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Skistiefel Die Erfindung richtet sich auf die Schaffung eines Skistiefels,
welcher in einer gegenüber bekannten Skistiefeln verbesserten Weise den Ski mit
dem Fuß zu @ verbinden gestattet.
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Insbesondere soll das Knöchelgelenk des Skiläufers geger seitliche
Bewegung gestützt werden, um die Kantenstel@ @ des Skis genau steuern zu können,
während weiterhin eine im wesentlichen ungehinderte Vorwärts- und Rückwärtsbiegung
des Unterschenkels möglich sein soll.
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Bekanntlich ist es im modernen Skilauf erforderlich, die Ski besonders
genau steuern zu können. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, daß die Ski ohne Spiel
mit den Fugen des Skiläufers verbunden sind. Weiter ist es notwendig, daß die Ski
bezUglich des Unterschenkels des Skiläufers keine seitlichen Bewegungen ausführen
können. Damit ist gesagt, daß der Knöchel des Skiläufers gegen seitliche Bewegung
festgew halten sein muß. Andererseits ist es beim Skifahren notwendig, daß der Knöchel
nach vorne und nach hinten abgebogen werden kann, damit der Skiläufer die erforderliche
Vorlage erreichen kann und diese Vorlage jeweils den Bodenverhältnissen anpassen
kann. Eine nach hinten gerichtete Abbiegung des Unterschenkels im Xnöchel muß jedoch
auf ein gewisses Man beschränkt sein.
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Während in der letzten Zeit Skier und auch Bindungen konstruiert worden
sind, die selbst idealen Anforderungen genügen, ist dies nicht'der Fall, soweit
die Skistiefel betroffen sind. Aus den oben angedeuteten Notwendigkeiten ergibt
sich, daß idealerweise der Skistiefel sicherstellen soll, daß der Fuß des Skiläufers
praktisch unbeweglich gegenUber der Sohle des Skistiefeln gehalten wird, wodurch
die relative Unbeweglichkeit zwischen Fuß und Ski erreicht wird. Der Skistiefel
muß ferner ein seitliches Abknicken der Knöchelgelenke verhindern und trotzdem eine
nach vorne und nach hinten gerichtete Abbiegung der Unterschenkel im Knöchel gestatten;
zumindest muß eine nach vorne gerichtete Abbiegung möglich sein, wobei eine nach
hinten gerichtete Abbiegung des Unterschenkels im Knöchel im weventlichen beschrSnkt
sein sollte. Diese Notwendigkeiten sind längst bekannt, es gibt aber keinen Skistiefel,
der diesen Forderungen nachkommt. Die meisten bekannten Skistiefeln ähneln normalen
Schuhen, die eine Schnee ning auf der Oberseite aufweisen, um damit die Seiten des
Oberleders zu verbinden,-um so den Fuß des Skiläufers im Skistiefel zu halten. Wenn
diese Schnürung - es sind auch Schnallen zu diesem Zweck bekannt - fest angezogen
sind, so daß die Seitenlappen des Ober leders Uber dem Rist des Fußes zusammengezogen
werden, so dient dies einer unbeweglichen Halterung des Fußes gegen die Innensohle
des Schuhes.
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Wenn aber ein solcher Schuh so fest zugezogen ist, daß er den vorderen
Teil des Fußes unbeweglich festhält, dann "drückt" ein solcher Schuh. Außerdem sucht
die nach unten gerichtete Kraft des zugeschnürten Skistiefels, den Rist des Fußes
einzudrücken, was sowohl schädlich als auch dblicherwelse unbequem ist. Wenn andererseits
der Schuh gerade so fest zugesogen wird, daß man einen festen Ualt des Vorderfußes
erreicht, dann wird die Ferse nicht ausreichend gegen die Sohle des Schuhs gedrUckt,
insbesondere
wenn der Skiläufer sein Gewicht nach vorne legt (Vorlage)
Dies rtihrt daher, daß aufgrund der Gestalt des menschlichen Fußes die vorne auf
den Fuß wirkenden Kräfte nicht in einer solchen Richtung wirken, daß dadurch die
Ferse festgehalten wird. Die bekannten Skistiefel aus Kunststoff ohne Verschnürung
bZwe entsprechende Schnallen weisen aber keine geeignete Mittel auf, welche die
Funktion dieser Schnürung oder der Schnallen ersetzen könnten.
