DE19517189A1 - Vorrichtung zur Lagerung eines Aufbaus eines Eisenbahnwagens auf seinem Untergestell - Google Patents
Vorrichtung zur Lagerung eines Aufbaus eines Eisenbahnwagens auf seinem UntergestellInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagerung eines Aufbaus eines Eisenbahn
wagens auf seinem Untergestell mit zwischen dem Aufbau und dem Untergestell an
geordneten Rollen und einem einen auf den Eisenbahnwagen einwirkenden Stoß
abdämpfenden Langhubstoßdämpfer.
Eisenbahnwagen, insbesondere Güterwagen, erhalten während des Rangierens heftige
Stöße. Bei Güterwagen ohne eine Stoßverzehreinrichtung wird ein relativ geringfügi
ger Teil der Stoßenergie durch die Puffer gedämpft. Die dabei auftretenden Be
schleunigungen am Wagen betragen bis zu 5 g. Auch die Verwendung von Seitenpuf
fern mit erhöhter Energieaufnahme und vergrößertem Pufferweg bringen nur eine
minimale Verringerung der Beschleunigung von ca. 2 g beim Rangierbetrieb.
Um die Ladung von Schäden infolge der Stöße zu schützen, werden Langhubstoß
dämpfer mit Gleitrahmen zwischen dem Aufbau und dem Untergestell eingebaut.
Weiterhin sind Wagen mit Stoßbalken bekannt. Dabei wird ein unter dem Eisenbahn
wagen durchlaufender Balken mittels eines Stoßdämpfers am restlichen Untergestell
des Wagens angelenkt. Dieser Stoßdämpfer nimmt einen Teil der Stoßenergie auf. Am
Ende des Stoßes nimmt der Stoßbalken wieder seine Mittelstellung ein. Der Stoßbal
ken ist ein zusätzliches Element am Fahrzeug und führt zu einer schwereren Bau
weise.
Die Ausführung mit Gleitrahmen verzichtet auf den Stoßbalken. Bei einem Stoß kann
das Untergestell unter dem Gleitrahmen einen begrenzten Weg ausführen, um die
Stoßbeschleunigung zu verringern. Dabei nimmt der Langhubstoßdämpfer Stoßener
gie auf und stellt nach Abklingen des Stoßes den Gleitrahmen in die Mittellage zu
rück.
Dazu ist der Gleitrahmen gleitend und/oder rollend auf dem Untergestell gelagert.
Bekannt sind Rollenlagerungen auf mehreren großen, schweren, feststehenden Rollen,
welche auf das Untergestell aufgesetzt sind. Weiter sind lose Rollen, die in sogenann
ten Rollenkästen geführt werden, bekannt. Auch Gleitplatten zur gleitenden Auf
nahme des Gleitrahmens auf dem Untergestell sind bekannt. Die Nachteile der bisher
ausgeführten Lösungen sind voluminöse, schwere Ausführungen, und Gleitplatten mit
zu hohem Reibewert, um eine störungsfreie Funktion des Langhubstoßdämpfers zu
ermöglichen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine platz- und gewichtssparende
Lagerung des Aufbaues auf dem Untergestell zu ermöglichen, die eine zuverlässige
Funktion des Langhubstoßdämpfers gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich von Aufstands
flächen des Untergestells jeweils mit einer Mehrzahl von Rollen versehene Rollen
blöcke angeordnet sind.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorzug, daß ein Gleitrahmen und/oder
ein Stoßbalken entfallen kann, wodurch erhebliche Gewichtseinsparungen erzielt
werden. Die Ausstattung der Rollenkästen mit mehreren vergleichsweise kleinen Rol
len hat den Vorzug, daß die Bauhöhe der Lagerung verringert werden kann. Ein er
findungsgemäß ausgestatteter Eisenbahnwagen kann leichter ausgeführt werden, da
die verbleibenden Restbeschleunigungen im Bereich von 0,5 bis 1 g liegen können.
Neben der Schonung der Ladegüter sind bei Kühlwagen auch einfachere Kühl
aggregate einsetzbar, wie sie zum Beispiel für Lkw üblich sind. Hierdurch kann der
Mehraufwand für den Einbau eines Langhubstoßdämpfers wieder kompensiert
werden, so daß ein erfindungsgemäß ausgestatteter Eisenbahnwagen nicht wesentlich
teurer ist als ein herkömmliches, ungedämpftes Fahrzeug.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen eine Ausführungsform der
Erfindung beispielsweise veranschaulicht ist.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 Eine schematische Darstellung eines Eisenbahnwagens in Seitenansicht;
Fig. 2 einen Detaillausschnitt entlang der Linie I-I in Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Rollenkastens in Seitenansicht;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1 und
Fig. 5 eine Draufsicht auf einen zwischen Untergestell und Aufbau angeordneten
Langhubstoßdämpfer.
Bei einem stoßgedämpften Eisenbahnwagen mit einem Aufbau 1 und seinem dazuge
hörigen Untergestell 2, die über einen Langhubstoßdämpfer 3 miteinander verbunden
sind, besteht die Erfindung im wesentlichen aus Rollenblöcken 5, die in konsolenartig
ausgebildeten viereckigen Öffnungen 7 am Untergestell angeordnet sind und die je
weils eine Mehrzahl von Rollen 6 aufweisen, die sich auf Gegenfahrbahnen 4 am Auf
bau 1 abstützen. Vorzugsweise sind die Zahl der Rollenblöcke 5 und die Zahl und
Anordnung der in jedem Rollenblock 5 angeordneten Rollen 6 belastungsoptimiert
ausgewählt in dem Sinne, daß bei Eisenbahnwagen mit zu erwartender vergleichs
weise hoher Belastung über die Gesamtlänge des Fahrzeuges eine höhere Zahl von
Rollenblöcken 5 und Rollen 6 angeordnet sind, als bei Fahrzeugen mit zu erwartender
niedrigerer Gewichtsbelastung durch die Fracht.
Die Rollenblöcke 5 weisen jeweils vorzugsweise vier Rollen 6 auf, die ebenfalls vor
zugsweise jeweils paarweise neben- und hintereinander angeordnet sind. In den Rol
lenblöcken 5 sind die Rollen 6 in festen Positionen drehbar gelagert. Die Rollenblöcke
5 sind im Bereich von Aufstandsflächen 12 des Untergestells 2 in den viereckigen
Öffnungen 7 angeordnet, die die Aufstandsflächen 12 ausbilden. In die viereckigen
Öffnungen 7 sind elastische Unterlagen 8 eingelegt, auf denen sich die Rollenblöcke 5
elastisch abstützen, um Winkelabweichungen der Rollen 6 zueinander im Falle einer
Stoßbeanspruchung auszugleichen. Diese elastische Unterlage 8 kann beispielsweise
aus einer Gummiplatte bestehen.
Die Gegenfahrbahnen 4 für die Rollenblöcke 5 bestehen aus gehärtetem Flachmaterial,
das sich an der Unterseite des Aufbaus 1 im Bereich eines Rollenblockes 5 befindet.
Die Rollenblöcke sind entfernbar in die viereckigen Öffnungen 7 eingelegt. Wahlweise
in eine oder mehrere viereckige Öffnungen 7 am Untergestell können angepaßte
Adapter eingesetzt werden, die jeweils mit einer Gleitplatte 11 versehen sind, auf der
die ihr zugeordnete Gegenfahrbahn 4 gleitend gelagert ist.
Der Eisenbahnwagen ist mindestens im Bereich seiner vier Ecken 13 mit einer Abhe
besicherung 14 versehen, die jeweils aus einer am Untergestell 2 befestigten Klammer
9 und einer sie übergreifenden Führungsschiene 10 besteht, in deren Ausnehmung 15
die Klammer 9 hineinragt. Im Falle eines Rangierstoßes wird auf diese Weise zuver
lässig ein Abheben des Aufbaus 1 vom Untergestell 2 vermieden. Für den Normalbe
trieb sind Klammer 9 und Führungsschiene 10 berührungslos in der Weise gestaltet,
daß ein Abheben des Aufbaus 1 verhindert wird, die rollende bzw. gleitende Lagerung
des Aufbaus 1 gegenüber dem Untergestell 2 jedoch nicht behindert wird. Die
Klammer 9 ist vorzugsweise lösbar am Untergestell 2 befestigt. Damit kann für den
Fall einer vorgesehenen Auswechselung eines oder mehrerer Rollenblöcke 5 gegen
Adapter mit Gleitplatten 11 der Aufbau 1 mit geringem Aufwand vom Untergestell 2
abgehoben werden und eine bedarfsgerechte Ausstattung mit Rollenblöcken 5
und/oder Gleitplatten 11 ermöglicht werden.
Eine kinematische Umkehrung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist selbstverständ
lich ebenfalls möglich in der Weise, daß die Rollenblöcke am Aufbau 1 befestigt sind
und die Gegenfahrbahnen sind am Untergestell 2, vorzugsweise im Bereich von deren
Längsträgern befinden. Genauso kann die Abhebesicherung 14 auch in der Weise ge
staltet werden, daß eine Klammer am Aufbau 1 vorgesehen ist, während eine Füh
rungsschiene am Untergestell 2 angeordnet wird. Das Untergestell 2 kann mit einer
biegesteifen Bodenplatte ausgeführt sein, um den Bewegungsraum des Aufbaus 1
gegenüber dem Untergestell 2 zu gewährleisten. Möglich ist aber auch eine weitere
Abstützung der Bodenplatte im Bereich zur Mitte, womit dann keine biegesteife Aus
führung der Bodenplatte notwendig ist.
Auch der Aufbau 1 kann als torsionssteifer Kasten ausgeführt sein, z. B. wie bei einem
Isothermaufbau. In diesem Fall kann der Aufbau 1 einen Teil der erforderlichen Tor
sionssteifigkeit des Fahrzeuges übernehmen, damit der Eisenbahnwagen entgleisungs
sicher ist. Dies ist vornehmlich bei zweiachsigen Güterwagen erforderlich. Wenn das
Untergestell 2 weniger torsionssteif ausgeführt wird, kann Gewicht gespart werden,
wodurch eine höhere Zuladung für den Eisenbahnwagen ermöglicht wird.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Lagerung eines Aufbaus eines Eisenbahnwagens auf seinem Un
tergestell mit zwischen dem Aufbau und dem Untergestell angeordneten Rollen
und einem einen auf den Eisenbahnwagen einwirkenden Stoß abdämpfenden
Langhubstoßdämpfer, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich von Aufstands
flächen (12) des Untergestells (2) jeweils mit einer Mehrzahl von Rollen (6) ver
sehene Rollenblöcke (5) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Rollenblock
(5) vier Rollen (6) belastungsoptimiert angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (6)
jeweils paarweise neben- und hintereinander in einem Rollenblock (5) angeordnet
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen
blöcke (5) als Kästen ausgebildet sind, in denen die Rollen (6) in festen Posi
tionen drehbeweglich gelagert sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen
blöcke (5) auf dem Untergestell (2) im Bereich von rechteckigen Öffnungen (7)
geführt sind, die die Aufstandsflächen (12) ausbilden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die recht
eckigen Öffnungen (7) als Konsolen ausgebildet sind, die mit elastischen Unterla
gen (8) versehen sind, auf denen die Rollenblöcke (5) federnd abgestützt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufbau (1)
im Bereich der Rollenblöcke (5) mit Gegenfahrbahnen (4) ausgestattet ist, die aus
gehärtetem Flachmaterial bestehen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen
blöcke (5) entfernbar in die rechteckigen Öffnungen (7) eingelegt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in eine oder
mehrere rechteckige Öffnungen (7) des Untergestells (2) angepaßte Adapter ein
gesetzt sind, die jeweils mit einer Gleitplatte (11) versehen sind, auf der die ihr
zugeordneten Gegenfahrbahn (4) gleitend gelagert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufbau (1)
mindestens im Bereich seiner vier Ecken (13) mit Abhebesicherungen (14) ver
sehen ist, die jeweils aus einer am Untergestell (2) befestigten Klammer (9) unter
einer sie übergreifenden Führungsschiene (10) besteht, in deren Ausnehmung (15)
die Klammer (9) hineinragt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammer
(9) lösbar am Untergestell (2) befestigt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammer
(9) und die ihr zugehörige Führungsschiene (10) berührungslos einander zuge
ordnet sind.
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