DE19520857A1 - Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
KraftfahrzeugsitzInfo
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- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60N—SEATS SPECIALLY ADAPTED FOR VEHICLES; VEHICLE PASSENGER ACCOMMODATION NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B60N2/00—Seats specially adapted for vehicles; Arrangement or mounting of seats in vehicles
- B60N2/02—Seats specially adapted for vehicles; Arrangement or mounting of seats in vehicles the seat or part thereof being movable, e.g. adjustable
- B60N2/04—Seats specially adapted for vehicles; Arrangement or mounting of seats in vehicles the seat or part thereof being movable, e.g. adjustable the whole seat being movable
- B60N2/12—Seats specially adapted for vehicles; Arrangement or mounting of seats in vehicles the seat or part thereof being movable, e.g. adjustable the whole seat being movable slidable and tiltable
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit ei
nem ein Sitzkissen aufnehmenden Sitzrahmen und an des
sen Hinterkante schwenkbar gelagerter Rückenlehne, die
eine in einer Sitznormalstellung selbsttätig einra
stende Arretierung in bezug auf den Sitzrahmen besitzt.
Bei Personenkraftwagen wird der seitliche Windschutz
scheibenpfosten mit A-Säule, der die Karosserie mit dem
Dach verbindende Pfosten unmittelbar im Anschluß an die
Vordertüren mit B-Säule und der seitlich von der Heck
scheibe liegende Pfosten mit C-Säule bezeichnet. Bei
einem zweitürigen Kleinwagen, dessen Einstiegsöffnung
durch eine weit nach vorn gelegte B-Säule sehr eng ist,
können die Fond-Passagiere bei Verwendung einer her
kömmlichen Längsverschiebevorrichtung des Fahrer- oder
Beifahrersitzes und der üblichen Verschwenkmöglichkeit
der Rückenlehne (um deren Lagerpunkt am Sitzkissen)
ihre Sitzplätze im Fond des Fahrzeugs nur mit großen
Schwierigkeiten erreichen bzw. verlassen. Wird die B-
Säule im Sinne einer leichteren Zugänglichkeit der
Fond-Plätze weiter nach hinten verlegt, leidet die Sta
bilität der Karosserie, außerdem ist der an der B-Säule
befestigte Sicherheitsgurt nur mühsam vom Fahrer- oder
Beifahrersitz aus zu erreichen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, bei einem
zweitürigen PKW, dessen B-Säule etwa so weit vorn, wie
bei einem viertürigen PKW liegt, ein bequemes Zu- und
Aussteigen für die Fond-Passagiere zu ermöglichen.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht bei einem Kraft
fahrzeugsitz der eingangs genannter Art darin, daß der
Sitzrahmen - gesehen in der Kraftfahrzeug-Längsrich
tung - über vordere und hintere Schwingen mit einem auf
Lagern der Bodenwanne des Kraftfahrzeugs positionierten
Schlitten so gekoppelt ist, daß er beim Betätigen der
Schwingen aus der Sitznormalstellung nach vorn über die
Schlittenvorderkante nach unten sinkt und an der Hin
terkante relativ zum Schlitten nach oben steigt.
Die Erfindung schafft eine Freischwenkvorrichtung, die
es erlaubt, das jeweils vordere Sitzkissen bei nicht
besetztem Sitz und gleichzeitigem Entriegeln des Arre
tierhakens der Rückenlehnen-Klappeinrichtung über die
Normallage weit nach vorne in den Fußraum des Fahrzeugs
zu verschieben und zu kippen. Die vordere Partie des
Sitzkissens neigt sich dabei über die vorderen Schwin
gen, vorzugsweise ein Schwingenpaar, nach unten, der
hintere Teil des Sitzkissens bewegt sich mit Hilfe der
hinteren Schwingen, vorzugsweise ein Schwingenpaar,
nach oben. Der derart nach unten und vorne schwenkende
Sitz nimmt die Rückenlehne mit, so daß auch diese nach
vorne geschwenkt wird. Sie kann bevorzugt durch Ausra
sten ihrer Arretierung am Sitzrahmen zusätzlich so weit
nach vorne geschwenkt werden, daß sie schließlich am
Lenkrad, am Armaturenbrett bzw. an der Windschutz
scheibe anliegt.
