Zytokins ändern und mit der
Konformationsänderung gleichzeitig eine bessere oder schlechtere Präsentation von verschiedenen
Epitopen dieses Zytokins hervorrufen, wodurch hIL-10 durch Proteine/Peptide schneller oder
langsamer erkannt wird und die biologische Wirkung von hIL-10 verstärkt oder abgeschwächt wird.
Die mAk der Gruppen A bis F binden innerhalb einer Gruppe an das gleiche - für diese Gruppe
charakteristische Epitop des hIL-10 binden, welches räumlich von den Epitopen der anderen Gruppen
getrennt ist. Dabei bewirken mAK der Gruppen A und B eine Konformationsänderung des Zytokins
bewirken mit dem Ergebnis, daß andere Epitope des hIL-10 besser oder schlechter präsentiert werden
und dadurch die Geschwindigkeit verändert wird, mit der diese Epitope durch andere Proteine/Peptide
erkannt werden. Die mAK der Gruppe C erkennen das Zytokin schneller, wenn ein mAk der Gruppe A
oder B an das Zytokin gebunden wird. Die erfindungsgemäßen Chimären dieser mAK im konstanten
Teil bestehen aus humanem Ig und im variablen, insbesondere im hypervariablen Teil, aus den
beanspruchten monoklonalen Antikörpern gegen humanes Interleukin-10. Die Fab-Fragmente dieser
mAK entstehen durch proteolytische Einwirkung von Papain im Verhältnis von 1 : 5 bis 1 : 15 zu dem
jeweiligen mAK unter leicht reduzierenden Bedienungen im Gegenwart von Cystein in Konzentration
von 5 bis 15 mM. Die Konjugate dieser mAk bestehen aus magnetischen Beads, radioaktiven
Substanzen, Arzneimitteln, fluoreszierenden oder farbbildenden Substanzen und aus den
monoklonalen Antikörpern gegen humanes Interleukin-10. In speziellen Ausführungsformen sind die
monoklonalen Antikörper gegen humanes Interleukin-10, ihre Chimären, Konjugate oder Fab-
Fragmente in Liposomen eingekapselt.
Die monoklonalen Antikörper, ihre Fab-Fragmente, Chimären oder Konjugate lassen sich zur
Diagnose, Prophylaxe und Therapie von Interleukin-10-abhängigen Erkrankungen sowie für
Immunaffinitätssäulen verwenden. Sie dienen zur quantitativen Bestimmung von humanem Interleukin-
10 in verschiedenen Flüssigkeiten in einem Sandwich-ELISA. Sie können zur Immunmodulierung von
humanem Interleukin-10 abhängigen Prozessen verwendet werden.
Beim Enzyme Linked Immunosorhent Assay (ELISA) zum Nachweis mAK gegen hIL-10, ihrer
Chimären, Konjugate und Fab-Fragmente werden 96-Well-Platten mit hIL-10 beschichtet, mit Rinder-
Albumin in ELISA-Puffer geblockt, mit Waschpuffer gewaschen und so gelagert. Die zu testenden
Proben werden in den Wells inkubiert, danach gewaschen, mit anti-Mausimmunglobulin-Peroxidase
gekoppelten-Antikörpern inkubiert, mit Waschpuffer gewaschen, die Wells mit Peroxidasesubstrat
gefüllt, die enzymatische Reaktion mit Stoplösung beendet und die Absorption in einem Photometer
gemessen wird. Das Testbesteck zur Bestimmung der a-hIL-10-mAK, ihrer Fab-Fragmente, Chimären
und Konjugate besteht aus 96-Well-Platten, h-IL-10-Lösung in Carbonat/Bicarbonatpuffer, Rinder-
Albumin-Lösung, ELISA-Puffer aus Na-Phosphat und NaCl mit pH 7,4, Waschpuffer aus ELISA-
Puffer und Tween 20, anti Mausimmunglobulin Peroxidase gekoppelten Antikörper Lösung,
Peroxidasesubstrat-Lösung aus Orthophenodiamin, H₂O₂ und Na-Citrat mit pH 5,0, sowie aus einer
Stopplösung, bestehend aus Schwefelsäure und Na-Sulfit.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Zum Nachweis von anti-hIL-10-mAK in den Kulturüberständen der Hybridomzellen sowie zum semi
qantitativen Vergleich der Antikörperproduktion verschiedener Klone wird erfindungsgemäß ein ELISA
entwickelt. 96 Well-Platten werden über 24 Stunden bei 4°C mit 50 ml pro Napf coating solution (0,5
mg/ml humanes Interleukin-10 in 0,1 M Carbonat/Bicarbonatpuffer mit dem pH 9,6) beschichtet. Die
Platten werden danach mit 100 ml pro Well 1%igem Rinder in ELISA-Puffer (0,01 M Na-Phosphat mit
dem pH 7,4; 0,3 M NaCl) für 2 Stunden bei Raumtemperatur geblockt und 4 mal mit 150 µl pro Napf
Waschpuffer (ELISA-Puffer; 0,1% v:v Tween 20) gewaschen. So vorbereitete ELISA-Platten können
ohne Veränderungen der Sensitivität bei -22°C für ein Jahr gelagert werden. Um die nicht spezifische
Reaktivität der mAK mit dem Plastikmaterial der Platten auszuschließen, wird für alle Platten eine
Negativkontrolle gemessen, bei der die Platten anstatt mit hIL-10 zur Beschichtung nur mit 1%igem
Rinder-Albumin in ELISA-Puffer inkubiert werden. 50 ml der zu testenden Hybridomüberstände pro
Well werden für 2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Nach 4 Waschschritten gibt man 50 ml pro
Napf eines Ziege-anti-Maus-IgG-Peroxidasegekoppelten-Antikörpers (0,8 mg/ml), der mit dem
Verdünnungspuffer (5% Gelifundol in Waschpuffer) 1 : 2000 verdünnt wird. Nach 1,5 Stunden Inkubation
werden die Platten 4 mal gewaschen und mit 50 µl pro Well Peroxidasesubstrat (100 mM Na-Citrat mit
dem pH 5,0; 5,5 mM OPD; 0,003 v:v Wasserstoffperoxid) gefüllt. Die enzymatische Reaktion wird mit
50 µl pro Well Stopplösung (2 M Schwefelsäure, 0,05 M Natriumsulfit) gestoppt und die Absorption bei
492 nm in einem Plattenphotometer gemessen.
