DE19502615C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Fließbettreinigung von Flüssigkeiten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Fließbettreinigung von FlüssigkeitenInfo
- Publication number
- DE19502615C2 DE19502615C2 DE1995102615 DE19502615A DE19502615C2 DE 19502615 C2 DE19502615 C2 DE 19502615C2 DE 1995102615 DE1995102615 DE 1995102615 DE 19502615 A DE19502615 A DE 19502615A DE 19502615 C2 DE19502615 C2 DE 19502615C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cone
- reactor vessel
- carrier material
- fluid bed
- double cone
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/28—Anaerobic digestion processes
- C02F3/2806—Anaerobic processes using solid supports for microorganisms
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Devices And Processes Conducted In The Presence Of Fluids And Solid Particles (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fließbettreinigung von Flüssigkeiten, bei
dem die Flüssigkeit von unten nach oben durch ein Trägermaterialfließbett ge
leitet wird, wobei das Trägermaterial durch die aufwärts gerichtete Flüssigkeits
strömung im wesentlichen in Schwebe gehalten wird und im unteren Teil des
Fließbetts die Aufwärtsströmung beschleunigt wird. Des weiteren betrifft die Er
findung eine Vorrichtung zur Fließbettreinigung von Flüssigkeiten mit einem
langgestreckten, im wesentlichen vertikal ausgerichteten Reaktorbehälter, der
im unteren Teil einen Einfüllbereich hat und der mit Trägermaterial befüllt ist,
wobei eine Einrichtung zur Verengung des Reaktorbehälterquerschnitts am
Einfüllbereich bzw. oberhalb des Einfüllbereichs vorgesehen ist, um dort eine
beschleunigte Aufwärtsströmung zu erzeugen.
Aus der DE 38 19 965 C2 ist beispielsweise ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur anaeroben Fließbett-Reinigung von Abwasser bekannt. Bei dem Verfahren
zur kontinuierlichen anaeroben Fließbett-Reinigung von organisch verun
reinigtem Abwasser wird das Abwasser von unten nach oben durch ein
Teilchen-Fließbett geleitet, dessen Teilchen Mikroorganismen tragen. Das dort
vorgestellte Verfahren verwendet gebrochen Blähton als Fließbett-Teilchenma
terial.
Für die Besiedlung mit Mikroorganismen ist bei anderen Anlagen auch Träger
material wie beispielsweise Blähschiefer, Hüttenbims oder Kunststoffe bekannt.
Der im wesentlichen rohrförmig länglich ausgebildete Reaktorbehälter aus der
DE 38 19 965 C2 hat einen sich nach unten verjüngenden Einlaufbereich mit
einem Endrohr, in dem eine durch die Durchflußströmung drehbare Schrauben
wendel eingepaßt ist, oberhalb derer ein Rückschlagventil vorgesehen ist. Das
Rückschlagventil und die Schraubenwendel verhindern bei Stillstand ein Eindrin
gen von Trägermaterialteilchen in das Endrohr. Somit bildet das Rückschlag
ventil und die Schraubenwendel eine teilweise durchlässige Einrichtung zur La
gerung des Fließbettes. Das oberhalb des Rückschlagsventils beginnende,
noch im sich nach unten verjüngenden Einlaufbereich befindliche Fließbett weist
an dieser Stelle aufgrund der kleineren Querschnittsfläche eine im Vergleich zur
Aufwärtsströmung im zylindrischen Reaktorbehälter beschleunigte Aufwärtsströ
mung auf. Eine Rezirkulationsleitung führt vom oberen Bereich des Reaktorbe
hälters zum Zulauf. Der Reaktorbehälter ist oben mit einem Ablauf und einem
Gasauslaß für sich bildendes Biogas versehen.
