DE19516596C2 - Vorrichtung zur Behandlung von gasbildenden stehenden Gewässern - Google Patents
Vorrichtung zur Behandlung von gasbildenden stehenden GewässernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung von gasbildenden stehenden
Gewässern.
In der Praxis gibt es verschiedene Arten von stehenden Gewässern, die Gase bilden, die
vor allem für die Umwelt eine Belästigung oder sogar Gefährdung darstellen. Derartige
Gewässer sind z. B. schadstoffbelastete Deponien mit überstehendem Wasser, mit Gülle
oder Abwasser gefüllte Becken, kontaminierte Teiche und Seen, biologisch inaktive
Gewässer.
Aus der Literatur und Praxis ist es bereits bekannt, auf die Oberfläche der Gewässer eine
emissionshindernde Abdeckung aufzubringen, z. B. eine dafür geeignete Spezialfolie.
In der US-PS 4,438,863 ist eine schwimmende Abdeckung mit einer Gasabführung
beschrieben. Durch Überspannen eines Schwimmkörpers mit einer Abdeckfolie wird ein
Gassammelraum gebildet. Die Schwimmkörper erstrecken sich über die gesamte Breite
des Beckens und der Gassammelraum ist als dreieckförmiger Kanal ausgebildet, der mit
querverlaufenden Abzweigkanälen verbunden ist, von denen aus das Gas in eine
zentrale Rohrleitung strömt.
Aus der US-PS 5,212,090 ist eine Abdeckung für einen Behälter oder Teich bekannt, in
denen aerobe oder anaerobe Prozesse stattfinden. Die Abdeckung besteht aus streifen
förmigem Material und ist in gleichgroße rechteckförmige Abschnitte unterteilt, mit
jeweils diagonal verlaufenden Abstandshaltern und mittig angeordneten Membranen mit
einem rohrförmigen Auslaß.
Der Nachteil der vorgenannten Abdeckungen besteht vor allem darin, daß diese in ihrer
Herstellung sehr aufwendig und dadurch kostenintensiv sind. Außerdem erfordern diese
Abdeckungen einen erheblichen Installationsaufwand.
Eine weitere Abdeckung für Flüssigkeitsbecken, die Gülle, Abwasser oder Brauchwasser
enthalten, ist aus der DE 88 08 386 U1 bekannt. Die der Beckenumrißform angepaßte
Abdeckung ist mit Auftriebsmitteln versehen und schwimmt auf der Flüssigkeits
oberfläche. Die Abdeckung besteht aus einer oberen und einer unteren flüssigkeits
undurchlässigen faltbaren Decklage, wobei zwischen den beiden Lagen flache streifen-
oder plattenförmige Auftriebskörper in einem bestimmten Abstand zueinander ange
ordnet und fixiert sind. Die Decklagen sind zwischen den einzelnen Auftriebskörpern
durch Schweißen, Kleben oder Verschraubungen miteinander verbunden. Die
Abdeckung besitzt ferner Durchlaßöffnungen im Randbereich, damit einerseits Regen
wasser von der Oberseite in das Becken gelangen kann und außerdem Luft- oder Gas
blasen von innen nach außen entweichen können. Ein Nachteil dieser Abdeckung ist die
aufwendige technologische Herstellung, die zu hohen Kosten führt. Weiterhin besteht
die Gefahr, daß sich die vorgesehenen Gasdurchtrittsöffnungen durch Güllebestandteile
oder Schlammanteile zusetzen und es zu unerwünschten und gefährlichen Gasan
sammlungen kommen kann.
Eine verbesserte Abdeckung ist in der EP 0 453 748 B1 beschrieben. Die Abdeckung
besteht aus einer flexiblen flüssigkeits- und gasdichten Gewebe- und/oder Folienbahn
mit über der gesamten Fläche verteilt angeordneten Gasdurchtrittsöffnungen und
Schwimmkörpern. Im Bereich der Gasdurchtrittsöffnungen sind an der Bahn hohlkegel
förmige Schwimmkörper mit je einer axialen Durchgangsöffnung befestigt. Die Gas
durchtrittsöffnungen sind im Bereich der oberen Mündung der Öffnung des hohlkegel
förmigen Schwimmkörpers vorgesehen und die Abdeckbahn weist im Bereich der
Mündung der Öffnung einen Kreuzschlitz als Öffnung auf. Die Abdeckbahn ist jeweils
am Außenumfang der kegelförmigen Schwimmkörper befestigt. Die Abdeckbahn liegt im
wesentlichen mit ihrer Unterseite auf der Wasseroberfläche auf bzw. im Falle starker
Regenfälle, kann es auch vorkommen, daß die Bahnbereiche zwischen den Schwimm
körpern unter Wasser liegen.
Diese Abdeckung hat den Nachteil, daß die an die Wasseroberfläche aufsteigenden Gase
nur im Bereich der hohlkegelförmigen Gasaustrittsöffnung entweichen können. Außer
halb der Schwimmkörper kommt es zur Bildung von Gasaufkonzentrationen in
sogenannten Gasblasen, die keine Möglichkeit haben, zu entweichen. Dadurch können
sich unerwünschte und gefährliche Gasansammlungen bilden. Obwohl der Öffnungs
durchmesser der oberen Öffnung der Schwimmkörper mit 8 cm relativ groß ist, kann die
Gefahr nicht ausgeschlossen werden, daß sich im Laufe der Betriebsdauer die
Öffnungen zusetzen und der Gasaustritt unterbrochen wird.
In bestimmten Anwendungsfällen ist es auch erforderlich, daß in die abgedeckte
Gewässeroberfläche kein zusätzliches Regenwasser eindringen darf. Die vorgesehenen
Kreuzschlitze in der Abdeckbahn im Bereich der Mündung der Öffnung und die am
Abdeckbahnrand befindlichen Entlüftungsöffnungen sind nicht geeignet, ein Eindringen
von Regenwasser zu verhindern.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Behandlung von gas
bildenden stehenden Gewässern zu schaffen, die eine ungehinderte flächenförmige
Ableitung der aufsteigenden Gase ermöglicht, eine unerwünschte Bildung von Gas
konzentrationen bzw. Gasanstauungen ausschließt und den Zutritt von Luft und/oder
Oberflächenwasser in das Gewässer zuverlässig verhindert. Außerdem soll die
Vorrichtung kostengünstig herstellbar sein und eine hohe Betriebssicherheit gewähr
leisten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Kombination folgender Merkmale gelöst:
- a) die Abdeckung besteht aus einer reißfesten Polyethylenfolie und ist an der nach oben zeigenden Seite der Schwimmkörper lösbar befestigt und verläuft schräg nach unten in Richtung der Flüssigkeitsoberfläche,
- b) die Schwimmkörper weisen senkrechte oder schräge, nach oben sich verschmälernde Seitenwände auf, wobei in den Seitenwänden oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche die Gasdurchtrittsöffnungen angeordnet sind, die in mindestens eine Austrittsöffnung münden, die mit der Atmosphäre in Verbindung steht,
- c) unmittelbar um die Seitenwände der Schwimmkörper ist ein in seiner Größe einstellbarer nach oben spitzwinkliger Gassammelraum gebildet, der seitlich durch die senkrechten oder schrägen Seitenwände des Schwimmkörpers sowie den schräg nach außen verlaufenden Bereich der Abdeckung und von unten durch die Flüssigkeitsoberfläche begrenzt ist,
- d) die Austrittsöffnung der Schwimmkörper ist mit einem regenwasserdichten, von außen undurchlässigen Abschlußstück verbunden,
- e) zwischen den Schwimmkörpern sind unterhalb der Abdeckung schwimmende Abstandshalter angeordnet und
- f) die Summe aller Gassammelraumvolumina bezogen auf die zu behandelnde Ge wässeroberfläche steht in einem Verhältnis zur Gewässeroberfläche von minde stens 1 : 600.
Durch diese Merkmalskombination wird eine unkontrollierte örtliche Aufkonzentration
von Gasmengen in sogenannten Gasblasen wirkungsvoll verhindert. Die sich vor
wiegend im unteren Teil des Gewässers bildenden Gase steigen nach oben auf und
können sich in den vorhandenen Gassammelräumen sammeln und werden über die in
den Schwimmkörpern vorhandenen Öffnungen nach außen abgeführt. In den Zonen, wo
die Abdeckung mit der Gewässeroberfläche in Berührung steht, werden die an die Ober
fläche steigenden Gase jeweils nach außen in den nächstliegenden Gassammelraum
gedrückt. Da die in dem Schwimmkörper befindlichen Gasausstrittsöffnungen seitlich
und oberhalb der Gewässeroberfläche angeordnet sind, ist eine Verstopfung der
Gasaustrittsöffnungen vollkommen ausgeschlossen.
Die unterhalb der Abdeckung in bestimmten Abständen fixierten Abstandshalter gewähr
leisten eine regelmäßige Verteilung des bei Ansteigen des Flüssigkeitsspiegels
entstehenden Überschusses an Abdeckfläche. Dadurch wird eine optimale Zuleitung der
sich bildenden Gase zu den Gassammelräumen und den Schwimmkörpern mit den Gas
abführungsöffnungen ermöglicht. Von wesentlichem Vorteil ist dabei, daß so die
Entstehung von örtlich übergroßen Faltenbildungen der Abdeckung verhindert wird und
damit auch der Bildung unerwünschter Gaskonzentrationen entgegengewirkt wird.
Für eine wirksame Behandlung der Gewässer, um insbesondere die Emissionen zu
mindern und Geruchsbelästigungen zu vermeiden, hat es sich als vorteilhaft heraus
gestellt, wenn die Summe aller Gassammelraumvolumina bezogen auf die zu
behandelnde Gewässeroberfläche in einem Verhältnis zur Gewässeroberfläche von
mindestens 1 : 600 steht.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß eine Abdeckung
verwendet wird, die ohne den Einbau zusätzlicher Schwimmkörper selbstschwimmend
ist. Dadurch wird der Entgasungsprozeß in den Bereichen, wo die Abdeckung auf der
Gewässeroberfläche aufliegt noch verbessert. Im Gegensatz zu den bekannten
Lösungen umgibt die Abdeckung nicht die Schwimmkörper sondern überspannt diese,
was für den Effekt der Erfindung wesentlich ist. Erst infolge des Überspannens der
Schwimmkörper ist es möglich, die so wichtigen Gassammelräume zu bilden.
Die Schwimmkörper können als Quader ausgebildet sein, dessen obere Kanten
abgeschrägt sind. An den vier freien Seiten sind jeweils zwei Gasdurchtrittsöffnungen
angeordnet, wobei jeweils zwei einen rechten Winkel bildende Gasdurchtrittsöffnungen
mit einer Ausströmöffnung verbunden sind. Eine andere Variante für die Ausbildung der
Schwimmkörper besteht darin, daß diese eine als regelmäßiges Achteck ausgebildete
Grund- und Deckfläche aufweisen, wobei die Außenkanten der Deckfläche abgeschrägt
sind und an jeder der acht freien Seiten eine Gasdurchtrittsöffnung angeordnet ist, die in
eine mittig angeordnete Ausströmöffnung münden.
Um ein Eindringen von Regenwasser unter die Abdeckung zu vermeiden, bieten sich
verschiedene Möglichkeiten für die Gestaltung der Ausströmöffnungen an. Auf die Aus
strömöffnung kann z. B. ein gekrümmtes Rohrstück aufgesetzt werden, dessen Austritts
öffnung nach unten zeigt. An dem Außenumfang des Rohrstückes ist noch ein Schutz
mantel angebracht, so daß nach dem Einstecken des Rohrstückes in die Ausström
öffnung kein Regenwasser in diese eindringen kann. Selbstverständlich ist die
Abdeckung im Bereich der Ausströmöffnung mit einer Aussparung versehen. Eine
andere Variante besteht z. B. darin, daß im Bereich der Ausströmöffnung auf der
Abdeckung ein Klappenventil angeordnet ist. Die Klappenventile verhindern sowohl das
Eindringen von Luft als auch von Wasser von außen.
Es ist allgemein bekannt, daß es sich bei der Bildung von Schwefelwasserstoff oder
Ammoniak in dem jeweiligen Gewässer um äußerst übel riechende Stoffe handelt. Die
TA-Luft fordert hierzu strenge Maßnahmen zur Emissionsminderung und zur
Vermeidung von Geruchsbelästigungen.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß im Bereich der Ausströmöffnung ein Duft
stoffträger angeordnet wird. Es sind bereits sogenannte Duftstoffträger mit Depotlang
zeitwirkung bekannt, die sich besonders gut eignen. Die in die Atmosphäre ausströmen
den Gase erhalten somit eine umweltverträgliche Duftnote.
Sollen z. B. schadstoffbelastete Deponien behandelt werden, die giftige Gase freisetzen,
so besteht die Möglichkeit, auf die Ausströmöffnungen der Schwimmkörper Biofilter
aufzusetzen. Die Biofilter können mit schadstoffabbauenden Mikroorganismen geimpft
sein. Geeignet ist z. B. ein Biokomplex, der den schadstoffabbauenden Mikroorganismen
in Verbindung mit organischen Schadstoffen als optimale Nährstoffquelle dient. Die
organischen Schadstoffe stellen die Nährstoffquelle für die Mikroorganismen dar und
werden somit abgebaut. Die Biofilter sind so aufgebaut, daß sie nur seitliche Gasaus
trittsöffnungen aufweisen und gegebenenfalls durch Regenwasser nicht beeinträchtigt
werden.
Die Abdeckung ist in ihrer Flächenausdehnung so dimensioniert, daß sie einerseits im
entleerten Flüssigkeitsbehälter, vorzugsweise Erdbecken, spannungslos auf dessen
Boden- und Wand-/Böschungsflächen liegt, andererseits bei maximalem Flüssigkeits
stand eine immer noch funktionsfähige Abdeckung im Sinne der Erfindung darstellt und
damit insbesondere die Bildung von unkontrollierbaren Gasen verhindert wird, wobei
die Flächendimensionierung im wesentlichen von dem Verhältnis von maximalem
Flüssigkeitsvolumen zur maximalen Flüssigkeitsoberfläche bestimmt wird.
Wichtige Größen für die Funktionsfähigkeit und Betriebssicherheit der erfindungs
gemäßen Vorrichtung sind u. a. die Anzahl und die Art und Weise der Aufteilung der
Schwimmkörper, die Größe der Schwimmkörper und die Summe der Fläche der Gasein
strömöffnungen bzw. Gasaustrittsöffnungen in den Schwimmkörpern in Abhängigkeit
vom Verhältnis von maximalem Flüssigkeitsvolumen zur maximalen Gewässerober
fläche.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Beispiel näher erläutert werden. In der
zugehörigen Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein Güllebecken mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung im
Querschnitt,
Fig. 2 einen Schwimmkörper mit der überspannten Abdeckung in vergrößertem
Maßstab als Querschnitt,
Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Fig. 2,
Fig. 4 eine andere Ausführungsvariante des Schwimmkörpers im Querschnitt
und
Fig. 5 einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Fig. 4.
In der Fig. 1 ist ein als Erdbecken ausgebildetes Güllebecken 8 gezeigt, das mit Gülle
gefüllt ist, die zu starker Bildung von Gasen neigt. Unter Verwendung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung soll die Geruchsemission vermindert sowie eine unerwünschte
Verdünnung der Gülle durch Regenwasser verhindert werden.
Die Vorrichtung besteht aus einer Abdeckung 1 aus reißfester Polyethylenfolie, die über
die gesamte Gülleoberfläche des Beckens 8 geführt ist und außerhalb des Beckens 8 in
einem umlaufenden Einbindegraben 10 eingespannt ist. Die verwendete Polyethylenfolie
ist infolge ihrer Dichte von kleiner 1 selbstschwimmend. Unterhalb der Abdeckung 1
sind in einem definierten Abstand zueinander Schwimmkörper 2, 2′ und Abstandhalter 11
angeordnet. Bei Befüllung des Beckens mit Gülle schwimmt die Abdeckung 1 mit dem
steigenden Güllespiegel nach oben. Die Abdeckung 1 ist über die Deckfläche der
Schwimmkörper 2, 2′ geführt und die Schwimmkörper 2, 2′ sind so ausgebildet, daß um
jeden der Schwimmkörper 2, 2′ ein Gassammelraum 3 entsteht. Durch Variation der Höhe
der Schwimmkörper kann die Größe des Gassammelraumes verändert werden. Unter
Bezugnahme auf die Fig. 2 bis 5 soll im folgenden die Ausbildung der Schwimm
körper näher erläutert werden.
Die Schwimmkörper 2, 2′ bestehen aus Styropor. Sie können jedoch auch aus einem
anderen geeigneten Werkstoff gefertigt sein. Der in den Fig. 2 und 3 gezeigte
Schwimmkörper 2 besitzt die Form eines Quaders, dessen obere Kanten leicht
abgeschrägt sind. Die Abdeckung 1 ist an der Deckfläche des Schwimmkörpers 2 mit
dem Schwimmkörper über an sich bekannte Schraubverbindungen verschraubt, die in
den einzelnen Figuren nicht näher gezeigt sind. Anstelle einer Schraubverbindung
können auch andere geeignete Verbindungstechniken, wie z. B. Kleben oder Klett
verschluß, verwendet werden.
Wie in der Fig. 2 deutlich zu sehen ist, wird durch den schräg nach unten verlaufenden
Bereich 7 der Abdeckung 1 um den Schwimmkörper 2 ein Gassammelraum 3 gebildet.
An den vier freien Seiten 4 des Schwimmkörpers 2 sind jeweils zwei Gasdurchtritts
öffnungen 5, also insgesamt acht Gasdurchtrittsöffnungen, angeordnet. Jeweils zwei in
einem rechten Winkel angeordnete Gasdurchtrittsöffnungen 5 sind mit einer vertikal
nach oben führenden Ausströmöffnung 6 verbunden. Wie die Darstellung gemäß der
Fig. 3 zeigt, hat der Schwimmkörper 2 vier Ausströmöffnungen 6. Die über die Deck
fläche des Schwimmkörpers 2 gezogene Abdeckung 1 ist im Bereich der Ausström
öffnungen 6 mit einer Aussparung versehen, die der Querschnittsfläche der Ausström
öffnung angepaßt ist. An der Abdeckung 1 sind über den Ausströmöffnungen 6 Klappen
ventile 9 angeordnet. Diese ermöglichen ein ungehindertes Ausströmen der sich
bildenden Gase bei entsprechendem Gasüberdruck und verhindern ein Eindringen von
Regenwasser in die Ausströmöffnungen.
Die Schwimmkörper können verschiedenartig ausgebildet sein, wobei diese jedoch eine
verhältnismäßig große Deckfläche und eine bestimmte Höhe aufweisen müssen, um den
erforderlichen Gassammelraum zu bilden. Eine andere Ausführungsvariante des
Schwimmkörpers ist in den Fig. 4 und 5 gezeigt. Dieser Schwimmkörper 2 weist als
Grundfläche ein regelmäßiges Achteck auf. Der Schwimmkörper hat somit acht freie
Seiten, die von dem Gassammelraum umgeben sind. Von jeder dieser Seiten aus führt
eine Gasdurchtrittsöffnung 5 zu einer zentralen vertikal nach oben verlaufenden
Ausströmöffnung 6. Diese Variante ist z. B. vorteilhaft, wenn auf die Ausströmöffnung ein
Biofilter aufgesetzt werden soll oder in dem Bereich der Ausströmöffnung ein Duftstoff
träger integriert werden soll. Auch für den Fall, daß eine zentrale Gasabführung für
sämtliche Schwimmkörper mittels eines Schlauchsystems vorgesehen werden soll, ist
dieser Schwimmkörper besonders geeignet.
Ein ebenfalls geeigneter Schwimmkörper könnte z. B. als einschaliger Rotationshyper
boloid ausgebildet sein, mit einer zentralen Ausströmöffnung und seitlichen Gasdurch
trittsöffnungen.
Wie in der Fig. 1 zu sehen ist, liegt die Abdeckung 1 sowohl am Randbereich des
Güllebeckens 8 als auch teilweise zwischen den Schwimmkörpern 2, 2′ selbst
schwimmend auf der Gülleoberfläche auf. Die zusätzliche Anordnung von Abstands
haltern 11 zwischen der Abdeckung und der Gülleoberfläche ermöglicht eine gleich
mäßige Verteilung des Materialüberschusses der Folie, der beim Aufschwimmen der
Folie entsteht. Dadurch können sich keine örtlich konzentrierten Materialansammlungen
der Folie bilden, die sich ansonsten nachteilig auf den unter der Abdeckung
stattfindenden Gastransport auswirken könnten.
Die sich in der Gülle bildenden Gase steigen an die Oberfläche, sammeln sich in den
speziellen Gassammelräumen und werden bei vorhandenem Gasüberschuß über die in
den Schwimmkörpern vorgesehenen Öffnungen an die Atmosphäre abgeleitet.
Bei einem als Erdbecken ausgebildeten Güllebecken mit einer Gülleoberfläche von 3400
m² bei maximaler Befüllung sind unter der Abdeckung 160 Schwimmkörper in einem
regelmäßigen Abstand zueinander angeordnet und mittels Durchschraubbolzen mit der
Abdeckung verbunden. Bei Verwendung von in ihrer Grundfläche quadratischen
Schwimmkörpern weisen diese eine Kantenlänge von 60 cm und eine Höhe von 30 cm
auf.
An jeder senkrecht zur Gülleoberfläche zeigenden Seite sind jeweils zwei
Gaseinströmöffnungen mit einem Durchmesser von 7 cm in einer Höhe von ca. 20 cm
über dem Güllespiegel angeordnet. Die Höhenanordnung der Gaseinströmöffnungen
richtet sich nach dem Feststoffanteil in der Gülle, welcher z. B. bei einer der Ablagerung
vorgeschalteten Feststoffiltration sehr gering ist. Die Schwimmkörper weisen an ihrer
der Abdeckbahn zugewandten Seite vier Gasausströmöffnungen mit einem Durchmesser
von je 5 cm auf, welche mit entsprechenden Öffnungen in der Abdeckbahn in Ver
bindung stehen. Auf der Oberseite der Abdeckbahn sind die Öffnungen mit einem
Klappenventil, welches auf die Abdeckbahn aufgeschweißt ist, verschlossen. Die über
die Schwimmkörper geführte Abdeckbahn bildet nunmehr zwischen Abdeckbahn,
Schwimmkörper und Gülleoberfläche einen durch die Schwimmkörperhöhe bestimmten
Gassammelraum rings um die Schwimmkörper. Zur besseren Verteilung des oben
beschriebenen Materialüberschusses und zur Verbesserung der Gasleitung sind ca. 300
lfd. m Abstandshalter über die gesamte Abdeckbahnfläche unter der Abdeckbahn
angeordnet. Die Abstandshalter bestehen aus je 6 m langen Rohrstücken deren Enden
wasserdicht verschlossen sind.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Behandlung von gasbildenden stehenden Gewässern, bestehend
aus einer flexiblen gas- und wasserdichten Abdeckung, die mit Schwimmkörpern, die
Gasdurchtrittsöffnungen aufweisen, verbunden ist, gekennzeichnet durch die Kombi
nation nachstehender Merkmale:
- a) die Abdeckung (1) besteht aus einer reißfesten Polyethylenfolie und ist an der nach oben zeigenden Seite der Schwimmkörper (2, 2′) lösbar befestigt und ver läuft schräg nach unten in Richtung der Flüssigkeitsoberfläche,
- b) die Schwimmkörper (2, 2′) weisen senkrechte oder schräge, nach oben sich verschmälernde Seitenwände (4) auf, wobei in den Seitenwänden (4) oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche die Gasdurchtrittsöffnungen (5) angeordnet sind, die in mindestens eine Austrittsöffnung (6) münden, die mit der Atmosphäre in Verbindung steht,
- c) unmittelbar um die Seitenwände (4) der Schwimmkörper (2, 2′) ist ein in seiner Größe einstellbarer nach oben spitzwinkliger Gassammelraum (3) gebildet, der seitlich durch die senkrechten oder schrägen Seitenwände (4) des Schwimmkörpers sowie den schräg nach außen verlaufenden Bereich (7) der Abdeckung (1) und von unten durch die Flüssigkeitsoberfläche begrenzt ist,
- d) die Austrittsöffnung (6) der Schwimmkörper (2, 2′) ist mit einem regenwasser dichten, von außen undurchlässigen Abschlußstück (9) verbunden,
- e) zwischen den Schwimmkörpern (2, 2′) sind unterhalb der Abdeckung (1) schwim mende Abstandshalter (11) angeordnet und
- f) die Summe aller Gassammelraumvolumina bezogen auf die zu behandelnde Ge wässeroberfläche steht in einem Verhältnis zur Gewässeroberfläche von minde stens 1 : 600.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (1) ohne
den Einbau zusätzlicher Schwimmkörper selbstschwimmend ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwimmkörper (2, 2′) als Quader ausgebildet ist, dessen obere Kanten abgeschrägt
sind und an den vier freien Seiten (4) jeweils zwei Gasdurchtrittsöffnungen (5) ange
ordnet sind, wobei jeweils zwei einen rechten Winkel bildende Gasdurchtritts
öffnungen (5) mit einer Ausströmöffnung (6) verbunden sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwimmkörper (2, 2′) eine als regelmäßiges Achteck ausgebildete Grund- und
Deckfläche aufweist, wobei die Außenkanten der Deckfläche abgeschrägt sind und
an jeder der acht freien Seiten eine Gasdurchtrittsöffnung (5) angeordnet ist, die in
eine mittig angeordnete Ausströmöffnung (6) münden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abschlußstück (9) als gekrümmtes Rohrstück mit einer nach unten gerichteten Aus
trittsöffnung ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abschlußstück (9) als Klappenventil ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abschlußstück (9) als mit Mikroorganismen beladener Biofilter ausgebildet ist, der
seitliche Austrittsöffnungen aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der Ausströmöffnung (6) ein Duftstoffträger angeordnet ist.
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Publications (2)
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DE19516596A Expired - Fee Related DE19516596C2 (de) | 1995-05-09 | 1995-05-09 | Vorrichtung zur Behandlung von gasbildenden stehenden Gewässern |
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DE (1) | DE19516596C2 (de) |
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DE10042468A1 (de) * | 2000-08-29 | 2002-03-28 | Johan Verink | Anlage zur Behandlung von Abwasser und Schlamm |
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- 1995-05-09 DE DE19516596A patent/DE19516596C2/de not_active Expired - Fee Related
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
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