DE19501682C1 - Vorrichtung zum Messen des intracranialen Druckes - Google Patents
Vorrichtung zum Messen des intracranialen DruckesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen des
Druckes in verschiedenen Körperhohlräumen. Insbesondere betrifft die
Erfindung eine Vorrichtung zum Messen des intracranialen Druckes, das
heißt, des Druckes im Inneren des Schädels bei verschiedenen intra
cranialen Komplikationen.
Aus der Deutschen Auslegeschrift 1 262 503 ist ein Druckrezeptor
für intrakorporale Druckmessungen, insbesondere für intrakardiale
oder intravasale Blutdruckmessungen bekannt. Der bekannte Druck
rezeptor besteht aus einer an ihrem distalen Ende durch eine Membran
abgeschlossene Sonde und einer innerhalb der Sonde hinter der Membran
angeordneten flüssigkeitsgefüllten Kammer. In dieser Kammer sind zwei
längliche Elektroden im Abstand zueinander und parallel zur Längsrichtung
der Sonde angeordnet. Zwischen den beiden Elektroden befindet sich
ein ab geschlossenes dünnwandiges Rohr, das sich unter dem Einfluß der
Druckänderungen, die aus den durch die Bewegung der richtkraftlosen
Membran hervorgerufenen Volumenänderungen der Flüssigkeitskammer
resultieren, elastisch verformt. Die Flüssigkeit innerhalb der Kammer
ist eine elektrisch nicht leitende Flüssigkeit mit guten dielektrischen
Eigenschaften. Das dünnwandige Rohr weist eine elektrisch leitende Außen
schicht und insbesondere einen elliptischen Querschnitt auf. Bei einer
Verformung des dünnwandigen Rohres erfolgt eine Änderung des Ohm′schen
Widerstandes des Strompfades von einer Elektrode über eine erste Flüssig
keitsschicht über die Rohr-Außenschicht und eine zweite Flüssigkeits
schicht zur anderen Elektrode. Wird an beide Elektroden eine Wechsel
spannung angelegt, so läßt sich diese Widerstandsänderung an einer Meß- und
Anzeigevorrichtung darstellen.
Eine bekannte Vorrichtung zum Messen des intracranialen Druckes um
faßt einen Ballon aus elastischem Material, ein Rohr und ein Druckmeß
gerät, das mit einem Drucksensor ausgerüstet ist. Der Drucksensor ist
ein bekannter Druckwandler, der mit einer Membran ausgerüstet ist und
elektrische Signale entsprechend der mechanischen Beanspruchung der
Membran erzeugt. Das Rohr ist typischerweise ein biegsamer Katheter,
welcher den Ballon mit einem Hohlraum verbindet, der teilweise von der
Membran begrenzt ist. Die bekannte Vorrichtung weist weiterhin eine
elektronische Kalibriereinrichtung auf sowie eine Einrichtung, um wahl
weise Luft in den Ballonhohlraum einzupumpen oder aus dem Ballonhohl
raum abzugeben. Die Meß- und Anzeigeeinrichtung zusammen
mit der elektronischen Kalibriereinrichtung und der Ein
richtung zur Einführung von Luft in den Ballonhohlraum
und Entlastung des Ballonhohlraumes, erfordert notwendi
gerweise ein gewisses Volumen. Daher kann diese Meß- und
Anzeigeeinrichtung nicht so nahe am Patienten angeordnet
werden, wie das wünschenswert wäre. Deshalb muß der im
Schädel des Patienten angeordnete Ballon über einen Kathe
der ausreichender Länge mit dem Druckwandler in der Meß- und
Anzeigeeinrichtung verbunden werden. Typischerweise
haben der Katheder und der Hohlraum des Druckwandlers zu
sammengenommen ein Volumen von etwa 20 bis 30 cm³. Ande
rerseits kann das Volumen des Ballons aus elastischem
Material nicht beliebig groß gewählt werden, da anderen
falls ein Druck auf das Gehirngewebe ausgeübt werden
würde. Bei einer Änderung des intracranialen Druckes
gerät daher das Ballonvolumen häufig außerhalb seines
Arbeitsbereiches; entweder entweicht so viel Gas aus dem
Ballon, und der Ballon wird so weit zusammengedrückt,
daß die elastischen Eigenschaften des Ballonmaterials
nicht länger gewährleistet sind und somit Meßfehler auf
treten; oder es besteht die Gefahr, daß der Ballon übermäßig
ausgeweitet wird, mit der gleichen Konsequenz. Bei Anwendung
der bekannten Vorrichtung ist es daher notwendig, die Mes
sung periodisch zu unterbrechen und die Meßvorrichtung zu
kalibrieren, wozu Luft in den Innenraum des Ballons einge
pumpt oder aus diesem Innenraum freigegeben werden muß.