Den hinteren Schwingen kann eine in der Sitznormalstel
lung, das ist die beim Fahren fixierte Position des
Sitzes, selbsttätig einrastende Arretierung des Sitz
rahmens am Schlitten zugeordnet sein. Wenn also der
Sitz, z. B. durch Ergreifen der Rückenlehne mit der
Hand, in die Sitznormalstellung geschoben wird, rastet
der Sitzrahmen an dem Schlitten ein, der Sitz ist dann
ohne weitere Manipulationen sofort benutzbar.
Den hinteren Schwingen kann auch eine Schubstange als
schwenkbare und längsverschiebbare Verbindung von Sitz
rahmen und Schlitten zugeordnet sein, die eine die Ar
retierung der Rückenlehne beim Vorwärtsschwenken der
Schwingen lösende Kante besitzt. Die Schubstange kann
an ihren Enden mit Bolzen am Schlitten und Sitzrahmen
befestigt sein. Vorzugsweise ist die Schubstange auf
den Bolzen des Sitzrahmens mit einem sich in Richtung
der Schubstangen-Kopplung am Schlitten erstreckenden
Langloch längsverschiebbar gelagert. Eine solche Schub
stange läßt sich mit einer Kante oder einem Nocken aus
statten, die beim Vorwärtsschwenken des Sitzes bzw. der
hinteren Schwingen eine Bewegung in Richtung der Arre
tiermittel der Rückenlehne ausführen und dadurch deren
Einrastung löst, so daß die Rückenlehne spätestens am
Ende der Vorwärtsbewegung des Sitzrahmens zusätzlich
aus der Normalposition schwenkbar ist.
Bei einem üblichen Kraftfahrzeug ist der den Sitz bzw.
Sitzrahmen tragende Schlitten relativ zum Kraftfahr
zeugboden (Bodenwanne) in Längsrichtung verschiebbar
gelagert und in mehreren Verstellpositionen arretier
bar, um den Sitz verschiedenen Körpergrößen anzupassen.
Zum Erleichtern des Nachvorne-Kippens sollte zwischen
Sitzrahmen und Schlitten eine in der Sitznormalstellung
gespannte und den Sitzrahmen beim Lösen der Arretierung
der hinteren Schwingen im Sinne des Umklappens der
Schwingen nach vorne gespannte Zugfeder angeordnet
sein. Insbesondere in diesem Fall kann ein Handhebel
genügen, der die jeweilige Arretierung auslöst, so daß
die Zugfeder den Sitz selbsttätig in die Position nach
unten und vorne zieht bzw. schwenkt.
Erfindungsgemäß kann der Handhebel zum Betätigen des
Sitzes außer mit der Arretierung der hinteren Schwingen
auch mit der Arretierung der Längsführung des Schlit
tens gekoppelt sein, so daß vorteilhafterweise nicht
nur der Sitzrahmen über den Schlitten nach vorne kippt,
sondern auch der Schlitten selbst nach vorne bewegt
wird, wenn Platz zum Ein- und Aussteigen der Fond-
Passagiere geschaffen werden soll. Der Handhebel
besitzt vorzugsweise drei Stellungen, nämlich eine Nor
mal- bzw. Arretierstellung, eine Entarretierstellung
nur für den Schlitten und eine Entarretierstellung so
wohl für den Schlitten als auch für die hinteren
Schwingen. In der Entarretierstellung nur bezüglich des
Schlittens läßt sich der Sitz in der dem Schlitten am
Kraftfahrzeugboden zugeordneten Führung so nach vorn
oder nach hinten bewegen, wie es dem Fahrer oder Bei
fahrer gerade bequem ist. In der gewünschten Position
kann der Schlitten in üblicher Weise arretiert werden.
In die Entarretierstellung sowohl bezüglich des Schlit
tens als auch bezüglich der hinteren Schwingen wird der
Handhebel gebracht, wenn einer der Vordersitze zum Ein-
oder Aussteigen eines Fond-Passagiers verschwenkt wird.
Soll dagegen nur Platz zum Hineingreifen in den Fond,
etwa zum Einlegen oder Herausnehmen einer Tasche, ge
schaffen werden, kann es genügen, lediglich die Rücken
lehne durch ein herkömmliches Entarretieren nach vorne
zu schwenken. Da in diesem Fall der Sitzrahmen stehen
bleibt, kann die Rückenlehne im allgemeinen näher an
das Sitzkissen herangeklappt werden als in der Positi
on, in der das Sitzkissen nach vorne und unten in den
Fußraum des Kraftfahrzeugs geschwenkt worden ist. Die
Rückenlehne kann also drei Positionen besitzen: Die
Normalstellung (beim Fahren), die Stellung bei gekipp
tem Sitzkissen und die Stellung bei unverändertem Sitz
kissen.
Weiterhin kann es günstig sein, zum Auslösen der Arre
tierung der hinteren Schwingen und gegebenenfalls zu
gleich des Schlittens einen Handhebel sowohl an der
Vorder- oder Längsseite des jeweiligen Fahrer- oder
Beifahrersitzes als auch an der Rückseite des einzelnen
Sitzes anzuordnen, damit auch eine im Fond sitzende
Person in der Lage ist, den (freien) Sitz vor ihr so
nach vorne zu bringen, daß ein Aussteigen möglich ist.
Der Schlitten kann U-förmig ausgebildet sein. Seine
freien U-Schenkel sollten im Bereich etwa unter der
Rückenlehne liegen und auf je einer auf dem Kraftfahr
zeugboden angeordneten Lagerschiene, vorzugsweise mit
einer Rolle, gelagert sein. Die freien Enden des
Schlittens können auch mit Gleitschuhen versehen sein,
die von den fahrzeugseitigen Führungsschienen umfaßt
werden. In der Mitte des U-förmigen Schlittens ist vor
zugsweise parallel zu den Schenkeln eine Führungsschie
ne bzw. Sitzlaufschiene fest mit dem Schlitten verbun
den; die Sitzlaufschiene kann auf einem auf dem Kraft
fahrzeugboden befestigten Lagerbock mit Rollen verfahr
bar sein. Sie sollte in der Sitznormalstellung unter
halb des vorderen Bereichs des Sitzrahmens liegen. Ge
gebenenfalls besitzt der Schlitten also drei verschieb
bare Auflage- oder Befestigungspunkte, in denen er je
weils auch in den Richtungen quer zur Verschieberich
tung gehalten ist. Die zum Schlitten gehörende Sitz
laufschiene sollte auf ihrer Länge mehrere Arretierboh
rungen besitzen; auf dem Kraftfahrzeugboden, insbeson
dere an dem Lagerbock, kann sich eine Arretiervorrich
tung mit einem in einer der Arretierbohrungen einra
stenden Stift befinden. Diese, die Längsverschiebbar
keit des Schlittens ermöglichende bzw. begrenzende Ar
retierung wird - wie gesagt - in der Regel zugleich mit
der Arretierung des hinteren Schlittens gelöst, wenn
der Sitz nach vorne und unten gekippt werden soll.
Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungs
beispielen werden Einzelheiten der Erfindung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Kraftfahrzeugsitz in
Normalstellung,
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Kraftfahrzeugsitz
mit nach vorne und unten geschwenktem Sitzrah
men und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Schlittenla
gerung.
Der Kraftfahrzeugsitz 1 mit einem ein Sitzkissen 2 auf
nehmenden Sitzrahmen 3 besitzt eine an dessen Hinter
kante 4 schwenkbar gelagerte Rückenlehne 5, die eine in
einer Sitznormalstellung gemäß Fig. 1 selbsttätig ein
rastende Arretierung 6 in bezug auf den Sitzrahmen 3
aufweist. Erfindungsgemäß ist der Sitzrahmen 3 - gese
hen in Kraftfahrzeug-Längsrichtung 7 - über vordere und
hintere Schwingenpaare 8, 9 mit einem auf Lagern 10, 11
der Bodenwanne 12 des Kraftfahrzeugs positionierten
Schlitten 13 so gekoppelt, daß er beim Betätigen der
Schwingenpaare 8, 9 aus der Sitznormalstellung gemäß
Fig. 1 nach vorne über die Schlittenvorderkante 14 nach
unten sinkt und an der Hinterkante 4 relativ zum
Schlitten 13 nach oben steigt.
Den hinteren Schwingen 9 ist eine in der Sitznormal
stellung selbsttätig einrastende Arretierung 16 des
Sitzrahmens 3 am Schlitten 13 zugeordnet. Außerdem wird
mit den hinteren Schwingen 9 eine Schubstange 17 als
- bevorzugt schwenkbare und längsverschiebbare - Ver
bindung von Sitzrahmen 3 und Schlitten 13 derart mitbe
wegt, daß die Schubstange 17 beim Vorwärtsschwenken der
hinteren Schwingenpaare 9 die Arretierung 6 der Rücken
lehne 5 löst. Die Schubstange 17 ist auf einem Bolzen
18 des Sitzrahmens 3 mit einem sich in Richtung der
Schubstangenkopplung am Schlitten 13 erstreckenden
Langloch 19 längsverschiebbar gelagert.
Der Schlitten 13 ist relativ zur Bodenwanne 12 in der
Längsrichtung 7 verschiebbar gelagert und in mehreren
Verstellpositionen arretierbar. Hierzu ist der Schlit
ten 13 - ebenso wie der Sitzrahmen 3 - im wesentlichen
U-förmig ausgebildet, wobei die Enden der freien U-
Schenkel 20 hinten - im Bereich etwa unter der Rücken
lehne 5 - liegen und auf je einer auf der Bodenwanne 12
angeordneten (in der Längsrichtung 7 verlaufenden)
Lagerschiene 10 mit Hilfe einer Rolle 21 gelagert sind.
Weiterhin ist in der Mitte des U-förmigen Schlittens 13
parallel zu dessen Schenkeln 20 eine Sitzlaufschiene 22
fest mit dem Schlitten 13 verbunden; dieser Sitzlauf
schiene 22 ist unterhalb des vorderen Sitzbereichs der
Sitznormalstellung (Fig. 1) ein Lagerbock 11 auf der
Bodenwanne 12 zugeordnet. Der Lagerbock besitzt eine
ortsfeste Lagerrolle 23, auf der die Unterseite der
Oberkante 24 der Sitzlaufschiene 22 abrollt, sowie eine
lose, aber mit einem federnden Druckmittel 14 belastete
Rolle 37, die das fertigungsbedingte Spiel aus der La
gerung der Sitzlaufschiene 22 beseitigt. Die Sitzlauf
schiene 22 besitzt auf ihrer Länge mehrere Arretierboh
rungen 25, denen auf der Bodenwanne 12 am Lagerbock 11
eine Arretiervorrichtung 26 mit einem in einer der Ar
retierbohrungen 25 einrastenden Stift 27 zugeordnet
ist. Auf diese Weise ist der Schlitten 13 relativ zur
Bodenwanne 12 in der Längsrichtung 7 verschiebbar ge
lagert und in mehreren Verstellpositionen arretierbar.
Zwischen Sitzrahmen 3 und Schlitten 13 ist eine in der
Sitznormalstellung gemäß Fig. 1 gespannte und den Sitz
rahmen 3 beim Lösen der Arretierung 16 der hinteren
Schwingenpaare 9 - im Sinne des Umklappens der Schwin
gen 9, 10 - nach vorne ziehende Zugfeder 28 angeordnet.
Zum Nachvorne- bzw. Nachunten-Schwenken des Kraftfahr
zeugsitzes 1 kann es dann genügen, mit einem Handhebel
29 die Arretierung 16 der hinteren Schwingenpaare 9 zu
lösen; der ganze Sitz schwenkt dann ohne weitere Kraft
anstrengung fast automatisch nach vorne und unten.
Der Handhebel 29 ist außer mit der Arretierung 16 der
hinteren Schwingenpaare 9 auch mit der Arretierung 26
der Sitzlaufschiene 22 des Schlittens 13 gekoppelt, um
den Sitz beim Nachvorne- und Nachunten-Schwenken auch
insgesamt nach vorne zu bewegen, um so Platz zum Ein-
und Aussteigen der Fond-Passagiere zu schaffen.
Der Handhebel 29 besitzt in Doppelfunktion die drei mit
0, I und II bezeichneten Stellungen, nämlich eine Nor
mal- bzw. Arretierstellung 0, eine Entarretierstellung
I sowohl bezüglich des Schlittens 13 als auch bezüglich
der hinteren Schwingen 9 (erste Funktion) und eine
Entarretierungsstellung II nur bezüglich des Schlittens
13 (zweite Funktion). Zum Auslösen der Arretierung 16
der hinteren Schwingenpaare und gegebenenfalls zugleich
des Schlittens 13 ist ein (Haupt-)Handhebel 29 an der
Vorder- oder Längsseite des Sitzes 1 und zusätzlich ein
Hilfs-Handhebel 30 an der Rückseite des jeweiligen Sit
zes angeordnet, der jedoch im allgemeinen nur die vor
genannten Stellungen 0 und II einnimmt.
Wenn der Hebel in Fahrtrichtung bzw. Schwenkrichtung
des Sitzes in die Position I gebracht wird, erfolgt das
automatische Verschwenken des Sitzes bei gleichzeitigem
Entriegeln der Arretierung 6 der Rückenlehne.
Durch Verbringen des Hebels in Position II wird nur die
Arretiervorrichtung der Längsverschiebe-Vorrichtung 26,
27 gelöst, wodurch sich der Sitz in Fahrtrichtung ver
schieben läßt.
Die Arretierungen 16 und 6 von Sitzrahmen 3 und Rücken
lehne 5 sind so ausgebildet, daß sie beim Zurückschwen
ken des Sitzes selbsttätig einrasten und der Sitz 1 oh
ne weitere Manipulation automatisch gebrauchsfähig fest
im Kraftfahrzeug gehalten wird.
Wenn man aus dem Fond des Kraftfahrzeuges lediglich et
was herausnehmen oder hineinlegen will, kann es genü
gen, nur die Rückenlehne 5 nach vorn zu schwenken. Zu
diesem Zweck kann der erfindungsgemäße Sitz eine übli
che Schwenkanlage für den Rücksitz besitzen, die es er
laubt, mit einem (nicht gezeichneten) Auslösehebel die
Arretierung 6 der Rückenlehne 5 auszulösen, ohne die
Arretierung 16 des Sitzrahmens 3 zu berühren.
Bei dem Nachvorne-Schwenken des Sitzrahmens 3 in bezug
auf den Schlitten 13 wird der Sitzrahmen 3 - wie ge
sagt - auf den beiden Schwingenpaaren 8 und 9 geführt.
Die Schwingenpaare 8 und 9 sind mit etwa horizontalen
Bolzen 31, 32 an den seitlichen Holmen - gegebenenfalls
U-Schenkeln - von Sitzrahmen 3 und Schlitten 13 befe
stigt. Die Schwingen 8, 9 lassen sich problemlos so
ausbilden und lagern, daß das vordere Schwingenpaar 8
den Sitzrahmen 3 beim Schwenken sowohl nach vorne als
auch nach unten bewegt und daß das hintere Schwingen
paar 9 den hinteren Teil des Sitzes beim Schwenken nach
vorne auch nach oben bewegt, wie das ein Vergleich von
Fig. 1 und 2 zeigt.
Die mechanische Verbindung bzw. die Wirkungsrichtung
der beiden Handhebel 29 und 30 zu den von ihnen zu be
tätigenden Arretierungen 16 und 26 ist der Einfachheit
halber durch Pfeile 33 und 34 symbolisiert. Auch die
lösbare Einrastung der hinteren Schwingenpaare 9 mit
der zugehörigen Arretierung 16 ist der Einfachheit hal
ber nur durch einen Doppelpfeil 35 symbolisiert.
