DE1939867C3 - Verfahren zur Herstellung von 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-onInfo
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- C07D239/02—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings
- C07D239/06—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member
- C07D239/08—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member with hetero atoms directly attached in position 2
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on aus Harnstoff
und Acrolein.
Es ist bekannt, 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on durch Umsetzung von Harnstoff mit /?-Ureido-propionaldehyddiäthylacetal
herzustellen (Monatshefte für Chemie 92 [1961], 284 bis 285). Es ist ferner bekannt,
4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on durch Kondensation von Harnstoff mit Acrolein zu erzeugen. Die
Umsetzung wird in wäßrigem Äthylalkohol in Anwesenheit von Salz- oder Schwefelsäure bei einem Mengenverhältnis
von 2 Mol Harnstoff auf I1A Mol Acrolein ausgeführt (Kunststoffe 37 [1947], 171). In der DE-PS
9 65 766 ist die Umsetzung von Harnstoff mit Acrolein im Molverhältnis von 8,7 zu 1 in essigsaurer Lösung vom
pH-Wert 3,9 bei 70°C beschrieben. Nach diesem Verfahren ist es jedoch nicht möglich, 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on
in technischem Maßstab mit brauchbarer Ausbeute zu gewinnen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on durch Kondensation
von Harnstoff mit Acrolein in schwefelsaurer wäßriger Lösung gefunden, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Umsetzung unter Anwendung von 4 bis
10 Mol Harnstoff je Mol Acrolein bei einem pH-Wert zwischen 0 und 4 und Temperaturen zwischen 40 und
10O0C ausgeführt wird. Nach diesem Verfahren wird 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on bei nur geringer bo
Bildung von Nebenprodukten in technisch einfacher Weise mil hoher Ausbeute gewonnen.
Überraschenderweise führt nur die Anwendung einer wenigstens doppelten der stöchiometrisch erforderlichen
Harnstoffmenge zu den günstigsten Ausbeuten, ^ während demgegenüber bei der Kondensation von
Harnstoff mit Crotonaldehyd zum entsprechenden 6-Methyl-4-ureido-hexahydropynmidin-2-on das stöchiometrische
Verhältnis von 2 zu 1 geeignet ist (DE-PS 7 33496).
Die Umsetzung wird vorzugsweise mit 4 bis 5 Mol Harnstoff je Mol Acrolein und bei Temperaturen
zwischen 80 und 95° C ausgeführt Wegen der Flüchtigkeit des Acroleins wird vorteilhaft in geschlossener
Apparatur gearbeitet, gegebenenfalls unter erhöhtem Druck bis etwa 4 at und bei Temperaturen
zwischen 65 und 90° C.
Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zweckmäßig Acrolein in eine entsprechend
vorgewärmte, angesäuerte wäßrige Harnstoff-Lösung eingetragen. Bevorzugt wird eine solche mit Gehalten
von etwa 70% Harnstoff und 4 bis 8% Schwefelsäure. Nach der Umsetzung wird das Reaktionsgemisch
abgekühlt und das 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on, das sich kristallin abscheidet, von der Mutterlauge
getrennt.
Das Verfahren wird vorteilhaft kontinuierlich gestaltet Zu diesem Zweck wird die Mutterlauge, die
4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on in beträchtlicher Menge gelöst zurückhält nach Einstellung ihrer Gehalts
durch Zugabe von Harnstoff und erforderlichenfalls Säure erneut als Lösung für die Umsetzung vorgelegt
Bei wiederholter Verwendung der Mutterlauge reichern sich in ihr wasserlösliche höhere Kondensationsprodukte
an. Durch Zugabe eines organischen Lösungsmittels werden diese ausgefällt und die
Mutterlauge ist nach Filtration und Abtreibung des Lösungsmittels erneut verwendbar. Diese Reinigung ist
im allgemeinen jeweils nach dem zehnten Einsatz erforderlich. Vorteilhaft wird so verfahren, daß ständig
etwa 10% der Mutterlauge aus dem Kreislauf abgezweigt und nach erwähnter Aufarbeitung zurückgeführt
werden. Als Lösungsmittel kommen solche in Frage, die wasserlöslich sind und einen niedrigeren
Siedepunkt als Wasser haben. Vorzugsweise wird Methanol angewendet, und zwar etwa 5 Teile auf 1 Teil
Mutterlauge.