Als Fusionspartner verwendete Zellen:
- A) Die Myelomzellen der Balb/c-Maus Myelom-Zellinie SP2/0-Agt14 (ATCC CRL 8287) (Shuiman et al. 1978), Kurzbezeichnung SP2/0. Sie stellen entartete Zellen dar, die von B-Lymphozyten abstammen und permanent in Gewebekulturen wachsen. Diese Myelomzellen haben durch Mutation die Fähigkeit zur eigenen Antikörperproduktion verloren. Weiterhin haben sie eine Enzymmangelmutation im DNA- Syntheseweg, weiche bewirkt, daß sie in einem Selektionsmedium nicht überleben können.
- B) Die Milzzellen von den mit humanem Interleukin-10 (Recombinant Human Interleukin-10) immunisierten, 16 Wochen alten, weiblichen Balb/c Mäusen. Die 6 Wochen alten, weiblichen Balb/c Mäuse werden subcutan (s.c.) mit 50 mg und intraperitoneal (i.p.) mit 30 mg humanem Interleukin-10 in 100 ml 0,7% NaCl Lösung immunisiert. 6 Wochen danach werden 40 mg dieses Antigens i.p. in 100 µl 0,7% NaCl Lösung injiziert. Nach 4 Wochen erhalten die Tiere i.p. den letzten Boost von 40 µg humanem Interleukin-10 in 100 µl 0,7% NaCl-Lösung.
Die Fusion wird nach Hämmerling U. (1974, Eur. J. Immunol. 1,7 743) 3 Tage nach der letzten
Boosterung durchgeführt. Die Milzen der immunisierten Mäuse werden unter aseptischen Bedingungen
entnommen und durch mechanische Zerkleinerung der Organe die darin enthaltenen
antikörperproduzierenden Zellen gewonnen. Sie werden mit den murinen Myelomzellen, die sich in der
exponentiellen Wachstumsphase befinden, im Verhältnis 1.3 gemischt und in sterilem Basismedium
(Iscove′s DMEM/NUT MIX F-12) 3 mal gewaschen. Nach der Zentrifugation wird der Überstand
dekantiert, die Zellen resuspendiert und von nun an bis-zum Ende der Fusion durch Schwenken des
Röhrchens in einem Wasserbad auf 37°C erwärmt. Die Zellen werden in 1 ml sterilem, auf 37°C
vorgewärmten Polyethylenglykol 4000 ausgedünnt, 1 Minute bei 37°C inkubiert und danach
schrittweise mit Basismedium auf 30 ml verdünnt. Nach der Zentrifugation wird der Überstand
dekantiert, die Hybridome resuspendiert und mit Kulturmedium (10% hitzeaktiviertes fetales
Kälberserum in Basismedium) verdünnt. Sie werden dann in einer Dichte von 1.2 × 10⁵ Zellen pro Napf
in 96 Well-Platten ausgesät und in feuchter 5%iger CO₂-Atmosphäre kultiviert. Die Platten werden am
Tag zuvor mit 3 × 10⁵ Maus-Peritoneal Makrophagen als Feeder Zellen pro Napf beschickt. Einen Tag
nach der Fusion wird das Medium gegen Selektionsmedium (10 µM Hypoxanthin; 1,6 µM Thymidin, 0,4
µM Aminopterin in Kulturmedium) ausgetauscht. In solchem Medium können nur
Verschmelzungsprodukte überleben, bei denen die Enzymmangelmutation der Myelomzellen durch die
Erbinformation der Milzzelle ausgeglichen wird. Myelomzellen selbst und die nicht verschmolzenen
Milzzellen sterben ab. 5 Tage danach werden 50% des Mediums durch frisches Selektionsmedium
ersetzt, zum gleichen Zeitpunkt sind die ersten Klone sichtbar. Nach weiteren 4 Tagen werden die
zellfreien Kulturüberstände (ZKU) zur Testung mit dem im Beispiel 1 beschriebenen ELISA auf die
Produktion der spezifischen Antikörper gegen hIL-10 entnommen. Von 792 getesteten ZKÜ′s enthalten
33 Antikörper, die signifikant an hIL-10 binden. Die Hybridome, welche diese Antikörper produzieren,
werden in 96 WeIl-Platten mit Maus-Peritoneal-Makrophagen in HT-Medium (Kulturmedium mit Zusatz
von Hypoxantin und Thymidin) kloniert. Dabei wird die Hälfte der Platte mit statistisch 10 Zellen pro
Napf, die andere Hälfte mit 1 Zelle pro Napf ausgesät. Das HT-Medium wird jeden zweiten Tag zu 50%
ausgetauscht und nach 10 Tagen durch Kulturmedium ersetzt. Zellfreie Zellkulturüberstände werden
regelmäßig mit dem im Beispiel 1 beschriebenen ELISA auf die Anwesenheit der spezifischen
Antikörper gegen hIL-10 getestet. Die Hybridomkulturen, welche diese Antikörper produzieren, werden
noch 4 mal mit der limiting dilution Technik rekloniert. Dabei werden die Zellen so verdünnt, daß
statistisch 0.5 Zellen pro Well eingesetzt werden. Dadurch isoliert man einzelne Klone, die stabil und in
hoher Quantität monoklonale Antikörper produzieren. Nach Klonierung und den Reklonierungen werden
aus 33 primär positiven Kulturen 15 verschiedene Hybridom-Zellinien etabliert. Sie werden in
Flüssigstickstoff konserviert, unter aseptischen Bedingungen in sterilen Gewebekulturen unter
Verwendung entsprechender Nährmedien kultiviert und produzieren dabei 15 neue, verschiedene anti-
Interleukin-10-Antikörper. Die Hybridom-Zellinien H-CB/RS/. . . und die durch sie produzierten
monoklonalen Antikörper wurden als:
bezeichnet.