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Damit man den gewünschten seitlichen Halt fUr den Knöchel erhält,
ragen die meisten Skistiefel bzw. deren Schäfte nach oben Uber den Knöchel hinaus
und wenn der Skistiefel zugezogen wird, dann bilden die oberen Teile des Schaftes
eine Art Manschette, welche den unteren Teil des Unter schenkels-fest umfäßtq Während
diese "Manschette" zwar bis zu einem gewissen Grad die erwünschte seitliche UnterstUtzung
des Knöchels bewirkt, behindert eine solche Manschette die notwendige VorwNrts-
und Rückwärtsbewegung des Unterschenkels. Um nun diese Sc; wierigkeit zu überwinden,
könnte man Gelenke oder Scharniere an der Stelle des Knöcheln vorsehen, welche eine
sCharnierartige Bewegung der Manschette nach vorne und nach hinten gestattet Aus
verschiedenen Gründen vermag aber eine solche Lösung nicht zu befriedigen: Das Leder
des Schuhs muß steif sein, um eine seitliche Halterung sicherzustellen und dies
steht wiederum im Widerspruch zu der Forderung nach einer, scharnierartigen Bewegungsmöglichkeit,
die nur durch eine gewisse Flexibilität des Leders erreichbar ist. Weiterhin ist
zu bedenken, daß beim Abknicken des Knöchels nach vorne oder hinten die "Schwenkachse"
des Knöchels sich nach vorne bzw. nach hinten bewegt, so daß also ein entsprechendes
Scharniere am Schaft des Skistiefels die Bewegung der Achse des Knöchels mitmachen
müßte, Ein Schwenk- oder Gelenkmechanismus
dieser Art ist eber zur
Verwendung in Skistiefeln viel zu kompliziert.
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Die Erfindung sucht das oben aufgezeigte Problem der Schaffung eines
Skistiefels zu lösen, welcher einmal die erwUnschte feste Halterung der Sohle des
Fußes auf der ganzen Länge- auf der Stiefelsohle sicherstellt und andererseits die
erwünschte Bewegung des Unterschenkels im Knöchel nach vorn oder hinten ermöglicht.
Im wesentlichen weist der Skistiefel nach der Erfindung Seitenabschnitte auf, welche
sich nach oben über den Knöchel erstrecken und aus einem relativ Starren Material,
z.B. einem entsprechenden Kunst stoff, bestehen, so'daß also auf diese Weise bereits
der seitliche Halt für den Knöchel sichergestellt wird; durch dieses Merkmal vermag
sich der Knöchel nicht seitlich zu bewegen. Im Gegensatz zu den üblichen Schäften
bei Skistiefeln ist aber bei dem Stiefel nach der Erfindung der obere Abschnitt
des Schaftes nach hinten und nach vorne offen, so daß also eine Schwenkbewegung
nach vorne und hinten möglich ist. Auf diese Weise liefern die beiden nach oben
ragenden Abschnitte des Schaftes die gewünschte Festigkeit gegen seitliche Bewegung,
gestatten aber ein Abknicken des Knöchels in der Längsrichtung (Vorlage). Der Skistiefel
nach der Erfindung weist ferner einen zu öffnenden Fersenabschnitt in Form einer
Klappe auf, welche zwischen einer öffnungsstellung und einer Schließstellung bewegbar
ist.
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In der Öffnungsstellung kann der Fuß in den Stiefel von hinten eingeführt
werden und in der geschlossenen Stellung der Klappe wirkt dieselbe zusammen mit
dem gesamten vorderen Oberteil des Stiefeis zur sicheren Halterung des Fußes zusammen.
