DE19500266C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Trennung einer spezifisch leichteren Phase von einer spezifisch schwereren flüssigen Phase - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Trennung einer spezifisch leichteren Phase von einer spezifisch schwereren flüssigen PhaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Trennung einer spezifisch leichteren Phase von einer
spezifisch schwereren flüssigen Phase. Als
Ausgangsmaterial, bei dem eine Phasentrennung erfolgt,
ist im Sinne der Erfindung eine einphasige Flüssigkeit
oder Schmelze, bei denen sich durch Zugabe von Reagenzien
zwei Phasen bilden, sowie eine flüssig-flüssig- oder eine
fest-flüssig-Suspension zu verstehen.
Ausgangsmaterial wie z. B. Werkblei und anderes
verunreinigtes Blei wie Altblei und Bleilegierungen
enthalten als Verunreinigungen Begleitmetalle, die zur
Erzeugung von reinem Blei entfernt werden müssen.
Verunreinigungen, die abgetrennt werden können wie z. B.
Sb, As, Sn, Tl, Zn, Ca und Mg werden durch Einleiten von
Reagenzien in eine im Blei wenig lösliche spezifisch
leichtere Phase wie z. B. die Oxidphase überführt, die
sich auf der Oberfläche der spezifisch schwereren
flüssigen Phase wie z. B. Blei sammelt und von dieser
Phase abgezogen wird. Die spezifisch leichtere Phase kann
in flüssigem oder festem Zustand anfallen.
Der Abzug einer Oxidphase kann manuell durch Abschöpfen
mittels Lochkellen oder Abziehen auf einer schrägen Rampe
erfolgen, wie in der DE-PS 33 03 810 beschrieben.
In der DE-PS 30 16 160 wird ein Abzug mittels eines
Schneckenförderers beschrieben.
Aus der CA-PS 10 11 108 ist es bekannt, eine feinkörnige
Oxidphase aufzulockern und dabei gleichzeitig pneumatisch
abzusaugen.
Diese Verfahren haben den Nachteil, daß die abgezogene
spezifisch leichtere Phase einen relativ hohen Anteil an
spezifisch schwererer Phase, nämlich Blei, aufweist.
Aus der DE-PS 38 31 898 ist ein Verfahren zur Entfernung
von As, Sn und Sb bekannt, bei dem in einem mit Werkblei
gefüllten Schmelzkessel ein offenes Rohr angeordnet ist,
dessen oberes Ende über der Oberfläche des Bleibades
liegt und das ein kleines Volumen, bezogen auf das
Bleibad, aufweist. In das obere Ende des Rohres wird aus
dem Bleibad Blei in turbulentem Strom gepumpt und
gleichzeitig technischer Sauerstoff eingeleitet. Um
dieses Rohr herum ist ein zweites größeres Rohr
angeordnet, in welches das mit Sauerstoff innig
vermischte Blei aus dem unteren Ende des kleinen Rohres
fließt. Das größere Rohr dient als Beruhigungsraum, in
dem die erzeugte Oxidphase vom Blei abgetrennt wird und
zur Oberfläche aufschwimmt. Das abgetrennte Blei fließt
unten aus dem größeren Rohr in das Bleibad zurück. Die
aufgeschwommene Oxidphase fließt oben aus dem größeren
Rohr über eine Rinne ab. Bei diesem Verfahren erfolgt die
Reaktion des Sauerstoffs nur in einem sehr kleinen
Volumen des Werkbleis, und es wird kein thermodynamisches
Gleichgewicht im ganzen Werkblei des Schmelzkessels
erzielt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst
weitgehende Trennung einer spezifisch leichteren Phase
von einer spezifisch schwereren flüssigen Phase in
wirtschaftlich und technisch einfacher Weise zu
ermöglichen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein
Verfahren zur Trennung einer spezifisch leichteren Phase
von einer spezifisch schwereren flüssigen Phase, wobei
eine Suspension in einem Reaktionsgefäß gerührt wird,
Suspension in das untere Ende eines unten und oben
offenen Rohrs eintritt, das obere Ende des Rohrs über der
Oberfläche der Suspension liegt, die Phasen sich im Rohr
trennen. Die spezifisch leichtere Phase aus dem oberen
Ende des Rohrs entfernt wird, die spezifisch schwerere
flüssige Phase durch das untere Ende des Rohr in die
Suspension zurückfließt und spezifisch schwerere flüssige
Phase aus dem Reaktionsgefäß abgezogen wird.
Das in die Suspension eingetauchte Rohr kann einen
beliebigen Querschnitt wie z. B. rund, viereckig,
vieleckig, oval usw. aufweisen. Das Rohr wird
vorzugsweise vertikal in der Suspension angeordnet. Es
kann aber auch geneigt oder geknickt angeordnet werden.
Das untere Ende des Rohres wird mindestens so tief in der
Suspension angeordnet, daß sich unter der im Rohr
aufgeschwommenen spezifisch leichteren Phase eine
strömungsmechanisch beruhigte Entmischungszone bilden
kann, in der sich die spezifisch schwerere flüssige Phase
und die spezifisch leichtere Phase entmischen. Das Rohr
wird vorzugsweise am Rande des Gefäßes und herausnehmbar
angeordnet. Vorzugsweise wird das untere Ende des Rohres
mit erweitertem Querschnitt ausgebildet. Das Volumen des
Rohres ist im Vergleich zum Volumen des Gefäßes sehr
gering und liegt im allgemeinen unter 2%. Bei der
innigen Durchmischung der Suspension gelangt die
spezifisch leichtere Phase unter das Niveau der
Unterkante des Rohres. Spezifisch leichtere Phase, die
oberhalb dieses Niveaus aufschwimmt, wird somit wieder in
die Schmelze eingezogen. Die Mischung der Suspension
erfolgt vorzugsweise durch einen in die Suspension
eingetauchten mechanischen Rührer. Das Verfahren kann
kontinuierlich, halbkontinuierlich oder diskontinuierlich
durchgeführt werden. Das Gefäß kann von außen gekühlt
werden, z. B. durch Blasen von Luft auf den Außenmantel.
Dadurch kann der Durchsatz erhöht werden.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß das Rohr am Rande des Gefäßes angeordnet ist
und die Suspension mit einem im Bereich der Mitte des
Gefäßes angeordneten Rührer innig vermischt wird. Durch
die Anordnung des Rührers in der Mitte des Gefäßes wird
eine charakteristische optimale Strömung in der
Suspension erzielt, wobei die Suspension in der Mitte des
Kessels zum Rührer trichterförmig herabgezogen wird, zum
Boden strömt und im Bereich der Wand nach oben strömt.
Weiterhin führt die Suspension eine Drehbewegung im Gefäß
um den Rührer herum aus, die sich nach der Drehbewegung
des Rührers richtet. Durch die Anordnung des Rohres am
Rande des Gefäßes liegt die untere Öffnung des Rohres in
der aufwärts gerichteten Strömung der Suspension.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß mindestens ein Reagenz in die Suspension von
dem Rohr räumlich getrennt im abwärts gerichteten Teil
der durch das Rühren erzeugten Strömung eingeleitet wird.
Durch die Zugabe der Reagenzien kann bei einer
vorhandenen Suspension eine beschleunigte Phasentrennung
erfolgen oder durch Reaktion der Reagenzien der Anteil
der spezifisch leichteren Phase erhöht werden. Bei einem
einphasigen Ausgangsmaterial wird durch die Reaktion des
Ausgangsmaterials mit den Reagenzien die spezifisch
leichtere Phase erzeugt. Durch die Einleitung von
mindestens einem Reagenz wie z. B. einem
sauerstoffhaltigen Gas im abwärts gerichteten Teil der
Strömung wird der Sauerstoffgehalt der Gase weitgehend
für die Oxidation ausgenutzt, weil die Verweilzeit des
Sauerstoffs in der Suspension länger ist. Vorzugsweise
erfolgt die Einleitung so, daß die Reagenzien wie z. B.
sauerstoffhaltiges Gas möglichst keinen Einfluß auf die
Beruhigungszone im Rohr ausüben. Dies geschieht dadurch,
daß die Reagenzien an einer Stelle in die Suspension
eingeleitet werden, die in Drehrichtung der Strömung der
Suspension soweit vor dem Rohr liegt, daß die Reaktion
des Reagenzes in der Suspension beendet ist, wenn die
Suspension das Rohr erreicht. Die Einleitung der
Reagenzien in die Suspension kann durch eine eingetauchte
Lanze, durch die Hohlwelle des Rührers oder durch einen
Spülstein mit Zuleitung von unten erfolgen. Es können
auch mehrere Lanzen oder Spülsteine zur Einleitung der
Reagenzien angeordnet werden.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß die Suspension von oben in eine in der
Suspension angeordnete abgegrenzte Beruhigungszone
eintritt, die Suspension sich in Phasen trennt, die
spezifisch leichtere Phase in die Suspension zurückgeht
und die spezifisch schwerere flüssige Phase
kontinuierlich abgezogen wird und Ausgangsmaterial
kontinuierlich zugegeben wird. Die abgegrenzte
Beruhigungszone kann z. B. aus einem Siphon bestehen,
dessen einer Schenkel vertikal mit der Öffnung nach oben
in der Suspension angeordnet ist und dessen anderer
Schenkel über den Rand des Gefäßes als Auslauf angeordnet
ist. Die Suspension fließt in die Öffnung des vertikalen
Schenkels, in dem dann eine Beruhigung und Phasentrennung
eintritt. Die spezifisch leichtere Phase schwimmt auf und
tritt wieder in die Suspension im Gefäß ein. Die
spezifisch schwerere flüssige Phase sinkt ab und fließt
über den anderen Schenkel aus dem Gefäß ab. Diese
Anordnung ergibt gleichzeitig eine automatische
Füllstandsregelung der Suspension im Gefäß. Die
abgegrenzte Beruhigungszone kann auch durch ein vertikal
auf dem Boden des Gefäßes angeordnetes Rohr gebildet
werden, in das die Suspension von oben eintritt und aus
dem die spezifisch schwerere flüssige Phase unten durch
den Boden des Gefäßes in geregelter Menge abgezogen wird.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß das Rohr in das Reaktionsgefäß nach
Reaktionsbeginn eingesetzt wird. Durch diese Maßnahme
wird vorteilhafterweise erreicht, daß die Phasentrennung
erst nach Erreichen einer erforderlichen Temperatur
eingeleitet wird.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß das Rohr in das Reaktionsgefäß nach
vollständigem Ablauf der Reaktion eingesetzt wird. Durch
diese Maßnahme wird verhindert, daß bei träge
verlaufenden Reaktionen nicht abreagierte Reagenzien aus
der Suspension abgezogen werden.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß die Temperatur im Reaktionsgefäß durch Zugabe
von Ausgangsmaterial konstant gehalten wird. Die
beispielsweise bei einer exothermem Reaktion freiwerdende
Wärmemenge und der entsprechende Anstieg der Temperatur
in einer Suspension wird durch Zugabe von
Ausgangsmaterial mit entsprechend niedriger Temperatur
aufgefangen. Dadurch kann die Durchsatzleistung des
Gefäßes optimiert werden.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß als Ausgangsmaterial Werkblei oder Blei mit
einem oder mehreren Metallen wie Sb, As, Sn, Tl, Zn, Ca
und Mg und ein oder mehrere Reagenzien wie
sauerstoffhaltige Gase, sauerstoffhaltige Verbindungen,
chlorhaltige Gase und chlorhaltige Verbindungen
eingesetzt werden. Unter dem Ausdruck, "Werkblei" ist
neben Werkblei jedes andere verunreinigte Blei wie z. B.
Altblei und Bleilegierungen zu verstehen. Die
Verunreinigungen bestehen aus allen z. B. durch Oxidation
von Blei zu trennenden metallischen Elementen wie z. B.
Sb, As, Sn, Zn, Ca und Mg. Die Oxidphase der
Verunreinigungen kann flüssig sein und selbsttätig aus
dem oberen Teil des eingetauchten Rohres abfließen. Sie
kann auch einen festen, kleinstückigen Aggregatzustand
haben und pneumatisch oder mechanisch aus der oberen
Öffnung des eingetauchten Rohres abgezogen werden. Die
Erfindung ist insbesondere zur Entfernung von Sb, Sn oder
As aus Werkblei geeignet, wobei das Oxidprodukt, das
durch die Verfahrensweise flüssig anfällt, selbsttätig
abfließt. Weiterhin ist die Erfindung insbesondere für
die Nachraffination zur Entfernung von Ca, Mg oder Zn
mit NaOH geeignet. Als sauerstoffhaltiges Gas wird
insbesondere technisch reiner Sauerstoff verwendet. Es
kann auch sauerstoffangereichertes Gas verwendet werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
eine Vorrichtung vorgesehen, bestehend aus einem
Reaktionsgefäß mit einer Rührvorrichtung, einer
Einleitung für Reagenzien und einem Rohr mit offenem
oberen Ende und offenem unteren Ende, wobei das obere
Ende des Rohres über der Oberfläche der Suspension
angeordnet ist und eine Abzugseinrichtung für die
spezifisch leichtere Phase aufweist und das untere Ende
des Rohres als Eintrittsöffnung für die Suspension
ausgestaltet ist. In dem Reaktionsgefäß kann eine
Suspension wie z. B. ein Bleibad angeordnet sein. Im
unteren Teil des Rohres ist eine Beruhigungszone für die
Suspension, im mittleren Teil des Rohres ist eine
Entmischungszone, im oberen Teil des Rohres sind eine
Sammelzone und eine Ablaufeinrichtung für die spezifisch
leichtere Phase angeordnet.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die
Suspension wie z. B. Blei eine große Verweilzeit im Gefäß
hat, die Reaktion z. B. mit Sauerstoff im ganzen Gefäß
erfolgt, Oxidphase und Bleiphase ständig durchmischt
werden und in Kontakt treten und deshalb nahe am
thermodynamischen Gleichgewicht gearbeitet werden kann.
Die Reaktionsgeschwindigkeit ist groß. Die
Durchsatzleistung ist besonders bei kontinuierlicher
Arbeitsweise sehr hoch. Das als Trennvorrichtung und
Abzugsorgan für die Oxidphase dienende Rohr ist ein sehr
einfaches und störunanfälliges Aggregat und ermöglicht
trotzdem eine sehr gute und schnelle Trennung der beiden
Phasen. Im Rohr befindet sich eine geringe Menge an
Oxidphase, so daß auch bei chargenweisem Betrieb ein
raffiniertes Blei mit geringen Restmengen an
z. B. Oxidphase anfällt. Das Verfahren ist unter anderem
zur Entfernung von Sb auf bis < 0,05% einsetzbar.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß das untere Ende des Rohres mit einer
Verbreiterung ausgebildet ist.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß am Boden des Reaktionsgefäßes ein in das
Reaktionsgefäß hineinragendes Rohr mit einem Ventil
angeordnet ist.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß am Boden des Reaktionsgefäßes ein Siphon
angeordnet ist, dessen einer Schenkel vertikal mit der
Öffnung nach oben in der Suspension angeordnet ist und
dessen anderer Schenkel über den Rand des
Reaktionsgefäßes als Ablauf angeordnet ist.
Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung und von
Beispielen näher erläutert.
Die Zeichnung beinhaltet die Fig. 1 bis 5.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein Reaktionsgefäß
mit einem in der Mitte angeordneten mechanischen
Rührer und einem am Rande angeordneten
erfindungsgemäßen Rohr.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch das Rohr in
größerem Maßstab.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt gemäß A-A in Fig. 2.
Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch ein Reaktionsgefäß
mit einem am Boden des Reaktionsgefäßes
angeordneten Siphon.
Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch ein Reaktionsgefäß
mit einem am Boden des Reaktionsgefäßes
angeordneten Rohr mit einem Ventil.
In dem Reaktionsgefäß (1), z. B. einem Bleischmelzkessel
(Fig. 1), befindet sich eine Suspension (2), z. B. ein
Bleibad. In der Mitte der Suspension (2) ist ein
mechanischer Rührer (3) angeordnet, dessen Drehrichtung
durch den Pfeil gekennzeichnet ist. In der Suspension (2)
ist das Einleitungsrohr (4) für ein oder mehrere
Reagenzien, wie z. B. sauerstoffhaltiges Gas, angeordnet.
Am Rande des Reaktionsgefäßes (1) ist das Rohr (5)
angeordnet, dessen oberes Ende (6) und unteres Ende (7)
offen sind und dessen unteres Ende (7) mit einer
Verbreiterung (10) ausgebildet ist. Das obere Ende des
Rohres (5) ist über der Oberfläche (8) der Suspension (2)
angeordnet. Durch die Drehbewegung des Propellers (11)
des Rührers (3) wird die durch Pfeile und gestrichelte
Linien angedeutete charakteristische Strömung in der
Suspension erzeugt. Gleichzeitig führt die Suspension
eine Drehbewegung um den Rührer (3) in Richtung der
Drehbewegung des Rührers (3) aus. Durch die Anordnung des
Rohres (5) am Rande des Bleischmelzkessels (1) liegt die
untere Öffnung des Rohres (7) im aufsteigenden Teil der
Strömung, und es tritt eine Suspension einer spezifisch
schwereren flüssigen Phase und einer spezifisch
leichteren Phase wie z. B. eine Suspension aus Blei- und
Oxidphase in das untere Ende (7) ein. In der mit (a)
bezeichneten Zone des Rohres (5) erfolgt eine Beruhigung
der eingetretenen Suspension. In der Zone (b) erfolgt
eine Entmischung von spezifisch schwererer flüssiger
Phase und spezifisch leichterer Phase. Die spezifisch
schwerere flüssige Phase sinkt aus dem Rohr (5) wieder in
die Suspension (2) ab, die spezifisch leichtere Phase
steigt im Rohr (5) auf, sammelt sich in der Zone (c) und
fließt aus dem oberen Ende (6) über die Ablaufrinne (12)
aus. Auf dem Reaktionsgefäß (1) ist ein abnehmbarer
Deckel (13) mit einer Leitung (14) zum Anschluß an eine
Absaugung (9) angeordnet. Das Rohr (5) ist mit
Abstandshaltern (15) (Fig. 2) ausgerüstet, die an der
Innenwand des Reaktionsgefäßes (1) anliegen. Das obere
offene Ende (6) des Rohres (5) kann von einer Haube (16)
abgedeckt sein, die an der Seite der Ablaufrinne eine
Öffnung hat. Der in Fig. 3 dargestellte Schnitt entlang
der Linie A-A zeigt beispielhaft das Verhältnis des
Querschnitts des Rohres (5) zu dem Querschnitt der
ausgebildeten Verbreiterung (10) im unteren Bereich des
Rohres (5). In Fig. 4 wird ein Reaktionsgefäß (1)
dargestellt, wobei die abgegrenzte Beruhigungszone durch
ein vertikal auf dem Boden des Gefäßes (1) angeordnetes
Rohr (17) gebildet wird und die Ablaufrinne des Rohrs
(17) ein Ventil (18) aufweist. In Fig. 5 wird ein
Reaktionsgefäß (1) dargestellt, wobei die abgegrenzte
Beruhigungszone aus einem Siphon (19) besteht, dessen
einer Schenkel (20) vertikal mit der Öffnung nach oben in
der Suspension angeordnet ist und dessen anderer Schenkel
(21) über den Rand des Reaktionsgefäßes (1) als Ablauf
(22) angeordnet ist.
Ein als Bleischmelzkessel ausgestattetes Reaktionsgefäß
(1) hat einen Durchmesser von 3,0 m, eine Höhe von 2,5 m
und enthält ca. 140 t Bleischmelze. Das Rohr (5) hat eine
Länge von 110 cm vom unteren Ende (7) bis zum oberen Ende
(6). Der Durchmesser des Rohres (5) beträgt 20 cm und der
Durchmesser der Verbreiterung (10) beträgt 50 cm.
In einem Behälter wurden 140 t entkupfertes
Werkblei mit 0,38 Gew. -% Sb und 2900 g/t Ag gerührt und durch
Einleiten von technisch reinem Sauerstoff nach der
beschriebenen Erfindung raffiniert. Der Abstrich lief
nach 25 Minuten in einen Tiegel ab. Nach 85 Minuten
betrug der Restgehalt des Sb im Pb 0,06 Gew.-%. Die
Arbeitstemperatur lag im Bereich von 600 bis 650°C, der
Sauerstoffverbrauch bei 130 Nm³. Es wurden 1530 kg
Abstrich mit 27,5 Gew.-% Sb und < 10 g/t Ag abgezogen.
Bei der Raffination von 130 t Werkblei in einem Behälter
konnte der Sb-Gehalt durch den Einsatz von 130 Nm³
technischem Sauerstoff innerhalb von 60 Minuten um
0,35 Gew.-% gesenkt werden. Durch den Einsatz der
beschriebenen Erfindung gelang es, 96 Gew.-% des
oxidierten Antimons als Abstrich vom Kessel abzuziehen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Trennung einer spezifisch leichteren
Phase von einer spezifisch schwereren flüssigen Phase,
wobei eine Suspension in einem Reaktionsgefäß gerührt
wird, Suspension in das untere Ende eines unten und
oben offenen Rohrs eintritt, das obere Ende des Rohrs
über der Oberfläche der Suspension liegt, die Phasen
dich im Rohr trennen, die spezifisch leichtere Phase
aus dem oberen Ende des Rohrs entfernt wird, die
spezifisch schwerere flüssige Phase durch das untere
Ende des Rohrs in die Suspension zurückfließt und
spezifisch schwerere flüssige Phase aus dem
Reaktionsgefäß abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Suspension in das am Rande des
Gefäßes angeordnete Rohr eintritt und mittels eines in
der Mitte des Gefäßes angeordneten Rührers innig
vermischt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, wobei
mindestens ein Reagenz in die Suspension von dem Rohr
räumlich getrennt im abwärts gerichteten Teil der
durch das Rühren erzeugten Strömung eingeleitet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, wobei
Suspension von oben in eine in der Suspension
angeordnete abgegrenzte Beruhigungszone eintritt, die
Suspension sich in Phasen trennt, die spezifisch
leichtere Phase in die Suspension zurückgeleitet wird
und die spezifisch schwerere flüssige Phase
kontinuierlich abgezogen wird und Ausgangsmaterial
kontinuierlich in die Suspension zugegeben wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, wobei das Rohr
in das Reaktionsgefäß nach Reaktionsbeginn eingesetzt
wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, wobei das Rohr
in das Reaktionsgefäß nach vollständigem Ablauf der
Reaktion eingesetzt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, wobei die
Temperatur im Reaktionsgefäß durch Zugabe von
Ausgangsmaterial konstant gehalten wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, wobei als
Ausgangsmaterial Werkblei oder Blei mit einem oder
mehreren Metallen wie Sb, As, Sn, Tl, Zn, Ca und Mg
und ein oder mehrere Reagenzien wie sauerstoffhaltige
Gase, sauerstoffhaltige Verbindungen, chlorhaltige
Gase und chlorhaltige Verbindungen eingesetzt werden.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8
bestehend aus einem Reaktionsgefäß (1) mit einer
Rührvorrichtung (3), einer Einleitung (4) für
Reagenzien und einem Rohr (5) mit offenem oberen Ende
(6) und offenem unteren Ende (7), wobei das obere
Ende (6) des Rohrs (5) über der Oberfläche (8) der
Suspension (2) angeordnet ist und eine
Ablaufeinrichtung (12) für die spezifisch leichtere
Phase aufweist und das untere Ende (7) des Rohrs (5)
als Eintrittsöffnung für die Suspension ausgestaltet
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, bei der das untere Ende
(7) des Rohrs (5) mit einer Verbreiterung (10)
ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 oder 10, bei der
auf dem Boden des Reaktionsgefäßes (1) ein in das
Reaktionsgefäß (1) hineinragendes Rohr (17) mit einem
Ventil (18) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 oder 10, bei der am
Boden des Reaktionsgefäßes (1) ein Siphon (19)
angeordnet ist, dessen einer Schenkel (20) vertikal
mit der Öffnung nach oben in der Suspension (2)
angeordnet ist und dessen anderer Schenkel (21) über
den Rand des Reaktionsgefäßes (1) als Ablauf (22)
angeordnet ist.
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