Derartige Vorrichtungen werden zur anaeroben Fließbettreinigung von Flüssig
keiten, beispielsweise bei der Zuckerherstellung, verwendet. Die am Fließbett-
Trägermaterial haftenden Mikroorganismen sollen gezielt bestimmte organische
Teile in der im Fließbett am Trägermaterial vorbeifließenden Flüssigkeit ab
bauen. Die zu behandelnde Flüssigkeit wird dabei dem Reaktor von unten zu ge
führt und steigt im Laufe des Prozesses nach oben. Im Reaktorbehälter entsteht
also eine Aufwärtsströmung. In dieser Aufwärtsströmung wird das Trägerma
terial möglichst schwebend in der Flüssigkeit gehalten. Das spezifische Gewicht
des Trägermaterials nimmt während der Reinigung zu. Folglich sinken schwer
gewordene Teilchen des Trägermaterials im Reaktor nach unten.
Nachteilig ist, daß schon bei geringfügiger Zunahme des spezifischen Gewichts
des Trägermaterials ein Absinken der Trägermaterial-Teilchen auftritt und
zudem die abgesunkenen Trägermaterial-Teilchen bei der Reinigung trotz be
reits aufgetretener Verschmutzung weiterhin den Reinigungsprozeß belasten.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein derartiges Reinigungsverfahren bzw.
einen derartigen Fließbettreaktor so auszubilden, daß das Trägermaterial auch
nach einer geringen Zunahme des spezifischen Gewichts während der Reini
gung noch in der Aufwärtsbewegung schwebend gehalten wird und bei fortge
schrittener Verschmutzung nicht mehr den Reinigungsprozeß belasten soll.
Verfahrensgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß Trägermaterial mit
einem höheren spezifischen Gewicht aus dem Fließbett absinkt und nicht mehr
am Reinigungsprozeß teilnimmt.
In der verstärkten Aufwärtsströmung im unteren Teil des Fließbetts werden
somit bereits spezifisch schwerere Trägermaterial-Teilchen noch im Schwebe
zustand gehalten. In dem Fließbett werden somit "neue" bzw. "abgewaschene"
oder "gereinigte" Trägermaterial-Teilchen sowie mit abzubauenden Bestand
teilen belastete Trägermaterial-Teilchen im Schwebezustand gehalten. Dabei
stellt sich eine Schichtung der Trägermaterial-Teilchen nach dem spezifischen
Gewicht ein, da im oberen Teil des Fließbetts lediglich unbelastete Teilchen
schweben und im unteren Teil des Fließbetts im Bereich der verstärkten
Aufwärtsströmung auch spezifisch schwerere Teilchen schwebend gehalten
werden. Erst bei Überschreiten eines bestimmten spezifischen Gewichts sinkt
das von der Reinigung belastete Trägermaterial zum tiefsten Punkt des
Reaktors ab. Dort nimmt das übermäßig belastete Trägermaterial nicht mehr am
Reinigungsprozeß teil.
Dadurch, daß die Größe der Beschleunigung der Aufwärtsströmung zum Tren
nen nach einem bestimmten spezifischen Gewicht des Trägermaterials einge
stellt werden kann, kann vorbestimmt werden, wie lange die Trägermaterial-
Teilchen beim Reinigungsprozeß im Fließbett teilnehmen. Damit ist der
Wirkungsgrad der Fließbettreinigung und die Verweildauer des Trägermaterials
in dem Fließbett steuerbar.
Vorrichtungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß unterhalb des Ein
füllbereichs am tiefsten Punkt des Reaktorbehälters ein Sammelbereich für
Trägermaterial-Teilchen, die einen bestimmten Grenzwert ihres spezifischen
Gewichts überschritten haben, ausgebildet ist.
Durch die Einrichtung zur Verengung des Reaktorbehälterquerschnitts wird an
dieser Stelle eine verstärkte Aufwärtsströmung erzeugt. Folglich werden aus
dem oberen Bereich des Reaktorbehälters absinkende Trägermaterial-Teilchen
aufgrund ihres nur geringfügig erhöhten spezifischen Gewichts durch die ver
stärkte Aufwärtsströmung im Bereich der Verengung am weiteren Absinken ge
hindert. Das geringfügig belastete Trägermaterial bleibt daher im Bereich des
Fließbetts und nimmt am Reinigungsprozeß weiterhin teil. Stärker belastetes
Trägermaterial sinkt unterhalb des Einfüllbereichs ab und nimmt dann nicht
mehr am Reinigungsprozeß teil.