Da von vornherein nicht bekannt ist, in welchem Umfang sich
der intracraniale Druck ändert, muß eine solche Kalibrie
rung recht häufig durchgeführt werden. Zur periodischen
Kalibrierung ist eine aufwendige elektronische Einrich
tung erforderlich, welche die Kosten der bekannten Vor
richtung nicht unerheblich erhöht. Weiterhin bringt das
häufige Einführen/Ablassen von Luft in/aus dem Innenraum
des Ballons die Gefahr mit sich, daß die Position des
Ballons im Schädel verändert wird.
Insgesamt wäre es wünschenswert, eine Vorrichtung dieser
Art bereitzustellen, die preiswerter ist, und welche die
Messung des intracranialen Druckes mit größerer Genauig
keit und Zuverlässigkeit ermöglicht.
Das technische Problem der vorliegenden Erfindung besteht
darin, eine einfache und preiswerte Vorrichtung zur Messung
des intracranialen Druckes bereitzustellen, welche die Mes
sung des intracranialen Druckes mit größerer Genauigkeit und
Zuverlässigkeit ermöglicht, als die bekannte Vorrichtung.
Zur Lösung dieses technischen Problems wird mit der vor
liegenden Erfindung eine Vorrichtung zur Messung des intra
cranialen Druckes vorgeschlagen, die aufweist:
- - einen Ballon aus elastischem Material,
- - ein Rohr,
- - eine Meß- und Anzeigeeinrichtung,
- - zusätzlich einen starren Hohlkörper aus einem harten Material, der über das Rohr in einer Strömungs verbindung mit dem Ballon steht,
- - zwei längliche Elektroden, die einander gegen überliegend an der Innenwand des Rohres ange bracht sind und sich über einen Teil der Rohr länge erstrecken, wobei jede Elektrode über je einen isolierten Leiter mit der Meß- und Anzeigeeinrichtung verknüpft ist, und
- - der Ballon und ein Teil des Rohres vollständig mit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit ge füllt sind.
Zur Messung des intracranialen Druckes wird der mit der
elektrisch leitenden Flüssigkeit gefüllte Ballon an dem
gewünschten Ort im Schädel angebracht. Die Flüssigkeit
füllt den Ballon vollständig aus und bildet eine Flüssig
keitssäule innerhalb des Rohres. Der am anderen Rohrende
angebrachte Hohlkörper aus einem harten Material ist mit
Gas, insbesondere Luft gefüllt und wirkt als Druckaus
gleichsgefäß, wenn sich die Flüssigkeitssäule verstellt. Das
Gas im starren Hohlkörper steht vorzugsweise unter dem Umge
bungsdruck (Atmosphärendruck). Die Flüssigkeit im Inneren
des Ballons nimmt den intracranialen Druck an. Entsprechend
der Änderung des intracranialen Druckes wird der Ballon
aufgeweitet oder zusammengedrückt. Entsprechend der Änderung
des im Ballon herrschenden Druckes wandert die Flüssigkeits
säule innerhalb des Rohres hin und her. Bei dieser Wanderung
bedeckt die Flüssigkeitssäule einen größeren oder kleineren
Abschnitt der sich gegenüberstehenden Elektroden. Hierdurch
ändert sich der elektrische Widerstand der Elektrodenan
ordnung; diese Widerstandsänderung bildet ein Maß für den
intracranialen Druck und wird in der Meß- und Anzeigeein
richtung ausgewertet und angezeigt.
Diese erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine zuver
lässige und genaue Messung des intracranialen Druckes über
den gesamten Bereich der zu erwartenden Druckänderungen,
ohne daß eine erneute Kalibrierung der Meßeinrichtung er
forderlich ist und ohne die Notwendigkeit, Luft in den Bal
lonhohlraum einzuführen oder daraus freizugeben. Die erfin
dungsgemäße Vorrichtung benötigt daher nicht die aufwendige
elektronische Kalibriereinrichtung der bekannten Vorrich
tung.
Die innerhalb des Rohres angeordneten Elektroden sind an
eine Stromquelle angeschlossen. Die Messung des von der
Länge der Flüssigkeitssäule zwischen diesen Elektroden ab
hängigen elektrischen Widerstandes kann mit bekannten Ein
richtungen, beispielsweise einem Ampere-Meter ohne weiteres
durchgeführt werden und bildet ein genaues und reproduzier
bares Maß für den intracranialen Druck. Der Ort der Messung
befindet sich innerhalb oder unmittelbar benachbart zu dem
Ballon. Es kann eine genaue und zuverlässige Messung des
intracranialen Druckes erzielt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin
dung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Der Hohlkörper aus hartem Material bildet unter den gewähl
ten Bedingungen einen starren Hohlraum, dessen Volumen sich
nicht ändert. Innerhalb des starren Hohlkörpers befindet
sich ein Gas, das unter einem vorgegebenen Druck gehalten
wird, vorzugsweise Luft unter Atmosphärendruck. Es wird ein
Hohlkörpervolumen benötigt, das die Verstellung der Flüssig
keitssäule innerhalb des Rohres ohne Aufbau eines unzuläs
sigen Gegendruckes zuläßt. Hierfür ist nur ein geringes
Hohlkörpervolumen erforderlich. Vorzugsweise kann der starre
Hohlkörper ein Innenvolumen von etwa 0,3 bis 0,4 ml aufwei
sen. Daher wird der Hohlkörper vorzugsweise innerhalb des
Ballons angeordnet. Es wird eine kleine, vollständig inner
halb des Ballons untergebrachte Sensoranordnung erhalten.
Die Handhabung und Anordnung des Ballons innerhalb des
Schädels wird erleichtert.
Das Meßprinzip beruht auf einer Verstellung einer Flüssig
keitssäule innerhalb der Rohrlänge. Unter Beachtung der
Oberflächenspannungen zwischen der Flüssigkeit und dem Rohr-
und Elektroden-Material wird ein Rohrquerschnitt vorgesehen,
welcher die Flüssigkeitssäule sicher und stabil zu halten
vermag. Gut bewährt hat sich beispielsweise ein Rohrdurch
messer kleiner 2 mm, insbesondere ein Rohrdurchmesser von
etwa 1 mm und eine Rohrlänge von etwa 30 mm.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das
Rohr teilweise innerhalb des Hohlkörpers aus hartem Mate
rial und teilweise innerhalb des Ballons untergebracht sein.
Diese Anordnung vermindert die Abmessungen der Vorrichtung
und verhindert, daß die Rohrenden unbeabsichtigt von der
Ballonwand verschlossen werden. Auch diese Ausgestaltung er
leichtert die Handhabung und Anordnung des Ballons innerhalb
des Schädels.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die
elektrisch leitende Flüssigkeit eine Lösung eines Salzes in
Wasser sein, vorzugsweise eine Kochsalzlösung und besonders
bevorzugt eine isotonische bzw. physiologische Kochsalzlö
sung. In diesem Falle ist auch bei einer Beschädigung des
Ballons eine Schädigung des umgebenden Gewebes durch die
austretende Lösung ausgeschlossen. Das Füllen des Ballons
mit einer Flüssigkeit ermöglicht das der Erfindung zugrunde
liegende Meßprinzip und beseitigt irgendwelche negativen
Wirkungen, welche durch eine Diffusion von Luft oder ande
rem Gas durch die Ballonwände hindurch auftreten könnten,
hierbei insbesondere die Genauigkeit der Meßergebnisse
beeinträchtigen könnten.
Der Ballon ist vollständig mit dieser Flüssigkeit gefüllt.
Es ist nicht erforderlich, daß diese Flüssigkeit unter einen
solchen Innendruck steht, daß die Ballonwand gespannt wird.
Vorzugsweise weist der einsatzbereite Ballon ein Volumen
kleiner 1 ml, insbesondere ein Volumen von etwa 0,4 bis
0,6 ml auf.
Die Meß- und Anzeigeeinrichtung ist vorzugsweise mit einer
Gleichstromquelle und mit einem Ampere-Meter ausgerüstet.
Eine solche Ausführungsform senkt die Kosten und die Abmes
sungen der Meß- und Anzeigeeinrichtung.
Nachstehend wird die Erfindung mehr im einzelnen anhand
einer bevorzugten Ausführungsform und mit Bezugnahme auf die
Zeichnungen erläutert; die letzteren zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung mit Ballon, Leiterverbin
dungen und Meß- und Anzeigeeinrichtung;
Fig. 2 die Darstellung eines Schnittes längs der
Schnittlinie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 die Darstellung eines Schnittes längs der
Schnittlinie III-III in Fig. 2; und
Fig. 4 die Darstellung eines Schnittes durch das Rohr
mit den beiden einander gegenüber angeordneten
Elektroden.
Zu den wesentlichen Bestandteilen der erfindungsgemäßen Vor
richtung zum Messen des intracranialen Druckes gehören ein
Ballon 1 aus elastischem Material, ein Rohr 2, ein starrer
Hohlkörper 4 aus einem harten Material und eine Meß- und
Anzeigeanrichtung 3. Das Rohr 2 verbindet den Ballon 1 mit
dem starren Hohlkörper 4. Zwei Elektroden 5 und 6 sind ein
ander gegenüberliegend an der Innenwand des Rohres 2 ange
bracht und erstrecken sich über einen wesentlichen Abschnitt
der Rohrlänge. Jede Elektrode 5 und 6 ist an je einem elek
trisch isolierten Leiter 7 und 8 angeschlossen, der zur
Meß- und Anzeigeeinrichtung 3 führt. Der gesamte Hohlraum
des Ballons 1 und ein Teil des Volumens des Rohres 2 ist mit
einer elektrisch leitenden Flüssigkeit 9 gefüllt. Das Rohr 2
weist einen solchen Innendurchmesser auf, daß die innerhalb
des Rohres 2 befindliche Flüssigkeit eine stabile Flüssig
keitssäule bildet.
Der starre Hohlkörper 4 ist innerhalb des Ballons 1 ange
ordnet. Das Rohr 2 ist teilweise innerhalb des starren Hohl
körpers 4 angeordnet; der restliche Teil des Rohres befindet
sich innerhalb des Ballons 1. Die elektrisch leitende Flüs
sigkeit ist eine 0,9-prozentige NaCl-Lösung oder irgendeine
sonstige isotonische Salzlösung ohne den Zusatz irgendwel
cher organischer und/oder hochmolekularer Verbindungen. Der
Innenraum des Ballons 1 ist vollständig mit der Flüssigkeit
gefüllt, jedoch ist nur ein solches Flüssigkeitsvolumen vor
gesehen, daß die Ballonwände nicht gespannt werden; vielmehr
ist die Ballonhülle leicht nach innen gedrückt, wie insbe
sondere aus Fig. 2 ersichtlich.
Die Meß- und Anzeigeeinrichtung 3 enthält eine Gleichstrom
quelle 10 und ein Ampere-Meter 11.
Die Elektroden 5 und 6 erstrecken sich über einen wesentli
chen Teil der Länge des Rohres 2. Die Elektroden 5 und 6 er
reichen das Rohrende, das sich innerhalb des starren Hohl
körpers 4 befindet. Hier ist an jede Elektrode 5 und 6 je
ein elektrisch isolierter Leiter 7 und 8 angelötet. Da bei
den zu erwartenden Drücken die Flüssigkeitssäule niemals
dieses Rohrende erreichen wird, ist eine Beeinträchtigung
der Lötstellen durch die Salzlösung ausgeschlossen. Weiter
hin enden die Elektroden 5 und 6 vor dem anderen Rohrende,
das sich innerhalb des Ballons befindet. Typischerweise be
trägt hier der Abstand zwischen dem Ende der Elektroden 5
und 6 und diesem Rohrende etwa 3 bis 7 Rohrdurchmesser.
Diese Anordnung erhöht die Linearität zwischen der Anzeige
am Ampere-Meter und dem tatsächlich im Inneren des Ballons
herrschenden Druck, weil Endeffekte der Elektroden sich
nicht signifikant auswirken können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Messung des intracrani
alen Druckes kann in der nachstehend angegebenen Weise ein
gesetzt und angewandt werden.
Der Ballon 1 wird innerhalb des Schädels an der gewünschten
Meßstelle angeordnet. Die isolierten Leiter 7 und 8 werden
aus dem Schädel herausgeführt und an die Meß- und Anzeige
einrichtung 3 angeschlossen. Der im Schädel herrschende
Druck, das heißt der intracraniale Druck, wird ohne irgend
welche Störung und Verfälschung auf die im Inneren des Bal
lons 1 befindliche Flüssigkeit 9 übertragen, da die Ballon
wände nicht gespannt sind, vielmehr absolut passiv sind.