Die Unterschiedlichkeit der 15 Hybridom-Zellinien und der von ihnen erzeugten mAK beruht nicht allein
auf der Tatsache, daß sie aus getrennten Primärkulturen entstammen, sondern auch auf Unterschieden
im Isotyp, im isoelektrischen Punkt, in der Reaktion mit hIL-10, im Vermögen, die Aktivität des hIL-10
in biologischen Testsystemen zu inhibieren, im Epitop, das sie erkennen wie auch in der
Kreuzreaktivität mit anderen Zytokinen und Antigenen.
10⁶ Zellen einer in der Erfindung beschriebenen Hybridom-Zellinie werden aus Flüssigstickstoff
aufgetaut, im Basismedium gewaschen, mit 30 ml Kulturmedium verdünnt und in eine 260-ml-
Zellkulturflasche überführt. Nach 3 Tagen sind die Zellen gut angewachsen. Die werden auf zwei
Flaschen verteilt. Wenn sie eine Dichte von etwa 100 000 Zellen pro ml erreichen, werden sie aus
beiden Flaschen suspendiert und in eine Rollerflasche überführt. Diese wird mit Kulturmedium auf 150
ml aufgefüllt. Die Zelldichte in der Rollerflasche wird alle zwei Tage kontrolliert, und es wird jeweils
soviel Kulturmedium zugegeben, daß sie im Bereich zwischen 50 000 und 150 000 Zellen pro ml
gehalten werden kann. Wenn das gewünschte Suspensionsvolumen erreicht ist, läßt man die Zellen
ungestört in der Rollerflasche wachsen, bis sie eine Dichte von 300 000 Zellen pro ml erreichen. Bei
dieser Zelldichte stoppt die Proliferation der Zellen. Die Produktion von mAK geht jedoch noch weiter
und die Rollerflasche wird deshalb noch einen Tag kultiviert. Durch Abzentrifugieren der Suspension
gewinnt man den zellfreien mAK-haltigen Kulturüberstand. Die erfindungsgemäßen mAK können je
nach Verwendungszweck in diesem ungereinigten Überstand oder nach einer Reinigung verwendet
werden.
Der zellfreie, mAK-haltige Kulturüberstand wird über eine Tangentialdruckanlage mit einer Filterfläche
von 260 cm² und einer Ausschlußgrenze von 30 kD auf 1120 konzentriert. Der pH-Wert des
Konzentrates wird mit 1 M NaOH-Lösung auf 4,7 eingestellt und dann das Konzentrat auf eine Protein-
G-Sepharose-Säule mit einem Gelvolumen von 10 ml aufgetragen. Danach muß die Säule mit 0,02 M
NaH₂PO₄ × H₂O mit dem pH 7,0 gewaschen werden. Der mAK wird mit 0,1 M Glyzinpuffer mit dem
pH 2,7 eluiert, durch eine Dialysemembran gegen PBS mit dem pH 7,4 umgepuffert und auf seine
Reinheit elektrophoretisch (SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese nach Swank R. T. und Munkres K.
D., Anal. Biochem. 39, 462, 1971) untersucht. Die Konzentration des mAK′s wird durch UV-Absorption
bei 280 nm bestimmt. Die Verwendung von Protein G hat gegenüber Protein A zwei Vorteile. Zum
einen werden die murinen Antikörper durch Protein-G wesentlich besser gebunden als durch Protein-A.
Zum anderen bindet Protein, G bei pH 4,7 zwar die murinen Antikörper, nicht jedoch die bovinen, die
durch Zugabe von FKS ins Kulturmedium gelangen. Je nach FKS Charge liegen diese im
Kulturmedium zwischen 10 und 200 mg/ml vor. Bei der Reinigung über Protein A ist es nicht möglich,
diese unspezifischen bovinen Antikörper von den gewünschten murinen anti-hIL-10-mAK zu trennen.
Die in der Erfindung beschriebenen mAK können nach der Methode von Wilson und Nakane
(Immunologische Arbeitsmethoden, G. Fischer, 1984) mit der Peroxidase aus Meerrettich markiert
werden. Im ersten Schritt werden durch Oxidation mit Natriumperiodat Aldehydgruppen im
Kohlenhydratanteil der Peroxidase erzeugt. Im dem nächsten bilden diese mit den Aminogruppen des
mAK′s Schiffsche Basen aus, aus denen nach Reduktion mit Natriumborhydrid stabile Bindungen
(stabile sekundäre Amine) erzeugt werden. Eine Eigenvernetzung der Peroxidase findet praktisch nicht
statt, da diese nur wenige freie Aminogruppen besitzt und die Oxidation bei einem niedrigem pH-Wert
durchgeführt wird.
Aus den erfindungsgemäßen mAK können die monoklonalen murinen Fab-Fragmente hergestellt
werden. Das geschieht durch die proteolytische Einwirkung von Papain unter leicht reduzierenden
Bedingungen. Die Konzentration der mAK wird auf 1,3 mg/ml eingestellt. Dazu wird EDTA bis zur
Endkonzentration von 2 mM zugegeben. Zu dieser Lösung wird Cystein (Endkonzentration 10 mM)
gegeben. Anschließend wird diese Lösung sofort mit Papain versetzt. Das Verhältnis von Papain zu
mAK beträgt 1 : 10 (w : w). Nach 65 Minuten Inkubation bei 37°C wird zur Lösung Iodessigsäure bis zur
Endkonzentration von 25 mM gegeben. Die Rolle des Cysteins bei der Spaltung von murinen IgG mit
Papain besteht nicht nur in der Aktivierung des Papains, sondern auch in der Reduktion der
Disulfidbrücken zwischen den g-Ketten. Die Endkonzentration von 10 mM ist essentiell für diese
Spaltung: ist sie niedriger, entstehen Fab₂-Fragmente; ist sie höher, werden die Disulfidbrücken
zwischen der leichten (L) und der schweren (H) Kette gelöst. Diese Spaltungsbedingungen wurden für
die erfindungsgemäßen mAK als die günstigsten unter verschiedenen getesteten (von 0,1 mM bis 20
mM Cystein, von 1 : 200 bis 1 : 10 w : w Papain zu dem mAK) ermittelt. Die höhere Konzentration von
Papain als bei anderen Protokollen (Immunologische Arbeitsmethoden, G. Fischer, 1984; Monoklonale
Antikörper, Springer Verlag, 1988) bewirkt die schnellere und effektivere Spaltung - durch kürzere Zeit
für die Reduktion der Disulfidbrücken zwischen der L- und der H-Kette. Die erfolgte Fragmentierung
des mAK′s wird durch eine SDS-Polyacrylamid-Elektrophorese überprüft. Die Fab-Fragmente können
sofort nach der Spaltung oder erst nach Aufreinigung mit der Anionenaustausch-Chromatographie oder
mit der Protein-A-Sepharose-Säule (Monoklonale Antikörper, Springer Verlag, 1988) verwendet
werden.
Es wird eine SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese von hIL-10 durchgeführt. Die Proteinbanden
werden nach Kyhse-Andersen (Biochem Biophys. Methods 10, 203, 1984) auf Nitrozellulosefolie
übertragen. Die Folie wird mit Verdünnungspuffer über 30 Minuten bei Raumtemperatur geblockt,
danach 3 mal in Waschpuffer gewaschen und anschließend mit den jeweiligen mAK (10 mg/ml) über
Nacht bei 4°C inkubiert. Nach 3 Waschschriften wird sie für 2 Stunden bei Raumtemperatur mit dem
sekundären Antikörper (anti-Maus-IgG-Peroxidasekonjugat) inkubiert. Danach wird die
Nitrozellulosefolie wieder 3 mal gewaschen und mit einem Peroxidasesubstrat (0,1 M Tris mit dem pH
7,57; 1,2 mM DAB; 0,1% v : w NiCl₂) behandelt. Im positiven Falle, wenn der untersuchte mAK an das
an der Folie immobilisierte Protein bindet, kommt es zur Farbreaktion. Im so durchgeführten Western-
Immunoblot erkennen 15 in der Erfindung beschriebene mAK die gleiche Proteinbande in dem
erwarteten Molekulargewichtsbereich von hIL-10.
Die erfindungsgemäßen mAK binden an hIL-10 auch in dem im Beispiel 1 beschriebenen ELISA
(ELISA-B.1). Die Ergebnisse des Testes sind in der Tabelle 1 zusammengefaßt:
Die erfindungsgemäßen mAK werden auf ihre Reaktivität mit anderen Antigenen als hIL-10 getestet.
Die Untersuchung wird mit mehreren selbst entwickelten ELISA′s vorgenommen. Sie verläuft wie im
Beispiel 1 beschrieben. Lediglich das für die Beschichtung der Platten verwendete Antigen wird variiert.
Es wurden hIL-2, hIL-6, hIFN-g, hTNF-a, Tetanustoxin, Diphtherietoxin, humanes Kollagen Typ 2,
Lipopolisacharid (LPS) von Pseudomonas aeruginosa Srotyp 10, LPS von Klebsiella pneumoniae, Lipid
A von E. coli und k Casein mit Konzentration je nach Antigen zwischen 1 mg/ml und 40 mg/ml in 0,1 M
Carbonat/Bicarbonatpuffer mit dem pH 9,6 an der Plastikplatte adsorbiert. Die mAK der Gruppen A,
B, C, D, F binden in solchen Tests an keines der Antigene. Der mAK CH/RS/5H7 (Gruppe E) erkennt in
diesen ELISA hIFN-g und hTNF-a. Um die nicht spezifische Reaktivität der mAK mit dem
Plastikmaterial der Platten auszuschließen, wird für alle Platten eine Negativkontrolle gemessen, bei
der die Platten anstatt mit oben erwähnten Antigenen nur mit 1%igem Rinder-Albumin in ELISA-Puffer
inkubiert werden.
Mit dem Mouse-Hybridoma-Subtyping wurde gezeigt, daß die mAK der Gruppen A, B, C, F zur
Subklasse IgG1, die mAk der Gruppen D und E zur Klasse IgM gehören und die mAK aller Gruppen
leichte Ketten des Typs Kappa besitzen.