Wenn der Reaktorbehälter an der Einrichtung zur Verengung in etwa auf die Hälfte
seines Querschnitts verengt ist, wird in etwa eine Verdopplung der
Aufwärtsströmgeschwindigkeit im Bereich der Verengung erreicht.
Bei einem zylindrischen Reaktorbehälter wird dadurch, daß die Einrichtung zur
Verengung des Reaktorbehälterquerschnitts als Doppelkegel ausgebildet ist, wobei die
Grundflächen beider Kegel zusammenfallen, eine strömungsgünstige
Querschnittsverengung verwirklicht.
Insbesondere, wenn die Achsen des Doppelkegels und des zylindrischen
Reaktorbehälters zusammenfallen, so daß die einströmende Flüssigkeit über eine
freibleibende Ringfläche im Reaktorbehälter aufwärtsströmt, werden unnötige
Strömungswiderstände im Bereich der Verengung vermieden. Die
Flüssigkeitsströmung bleibt annähernd laminar.
Bei einem zylindrischen Reaktorbehälter mit einem sich nach unten verjüngenden
unteren Konus kann die Größe der verbleibenden Ringfläche dadurch einstellbar
ausgebildet sein, daß der Doppelkegel höhenverstellbar ausgebildet ist, und der
Doppelkegel in den Konus hineinragt.
Wenn der Reaktorbehälter am tiefsten Punkt, vorzugsweise im Zentrum des unteren
Konus, eine Austragsschleuse aufweist, können die durch die
Reaktorquerschnittsverengung aufgrund ihres höheren spezifischen Gewichts
abgesunkenen Trägermaterial-Teilchen gesammelt werden und ohne Unterbrechung
der kontinuierlichen Fließbett-Reinigung ausgetragen werden.
Um einen Auftrieb des Doppelkegels im Reaktorbehälter aufgrund von
Dichteunterschieden, bei Betrieb mit gashaltigen Medien (Dentrifikation, Methangärung
etc.) oder im Doppelkegel angesammeltem Biogas zu vermeiden, hat vorzugsweise der
Doppelkegel eine untere Öffnung und an der nach oben zeigenden Kegelspitze eine
Entgasungsöffnung.
Um außerdem zu verhindern, daß sedimentierendes Trägermaterial beispielsweise bei
einem Stillstand der Anlage durch die obere Öffnung in den Kegel gelangt, weist diese
Öffnung eine Abdeckhaube auf.
Verfahren und Vorrichtung gemäß der Erfindung sind insbesondere auch für den
Betrieb mit feststoffhaltigen Abwässern geeignet, auch mit solchen Abwässern, aus
denen im Fließbettreaktor Feststoffe ausgefällt werden (Entcarbonisierung, Methan
gärung).
Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
detailliert beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch den unteren Teil eines erfindungsgemäßen Fließbettreaktors.
Der Fließbettreaktor hat einen zylindrischen Reaktorbehälter 11, der mit seiner
Zylinderachse vertikal ausgerichtet aufgestellt ist und eine langgestreckte Form hat. Im
Reaktorbehälter 11 ist ein Trägermaterial 10 eingebracht.
Fig. 1 zeigt lediglich den unteren Bereich des Reaktorbehälters 11. Der zylindrische
Reaktorbehälter 11 weist an seinem oberen nicht dargestellten Ende einen sich nach
oben konisch erweiternden Endbereich auf, der mit einem Gasauslaß versehen ist und
an den ein Ablauf angeschlossen ist. Zusätzlich kann eine Rezirkulationsleitung
vorgesehen sein, die vom oberen nicht dargestellten Ablauf zur Ringleitung 1 führt.
Der Reaktorbehälter 11 hat an seinem unteren Ende einen sich nach unten
verjüngenden unteren Konus 3, in den Einlaufrohre 2 einer Ringleitung 1 einmünden.
Die Ringleitung 1 dient zur Zuführung der zu behandelnden Flüssigkeit. Die
Einlaufrohre 2, die die zu behandelnde Flüssigkeit von der Ringleitung 1 in den
Reaktor 11 leiten, bilden einen Einfüllbereich 12 im Reaktorbehälter 11.
Im Zentrum des unteren Konus 3 an der tiefsten Stelle des Reaktorbehälters 11 ist eine
Austragsschleuse 5 mit zwei nacheinander geschalteten Ventilen und einem zwischen
den Ventilen angeordneten Austragsvolumen angeordnet.
Im Reaktorbehälter 11 ist ein Doppelkegel 4 so angeordnet, daß die Kegelachsen und
die Reaktorbehälterachse zusammenfallen. Der Doppelkegel 4 besteht aus einem
oberen Kegel 13 und einem unteren Kegel 14, deren Grundflächen zusammenfallen.
Die Kegelspitze des oberen Kegels 13 weist nach oben, während die Kegelspitze des
unteren Kegels 14 nach unten zeigt. Der Doppelkegel 4 ist so angeordnet, daß der
untere Kegel 14 im wesentlichen im Bereich des unteren Konus 3 angeordnet ist.
Zwischen der Wandung des unteren Kegels 14 und der Wandung des
Reaktorbehälters 11 im Bereich des unteren Konus 3 ist ein Kreisringvolumen mit einer
Ringfläche 9. Der untere Kegel 14 des Doppelkegels 4 befindet sich somit im
Einfüllbereich 12 des Reaktors 11 und bildet einen Anströmboden für die aus den
Einlaufrohren 2 zufließende zu behandelnde Flüssigkeit.
Die Höhe des in dem Reaktorbehälter 11 eingesetzten Doppelkegels 4 ist in axialer
Richtung des Reaktorbehälters 11 einstellbar. Damit ist die Größe der Ringfläche 9
veränderbar.
Der Doppelkegel 4 weist an seinem oberen Kegel 13 an dessen Kegelspitze eine
kleine Entlüftungsöffnung 7 auf. Oberhalb der Entlüftungsöffnung 7 ist eine
Abdeckhaube 6 angeordnet. Am unteren Teil des Doppelkegels 4 ist die Kegelspitze
des unteren Kegels 14 abgeschnitten und bildet eine untere Öffnung 8.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der im Ausführungsbeispiel beschriebenen
erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben.
Die zu reinigende Flüssigkeit wird gegebenenfalls ergänzt durch einen rezirkulierten
Anteil der bereits gereinigten Flüssigkeit, die über die Rezirkulationsleitung ebenfalls
der Ringleitung 1 zugeführt wird, dem Reaktorbehälter 11 zugeführt. Und zwar gelangt
die Flüssigkeit von der Ringleitung 1 zu den Einlaufrohren 2, die im Einfüllbereich 12
des Reaktorbehälters 11 durch die Behälterwandung im konischen Reaktorunterteil 3
enden. Die Flüssigkeit füllt den Reaktorbehälter 11 und wird am nicht dargestellten
oberen Ende des Reaktorbehälters 11 abgezogen. Im Reaktorbehälter 11 bildet sich
daher eine aufwärts gerichtete Strömung aus. Das im Behälter 11 befindliche
Trägermaterial 10 wird aufgrund der Aufwärtsströmung in der Flüssigkeit schwebend
gehalten.
An dem Trägermaterial 10 sind Mikroorganismen angesiedelt, die die organischen
Bestandteile oder bestimmte organische Bestandteile der Flüssigkeit abbauen und
damit die anaerobe Reinigung ausführen. Während des Reinigungsprozesses nimmt
das spezifische Gewicht der Trägermaterial-Teilchen zu, so daß die mit den
bestimmten organischen Bestandteilen belasteten Trägermaterial-Teilchen trotz der
Aufwärtsströmung langsam absinken.
Im Bereich des Doppelkegels 4 nimmt jedoch die freibleibende Querschnittsfläche im
zylindrischen Reaktorbehälter 11 entlang des oberen Kegels 13 des Doppelkegels 4
von oben nach unten ab. Im Bereich des unteren Konus 3 des Reaktorbehälters 11 mit
dem dort hineinragenden unteren Kegel 14 des Doppelkegels 4 wird eine freibleibende
Querschnittsfläche entsprechend der Ringfläche 9 gebildet. Bei einem vorgegebenen
Flüssigkeitsdurchsatz erhöht sich folglich im verengten Bereich des Reaktorbehälters
11 die Strömungsgeschwindigkeit der Aufwärtsströmung. Im Einfüllbereich 12 und
entlang des unteren Kegels 14 des Doppelkegels 4 wird eine maximale
Strömungsgeschwindigkeit erreicht. Entlang des oberen Kegels 13 des Doppelkegels 4
nimmt die Geschwindigkeit der Aufwärtsströmung entsprechend der größer werdenden
frei bleibenden Querschnittsfläche ab.
Vorzugsweise deckt die Grundfläche des Doppelkegels 4 die Hälfte der zylindrischen
Querschnittsfläche des Reaktorbehälters 11 ab. Damit ergibt sich an dieser Stelle eine
Verdopplung der Strömungsgeschwindigkeit.
Die durch die Reinigung belasteten Trägermaterial-Teilchen sinken in den Bereich des
oberen Kegels 13 des Doppelkegels 4 und werden dort von der verstärkten
Aufwärtsströmung erfaßt. Erst bei Überschreiten eines bestimmten spezifischen
Gewichts kann das Trägermaterial ganz nach unten absinken. Folglich werden am
tiefsten Punkt des Reaktorbehälters 11 lediglich einen bestimmten Grenzwert ihres
spezifischen Gewichts überschreitende Trägermaterial-Teilchen gesammelt. Dieses
sedimentierte Trägermaterial kann von Zeit zu Zeit über die Austragsschleuse 5
ausgetragen werden. Dabei wird zunächst das obere Ventil geöffnet, so daß die
Sinkstoffe in das Zwischenvolumen sinken. Nach Schließen des oberen Ventils kann
das untere Ventil geöffnet und die abgetrennten Trägermaterial-Teilchen ausgetragen
werden. Der kontinuierliche Reinigungsbetrieb des Fließbettreaktors wird folglich durch
den Austrag der Sinkstoffe nicht unterbrochen.
Das abgetrennte Trägermaterial kann außerhalb des Reaktors geeignet gewaschen
oder gereinigt werden. Es kann dann dem Fließbettreinigungsprozeß wieder zugeführt
werden.
Die Strömungsgeschwindigkeit der Aufwärtsströmung im Reaktorbehälter 11 kann
durch die Höhenverstellmöglichkeit des Doppelkegels 4 verändert werden. Wird der
Doppelkegel 4 gegenüber der in Fig. 1 dargestellten Position in axialer Richtung des
zylindrischen Reaktorbehälters 11 nach unten verschoben, wird die zwischen unteren
Konus 3 und dem unteren Kegel 14 ausgebildete Ringfläche 9 kleiner und die
Strömungsgeschwindigkeit der Aufwärtsströmung nimmt weiter zu. Je näher der
Doppelkegel 4 mit seinem unteren Kegel 14 an den unteren Konus 3 des
Reaktorbehälters 11 gebracht wird, je kleiner wird die Ringfläche 9 und je größer wird
die Strömungsgeschwindigkeit. Abhängig von der Höhenverstellung des Doppelkegels
4 innerhalb des Reaktorbehälters 11 kann daher die Geschwindigkeit der
Aufwärtsströmung so eingestellt werden, daß erst Trägermaterial mit einem eine
bestimmte Grenze überschreitenden spezifischen Gewicht gegen diese Strömung nach
unten absinken kann.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es daher möglich, das Absinken des Trägermaterials in einem Fließbettreaktor zu
beeinflussen. Insbesondere ist es bei veränderbarer Strömungsgeschwindigkeit
möglich, vorbestimmte Belastungsgrenzen für die Trägermaterial-Teilchen
vorzuwählen. Ein unwirtschaftlich hoher Verbrauch von Trägermaterial während der
Fließbettreinigung kann vermieden werden.
Bezugszeichenliste
1 Ringleitung
2 Einlaufrohr
3 unterer Konus
4 Doppelkegel
5 Austragsschleuse
6 Abdeckhaube
7 Entlüftungsöffnung
8 untere Öffnung
9 Ringfläche
10 Trägermaterial
11 Reaktorbehälter
12 Einfüllbereich
13 oberer Kegel
14 unterer Kegel
2 Einlaufrohr
3 unterer Konus
4 Doppelkegel
5 Austragsschleuse
6 Abdeckhaube
7 Entlüftungsöffnung
8 untere Öffnung
9 Ringfläche
10 Trägermaterial
11 Reaktorbehälter
12 Einfüllbereich
13 oberer Kegel
14 unterer Kegel
Claims (10)
1. Verfahren zur Fließbettreinigung von Flüssigkeiten, bei dem die Flüssigkeit
von unten nach oben durch ein Trägermaterialfließbett geleitet wird, wobei
das Trägermaterial durch die aufwärts gerichtete Flüssigkeitsströmung im
wesentlichen in Schwebe gehalten wird und im unteren Teil des Fließbetts
die Aufwärtsströmung beschleunigt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß Trägermaterial mit einem höheren spezifischen Gewicht aus dem Fließ
bett absinkt und nicht mehr am Reinigungsprozeß teilnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Größe der Beschleunigung der Aufwärtsströmung zum Trennen nach
einem bestimmten spezifischen Gewicht des Trägermaterials eingestellt wer
den kann.
3. Vorrichtung zur Fließbettreinigung von Flüssigkeiten zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem langgestreckten, im wesentlichen
vertikal ausgerichteten Reaktorbehälter (11), der im unteren Teil einen Ein
füllbereich (12) hat und der mit Trägermaterial (10) befüllt ist, wobei eine Ein
richtung zur Verengung des Reaktorbehälterquerschnitts (4) am Einfüllbe
reich bzw. oberhalb des Einfüllbereichs (12) vorgesehen ist, um dort eine
beschleunigte Aufwärtsströmung zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb des Einfüllbereichs am tiefsten Punkt des Reaktorbehälters ein
Sammelbereich für Trägermaterial-Teilchen, die einen bestimmten Grenzwert
ihres spezifischen Gewichts überschritten haben, ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reaktorbehälter (11) an der Einrichtung zur Verengung (4) in etwa auf
die Hälfte seines Querschnitts verengt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4 mit einem zylindrischen Reaktorbehälter
(11),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Verengung des Reaktorbehälterquerschnitts als Doppel
kegel (4) ausgebildet ist, wobei die Grundflächen beider Kegel zusammenfallen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achsen des Doppelkegels (4) und des zylindrischen Reaktorbehälters
(11) zusammenfallen, so daß die einströmende Flüssigkeit über eine freibleiben
de Ringfläche (9) im Reaktorbehälter aufwärtsströmt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei der Reaktorbehälter (11) an seinem unteren
Ende einen unteren Konus (3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Doppelkegel (4) höhenverstellbar ausgebildet ist, und der Doppelkegel
(4) in den Konus (3) hineinragt, womit die Größe der frei bleibenden Ringfläche
(9) einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reaktorbehälter (11) am tiefsten Punkt, vorzugsweise im Zentrum des
unteren Konus (3), eine Austragsschleuse (5) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Doppelkegel (4) an der nach unten zeigenden Kegelspitze eine untere
Öffnung (8) und an der nach oben zeigenden Kegelspitze eine Entlüftungsöff
nung (7) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlüftungsöffnung (7) am Doppelkegel (4) eine Abdeckhaube (6) auf
weist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995102615 DE19502615C2 (de) | 1995-01-27 | 1995-01-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Fließbettreinigung von Flüssigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995102615 DE19502615C2 (de) | 1995-01-27 | 1995-01-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Fließbettreinigung von Flüssigkeiten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19502615A1 DE19502615A1 (de) | 1996-08-01 |
DE19502615C2 true DE19502615C2 (de) | 1996-12-05 |
Family
ID=7752495
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995102615 Expired - Fee Related DE19502615C2 (de) | 1995-01-27 | 1995-01-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Fließbettreinigung von Flüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19502615C2 (de) |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT363871B (de) * | 1979-07-03 | 1981-09-10 | Von Der Emde Wilhelm Ing Dr | Klaeranlage zur biologischen reinigung von abwasser |
DD255153A1 (de) * | 1986-12-22 | 1988-03-23 | Leipzig Chemieanlagen | Verfahren zur biologischen reinigung nitrat- und schwermetallhaltiger abwaesser |
DE3819965C2 (de) * | 1988-06-11 | 1994-08-04 | Lias Franken Leichtbau Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur anaeroben Fließbett-Reinigung von Abwasser |
DE4122804C2 (de) * | 1991-05-08 | 1996-07-11 | Betonwerk Bad Lausick Gmbh & C | Kläranlage |
-
1995
- 1995-01-27 DE DE1995102615 patent/DE19502615C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19502615A1 (de) | 1996-08-01 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP1943005B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum eindicken von in abwasser mitgeführtem schlamm | |
DE69534021T2 (de) | Auffangbehälter | |
EP0493727B1 (de) | Reaktor und Verfahren zur kontinuierlichen mechanischen und anaerob biologischen Reinigung feststoffhaltigen Abwassers | |
DE746910C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von schweren Verunreinigungen aus einer Aufschwemmung, insbesondere von Zellstoff, Papierstoff u. dgl. | |
DE1642432C3 (de) | Klär- und Filteranlage | |
DE19811090A1 (de) | Zyklonabscheider | |
EP2041035B1 (de) | Reaktor mit zulaufverteilsystem zur anaeroben abwasserreinigung | |
WO1992022506A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur klärung von abwasser | |
DE19502615C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Fließbettreinigung von Flüssigkeiten | |
DE3819965C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur anaeroben Fließbett-Reinigung von Abwasser | |
DE102006032489B4 (de) | Reaktor mit Zulaufverteilsystem zur anaeroben Abwasserreinigung | |
EP1657222B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur biologischen Behandlung einer Suspension in einem Bioreaktor | |
EP1137469B1 (de) | Vorrichtung zum abscheiden von schmutzwasser | |
DE933261C (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Konzentrieren oder Klassieren von in einer Fluessigkeit suspendierten Partikeln | |
DE2104861B2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Filtration von Flüssigkeiten | |
DE19521741C2 (de) | Durchlaufabscheider mit zwei Stufen zum Abtrennen von Feststoffteilchen aus einer strömenden Flüssigkeit | |
EP1434740B1 (de) | Vorrichtung zur biologischen abwasseraufbereitung | |
DE4410969C1 (de) | Vorrichtung zum Trennen von leichtlöslichen Stoffen, Schwebestoffen und schwerlöslichen Stoffen aus einem Feststoff- oder Flüssigkeit-Feststoffgemisch | |
EP1441829B1 (de) | Vorrichtung und verfahren zur reinigung von abwasser | |
DE19929568A1 (de) | Verfahren zur Wasseraufbereitung und Abwasserreinigung unter Verwendung eines Schwebefilterbettes | |
DE2425344C2 (de) | Verfahren und vorrichtung zum trennen von partikeln aus fluessigkeiten mit unterschiedlichen waermegraden | |
DE19959820B4 (de) | Vorrichtung zum Austragen von schwimmfähigem und verwirbelbarem Trägermaterial für Mikroorganismen in biologischen Reinigungsanlagen | |
DE102009020595A1 (de) | Vorrichtung zum Reinigen von Flüssigkeiten von suspendierten Partikeln und anderen Verunreinigungen | |
DE69107085T2 (de) | Vorrichtung für die abwasserreinigung. | |
EP3292900A1 (de) | Vorrichtung zum trennen von festen partikeln aus einem flüssigen medium |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8381 | Inventor (new situation) |
Free format text: JOERDENING, ., DR., 38173 ERKERODE, DE MANSKY, HORST, 38124 BRAUNSCHWEIG, DE PELLEGRINI, ALBERT, DR., 38112 BRAUNSCHWEIG, DE BURKHARDT, CLAUS, DR., 67551 WORMS, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |