DE19506219A1

DE19506219A1 - Einhand-Schaltvorrichtung für zwei oder mehrere voneinander unabhängige Schaltgetriebe, insbesondere Naben- und Kettenschaltungen von Fahrrädern

Info

Publication number: DE19506219A1
Application number: DE1995106219
Authority: DE
Inventors: Alfred Dipl Ing Lauermann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-02-22
Filing date: 1995-02-22
Publication date: 1996-08-29

Description

Die Erfindung betrifft eine Einhand-Schaltvorrichtung für 2 oder mehrere, voneinander unabhängige Schaltgetriebe, insbesondere für Naben- und Kettenschaltungen an Fahrrädern.

Moderne Fahrräder haben in der Regel zwei Schaltgetriebe:

1. Eine Kettenradschaltung am Hinterrad und
2. eine Kettenradschaltung an der Tretkurbel oder eine Nabenschaltung in der Hinterradnabe.

Diese Fahrräder werden bisher mit zwei getrennten Schaltvorrichtungen gesteuert. Hierbei macht es in der Praxis oft große Probleme, eine optimale Übersetzung einzustellen. So muß z. B. beim Hochschalten des Tretkurbelgetriebes (Übergang auf kleines Ritzel), um eine optimale Übersetzungsveränderung einzustellen, das Hinterradgetriebe um ein oder mehrere Gänge zurückgeschaltet werden. Hinzu kommt, daß sich ca. 40% der möglichen Übersetzungen überschneiden.

Eine im Prinzip ähnliche Erfindung wird in der Offenlegungsschrift DE 37 19 421 A1 beschrieben. Diese Vorrichtung steuert jedoch nur einen Steuerdraht, besitzt außerdem eine schwierig herzustellende Innenkurve und benötigt für die Einrastung einen separaten Mechanismus. Außerdem sind die Reibungskräfte bei diesem System so hoch, daß eine Betätigung von zwei oder mehreren Getrieben kaum möglich ist.

Der Einhand-Schaltvorrichtung liegt nun die Aufgabe zugrunde,

1. zwei oder mehrere, voneinander unabhängige Schaltgetriebe eines Zweirades mit einem Schalthebel oder Drehgriff zu steuern und
2. jede Einstellung in ihrer Lage zu fixieren.

Neuerungsgemäß werden diese Probleme dadurch gelöst, daß jeder Steuerdraht in einen separaten Steuerschieber eingehängt wird, welcher parallel zum Steuerdraht in einem Grundkörper zwangsgeführt ist und quer zu den Steuerschiebern ein Querschieber im Grundkörper zwangsgeführt ist, der für jeden Längsschieber eine separate Kurve aufweist, wo die Steuerschieber über ein Übertragungselement in Längsrichtung bewegt und in jeder Schaltstellung durch einen Rücksprung in der Kurve fixiert werden.

Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit den beiliegenden Tabellen und Zeichnungen der weiteren Erläuterung.

Es zeigen:

Fig. 1 Die Tabelle einer typischen 21-Gangschaltung mit 3 Kettenrädern (I-III) an der Tretkurbel und 7 Kettenrädern (1-7) am Hinterrad, den Zähnezahlen der Kettenräder und den möglichen Übersetzungen.

Fig. 2 Eine Grafik, in der die optimalen Übersetzungen und die dazugehörigen Stellungen der Steuerdrähte für beide Getriebe dargestellt sind.

Fig. 3 Das als Kugel ausgebildete Übertragungselement mit der V-förmigen Steuerkurve.

Fig. 4 Den Rücksprung der Steuerkurve in der Draufsicht.

Fig. 5 Einen Längsschnitt durch eine Drehgriffschaltung.

Fig. 6 Einen Querschnitt durch eine Drehgriffschaltung.

Fig. 7 Die Abwicklung der Steuerkurven auf dem als Drehgriff ausgebildeten Querschieber.

Der Grundkörper (1) wird auf der Lenkstange festgeklemmt. Im Innern des Grundkörpers sind zwei Längsnuten im Winkel von 120° eingearbeitet, in welchen die Steuerschieber (2) zwangsgeführt sind. Die Steuerdrähte (3) stützen sich über eine Verstellschraube (4) mit ihrer Hülse am Grundkörper ab und werden in Nuten der Steuerschieber (2) eingehängt. Der Querschieber (5), hier als Drehgriff ausgebildet, stützt sich über ein Wälzlager (6) am Grundkörper ab und hat auf seiner Mantelfläche zwei Nuten eingearbeitet. In diesen Nuten werden Kugeln (7) als Übertragungselemente geführt, welche die Drehbewegung des Drehgriffes (5) in Längsbewegungen der Steuerschieber (2) umwandeln. Die Nuten am Drehgriff sind nun nach Fig. 2 so ausgebildet, daß bei jedem Schaltschritt eine optimale Änderung der Übersetzung eingestellt wird. Die Zugspannung in den Steuerdrähten bewirkt, daß die Kugeln (7) in den Rücksprüngen der Nuten einrasten und eine unkontrollierte Bewegung des Drehgriffes verhindern. Zur Kennzeichnung der Schaltstellungen sind am Drehgriff Zahlen und am Grundkörper eine Markierung eingraviert.

Claims

1. Einhand-Schaltvorrichtung für zwei oder mehrere voneinander unabhängige Schaltgetriebe von Zweirädern, insbesondere Naben- und Kettenschaltungen von Fahrrädern, dadurch gekennzeichnet, daß

a) die Steuerdrähte in separaten Steuerschiebern eingehängt werden, welche parallel zu den Steuerdrähten in einem Grundkörper zwangsgeführt sind und
b) quer zu den Steuerschiebern ein Querschieber im Grundkörper zwangsgeführt ist, welcher für jeden Steuerschieber eine separate Kurve aufweist, wo diese über ein Übertragungselement in Längsrichtung fixiert werden,
c) die Kurven im Querschieber durch unterschiedliche Steigungen und Steigungs richtungen so ausgebildet sind, daß mit der Bewegung des Querschiebers die Steuerschieber mit jedem Schaltschritt in die Lage gebracht werden können, welche eine optimale Veränderung der Übersetzungen ergibt,
d) die Kurven bei jeder Schaltstellung einen Rücksprung aufweisen, in welchen das Übertragungselement einrastet und den Querschieber fixiert.

2. Einhand-Schaltvorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungselemente als Kugeln ausgebildet sind, die je zur Hälfte in den Steuerschiebern und V-förmigen Nuten des Querschiebers gelagert sind.

3. Einhand-Schaltvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, daß der Querschieber sich über ein Wälzlager am Grundkörper abstützt.

4. Einhand-Schaltvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper auf die Lenkstange geklemmt wird und im Inneren Längsnuten aufweist, in denen die Steuerschieber geführt werden und der Querschieber als Drehgriff ausgebildet ist und auf dessen Mantelfläche die Nuten eingearbeitet sind (Schraubenlinie), so daß durch Drehen des Drehgriffes die Steuerschieber axial bewegt werden.

5. Einhand-Schaltvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß der Querschieber als Scheibe ausgebildet ist, auf dessen Stirnseiten die Nuten eingearbeitet sind (Spirale), so daß durch Drehen der Scheibe die Steuerschieber radial bewegt werden.

6. Einhand-Schaltvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß der Querschieber als drehgesicherte Achse ausgebildet ist, auf dessen Mantelfläche die Nuten eingearbeitet sind (Schraubenlinie) und durch axiale Bewegung die als Scheiben ausgebildeten Steuerschieber in Drehung versetzt.