DE19526040A1 - Verfahren und Anlage zur Zerkleinerung von Mahlgut - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Zerkleinerung von MahlgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren (gemäß dem Oberbe
griff des Anspruches 1) und eine Anlage (gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 8) zur Zerkleinerung von
Mahlgut.
Auf diese Weise sollen vor allem relativ spröde Mahlgü
ter zerkleinert werden, wobei das bevorzugte Anwen
dungsgebiet in der Herstellung von Zement gesehen wird,
wozu als Hauptkomponenten Zementklinker, Gips, Hütten
sand getrennt oder als Gemisch zerkleinert werden. Die
Zerkleinerung des Mahlgutes erfolgt dabei in einem ge
schlossenen Kreislauf, indem aus einer Mühle kommendes
Zerkleinerungsprodukt in einer Klassierzone in Feingut,
das als Fertiggut abgezogen wird, und in noch nicht ge
nügend zerkleinertes Grobgut klassiert wird, das für
eine weitere Zerkleinerung zur Mühle zurückgeführt
wird.
Es ist aus der Praxis bekannt, daß Zemente oder ähnli
che Produkte, die im geschlossenen Kreislauf mit Gut
bett-Walzenmühle, Desagglomerator und Klassierern er
mahlen werden, in ihren Qualitätseigenschaften nicht
denen entsprechen, die in Kugelmühlen erzeugt werden.
Die Qualitätsunterschiede äußern sich in erster Linie
in einem gegenüber Kugelmühlenprodukten erhöhten Was
seranspruch zum Erreichen der Normsteife des Mörtels.
Um die gleiche Verarbeitbarkeit zu erreichen, muß daher
mehr Wasser zugegeben werden, was jedoch ein höheres
Porenvolumen und demgemäß eine geringere Festigkeit zur
Folge hat.
Zur Lösung dieses Problems wird in der DE-A-39 21 823
vorgeschlagen, daß
- a) das Mahlgut zunächst in einem mehrfachen Umlauf eine von wenigstens einer Gutbett-Walzenmühle gebildeten Mahlstufe durchläuft, wobei ein Teil der Durchsatz menge der Mahlstufe unmittelbar nach dem Passieren der Mahlstufe erneut dieser Mahlstufe zugeführt wird,
- b) der Rest der Durchsatzmenge der Mahlstufe ohne wei tere Mahlung einer Klassierstufe zugeführt wird, die aus wenigstens zwei auf unterschiedliche Feinheit eingestellten Klassieraggregaten besteht, denen je weils wählbare Teilströme des aus der Mahlstufe ab gezogenen Gutes zugeführt und deren Feingutströme miteinander gemischt werden.
Hierdurch soll die Möglichkeit geschaffen werden, daß
sich die Korngrößenverteilung des Fertigprodukts bei
energiesparender Zerkleinerung gezielt über einen
großen Bereich einstellen läßt, um ein besonders gün
stiges Verarbeitungsverhalten bei einer gewünschten Fe
stigkeitsentwicklung erzielen zu können.
In der DE-A-42 39 602 wird ein weiterer Lösungsvor
schlag dargestellt, bei dem ein Zerkleinerungsverfahren
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 zur Anwendung
kommt, bei dem das von der Mühle kommende Zerkleine
rungsprodukt in der Klassierzone in wenigstens zwei in
Reihe aufeinanderfolgenden Sichtstufen einer Windsich
tung unterworfen wird. Dabei wird aus einer ersten
Windsichtstufe das anfallenden Feingut abgezogen und
das Grobgut in zwei Teilströme aufgeteilt, von denen
ein erster Grobgut-Teilstrom zur Mühle zurückgeführt
und ein zweiter Grobgut-Teilstrom einer zweiten Wind
sichtstufe aufgegeben wird, aus der alles Grobgut zur
Mühle zurückgeführt und das Feingut mit dem Feingut der
ersten Windsichtstufe zusammengeführt und abgezogen
wird. Mit der Reihenschaltung von Windsichtstufen bzw.
Windsichtern in der Klassierzone konnte ein gegenüber
der eingangs erläuterten bekannten Ausführung (DE-A-39 231 823)
deutlich reduzierter spezifischer Energiever
brauch erreicht werden. Dabei wird jedoch durch die
vorgeschlagene Reihenschaltung der Windsichtstu
fen/Windsichter eine ganz gezielte Einstellmöglichkeit
für die Korngrößenverteilung im Fertiggut bzw. Fertig
produkt, d. h. eine gewollte und wirksame Beeinflussung
in der Breite dieser Korngrößenverteilung geschaffen,
wodurch die jeweils gewünschte bzw. erforderliche Pro
duktqualität gewährleistet werden kann. Die Möglichkei
ten dieser sogenannten Mehrparametersichtung konnten in
den bestehenden Industrieanlagen jedoch nicht voll aus
genutzt werden, da mit den vorhandenen Sichtern die
Feinkomponente in der gewünschten Feinheit (< 5000
Blaine) nicht in ausreichender Menge erzeugt werden
konnte.
Dies liegt zum einen daran, daß der Einstellbereich der
Sichter nicht ausreicht, um eine trennscharfe und
trennwirksame Sichtung bei dieser hohen Feinheit durch
zuführen. Zum anderen wirkt sich die zunehmende Fein
heit der Sichtergrieße negativ auf den Betrieb der Gut
bett-Walzenmühle aus. Hierbei kam es insbesondere zu
einem Schieflauf der Mahlwalzen und zu einem steigenden
Energieverbrauch.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das
Mahlverfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspru
ches 1 sowie die Anlage gemäß dem Oberbegriff des An
spruches 8 derart weiterzuentwickeln, daß die Feinkomo
ponente besser und mit vertretbarem Energieaufwand aus
gesichtet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeich
nende Merkmal des Anspruches 1 gelöst, indem die Fein
gutkomponente des ersten Sichters zumindest teilweise
dem zweiten Sichter aufgegeben wird.
Auf diese Weise sind die zur Mühle zurückgeführten
Sichtergrieße gut ausgesichtet, so daß der Betrieb der
Mühle nicht eingeschränkt ist.
Dieser Effekt wird in einem bevorzugten Ausführungsbei
spiel noch dadurch verstärkt, daß die Grobgutkomponente
des zweiten Sichters wiederum dem ersten Sichter aufge
geben wird.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche und werden im folgenden
anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und
der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäße Zerkleine
rungsanlage schematisch dargestellt. Sie enthält meh
rere, lediglich schematisch dargestellte Aufgabebunker
1 für verschiedene Mahlgutkomponenten, die beispiels
weise mit Hilfe üblicher, jedoch nicht dargestellter
Bandwaagen dosiert einem Guteinlaufschacht 2 einer
Mühle 3 zugeführt werden können. Das zerkleinerte Mahl
gut gelangt von der Mühle 3 über eine Fördereinrichtung 5
zum Guteinlauf 6a eines ersten Sichters 6. Im Be
darfsfall kann zwischen der Mühle 3 und dem ersten
Sichter 6 ein Desagglomerator 4 zwischengeschaltet wer
den.
Der erste Sichter 6 steht mit seinem Grobgutauslauf 6b
mit dem Guteinlaufschacht 2 der Mühle 3 und mit seinem
Feingutauslauf 6c mit dem Guteinlauf 7a eines zweiten
Sichters 7 über eine Förderverbindung 8 in Verbindung.
Das den zweiten Sichter 7 über dessen Feingutauslauf 7c
verlassende Gut wird als Fertiggut 9 aus der Anlage ab
gezogen. Das Grobgut des zweiten Sichters 7 gelangt vom
Grobgutauslaß 7b über eine geeignete Förderverbindung
10 zum Guteinlauf 6a des ersten Sichters. Die Förder
verbindung 10 kann beispielsweise in die Fördereinrich
tung 5 münden, so daß sich das Grobgut des zweiten
Sichters mit dem zerkleinerten und ggf. desagglomerier
ten Gut der Mühle 3 vermischt.
Der den ersten Sichter 6 über seinen Feingutauslauf 6c
verlassende Feingutstrom wird zunächst einem Abscheide
zyklon 11 zugeführt, bevor er in zwei Feingut-Teil
ströme aufgeteilt wird, wobei der eine Teilstrom dem
zweiten Sichter 7 zugeführt und der zweite Teilstrom
mit dem Feingutstrom des zweiten Sichters zusammenge
führt und aus der Anlage abgeleitet wird. Auch der
Feingutstrom des zweiten Sichters 2 kann vor der Zusam
menführung mit dem Feingut-Teilstrom des ersten Sich
ters über einen Abscheidezyklon 12 geleitet werden. Die
beiden Abscheidezyklone 11, 12 sind zwar für einige An
wendungsfälle zweckmäßig, jedoch für die erfindungsge
mäße Anlage nicht zwingend erforderlich.
Die Mühle 3 kann beispielsweise durch eine mit gegen
sinnig umlaufenden und mit hohem Druck gegeneinanderge
preßten Walzen ausgestatteten Gutbett-Walzenmühle ge
bildet werden. Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsan
lage kann jedoch beispielsweise auch mit einer Rollen
mühle, einer Ringmühle oder einer Kugelmühle betrieben
werden. Auch die Ausführung der beiden Sichter 6, 7 ist
frei wählbar, wobei jedoch vorzugsweise Windsichter zum
Einsatz kommen.
Im Betrieb wird der erste Sichter 6 als Grobsichtstufe
und der zweite Sichter als Feinsichtstufe betrieben.
Im folgenden wird ein Beispiel angegeben, bei dem die
erfindungsgemäße Anlage mit einer Durchsatzleistung von
90 t/h und einer Endfeinheit von 3000 Blaine betrieben
worden ist:
Bei dem obigen Ausführungsbeispiel wird dem zweiten
Sichter Mahlgut mit einer Aufgabefeinheit von 2000
Blaine aufgegeben, wodurch sich eine Produktfeinheit
< 5000 Blaine mit einem guten Wirkungsgrad erzielen
läßt. Da die anfallenden Grieße des zweiten Sichters 7
noch eine Feinheit von ca. 1200 Blaine aufweisen und
bei direkter Rückführung zur Mühle 3 dessen Betriebs
verhalten negativ beeinflussen könnten, werden die
Grieße in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Er
findung wieder dem ersten Sichter 6 aufgegeben. Dadurch
sind alle zur Mühle 3 zurückgeführten Sichtergrieße,
d. h. das den ersten Sichter 6 verlassende Grobgut, gut
ausgesichtet, so daß der Betrieb der Mühle 3 nicht ein
geschränkt ist. Die im obigen Ausführungsbeispiel ange
gebenen Mengenströme und Feinheiten für die in der
Zeichnung dargestellte Anlage sind lediglich beispiel
haft zu verstehen und können in weiten Grenzen den je
weiligen Erfordernissen angepaßt werden.
Für manche Zerkleinerungsverfahren hat es sich als vor
teilhaft erwiesen, wenn vor einem etwaigen Desagglome
rator 4 ein einstellbarer Anteil des von der Mühle 3
kommenden Zerkleinerungsproduktes abgezweigt und direkt
zur Mühle 3 zurückgeführt wird, während nur der restli
che Anteil des Zerkleinerungsproduktes dem Desagglome
rator 4 bzw. unmittelbar dem ersten Sichter 6 zugeführt
wird. Dementsprechend wäre es vorteilhaft, vor um
Desagglomerator 4 einen nicht näher dargestellten Pro
duktteiler anzuordnen, der über eine erste Abzweiglei
tung mit dem Desagglomerator 4 und über eine zweite Ab
zweigleitung mit dem Guteinlaufschacht 2 der Mühle 3 in
Verbindung steht, so daß ein einstellbarer Anteil des
von der Mühle 3 kommenden Zerkleinerungsproduktes im
Desagglomerator 4 aufgelöst und dann über die Förder
einrichtung 5 dem ersten Sichter 6 zugeführt wird, wäh
rend der vor dem Desagglomerator 4 abgezweigte Zerklei
nerungsproduktanteil für eine erneute Zerkleinerung zur
Mühle 3 zurückgeführt wird.
Claims (11)
1. Verfahren zur Zerkleinerung von Mahlgut, wobei das
Mahlgut in einer Mühle (3) zerkleinert und wenig
stens einem ersten Sichter (6) und einem in Reihe
geschalteten zweiten Sichter (7) zugeführt wird, wo
bei das Grobgut des ersten Sichters (6) zumindest
teilweise zur Mühle (3) zurückgeführt und das Fein
gut des zweiten Sichters (7) als Fertiggut (9) abge
zogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Feingutkomponente
des ersten Sichters (6) zumindest teilweise dem
zweiten Sichter (7) aufgegebenen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grobgutkomponente des zweiten Sichters (7)
wiederum dem ersten Sichter (6) aufgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Sichter (6) als Grobsichtstufe und der
zweite Sichter (7) als Feinsichtstufe betrieben wer
den.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mahlgut in der Mühle (3) einer Gutbettzer
kleinerung unterworfen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das zerkleinerte Mahlgut vor der Sichtung desag
glomeriert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil des zerkleinerten Mahlgutes unmittelbar
nach seiner Zerkleinerung der Mühle (3) erneut zuge
führt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Fertiggut (9) aus dem gesamtem Feingut
des zweiten Sichters (7) und einem Teil des Fein
gutes des ersten Sichters (6) zusammensetzt.
8. Anlage zur Zerkleinerung von Mahlgut, enthaltend
- a) eine Mühle (3),
- b) einen ersten Sichter (6) zur Klassierung des durch die Mühle (3) zerkleinerten Mahlgutes,
- c) einen zweiten Sichter (7) zur Klassierung zumin dest eines Teils des vom ersten Sichter (6) kom menden Mahlgutes
- d) sowie Einrichtungen zum Rückführen wenigstens eines Teils des Grobgutes des ersten Sichters (6) zur Mühle (3) und zum Abziehen des Feingutes des zweiten Sichters (7) aus der Anlage,
gekennzeichnet durch
- e) eine Förderverbindung (8) zwischen dem Feingut auslauf (6c) des ersten Sichters (6) und dem Guteinlauf (7a) des zweiten Sichters (7).
9. Anlage nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine
weitere Förderverbindung (10) zwischen dem Grobgut
auslauf (7b) des zweiten Sichters (7) und dem
Guteinlauf (6a) des ersten Sichters (6).
10. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Sichter (6, 7) als Windsichter ausgebil
det sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995126040 DE19526040A1 (de) | 1995-07-17 | 1995-07-17 | Verfahren und Anlage zur Zerkleinerung von Mahlgut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995126040 DE19526040A1 (de) | 1995-07-17 | 1995-07-17 | Verfahren und Anlage zur Zerkleinerung von Mahlgut |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19526040A1 true DE19526040A1 (de) | 1997-01-23 |
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ID=7767056
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