Eine Einhand-Bedienung mit einem Handhebel 29 mit Dop
pelfunktion kann an der zur Fahrzeugtür weisenden Seite
des Sitzkissens 2 angeordnet sein. Das Sitzkissen 2
läßt sich bei nicht besetztem Sitz aus der Normallage 0
durch Schwenken des Handhebels 29 in dessen Position II
weit nach vorn in den Fußraum des Kraftfahrzeugs ver
schieben und kippen. Die vordere Partie des Sitzkissens
2 neigt sich über das vordere Schwingenpaar 8 nach un
ten, der hintere Teil des Sitzkissens 2 bewegt sich
nach dem Entriegeln der Rast- bzw. Arretiervorrichtung
16 über das hintere Schwingenpaar 9 nach oben. Gleich
zeitig wird durch Ausrasten des Hakens bzw. der Arre
tierung 6 der Rückenlehne 5 deren Schwenkverriegelung
mit dem Sitzkissen 2 bzw. dem Sitzrahmen 3 gelöst, so
daß die Rückenlehne 5 während des Kippens oder nach dem
Kippen des Sitzrahmens 3 zusätzlich, z. B. bis an das
Lenkrad (Fahrersitz) bzw. bis an das Armaturenbrett
oder die Windschutzscheibe (Beifahrersitz), geschwenkt
werden kann. Diese Funktion kann durch eine entspre
chend starke Zugfeder 28 (Hilfsfeder) unterstützt wer
den, so daß der Bewegungsvorgang nach Betätigen des
Handhebels 28 in die Position II praktisch selbsttätig
(ohne weitere Kraftanstrengung) erfolgt. Ebenso wie mit
Hilfe des Haupt-Handhebels 29 kann der Kraftfahrzeug
sitz 1 auch mit Hilfe des Hilfs-Handhebels 30 nach
vorne und unten gekippt werden.
Der Kraftfahrzeugsitz 1 läßt sich aus der freige
schwenkten Position nach Fig. 2 durch Schwenken des
kompletten Sitzes nach hinten (Angriffspunkt der Hand
ist bevorzugt die Rückenlehne 5) gegen den Widerstand
der Zugfeder 28 in seine Normalposition bringen. Hier
bei rastet das hintere Schwingenpaar 9 selbsttätig in
die zugehörige Arretiervorrichtung 16 ein. Desgleichen
wird die Rückenlehne 5 selbsttätig durch den Verriege
lungshaken bzw. die Arretierung 6 an einem zugehörigen
Haltezapfen an der Hinterkante 4 des Sitzrahmens 3 ver
riegelt. Das Verstellen der Neigung der Rückenlehne 5
erfolgt in üblicher Weise durch ein Drehgelenk, das mit
einem Handgriff 36 zu betätigen ist.
Claims (18)
1. Kraftfahrzeugsitz (1) mit einem ein Sitzkissen (2)
aufnehmenden Sitzrahmen (3) und einer an dessen
Hinterkante (4) schwenkbar gelagerten Rückenlehne
(5), die eine in einer Sitznormalstellung (0)
selbsttätig einrastende Arretierung (6) in bezug
auf den Sitzrahmen (3) besitzt, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sitzrahmen (3) - gesehen in
Kraftfahrzeug-Längsrichtung (7) - über vordere und
hintere Schwingen (8, 9) mit einem auf Lagern (10,
11) der Bodenwanne (12) des Kraftfahrzeugs positio
nierten Schlitten (13) so gekoppelt ist, daß der
Sitzrahmen (3) beim Betätigen der Schwingen (8, 9)
aus der Sitznormalstellung (0) nach vorne über die
Schlittenvorderkante (14) nach unten sinkt und an
der Hinterkante (4) relativ zum Schlitten (13) nach
oben steigt.
2. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß den hinteren Schwingen (9) eine in
der Sitznormalstellung (0) selbsttätig einrastende
Arretierung (16) des Sitzrahmens (3) am Schlitten
(13) zugeordnet ist.
3. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß den hinteren Schwingen (9) eine
Schubstange (17) als Verbindung von Sitzrahmen (3)
und Schlitten (13) zugeordnet ist und daß die
Schubstange (17) eine die Arretierung (6) der
Rückenlehne (5) beim Vorwärtsschwenken der Schwin
gen (8, 9) lösende Kante oder Nocke besitzt.
4. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schubstange (17) auf einem Bolzen
(18) des Sitzrahmens (3) mit einem sich in Richtung
der Schubstangen-Kopplung am Schlitten (13) er
streckenden Langloch (19) längsverschiebbar gela
gert ist.
5. Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprü
che 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlitten (13) relativ zur Bodenwanne (12) in der
Längsrichtung (7) verschiebbar gelagert und in meh
reren Verstellpositionen arretierbar ist.
6. Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprü
che 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Sitzrahmen (3) und Schlitten (13) eine in der Sitz
normalstellung gespannte und den Sitzrahmen (3)
beim Lösen der Arretierung (16) der hinteren
Schwingen (9) - im Sinne des Umschwenkens der
Schwingen (8, 9) - nach vorne ziehende Zugfeder
(28) angeordnet ist.
7. Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprü
che 1 bis 6, gekennzeichnet durch mindestens einen
Handhebel (29, 30) zum Lösen der Arretierung (16)
der hinteren Schwingen (9).
8. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Handhebel (29) außer mit der Ar
retierung (16) der hinteren Schwingen (9) auch mit
der Arretierung (26) einer Längsführung (22) des
Schlittens (13) gekoppelt ist.
9. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Handhebel (29) eine Doppel
funktion mit drei Stellungen (0, I, II) besitzt,
nämlich eine Normal- bzw. Arretierstellung (0),
eine Entarretierstellung (I) sowohl des Schlittens
(13) als auch der hinteren Schwingen (9) und eine
Entarretierstellung (II) der Längsführung (22) nur
des Schlittens (13).
10. Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprü
che 1 bis 9, gekennzeichnet durch einen Handhebel
(29) an der Vorder- oder Längsseite des jeweiligen
Sitzplatzes zum Ausrasten der Arretierung (16) der
hinteren Schwingen (9) und gegebenenfalls zugleich
des Schlittens (13)
11. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der Rückseite des jeweiligen Vor
dersitzes zusätzlich zu dem Handhebel (29) der Vor
der- oder Längsseite ein Hilfs-Handhebel (30) ange
ordnet ist.
12. Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprü
che 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beim
Nachvorne-Schwenken des Sitzrahmens (3) und gegebe
nenfalls der Rückenlehne (5) ausgelösten Arretie
rungen (16, 6) von Sitzrahmen (3) und Rückenlehne
(5) durch Zurückschwenken des Sitzes (1) selbsttä
tig einrasten.
13. Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprü
che 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rückenlehne (5) einen Auslösehebel besitzt, mit dem
ihre Arretierung (6) unabhängig von der Arretierung
(16) des Sitzrahmens (3) lösbar ist.
14. Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprü
che 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkachsen (31, 32) der Schwingen (8, 9) im we
sentlichen horizontal liegen.
15. Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprü
che 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlitten (13) U-förmig ausgebildet ist, daß die U-
Schenkel (20) hinten - im Bereich etwa unter der
Rückenlehne (5) - liegen und auf je einer auf der
Bodenwanne (12) angeordneten Lagerschiene (10) mit
einer Rolle (21) gelagert sind, daß in der Mitte
des U-förmigen Schlittens (13) parallel zu dessen
Schenkeln (20) eine Sitzlaufschiene (22) fest mit
dem Schlitten (13) verbunden ist und daß der Sitz
laufschiene (22) - unterhalb des vorderen Sitzbe
reichs der Sitznormalstellung - ein auf der Boden
wanne (12) befestigter Lagerbock (11) zugeordnet
ist.
16. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sitzlaufschiene (22) auf ihrer
Länge mehrere Arretierbohrungen (25) besitzt und
daß auf der Bodenwanne (12), insbesondere am Lager
bock (11), eine Arretiervorrichtung (26) mit einem
in einer der Arretierbohrungen (25) einrastenden
Stift (27) angeordnet ist.
17. Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprü
che 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die vor
deren und die hinteren Schwingen jeweils als zwei
gleiche Schwingenpaare (8, 9) ausgebildet sind.
18. Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprü
che 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längsführung (22) im Lagerbock (11) spielfrei, mit
tels einer fest gelagerten und einer lose unter ei
nem vorgespannten Druckmittel (14) gelagerten Rolle
(23, 37) gelagert ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995120857 DE19520857A1 (de) | 1995-06-08 | 1995-06-08 | Kraftfahrzeugsitz |
DE29511316U DE29511316U1 (de) | 1995-06-08 | 1995-06-08 | Kraftfahrzeugsitz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995120857 DE19520857A1 (de) | 1995-06-08 | 1995-06-08 | Kraftfahrzeugsitz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19520857A1 true DE19520857A1 (de) | 1996-12-12 |
Family
ID=7763872
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995120857 Ceased DE19520857A1 (de) | 1995-06-08 | 1995-06-08 | Kraftfahrzeugsitz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19520857A1 (de) |
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