Die Klappe hält im geschlossenen Zustand auch dann die Ferse des Skiläufers fest
auf der Innensohle, wenn der Skiläufer den Unterschenkel weit nach vorne abbiegt
d.hO stark in die Vorlage geht.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus den flnsprüchen sowie aus der nun folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
unter Hinweis auf die Zeichnung. In dieser zeigen: Fig, 1 eine perspektivische Ansicht
eines ersten Ausffihrungsbeispiels des erfindungsgemäßen Skistiefeis; Fig. 2 den
Skistiefel der Fig. 1 von vorne; Fig. 3 den Skistiefel nach den Fig. 1 und 2 von
der Seite mit Ausbrechungen und weiteren Einzelheiten; Fig. 4 einen vergrößerten
Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 2 zur Darstellung der Halterung des Fersenab
schnittes in einer einmal gewählten Schließstellung; Fig. 5 eine perspektivische
Ansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Skistiefels; Fig. 6
mit Ausbrechungen und weiteren Einzelheiten den Skistiefel nach Fig. 5 von der Seite;
und Fig. 7 eine Vorderansicht des Skistiefels nach den Fig. 5 und 6.
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Die Fig. 1 bis 4 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Skistiefels, der in diesem Falle im ganzen dem Bezugszeichen 11 bezeichnet. Der
Skistiefel kl weist eine starre, d.h nicht flexible Sohle 12 auf, die, wie, aus
Fig. 3 ersichtlich, eine Außensohle 13 und eine davon mit Abstand angeordnete Innensohle
14 aufweist. Damit die Sohle 12 nicht flexibel ist, besteht die, äußere Sohle 13
aus einem nicht flexiblen Material, z.B. einem harten Kunststoff. Der Raum zwischen
der inneren und der äußeren Sohle enthält ein
Luftkissen 16 zu Zwecken
der Isolation Zur Erhöhung der Bequemlichkeit ist eine weiche Auflage l7 auf der
Innensohle 14 aufgebracht0 Der Schuh 11 weist ein vorderes Oberteil 18 auf, welches
zumindest im wesentlichen der Gestalt des Fußes des Trägers angepaßt ist. Zweckmäßig
ist dieses Vorteil 18 aus starrem oder halbstarren Kunststoffraterial hergestellt,
und zwar genau nach der Gestalt des Trägers. Man kann z.B. das Vorderteil 16 aus
einem Thermoplast herstellen, so daß man durch Erwärmung das Material erweichen
kann und auf diese Weise eine vollständige Anpassung an die Form des Fußes herstellen
kann. Der Vorderteil 18 des Skistiefels hält damit den vorderen Teil des Fußes unbeweglich
fest. Während man diese Vorderteile in der beschriebenen Weise z.B. an den jeweiligen
Trager anpassen kann, ist dies nicht notwendig; man kann die in der Massenherstellung
üblichen Maße und Abmessungen wählen, so daß im wesentlichen für jeden Fuß ein passender
Schuh gefunden werden kann0 Das Vorderteil oder Oberteil 18 geht ersichtlich nicht
um die Ferse des Stiefels herum, sondern ist dort vielmehr offen. Es ist im Gegensatz
zu bekannten Skistiefeln eine Art Klappe 19 schwenkbar am unteren hinteren Ende
der Sohle 12 befestigt. Bolzen 22 gehen durch unten an der Klappe an beiden Seiten
vorgesehene Lappen in die Sohle 12 hinein und sind dort gelagert. Diese Bolzen haltern
die Klappe scharnierartig in der in Fig. 3 gezeigten Weise mit quer verlaufender
Schwenkachse, Die Klappe 19 ist zwischen einer Schließstellung, die in Fig. 3 in
ausgezogenen Linien dargestellt ist, und einer öffnungsstellung schwenkbar, die
in Fig. 3 strichpunktiert dargestellt ist. In der Offaungsstellung kann ersichtlich
der Fuß leicht von hinten in den Schuh hineingeschoben bzw. aus diese herausgezogen
werden.
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In der schließstellung hält die Klappe zusammen mit dem Vorderteil
oder Oberteil 18 den Fuß des Skifahrers fest, so daß ein idealer Sitz erreicht wird.
Verschiedene Moglichkeiten zur Halterung der Klappe im geschlossenen Zustand sind
denkbar. Z.B. kann eine Schnalle 20 an den Vorderseiten der Klappe angeordnet sein,
um die Klappe über die obere Vorder kante des Oberteils 18 zu halten. Auf dem oberen
Abschnitt des Teiles 18 ist an der gezeigten Stelle ein rechteckiger Abschnitt 25
befestigt, 2.Bo angeklebt oder angegossen.