Der gleiche Druck wird innerhalb des starren Hohlkörpers 4
eingestellt. Anfänglich herrscht in dem starren Hohlkörper
der Atmosphärendruck. Sofern der intracraniale Druck größer
ist, als der atmosphärische Druck, dann wird das Luftvolumen
innerhalb des starren Hohlkörpers 4 etwas vermindert in
Übereinstimmung mit dem Boyle-Mariott′schen Gesetz. Die im
Rohr 2 befindliche Flüssigkeitssäule 9 wandert in Richtung
auf das Rohrende zu, das sich innerhalb des starren Hohl
körpers 4 befindet. Der Bereich der Elektroden 5 und 6, der
von der Flüssigkeit 9 benetzt wird, nimmt zu; entsprechend
nimmt der elektrische Widerstand zwischen den Elektroden 5
und 6 ab. Der über die Elektroden 5 und 6 und die zwischen
diesen befindliche Flüssigkeitsschicht fließende Strom nimmt
entsprechend dem Ohm′schen Gesetz zu, was an dem Ampere-
Meter 11 abgelesen werden kann. Sofern der intracraniale
Druck dagegen kleiner ist, als der Atmosphärendruck, dann
verschiebt sich die innerhalb des Rohres 2 befindliche Flüs
sigkeitssäule von dem Rohrende weg, das sich innerhalb des
starren Hohlkörpers 4 befindet. Der von der Flüssigkeit be
netzte Bereich der Elektroden 5 und 6 nimmt ab; der elektri
sche Widerstand zwischen den Elektroden 5 und 6 steigt an;
am Ampere-Meter 11 wird ein geringerer Strom abgelesen.
Je größer die Länge des Rohres 2 ist, umso größer ist der
Bereich der Stromänderung, und umso größer ist die Empfind
lichkeit der Vorrichtung. Der Durchmesser des Rohres 2 be
stimmt auch die Frequenzeigenschaften der Vorrichtung. Je
größer der Durchmesser des Rohres 2 ist, desto größer ist
der Bandpaß der Vorrichtung; das heißt, desto größer ist
die Genauigkeit der Messung der hochfrequenten Druck
schwingungen oder -schwankungen. Jedoch wird in der klini
schen Praxis häufig eine hohe Übertragungsfrequenz nicht
gefordert; vielmehr ist es häufig wünschenswert, die Druck
signale zu glätten. In dieser Hinsicht werden optimale Er
gebnisse dann erzielt, wenn der Innendurchmesser des Rohres
2 etwa 1 mm beträgt und wenn die Rohrlänge etwa 30 mm be
trägt. Mit Hilfe der nachstehenden Formel kann für diesen
Fall das notwendige Volumen des starren Hohlkörpers abge
schätzt werden.
(Po + ΔP) VR = Po (VR + VT),
wobei die einzelnen Bezeichnungen nachstehende Bedeutung
haben:
Po = der minimale intracraniale Druck;
ΔP = der mögliche Bereich der Änderungen des intra cranialen Druckes;
VR = Volumen des starren Hohlkörpers; und
VT = Volumen des Rohres.
Po = der minimale intracraniale Druck;
ΔP = der mögliche Bereich der Änderungen des intra cranialen Druckes;
VR = Volumen des starren Hohlkörpers; und
VT = Volumen des Rohres.
Obige Formel kann zu nachstehendem Ausdruck vereinfacht
werden:
VR Po VT/ΔP.
Für ein Rohr mit kreisförmigem Querschnitt und einem Durch
messer von 1 mm und einer Länge von 30 mm errechnet sich ein
Rohrvolumen VT von 23,5 mm³. Angenommen ΔP beträgt 7300 Pa
(55 mm Hg) und Po beträgt 10⁵ Pa (750 mm Hg), so errechnet
sich aus obigem Ausdruck VR = 352,5 mm³ = 0,35 ml. Das
Volumen der Flüssigkeit im Ballon soll größer sein, als das
Rohrvolumen VT. Zusätzlich soll der harte Hohlkörper inner
halb des Ballons untergebracht werden. Für klinische An
wendungen ist daher ein Ballon mit einem Volumen von etwa
0,4 bis 0,6 ml ausreichend.
Im Vergleich zu der eingangs beschriebenen, bekannten Meß
vorrichtung gewährleistet die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine größere Genauigkeit und Zuverlässigkeit bei der Messung
des intracranialen Druckes, da solche Meßfehler wegfallen,
die auf einer übermäßigen Ausweitung oder einem übermäßigen
Zusammendrücken des Ballons beruhen. Weiterhin kann mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung eine kontinuierliche Messung
durchgeführt werden, da die erfindungsgemäße Vorrichtung die
häufigen Kalibrierungen nicht erfordert, die für die be
kannte Vorrichtung nötig sind. Weiterhin benötigt die er
findungsgemäße Vorrichtung kein aufwendiges elektronisches
Kalibrierungssystem, so daß die erfindungsgemäße Vorrich
tung erheblich kostengünstiger bereitgestellt werden kann.
Claims (15)
1. Vorrichtung zum Messen des intracranialen Druckes,
mit
- - einem Ballon (1) aus elastischem Material,
- - einem Rohr (2),
- - einer Meß- und Anzeigeeinrichtung (3), dadurch gekennzeichnet, daß
- - zusätzlich ein starrer Hohlkörper (4) aus einem harten Material vorhanden ist, der über das Rohr (2) in einer Strömungsverbin dung mit dem Ballon (1) steht;
- - zwei längliche Elektroden (5, 6) an der Innenwand des Rohres (2) angebracht sind, die einander gegenüber angeordnet sind und die sich über einen erheblichen Teil der Rohrlänge erstrecken, wobei jede Elektrode (5, 6) über je einen isolierten Leiter (7, 8) mit der Meß- und Anzeigeeinrichtung (3) verknüpft ist; und
- - der Ballon (1) und ein Teil des Rohres (2) vollständig mit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit (9) gefüllt sind; wobei eine Änderung des intracranialen Druckes eine Änderung des Volumens des Ballons (1) und damit eine Änderung der Länge der Flüssigkeitssäule (9) zwischen den Elektroden (5, 6) in dem Rohr (2) hervorruft, womit eine Änderung des Stromes einhergeht, der von der einen Elektrode (5) über die Flüssigkeitssäule (9) zur anderen Elektrode (6) fließt,
was an der Meß- und Anzeigeeinrichtung (3) als ein Maß des intra
cranialen Druckes und dessen Änderung darstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der starre Hohlkörper (4) innerhalb des Ballons (1)
untergebracht ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohr (2) innerhalb des Ballons (1) untergebracht ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohr (2) teilweise innerhalb des starren Hohlkörpers
(4) und teilweise innerhalb des Ballons (1) untergebracht
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohr (2) einen solchen Innendurchmesser aufweist, daß
das Rohr eine Säule der Flüssigkeit (9) stabil zu halten
vermag.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohr (2) einen Innendurchmesser kleiner 2 mm auf
weist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohr (2) einen Innendurchmesser von etwa 1 mm und
eine Länge von etwa 30 mm aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der starre Hohlkörper (4) mit Luft von Atmosphärendruck
gefüllt ist und ein solches Innenvolumen aufweist, daß
der starre Hohlkörper (4) als Druckausgleichsgefäß für
die sich innerhalb des Rohres (2) verstellende Flüssig
keitssäule dienen kann.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der starre Hohlkörper (4) ein Innenvolumen von etwa 0,3
bis 0,4 ml aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der einsatzbereite Ballon (1) ein Volumen kleiner 1 ml
aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der einsatzbereite Ballon (1) ein Volumen von etwa
0,4 bis 0,6 ml aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrisch leitende Flüssigkeit (9) eine Lösung
eines Salzes in Wasser ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrisch leitende Flüssigkeit (9) eine isotonische
Kochsalzlösung ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Meß- und Anzeigeeinrichtung (3) eine Gleichstrom
quelle (10) und ein Ampere-Meter (11) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995101682 DE19501682C1 (de) | 1995-01-20 | 1995-01-20 | Vorrichtung zum Messen des intracranialen Druckes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995101682 DE19501682C1 (de) | 1995-01-20 | 1995-01-20 | Vorrichtung zum Messen des intracranialen Druckes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19501682C1 true DE19501682C1 (de) | 1996-02-08 |
Family
ID=7751946
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995101682 Expired - Fee Related DE19501682C1 (de) | 1995-01-20 | 1995-01-20 | Vorrichtung zum Messen des intracranialen Druckes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19501682C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002005710A3 (en) * | 2000-07-18 | 2002-08-15 | Innerspace Medical Inc | Gas column pressure monitoring catheters |
CN106264515A (zh) * | 2016-07-23 | 2017-01-04 | 北京市神经外科研究所 | 一种颅内压探头 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1262503B (de) * | 1963-04-29 | 1968-03-07 | Dr Med Harry Schaeffer | Druckrezeptor fuer intrakorporale Druckmessungen, insbesondere fuer intrakardiale oder intravasale Blutdruckmessungen |
-
1995
- 1995-01-20 DE DE1995101682 patent/DE19501682C1/de not_active Expired - Fee Related
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