DE19524203A1 - Kehrmaschine mit Staubabsaugung - Google Patents
Kehrmaschine mit StaubabsaugungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kehrfahrzeug zur pneumatischen
Aufnahme von Kehricht, mit einem Saugmundstück, das über eine
erste Saugleitung mit einem Kehrichtbehälter verbunden ist.
Kehrfahrzeuge dieser Art sind bekannt und arbeiten nach dem
Prinzip der saugenden Kehrichtaufnahme. Dabei erfolgt die
Förderung des von der zu reinigenden Fläche auf zunehmenden
Kehrichts in den Kehrichtbehälter mittels eines Saugluftstro
mes, der durch ein Sauggebläse erzeugt und über ein entspre
chend ausgebildetes Saugmundstück und über eine erste Saug
leitung dem Kehrichtbehälter zugeführt wird. Dort wird der
Schmutz beispielsweise durch Schwerkraftabscheidung vom Luft
strom getrennt.
Problematisch ist allerdings die Feinstaubabscheidung bei
derartigen Kehrfahrzeugen, da die große Förderluftmenge
selbst in großen Leitungs- bzw. Bauteilquerschnitten noch zu
so hohen Strömungsgeschwindigkeiten führt, daß Feinstäube
mitgetragen werden. Diesem Problem wird teilweise durch eine
Naßentstaubung begegnet, wobei die Feinstäube durch Benetzen
des Kehrichts mit Wasser gebunden werden. Die Nachteile einer
solchen Naßentstaubung liegen allerdings in den höheren Ko
sten, dem erforderlichen Raum auf dem Kehrfahrzeug für das
Wasser (wodurch möglicherweise die Größe des Kehrichtbehäl
ters beschränkt wird), und darin, daß die Naßentstaubung bei
Frostgefahr nicht anwendbar ist.
Aus der DE 40 01 088 ist ein Kehrfahrzeug zur pneumatischen
Aufnahme von Kehricht mittels eines Saugmundstücks bekannt,
bei dem die staubbeladene Abluft des Sauggebläses dem Saug
mundstück im Umluftverfahren als Blasluft größtenteils wieder
zugeführt wird. Dieses Verfahren hat sich in der Praxis als
unbefriedigende Lösung erwiesen.
Aus der DE 43 30 233 ist ein Trocken-Kehrfahrzeug bekannt,
bei dem zur Abluftreinigung großdimensionierte Trockenfilter
eingesetzt werden, die allerdings auch lediglich das Problem
der Abluftentstaubung ganzjährig lösen. Nachteilig bleibt bei
dem dort offenbarten Kehrfahrzeug, daß die Entstaubung an den
Seiten- oder Kehrbesen bei Trockenheit wiederum nur durch
Wassereinsatz möglich ist, was einen Betrieb bei Frostgefahr
ausschließt.
Darüber hinaus sind aus der Praxis und ohne druckschriftliche
Belegung Lösungen bekannt, den Kehrbesenraum unterhalb des
Kehrfahrzeugs allseitig mit flexiblen Schürzen möglichst
dicht abzuhängen, um den Staubaustritt und die damit einher
gehende Belästigung der Umwelt zu verhindern. Die Nachteile
dieser Lösung liegen aber insbesondere darin, daß die Beob
achtung des Kehrbesens und des Saugmundstücks durch den Fah
rer nur mittels einer Videoeinrichtung möglich ist und die
Zugänglichkeit der Aggregate erheblich eingeschränkt ist.
Schließlich ist es bekannt, für die Absaugung des Staubes an
den Kehrbesen zusätzliche kleine Gebläse einzusetzen, wie sie
insbesondere bei mechanisch fördernden Kehrmaschinen in Ver
bindung mit Trockenfiltern bekannt sind. Der Nachteil dieser
Lösung besteht in dem erhöhten technischen Aufwand und den
damit verbundenen erhöhten Kosten und sonstigen Nebeneffek
ten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die beschriebenen
Nachteile zu vermeiden und ein Kehrfahrzeug mit einer Staubabsaugung
an den Kehr- oder Seitenbesen zu schaffen, die un
abhängig von der Jahreszeit und ohne Wassereinsatz einsetzbar
ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kehrfahrzeug mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Anordnung einer Ansaugdüse mit ihrer Ansaugöffnung
im Förderluft-Zuströmbereich des Saugmundstücks ist es mög
lich, unter Ausnutzung des dort herrschenden Druckgefälles
und der strömungsmechanischen Ejektorwirkung am Ansaugdüsen
eingang in der zweiten Saugleitung einen Unterdruck zu erzeu
gen, ohne ein zusätzliches Gebläse einzusetzen und ohne die
Saugleistung des Kehrfahrzeugs zu beeinträchtigen. Hierbei
wird die Ejektorwirkung dadurch erzielt, daß die Förderluft
im Förderluft-Zuströmbereich des Saugmundstücks mit hoher
Geschwindigkeit an der Ansaugöffnung der Ansaugdüse vorbei
streicht und dabei in der Ansaugdüse und damit auch in der
zweiten Saugleitung einen Unterdruck erzeugt.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Vorzugsweise ist die zweite Saugleitung als flexibler
Schlauch ausgebildet, dessen saugseitiges Ende an eine Ab
saughaube angeschlossen ist. Der beispielsweise an einem Sei
tenbesen von der Absaughaube aufgenommene Feinstaub wird so
mit durch die zweite Saugleitung und die Ansaugdüse in den
Förderluft-Zuströmbereich des Saugmundstücks befördert und
somit ebenfalls dem Kehrichtbehälter zugeführt. In Verbindung
mit einem Trockenfilter für die Abluft, in der somit auch der
am Seitenbesen aufgewirbelte Staub enthalten ist, kann das so
ausgerüstete Kehrfahrzeug ganzjährig eingesetzt werden und
verhältnismäßig staubfrei arbeiten.
An der Ansaugdüse sind flexible Luftleitleisten befestigt und
in ihrer über den Rand der Ansaugöffnung hinausragenden Länge
verstellbar ausgebildet. Mit diesen Luftleitleisten läßt sich
der verbleibende Spalt zwischen der Unterkante der Luftleit
leisten und der Fahrbahn verändern, und damit auch die Strö
mungsgeschwindigkeit der dem Saugmundstück zuströmenden För
derluft, was wiederum einen Einfluß auf die Stärke der be
schrieben Ejektorwirkung hat.
Um bei grobem Kehricht eine Beschädigung der Saugeinrichtung
zu verhindern, sind die Luftleitleisten in dem überstehenden
Bereich von unten eingeschnitten.
Damit die Ansaugwirkung im Saugbereich des Saugmundstücks und
die durch die Ejektorwirkung hervorgerufene Zugwirkung in der
Ansaugdüse nicht beeinträchtigt werden, ist zwischen dem
Saugmundstück und der Ansaugdüse vorzugsweise eine elastische
Dichtungsleiste vorgesehen. Sollte in Fahrtrichtung vorn am
Saugmundstück eine verstellbare flexible Grobgutklappe ange
ordnet sein, wie es im nachstehend zu beschreibenden Ausfüh
rungsbeispiel der Fall ist, sitzt die elastische Dichtungs
leiste zwischen der Grobgutklappe und der Ansaugdüse.
Aus verschiedenen wirtschaftlichen Überlegungen heraus kann
es vorteilhaft sein, wenn das Saugmundstück und die An
saugdüse eine einzige Baueinheit bilden.
Zur weiteren Steigerung der Effektivität des Kehrfahrzeugs
ist im Bereich des Seitenbesens eine Blasdüse vorgesehen, die
über eine Blasleitung an den Druckraum des Sauggebläses des
Kehrfahrzeugs angeschlossen und derart angeordnet ist, daß
die aus der Blasdüse austretende Luft auf die Öffnung der
Saughaube am Seitenbesen gerichtet ist. Somit wird die Druck
energie der Sauggebläseabluft zur Unterstützung der Absaugung
des Kehrichts an dem Seitenbesen ausgenützt.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Er
findung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Kehrfahrzeugs
mit Saugmundstück und einer Staubabsaugung am
Seitenbesen;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Ansaugbereichs des
Saugmundstücks sowie der Staubabsaugungseinrichtung
für den Seitenbesen; und
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf den Bereich um den
Seitenbesen.
Das in Fig. 1 dargestellte Kehrfahrzeug zur pneumatischen
Aufnahme von Kehricht besitzt ein Sauggebläse 15, das über
den Kehrichtbehälter 6 und über eine erste Saugleitung 4 den
für die Kehrichtförderung notwendigen Saugluftstrom zwischen
dem unteren Ende des Saugmundstücks 2 und der Fahrbahn 17 er
zeugt. Der Abstand zwischen Saugmundstück und Fahrbahn ist in
bekannter Weise einstellbar und wird durch ein Stützrad
(nicht dargestellt) gehalten.
Das Kehrfahrzeug ist auch mit wenigstens einem Seitenbesen 7
ausgerüstet, an dem der aufgewirbelte Staub über eine Absaug
haube 3, eine zweite, flexible Saugleitung 5 und eine An
saugdüse 1 abgesaugt und in den Saugbereich des Saugmund
stücks 2 befördert wird.
Fig. 2 zeigt eine schematische Detaildarstellung des Ansaug
bereichs 9 und der Staubabsaugung am Seitenbesen, der hier
allerdings zur Vereinfachung nicht dargestellt ist. Das Saug
mundstück 6 ist mit einer Grobgutklappe 18 ausgerüstet, die
als flexible Rollklappe ausgebildet und mittels einer Kol
ben/Zylindereinheit 22 auf und ab verstellbar ist. Das Saug
mundstück 2 weist eine umlaufende, strömungsgünstige Öffnung
25 auf. Im Saugbereich 9 des Saugmundstücks 2 wird der Haupt
luftstrom 19 infolge des dort herrschenden statischen und dy
namischen Unterdrucks stark beschleunigt und saugt somit
ständig Luft aus der Umgebung der Saugmundstücköffnung 25
nach. Zu beiden Seiten des Ansaugmundstücks 2 ist je eine An
saugdüse 1, 1′ befestigt, deren Ansaugöffnung 8 im Saugbe
reich 9 des Saugmundstücks 2 angeordnet ist. Diese Ansaugdü
sen 1, 1′ sind jeweils über eine zweite, flexible Saugleitung
5, 5′ mit einer Absaughaube 3 (Absaughaube 3′ ist nicht dar
gestellt) für einen Seitenbesen verbunden. An der dem Saug
mundstück 2 abgewandten Seite der Ansaugdüse 1 sind flexible
Luftleitleisten 10 befestigt, die in ihrer über den Rand der
Ansaugöffnung 8 hinausragenden Länge verstellbar sowie in
diesem Bereich von unten eingeschnitten sind. Auf der dem
Saugmundstück 2 zugewandten Seite der Ansaugdüse 1 ist zwi
schen der Grobgutklappe 18 und der Ansaugdüse 1 eine elasti
sche Dichtungsleiste 11 vorgesehen, die den Saugbereich 9 ab
dichtet und somit eine Beeinträchtigung der Saugleistung ver
hindert. Auf der anderen Seite des Saugmundstücks 2, d. h. in
Fahrtrichtung hinten, ist keine Grobgutklappe erforderlich,
und somit befindet sich die elastische Dichtungsleiste 11′
dort direkt zwischen der Ansaugdüse 1′ und dem Saugmundstück
2.
Durch die Anordnung einer Ansaugdüse 1, 1′∼ im Saugbereich 9
des Saugmundstücks 2 teilt sich der Hauptluftstrom 19 in
Teilluftströme 20, 21 auf, wobei der Teilluftstrom 20 in der
Ansaugdüse 1 durch die Ejektorwirkung verstärkt wird, die
durch das Vorbeistreichen des schnell strömenden Teilluft
stromes 21 am unteren Rand der Luftleitleisten hervorgerufen
wird. Dadurch wird in der Ansaugdüse 1, in der zweiten,
flexiblen Saugleitung 5 und in der Absaughaube 3 ein
Unterdruck erzeugt, der den am Seitenbesen 7 entstehenden
Staub durch die Öffnung 24 der Absaughaube 3 wirkungsvoll
abzieht. Dieser erfindungsgemäße Saugeffekt durch die
Ansaugdüse 1 kann auf der Rückseite des Saugmundstücks 2 noch
vorteilhafter ausgenutzt werden, da dort keine Grobgutklappe
18 vorgesehen ist. Somit ist die Auswirkung des Druckgefälles
im Saugbereich 9 auf die Ansaugdüse 1′ noch wesentlich
stärker.
Die elastische Dichtleiste 11 sorgt in allen Stellungen der
Grobgutklappe 18 und in allen Arbeitsstellungen des Saugmund
stücks 2 für eine gleichbleibende Funktion der Kehreinrich
tung und der Staubabsaugung.
Fig. 3 zeigt eine schematische Draufsicht auf den Bereich um
den Seitenbesen 7. Dort ist eine Blasdüse 12 vorgesehen, die
über eine Blasleitung 13 an den Druckraum 14 des Sauggebläses
15 angeschlossen ist. Die Blasdüse 12 ist derart angeordnet
daß die aus der Blasdüse 12 austretende Luft 23 auf eine wei
tere Öffnung 16 der Saughaube 3 gerichtet ist und somit die
Aufnahme des vom Seitenbesen 7 aufgewirbelten Staubs unter
stützt. Hierzu ist nur ein geringfügiger Überdruck in der
Blasleitung 13 erforderlich, der im Druckraum 14 des. Saugge
bläses 15 ohne weiteres erzeugt wird.
Claims (7)
1. Kehrfahrzeug zur pneumatischen Aufnahme von Kehricht,
mit einem Saugmundstück (2), das über eine erste Saug
leitung (4) mit einem Kehrichtbehälter (6) verbunden
ist,
gekennzeichnet durch
wenigstens eine Ansaugdüse (1), deren Ansaugöffnung (8)
im Förderluft-Zuströmbereich (9) des Saugmundstücks (2)
angeordnet ist, und die an eine zweite Saugleitung (5)
anschließbar ist.
2. Kehrfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Saugleitung (5) ein flexibler Schlauch
ist, dessen saugseitiges Ende an eine Absaughabe (3) an
geschlossen ist.
3. Kehrfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
flexible Luftleitleisten (10), die an der Ansaugdüse (1)
befestigt und in ihrer über den Rand der Ansaugöffnung
(8) hinausragenden Länge verstellbar sind.
4. Kehrfahrzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftleitleisten (10) in dem überstehenden Be
reich von unten eingeschnitten sind.
5. Kehrfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
eine elastische Dichtungsleiste (11) zwischen dem Saug
mundstück (2) und der Ansaugdüse (1).
6. Kehrfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Saugmundstück (2) und die Ansaugdüse (1) eine
Baueinheit bilden.
7. Kehrfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Blasdüse (12) im Bereich eines Seitenbesens (7)
oder dergleichen, die über eine Blasleitung (13) an den
Druckraum (14) eines Sauggebläses (15) angeschlossen und
derart angeordnet ist, daß die aus der Blasdüse (12)
austretende Luft (23) auf die Öffnung (16) der Absaug
haube (3) gerichtet ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19524203A DE19524203C2 (de) | 1994-12-13 | 1995-07-03 | Kehrmaschine mit Staubabsaugung |
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Legal Events
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Owner name: HET HALLER ENTWICKLUNGS- UND TECHNOLOGIEGESELLSCHA |
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