Das 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on findet Anwendung als Stickstoff-Düngemittel.
Beispiele für die Herstellung
1. In einem mit Rührer, Rückflußkühler, Tropftrichter
und Thermometer versehenen Kolben werden unter Erwärmen auf 50°C 240 g Harnstoff (4 Mol) in UO ml
5%iger Schwefelsäure gelöst. Die Lösung wird auf 80° C erwärmt. Es werden im Verlauf von 5 Minuten unter
Rühren 71 ml 96%iges Acrolein (1 Mol 100%iges Acrolein) zugemischt, wobei die Temperatur ohne
Erwärmen auf 90 bis 95° C steigt. Die Mischung wird alsbald auf 400C abgekühlt und über Nacht bei
Raumtemperatur stehen gelassen. Das auskristallisierte 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on wird mittels einer
Nutsche abfiltriert, einige Minuten mit Methanol von 5O0C gewaschen und bei 700C im Vakuum getrocknet.
Es werden 100 g 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on gewonnen, entsprechend einer Ausbeute von 63%,
bezogen auf Acrolein. Das Produkt hat einen Schmelzpunkt von 197 bis 199° C und weist einen Harnstoff gehalt
(mit Urease bestimmt) von 3% auf.
In der verbliebenen Mutterlauge wird mit Urease der Gehalt an nicht umgesetztem Harnstoff bestimmt. Der
Gehalt wird auf 4 Mol Harnstoff ergänzt, und der pH-Wert der Lösung wird mit konzentrierter Schwefelsäure
auf den Ausgangswert von 2,3 eingestellt. Die Mutterlauge wird nunmehr für einen weiiercn AfiiäU
verwendet Nach achtmaliger Wiederholung des Ansatzes wird 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on mit einer
Ausbeute von 78% gewonnen.
Das zur Waschung des 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-οπ
verwendete Methanol wird durch Destillation aufbereitet. Dabei werden weitere 3% 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on
gewonnen. Die Gesamtausbeute beträgt mithin 81%.
2. In einem emaillierten druckfesten, mit Rührwerk versehenen Behälter von 1001 Inhalt wird eine Lösung
von 30 kg Harnstoff in 13,81 5%ige Schwefelsäure vorgelegt In diese, die zunächst auf 700C vorgewärmt
wird, werden unter Rühren und Kühlen mittels einer Dosierpumpe im Verlauf von 7 Minuten 8,91 96%iges
Acrolein eingespeist, wobei die Temperatur auf 90 bis is
95" C und der Druck auf 3 at steigt Das Reaktionsgemisch wird auf 200C abgekühlt und, wie unter 11
beschrieben, aufgearbeitet
Es werden 12,8 kg 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on entsprechend einer Ausbeute von 65%, bezogen
auf Acroiein, gewonnen. Schmelzpunkt 196 bis 199"C,
Harnstoffgehalt 2,5%.
Die Mutterlauge wird wie nach 11 behandelt und erneut eingesetzt Die Ausbeute an 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on
wird dadurch bei den folgenden Ansätzen auf 83% gesteigert
Aus dem Kreislauf der Mutterlauge werden jeweils 10% der Mutterlauge abgezweigt und mit dem 5fachen
Volumen an Methanol versetzt Die sich abscheidenden höheren Kondensationsprodukte werden abfiltriert und
das Methanol wird abdestilliert Die so gereinigte Mutterlauge wird in den Kreislauf zurückgeführt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von 4-Ureido-hexahydropyrimidin-2-on
durch Kondensation von Harnstoff mit Acrolein in schwefelsaurer wäßriger Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umsetzung unter Anwendung von 4 bis 10 Mol Harnstoff je Mol Acrolein bei einem pH-Wert
zwischen 0 und 4 und Temperaturen zwischen 40 und 1000C ausgeführt wird.
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in 4- bis 8%iger
wäßriger Schwefelsäure ausgeführt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei
Temperaturen von 80 bis 95° C ausgeführt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einer
geschlossenen Apparatur unter Drücken bis 4 at, bei Temperaturen von 65 bis 90° C, ausgeführt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mutterlauge im Kreislauf
geführt wird und absatzweise oder stetig Mutterlauge einer Reinigung durch Behandlung mit organisehen
Lösungsmitteln, vorzugsweise Methanol, unterworfen wird.
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