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Dieses Teil 24 ist in der gezeigten Weise gezahnt, wobei die Stege
der Verzahnung quer verlaufen. Wie Fig. 4 zeigt, weist die vordere untere Kante
einer jeden Klappenseite ein ähnliches und komplementär gezahntes Teil 30 auf. Wenn
die Schnalle 20 geschlossen wird, dann hält sie die Zahnungen der Teile 30 und 25
in Eingriff. Auf diese Weise wird die Klappe in ihrer jeweiligen Schwenkstellung
verriegelt, so daß also keine weitere Vorwärts oder RUckwErtsbewegung der Klappe
bezüglich des Teiles 18 möglich ist, wenn die Schnalle geschlossen ist. Auf diese
Weise wird der Stiefel in einer vorgewählten geschlossenen Stellung gehalten.
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Ersichtlich kann dieser Stiefel besonders einfach angezogen bzw. ausgezogen
werden, insbesondere im Vergleich zu den bekannten Skistiefeln mit Verschnürungen
oder mehreren Schnallen. Dabei ist noch darauf hinzuweisen, daß die meisten hochwerten
Skistiefel einen sogenannten Innenschuh aufweisen, der eine weitere Verschnürung
tragt, Die Innenfläche der Rückseite 22 der Klappe ist so gestaltet, daß sie sich
an die Ferse anpaßt. Insbesondere ist ein unterer und nach außen weisender Abschnitt
23 vorgesehen und ein nach innen ragender oberer Abschnitt 24. Je nach der Schwenkstellung
der Klappe 19 wirken die Ausbeulung 23 und
der nach einen gezogene
obere Abschnitt 24 zum festen Ergreifen der Ferse in dem Sinne zusammen, daß die
Ferse auf die Innensohle des Skistiefels gedrückt und dort gehalten wird.
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Die Schwenkstellung der Klappe bestimmt auch, wie weit der Fuß nach
vorne in den Stiefel hineingeschoben wird. Die Klappe hält dabei die Ferse sicher
fest, ohne die üblichen Unbequemlichkeiten beim Nachvornelegen (Vorlage) mit sich
zu bringen. Offensichtlich kommt dies daher, daß die Klappe die Ferse direkt hält
und der Schuh nicht dadurch geschlossen wird, daß durch die bekannten Schnürungen
oder Schnallen der ganze Fuß nach unten gedrückt wird. Wie weit man die Klappe nach
vorne zieht, hängt natürlich von der Gestalt des Fußes ab und außerdem davon, welche
Art Skilauf durch geführt werden soll. Wie fest die Ferse gehalten wird und bis
wie weit eine nach hinten gerichtete Bewegung des Unterscbenkels im Knöchel möglich
ist, hängt von der Stellung der Klappe in geschlossenem Zustand ab. Aufgrund der
beiden gezahnten Flächen 25 und 30 sind offensichtlich eine Vielzahl solcher Schließstellungen
möglich. Zweckmäßig haben beide Zahnsätze auf den Teilen 25 und 30 eine bogenförmige
Gestalt, wobei der Schwenkpunkt der Klappe die Mitte des entsprechenden Krümmungskreises
ist, so daß die Verzahnungen in verschiedenen Relativstellungen der Teile 25 und
30 zueinander sicher in Eingriff geraten können.
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Die Schnalle 20 kann von beliebiger üblicher Art sein, z.B.
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einen streifen 26 aufweisen, der mit seinem einen Ende an einer Vorderseite
der Klappe befestigt ist. Der Ring 27 der Schnalle ist mit dem anderen Ende des
Streifens 26 verbunden und'wird von einem Hebel 28 gehalten, der an der anderen
vorderen Fläche der Klappe befestigt ist. Der Ring 27 ist an dem Streifen 26 durch
eine Gewindestange 29 gehalten, die in Gewindeeingriff mit dem Ring steht. Der Ring
ist damit drehbar bezüglich des Streifens 26. Eine
Drehung der
Stange 20 bezüglich des Ringes 27 bringt damit eine Verstellung der Schnalle in
ihrer Lunge zu Anpassungszwecken.