Die Durchführung von PAG-IEF erfolgt mittels Phast-SystemTM (Pharmatia, Schweden). Es wurden 5%ige
PhastGels® mit einem pH-Gradienten von pH 3,0-9,0 genutzt. Die untersuchten mAK werden 60
Minuten mit einer Spannung von 200 V bei 15°C fokussiert. Zum Nachweis der Proteinbanden wird die
Silbernitratfärbemethode durchgeführt. Die Proteine werden am Gel in 20%iger Trichloressigsäure
fixiert, mit einem Gemisch aus Ethanol/Essigsäure/Wasser (1/0,5//8,5) und nachfolgend mit 8%iger
Glutaraldehödlösung inkubiert. Nach wiederholtem Waschen des Gels mit Ethanol/Essigsäure/
Wasser (1/0,5//8,5) wird es in 0,5%iger Silbernitratlösung inkubiert und die Farbreaktion mit 2,5%iger
Natriumcarbonatlösung mit pH 10,5 entwickelt. Die Gele werden vor dem Lufttrocknen mit 5%iger
Glycerollösung konserviert. Die 15 erfindungsgemäßen mAK zeigen für jeden dieser mAK ein
charakteristisches Muster aus mehreren Banden. Diese Mikroheterogenität beruht vermutlich auf
unterschiedlicher Glykosylierung (bei identischer Aminosäuresequenz) oder auf posttranslationalen
Modifikationen.
Die Affinitätskonstanten (KA=1/KD) der erfindungsgemäßen mAK zu hIL-10 werden nach der Methode
von Friguet et al. (1985, J. Immunol. M. 77 : 305) bestimmt. Die mAK werden mit Verdünnungspuffer auf
die erwünschten Konzentrationen (je nach mAK zwischen 0,4 µg/ml und 3,0 µg/ml) verdünnt und mit
fallender hIL-10-Konzentration (von 5 µg/ml bis 0,05 µg/ml) zur Einstellung des
Gleichgewichtszustandes über 24 Stunden bei 4°C inkubiert. Anschließend erfolgt die Bestimmung des
freien, an dem hIL-10 nicht gebundenen mAK (mAKf) mit dem im Beispiel 1 beschriebenen ELlSA,
indem 50 µl des Inkubationsgemisches in die Kavitäten der ELISA-Platte überführt und 90 Minuten bei
Raumtemperatur inkubiert werden. Nach Entfernung der ungebundenen Reaktanten erfolgte die
Quantifizierung des gebundenen mAK mit Hilfe entsprechenden Konjugates. Die Berechnung des KD-
Wertes basiert auf dem linearen Zusammenhang zwischen Absorption (Enzymaktivität im ELISA) und
Konzentration des an den mit hIL-10 beschichteten Plastikplatten gebundenen mAK, welche der
Konzentration des mAKf gleich ist. Unter der Voraussetzung daß die Konzentration von totalem mAK,
totalem hIL-10 und von dem mAKf bekannt sind, ist es möglich, mit dem Programm CBEIA_C (Glaser
R W., 1993, J. Immunol. Methods 179 : 265) den KD-Wert zu ermitteln (Tabelle 2).
Die Bindung der erfindungsgemäßen mAK an hIL-10 wurde auch mit BIAliteTM (Pharmacia Biosensor
AB) untersucht. Dabei werden 2 unterschiedliche Methoden verwendet. Bei der Methode 1. wird das
hIL-10 kovalent am Sensor Chip (Pharmacia Biosensor AB) gebunden. Bei der Messung fließt über
dem Chip Lösung mit untersuchtem mAK. Wenn der mAK an den immobilisierten hIL-10 gebunden
wird, kommt es zur Veränderung des Reflexionswinkels des Lichtes, mit welchem das Sensor Chip
bestrahlt wird. Die Winkeländerung (RU) entspricht der Menge des Chip-gebundenen Proteins (1 RU =
10-9 kg/m²). Die Auswertung erfolgt mit dem Programm BIAevaluation 2.0 (Pharmacia Biosensor AB).
Von den 15 erfindungsgemäßen mAK erkennen das immobilisierte hIL-10 im solchen Testsystem 12
verschiedene mAK. Nach der Immobilisierung von 400 RU hIL-10 an dem Sensor Chip wird für jeden
der 12 mAK (mAK₁) die Menge (RU₁) des mAK₁ ermittelt, die während 100 s bei 3 µl/min
Fließgeschwindigkeit der Antikörperlösung aus dieser Lösung an dem Chip gebunden wird. Danach
wird der an hIL-10 gebundene mAK₁ mit 1 M Glyzinpuffer mit pH 2,7 vor dem Sensor Chip eluiert und
ein anderer mAK (mAK₂) so lange auf dieses Chip gegeben, bis er an alle für ihn zugänglichen Epitope
des Zytokins gebunden wird und keine Veränderungen des Reflexionswinkels mehr meßbar sind.
Anschließend wird die Menge (RU₂) des mAK₁ gemessen, die jetzt während gleicher Zeit, bei gleicher
Fließgeschwindigkelt der Antikörperlösung am Zytokin bindet. Wenn das Verhältnis RU₁ zu RU₂
größer als 0,60 ist, erkennt der mAK₁ ein Epitop, das räumlich getrennt von dem Epitop des mAK₂
liegt. Ist das Verhältnis größer als 1,2 bewirkt der mAK₂ eine Konformationsänderung des hIL-10 mit
gleichzeitiger verstärkter Präsentation des Epitops, an das der mAK₁ bindet. Wenn die beiden mAK
das gleiche Epitop erkennen, ist das Verhältnis unter 0,25. Die Ergebnisse der Testung nach der
Methode 1. sind in der Tabelle 3 dargestellt.
Die 12 mAK, welche im oben beschriebenen Testsystem mit immobilisiertem hIL-10 reagieren, werden
in 3 Gruppen: A, B, C eingeteilt.
Die mAK innerhalb einer Gruppe binden an das gleiche, für diese Gruppe charakteristische Epitop des
hIL-10, welches räumlich getrennt von den Epitopen der anderen Gruppen ist. Die Bindung eines mAK
aus der Gruppe A am hIL-10 bewirkt die Konformationsänderung des Zytokins. Gleichzeitig werden
andere Epitope besser oder schlechter präsentiert, was die Geschwindigkeit verändert, mit welcher
diese Epitope durch andere Peptide erkannt werden (z. B. mAK aus der Gruppe C bindet an hIL-10 bis
700% schneller, wenn daran bereits ein mAK aus der Gruppe A gebunden ist). Die Eigenschaft, die
Konformation von hIL-10 zu ändern, besitzen auch die mAK aus der Gruppe B; wenn ein mAK aus
dieser Gruppe am hIL-10 gebunden wird, erkennen die mAK der Gruppe C das Zytokin bis 177%
schneller.
Solche Effekte sind bei Zytokinen bis jetzt noch nicht beschrieben worden. Sie können in der Zukunft
die größte Bedeutung für die Modulierung der Zytokin-Wirkung in vivo und in vitro haben. Die
Konformationsänderung des Zytokins mit gleichzeitiger besserer oder schlechterer Präsentation von
verschiedenen Epitopen bewirkt, daß diese Epitope durch Peptide schneller oder langsamer erkannt
werden und die Bindung zwischen dem Zytokin und dem Peptid stabiler oder instabiler wird. Das muß
Einfluß auf die biologische Wirkung dieses Zytokins haben - sie verstärken oder abschwächen. Die
Anwendung von Verbindungen, die solche Konformationsänderung auslösen, wird die biologische
Aktivität von Zytokinen lokal in die erwünschte Richtung ändern, ohne gleichzeitiges Auftreten von
systemischen Nebenwirkungen.
Die Einteilung der oben erwähnten 12 mAK in 3 Gruppen wurde durch den Test nach der Methode 2.
bestätigt. Dabei wird an dem Sensor Chip ein Ziege-anti-Maus-IgG-Antikörper immobilisiert und einer
der 12 mAK (mAK₁) so lange auf das Chip gegeben, bis keine mehr Veränderungen von RU
nachweisbar sind. Die immer noch freien Bindungsstellen der anti-Maus-IgG-Antikörper werden mit
einem murinen, polyklonalen Immunglobulingemisch besetzt. Danach wird hIL-10 (10 µg/ml) so lange
hinzugegeben, bis keine Veränderungen des Reflexionswinkels gemessen werden. Anschließend
ermittelt man die Menge von jedem der 12 mAK (mAK₂), die während 100 s bei 5 µl/min
Fließgeschwindigkelt der Antikörperlösung aus dieser Lösung an den Sensor-Chip gebunden wird.
Wenn diese Menge signifikant ist, erkennt der mAK₂ ein Epitop, welches räumlich getrennt von dem
Epitop des mAK₁ liegt. Die Ergebnisse dieses Tests sind am Beispiel eines mAK′s aus jeder Gruppe in
der Tabelle 4 dargestellt:
Zur Charakterisierung der Epitope, an welche der mAK CB/RS/6F6 und der mAK CB/RS/5H7 binden,
wurde ein Epitopen-ELISA entwickelt. Die 96 Well-Platten werden mit jedem dieser mAK (10 µg/ml),
wie im Beispiel 1 beschrieben, beschichtet. Die 15 mAK (Konzentration zwischen 0,5 µg/ml und 3 µg/ml)
werden über 24 Stunden mit 0,2 µg/ml hIL-10 bei 4°C inkubiert. Danach wird dieses
Inkubationsgemisch auf die mit CB/SR/6F6 und auf die mit CB/RS/5H7 beschichteten Platten für 2
Stunden übertragen. Nach 4 Waschschritten gibt man bei IgG-Antikörper als sekundären Antikörper ein
Ziege-anti-Maus-IgG-Peroxidasekonjugat, bei IgM-Antikörper ein Ziege-anti-Maus-IgM-
Peroxidasekonjugat. Es folgen, wie im Beispiel 1 beschrieben, 4 Waschschritte und die Zugabe von
Peroxidasesubstrat und Stopplösung. Im positiven Falle, wenn der an der Plastikplatte adsorbierte
mAK und der mit hIL-10 vorinkubierte mAK räumlich getrennte Epitope des Zytokins erkennen, kommt
es zur Farbreaktion. Als Negativkontrolle wird die Lösung des entsprechenden mAK ohne hIL-10
verwendet. Die in diesem Test gemessene OD-Werte sind am Beispiel eines mAK′s aus jeder Gruppe
in der Tabelle 5 dargestellt.
Mit diesem Test wird gezeigt, daß die mAK CB/RS/6F6 und CB/RS/5H7 zwei Epitope erkennen,
welche räumlich getrennt von den Epitopen der Gruppen A, B, und C lokalisiert sind. Diese mAK
werden in zwei neue Gruppen D und E eingeteilt:
D: CB/RS/6F6
E: CB/RS/5H7.
D: CB/RS/6F6
E: CB/RS/5H7.
Der mAK CB/RS/8A7 bindet an ein Epitop, welches räumlich getrennt von den Epitopen der Gruppen D
und E liegt. Deswegen wurde CB/RS/8A7 in eine neue Gruppe F eingeteilt:
F: CB/RS/8A7.
F: CB/RS/8A7.
Der Einfluß der mAK auf die biologische Aktivität des hIL-10 wird in einem selbst entwickelten
Testsystem mit mononuklearen Zellen bestimmt. Diese Zellen sind in der Lage, nach Stimulation mit
LPS TNF-a zu synthetisieren und zu sezemieren. Das hIL-10 hemmt die beiden Prozesse. Der
untersuchte mAK (mit fallender Endkonzentration von 50 µg/ml bis 0,0 µg/ml) wird mit hIL-10
(Endkonzentration 300 µg/ml) gemischt und 12 Stunden bei 37°C vorinkubiert. Die für den Test
benötigen Zellen werden aus heparinisiertem Venenblut gewonnen, welches unter sterilen Bedingungen
entnommen und mit PBS 1 : 1 gemischt wird. 10 ml steriles Lymphozyten-Separationsmedium wird in 50
ml Zentrifugenröhrchen vorgelegt und mit 20 ml Blut-PBS-Gemisch vorsichtig überschichtet. Nach der
Zentrifugation werden die ringförmige Zwischenschicht mit den mononuklearen Zellen entnommen und
die Zellen mit Basismedium 3 mal gewaschen. Danach werden sie mit LPS-freien Kulturmedium auf
10⁶ Zellen pro ml verdünnt, mit LPS (Endkonzentration 100 µg/ml) und mit der 12 Stunden
vorinkubierten Lösung gemischt und über 4 Stunden in feuchter 5%iger CO₂-Atmosphäre bei 37°C
kultiviert. Das Verhältnis der TNF-a Konzentration im Zellüberstand (ZÜ) der Proben mit mAK zu der
TNF-a Konzentration im ZÜ der Proben, in denen die mAK-Konzentration 0,0 µg/ml beträgt,
beschreibt den Einfluß des untersuchten mAK auf die biologische Aktivität des hIL-10. Die biologische
Aktivität des hIL-10 wird inhibiert, wenn das Verhältnis größer 1,25 beträgt. Sind die TNF-a-
Konzentrationen in den beiden Proben gleich, hat der untersuchte mAK keinen signifikanten Einfluß auf
die Wirkung dieses Zytokins.
In der Tabelle 5 sind die Konzentrationen der erfindungsgemäßen mAK (in M/l) dargestellt, bei
welchen die biologische Aktivität des hIL-10 um 50% vermindert ist.
Claims (23)
1. Monoklonale Antikörper, die gegen das Zytokin humanes Interleukin-10 gerichtet
sind (a-hIL-10-mAK) und die durch Hybridom-Zellinien produziert werden,
gekennzeichnet dadurch, daß die Bindung der mAK an humanes Interleukin-10
die Konformation dieses Zytokins ändert und daß mAK der Gruppen A bis F
innerhalb einer Gruppe das gleiche, für diese Gruppe charakteristische Epitop
des hIL-10 binden, welches räumlich von den Epitopen der anderen Gruppen
getrennt ist.
2. Monoklonale Antikörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Stabilisierung von hIL-10 und die Verlängerung der biologischen Halbwertzeit des
hIL-10 nach Bindung dieser mAK an das Zytokin.
3. Monoklonale Antikörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die
Bindung dieser mAK an humanes Interleukin-10 mit dessen
Konformationsänderung und mit einer gleichzeitigen besseren oder schlechteren
Präsentation von verschiedenen Epitopen dieses Zytokins einhergeht und
wodurch hIL-10 durch Proteine/Peptide schneller oder langsamer erkannt wird
und die biologische Wirkung von hIL-10 verstärkt oder abgeschwächt wird.
4. Monoklonale Antikörper nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die
mAK
- - der Gruppen A und B eine Konformationsänderung des Zytokins bewirken mit dem Ergebnis, daß andere Epitope des hIL-10 besser oder schlechter präsentiert werden und dadurch die Geschwindigkeit verändert wird, mit der diese Epitope durch andere Proteine/Peptide erkannt werden
- - der Gruppe C das Zytokin schneller erkennen, wenn ein mAK der Gruppe A oder B an das Zytokin gebunden wird
- - der Gruppen D und E, die zwei Epitope erkennen, welche räumlich getrennt von den Epitopen der Gruppen A, B und C lokalisiert sind
- - der Gruppe F an ein Epitop binden, das räumlich getrennt von den Epitopen der Gruppen D und E liegt.
5. Monoklonale Antikörper nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß
Chimäre dieser mAK im konstanten Teil aus humanem Ig und im variablen sowie
im hypervariablen Teil aus den beanspruchten monoklonalen Antikörpern gegen
humanes Interleukin-10 bestehen.
6. Monoklonale Antikörper nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß
Fab-Fragmente dieser mAK durch proteolytische Einwirkung von Papain auf die
monoklonalen Antikörper gegen humanes Interleukin-10 entstehen.
7. Monoklonale Antikörper nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß
Konjugate dieser mAK aus magnetischen Beads, radioaktiven Substanzen,
Arzneimitteln, fluoreszierenden oder farbbildenden Substanzen und aus den
beanspruchten monoklonalen Antikörpern gegen humanes Interleukin-10
bestehen oder die beanspruchten monoklonalen Antikörper gegen humanes
Interleukin-10, ihre Chimären oder Fab-Fragmente in Liposome eingekapselt
sind.
8. Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Wirkstoffe die monoklonalen
Antikörper nach Anspruch 1 bis 4, ihre Chimären, Fab-Fragmente oder Konjugate
nach Anspruch 5 bis 7 enthalten.
9. Hybridom-Zellinien nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß sie a-hIL-10-
mAK produzieren.
10. Hybridom-Zellinien nach Anspruch 1 und 9, gekennzeichnet dadurch, daß sie
durch Verschmelzung von Milzzellen der mit hIL-10 immunisierten Mäuse mit
murinen Myelomzellen entstehen und danach die a-hIL-10-mAK produzierenden
Klone isoliert und vermehrt werden.
11. Hybridom-Zellinien nach Anspruch 1, 9 und 10, gekennzeichnet dadurch, daß
Klone isoliert und vermehrt werden, die Immunglobulienklassen IgA, IgD, IgE, IgM
oder IgG-Subklassen IgG1, IgG2, IgG3 bzw. IgG4 produzieren.
12. Verwendung monoklonaler Antikörper nach Anspruch 1 bis 4, ihrer Chimären,
Fab-Fragmente oder Konjugate nach Anspruch 5 bis 7 zur gezielten Reinigung
von humanem Interleukin-10 aus verschiedenen Flüssigkeiten, dadurch
gekennzeichnet, daß dafür Immunaffinitätssäulen benutzt werden.
13. Verwendung monoklonaler Antikörper nach Anspruch 1 bis 4, ihrer Chimären,
Fab-Fragmente oder Konjugate nach Anspruch 5 bis 7 zur quantitativen
Bestimmung von humanem Interleukin-10 in verschiedenen Flüssigkeiten in
einem Sandwich-ELISA.
14. Verwendung monoklonaler Antikörper nach Anspruch 1 bis 4, ihrer Fab-
Fragmente, Chimären oder Konjugate nach Anspruch 5 bis 7 zur Inhibierung der
biologischen Aktivität des hIL-10 nach Bindung dieser mAK an das Zytokin.
15. Verwendung monoklonaler Antikörper nach Anspruch 1 bis 4, ihrer Fab-
Fragmente, Chimären oder Konjugate nach Anspruch 5 bis 7 zur Stabilisierung
von hIL-10 und zur Verlängerung der biologischen Halbwertzeit des hIL-10 nach
Bindung dieser mAK an das Zytokin.
16. Verwendung monoklonaler Antikörper nach Anspruch 1 bis 4, ihrer Fab-
Fragmente, Chimären oder Konjugate nach Anspruch 5 bis 7 zur
Konformationsänderung des humanen Interleukin-10.
17. Verwendung monoklonaler Antikörper nach Anspruch 1 bis 4, ihrer Fab-
Fragmente, Chimären oder Konjugate nach Anspruch 5 bis 7 zur
Immunmodulierung von hIL-10-abhängigen Prozessen.
18. Verwendung monoklonaler Antikörper der Gruppen A oder B nach Anspruch 1
und 4, zur Immunmodulierung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Konformationsänderung von hIL-10 induziert wird.
19. Verfahren zur Herstellung monoklonaler Antikörper nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß Milzzellen von mit humanem Interleukin-10
immunisierten Mäusen und murine Myelomzellen miteinander verschmolzen
werden und nachfolgend die Verschmelzungsprodukte (Hybridome) kloniert und
a-hIL-10-mAK produzierende Klone isoliert und vermehrt werden.
20. Verfahren zur Herstellung der Fab-Fragmente nach Anspruch 6 durch
proteolytische Einwirkung von Papain, dadurch gekennzeichnet, daß Papain im
Verhältnis von 1 : 5 bis 1 : 15 zu dem jeweiligen mAK unter leicht reduzierenden
Bedingungen im Gegenwart von Cystein in Konzentration von 5 bis 15 mM
eingesetzt wird.
21. Verfahren zur Herstellung von Chimären und Konjugaten nach Anspruch 5 und 7,
gekennzeichnet durch die Verwendung monoklonaler Antikörper gegen humanes
Interleukin-10 nach Anspruch 1 bis 4 als Ausgangsmaterial.
22. Enzyme Linked Immunosorbent Assay (ELISA) zum Nachweis mAK gegen hIL-
10, ihrer Chimären, Konjugate und Fab-Fragmente nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß Well-Platten mit hIL-10 beschichtet, mit Rinder-
Album in im ELISA-Puffer geblockt, mit Waschpuffer gewaschen und so gelagert
werden und die zu testenden Proben in den Wells inkubiert, danach gewaschen,
mit anti-Mausimmunglobulin-Peroxidase-gekoppelten-Antikörpern inkubiert, mit
Waschpuffer gewaschen, die Wells mit Peroxidasesubstrat gefüllt, die
enzymatische Reaktion mit Stopplösung beendet und die Absorption in einem
Photometer gemessen wird.
23. Testbesteck nach Anspruch 22 zur Bestimmung der a-hIL-10-mAK, ihrer Fab-Fragmente, Chimären
oder Konjugate nach Anspruch 1 bis 7, bestehend aus a) 96-Well-Platten, b) hIL-
10 Lösung in Carbonat-/Bicarbonatpuffer, c) Rinder-Albumin-Lösung, d) ELISA-
Puffer aus Na-Phosphat und NaCl mit pH 7,4, e) Waschpuffer aus ELISA Puffer
und Tween 20, f) anti-Mausimmunglobulin-Peroxidase gekoppelter Antikörper-
Lösung, g) Peroxidasesubstrat-Lösung aus Orthophenodiamin, H₂O₂ und Na-
Citrat mit pH 5,0, h) Stopplösung aus Schwefelsäure und Na-Sulfit.
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