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Die oberen Abschnitte des Skistiefels werden von den den Knöchel stützenden
Abschnitten 31 gebildet. Diese Abschnitte sind einteilig mit der Klappe 19 ausgebildet
und ragen nach oben über den Knöchel des im Schuh befindlichen Fußes hinaus.
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Die Seitenabachnitte 31 sind aus relativ starrem Material, s.B. eines
harten Kunststoff, so daß sie den erforderlichen seitlichen Halt für den Knöchel
und den Unterachenkel des Skiläufers liefern und auf diese Weise jede wesentliche
seitliche Knickbewegung des Fußes verhindern. Die Abschnitte 31 sind im wesentlichen
der Gestalt des Fußes angepaßt.
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Zu diesem Zweck weisen sie Ausbuchtungen 32 für den Knöchel auf und
nach oben wird der Schaft dann in der ersichtlichen Weise schmaler. Es hat sich
gezeigt, daß eine Anpassung der Klappe mit den Seitenteilen an den jeweiligen Träger
nicht erforderlich ist.
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Die nach oben ragenden Abschnitte 31 stützen den Knöchel jedoch nur
in seitlicher Richtung. Da sie sich nicht um den ganzen Knöchel herum erstrecken,
wie dies bei bekannten schuhen mit manschettenartigem Schaft der Fall ist, ist eine
nach vorne und hinten gerichtete Schwenkbewegung des Knöchels bezüglich des Unterschenkels
möglich. Da der obere Abschnitt, insbesondere die Teile 31 des erfindungsgemäßen
Stiefels, den Bewegungen des Unterschenkels nicht folgen müssen, ist die bei bekannten
Skistiefeln vorhandene Schnürung bis zum oberen Abschluß des Schaftes nicht erforderlich.
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Der Schuh 11 weist fernerhin noch eine Zunge oder Lasche 33 auf, die
zwischen den Abschnitten 31 vorne vom Oberteil 18
nach oben @agt.
Die Zunge besteht ebenfalls aus einem relativ starren Material, z.B. Kunststoff
und ist mit ihrem unteren Ende derart am Vorderteil ).8 )>efestigt, daß sie nach
vorne schwenkbar ist, wenn der' Uiiterschenkel des Skiläufers gegen die Zunge anstößt.
Die Zunge 33 ist am Vorderteil 18 mittels Zapfen oder Bolzen 34, von denen einer
in Fig. 3 dargestellt ist, befestigt. Die Bolzen gehen durch die unteren Enden der
Zunge an deren Seiten und lagern sie auf diese Weise schwenkbar am Vorderteil 18.
Diese schwenkbAre Verbindung gestattet somit eine entsprechende Bewegung der Lasche
oder Zunge. Die Zunge 33 wirkt als Anschlag in dem Sinne, als sie die nach vorne
gerichtete Bewegung des Fußes im Vorderteil 18 begrenzt. Gegebenenfalls kann die
Zunge so befestigt werden, daß ihre Stellung in Längsrichtung des Schuh3, d.h. nach
vorne und nach hinten einstellbar ist, wodurch eine weitere Anpassungsmdglichkeit
an die Gestalt des Fußes gegeben ist.
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Viele Skiläufer sind so sehr daran gewohnt, daß der Skistiefel gegen
ein Beugen der Knie nach vorne Widerstand bietet, daß s:ie sich darauf in dem Sinne
verlassen, daß dieser Widerstand ein Maß fUr die Abbeugung der Knie ist. Aus diesem
Grunde ist die Zunge oder Lasche 33 derart ausgebildet, daß sie einen beherrschbaren
Widerstand gegen ein Nachvornebiegen der Knie bietet. Die Zunge 33 ist innerhalb
der beiden oberen Schaftabschnitte 31 angeordnet und die Kanten 37 der Zunge sind
von den Vorderkanten 36 der seitlichen Abschnitte 31 umgeben. Aufgrund dieser Bauart
kommen die Kanten 37 der Zunge bevor dieselbe nach vorne gebogen werden kann, in
Eingriff mit den Vorderkanten 38 der Seitenteile und biegen diese auseinander. Um
diese relative Auswärtsbewegung der Seitenteile 31 zu gestatten, macht man die aus
einem im entsprechenden Umfange nachgiebigen Kunststoffmaterial. Der Widerstand
der Seiten
gegen ein Biegen nach außen liefert dann den Widerstand
gegen eine nach vorne gerichtete Schwenkbewegung der Zunge.
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Durch entsprechende Gestaltung der Kanten 37 der Zunge und der Kanten
38 der oberen Seitenabschnitte ist der Widerstand, den die Zunge gegen ein Vorwärtsbiegen
bietet,beherrschbar.
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Auf diese Weise kann ein ganz bestimmter Widerstand erreicht werden.
Dieser Widerstand kann gegebenenfalls dadurch vergrößert werden, daß ein elastischer
Streifen oder eine elastische Schnalle die vorderen Kanten der Seitenteile 31 vorbindet
und auf diese Weise den Spalt zwischen ihnen überbrückt.
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Der Unterschied zwischen dem beherrschbaren Widerstand, der von der
Zunge 33 geliefert wird, und dem von einer herkömmlichen Schaftmanschette gelieferten
Widerstand besteht darin, daß der Widerstand bei dem Schuh nach der Erfindung in
einfacher Weise beherrschbar ist, während dies bei der Schaftmanschette von bekannten
Skistiefeln nicht der Fall ist, bei denen eine derartige Bewegung in ungewünschter
Weise behindert wird. Trotzdem die Zunge gegen ein Nachvornschwenken einen Widerstand
bietet, gestattet die durch die Zunge bewirkte, auswärtsgerichtete Verbiegung der
Seitenabschnitte eine nach vorn gerichtete Bewegung der Unterschenkel. Durch die
auswärtsgerichtete Bewegung der gekrümmten Seitenabschnitte kommen diese nicht in
Eingriff mit dem Bein und behindern somit auch nicht die Vorwärtsbewegung.
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Der Schuh 11 weist die üblichen Merkmale zur Befestigung desselben
auf einem Ski mit Hilfe einer Bindung auf. Die Spitze der Sohle 12 ist als rechteckiger
Vorsprung 39 ausgebildet und die Klappe an der Ferse weist eine Rille 40 zur Aufnahme
des Bindungskabels am unteren Ende auf.
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Selbstverständlich können natürlich auch alle anderen
Bindungsarten
verwendet werden. Da der Stiefel 11 nicht die Ubliche Manschette aufweist, muß also
dafür gesorgt werden, daß von oben kein Schnee in den Stiefel gelangt, weshalb eine
Gamasche 45 getragen werden kann, welche den oberen Abschnitt des Stiefels umgibt
und damit ein Eindringen von Schnee verhindert. Die Fig. 1 und 5 zeigen solche Gamaschen.
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Ersichtlich gestattet der beschriebene Skistiefel eine starre Verbindung
des Fußes mit der Sohle des Schuhs, wobei trotzdem die erwUnschte Vorwärts- und
Rückwärtsbewegung der Unterschenkel möglich ist. Weiterhin ist der Schuh leicht
an- und auszuziehen.
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In den Fig. 4 bis 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Skistiefels dargestellt; der Stiefel ist mit 11' bezeichnet. Im übrigen bezeichnen
gleiche Bezugszeichen in beiden AusfUhrungsbeispielen gleiche Teile.
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Bei dem nun zu beschreibenden AusfUhrungsbeispiel ist ein Isolierstoff
41 zwischen Innensohle 13' und 14' angebracht.
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Das Vorderteil 18' dieses Skistiefels ist dem beim oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel gleich. Die hochstehenden Seitenabschnitte 31' sind aber hier
nicht Teil der Klappe, sondern vielmehr einstückig mit dem Vorderteil 18-' ausgebildet
und stehen von diesem etwa im Bereich der Fersen nach oben. Vorne und hinten ist
dieser "Schaft"zwischen den Seitenabschnitten 31' oberhalb des Knöchels offen, so
daß eine nach hinten und vorne gerichtete Schwenkbewegung des Unterschenkels möglich
ist. Bei diesem Ausfthrungsbeispiel ist keine Zunge vorgesehen, die einen Widerstand
gegen ein Nachvornebiegen der Unterschenkel bieten könnte.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Stiefel oberhalb des Knöchels
vollständig offen. Da Verletzungen des Fußes möglich sind, wenn der Unterschenkel
zu weit nach vorne gebogen wird, endet der Vorderabschnitt 18 oberhalb des
Knöchels
in einer nach außen vorgezogenen Lippe 42. Diese Lippe 42 verhindert, daß der Unterschenkel
so weit nach vorne abgebogen wird, daß Verletzungen autreten.
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Die Klappe 19' umfaßt formschlüssig dia Ferse in derselben Weise wie
beim oben beschriebenen Ausführungsbeispiel. Die Rückwand der Klappe weist wieder
eine Ausbeulung 23' und darüber den eingezogenen Abschnitt 24' auf. Die Gestalt
dieser beiden Abschnitte 23' und 242 ist nicht so ausgeprägt wie beim oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel; es hat sich gezeigt, daß die erforderliche Halterung der Ferse
jedenfalls exreicht wird, wenn die rtokseitige Begrenzung des Schuhs, d.h. hier
der Klappe, etwa der entsprechenden Gestalt des Fußes über der Ferse folgte Zum
Schließen des Skistiefels sind bei diesem Ausführungsbeispiel etwas andere Mittel
vorgesehen. Zum Schließen dient ein Befestigungsstreifen 46, der z.B0 mittels Nieten
47 unterhalb der Lippe 42 über den Rist des Stiefeis gelegt ist. Der Streifen 36
weist auf beiden Seiten des Stiefels 11' einen Kragen 48 mit Innengewinde auf0 Eine
Gewindestange 49 steht in Eingriff mit dem Gewinde im Kragen 48 und steht aus diesem
Gewinde nach hinten heraus. Die Gewindestange 49 weist ein halbkreisförmiges Verankerungsteil
51 auf welches quer von der Stange absteht und entsprechende Halteplatten 52 mit
Schlitzen sind auf jeder Seite der Klappe 19' im Bereich von deren Vorderkanten
angebracht. Jede solche Platte 52 weist eine Anzahl vertikaler Schlitze 53 mit gegenseitigem
Abstand auf, die zum Einrasten des Teiles 51 dienen0 Durch Drehung der Stange 49
kann das halbkreisförmige Verriegelungsteil 51 in Eingriff mit einem der Schlitze
gebracht werden, um die Klappe 19' in der Schließstellung zu haltens Durch Drehung
der Stange 49 im umgekehrten Sinne wird die Verrastung gelöst, damit man die Klappe
öffnen kann. Aufgrund der Ausbildung mehrerer Schlitze 53 kann die Schließstellung
der
Klappe zur Anpassung an den ruß des Trägers geändert werden.
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Hinsichtlich aller weiteren wichtigen Merkmale gleichen sich die beiden
beschriebenen Stiefel. Beide bieten die gewünschte Abstützung gegen seitliches Knicken
der Knöchel und gestatten dennoch unter sicherer Haltung der Ferse im Stiefel das
erwünschte vorwärts und rdckwärts gerichtete Abknicken des Unterschenkels. Es hat
sich gezeigt, daß die vorderen und rückwärten Abschnitte des "Schaftes" des erfindungsgemäßen
Stiefels nicht vollständig offen sein müssen, um die gewünschte Vorwärts- und Rückwärtsbewegung
zu gestatten.
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Es könnte z.B. ein elastischer Werkstoff die offenen vorderen und
rückwärtigen Abschnitte zum Verhinern des Eindringens von Schnee abdecken, Das Material
dazu muß elastisch sein, so daß die Vorwärts- und Rückwärtsbewegung des Unterschenkels
nicht behindert wird. Solange die vorderen und hinteren offenen Abschnitte des Schaftes
nicht mit starrem Material verbunden sind, ist eine ungehinderte Vorwärts- und Rückwärtsbewegung
des Unterschenkels möglich.
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Patentansprüche: