DE1939343U

DE1939343U - Verformte kunststoffbahn.

Info

Publication number: DE1939343U
Application number: DEG35555U
Authority: DE
Original assignee: GUMMIWERK ODENWALD GmbH
Current assignee: GUMMIWERK ODENWALD GmbH
Priority date: 1965-12-15
Filing date: 1965-12-15
Publication date: 1966-05-26
Also published as: BE691162A

Description

ΠΜ. bS/ /Ub-l3.-iZo5

GUMMIWERK ODENWALD GMBH
Neustadt / Odenwald

14. Dezember 1965 PA 4oo16/i/Loe/Ew

Kunststoffprofil

Die Erfindung bezieht sich auf ein Kunststoffprofil, insbesondere aus Polyvinylchlorid, Polyvinylchloridmischpolymerisaten und/oder Mischungen von nachchlorierten Polyolefinen und Polyvinylchlorid.

Es sind bereits unterschiedliche, sich von ebenen Stoffbahnen mehr oder minder unterscheidende, Kunststoffprofile, ζ. Β. Wellbahnen, Spundwände oder Teile von Dachrinnen usf. aus Hartpolyvinylchlorid, schlagfestem Polyvinylchlorid und besonderen Polyvinylchloridderivaten bekannt. Derartige Erzeugnisse werden im allgemeinen mit Hilfe von Spritzmaschinen mit Breitschlitzdüse, sich anschließendem Glättkalander mit Profiliervorrichtung oder aber auch durch Spritzmaschinen mit dem jeweiligen Kunststoffprofil entsprechender Düsengestaltung erzeugt. Bei solchen Verfahren ist es bei unregel-

mäßigen Profilen, ζ. B. bei dem Herstellen von Dachrinnenprofilen, des verhältnismäßig schwierigen Querschnittes halber möglich, jeweils nur eine einzige Regenrinne zu/spritzen. Die Spritzmaschinen verlangen auch ein Kunststoffgut, das durch und durch homogen ist. Durch diesen homogen Aufbau des Kunststoffgutes können zweifarbige Kunststoffverbundprofile und solche mit einer eingeschlossenen Verstärkung, ζ ο Β. einem eingebetteten Drahtgitter, Textilgewebe od. dgl. nicht hergestellt werden.

Vorgeschlagen wurden auch bereits mindestens zwei miteinander verschweißte Kunststoffolien, wobei zwischen den aufeinanderfolgenden Kunststoffolien Drahtgeflechte, Drahtgitter, Textilgewebe, Glasfasern, Glasfasergewebe, bedruckte Folien aus weichgestelltem Polyvinylchlorid, dünne Metallstreckgitter od. dgl. mit eingeschweißt sind.

Zum weiteren Verbessern miteinander verschweißter Kunststofffolien wird erfindungsgemäß zwischen mindestens zwei miteinander verschweißte Kunststoffolien eine Glasvlieseinlage eingeschweißt. Ein weiterer Vorteil der Erfindung kann dadurch vermittelt werden, daß eine der oder beide Außenflächen des in sich verschweißten Polienbündels reflektionsschwach, z. B. eine gewebelose Gewebsmusterung aufweisend, gestaltet sind. Die Kunststoffprofile der Erfindung können regelmäßige oder unregelmäßige Querschnitte, z. B. Wellbleche, spundwandartige und ähnliche Querschnittsformen, also auch Gruppenquerschnitte, aufweisen. Das

-3-

erfindungsgemäße Kunststoffprofil ist im "Auma"- oder Preßschweißverfahren mit nachfolgender ein- oder mehrstufiger V_erformung und Unterteilung erhalten.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung im
Grundzuge dargestellt und zwar zeigen

Fig. 1 eine Fertigungsanlage von Kunststoffprofilen aus
mehreren Kunststoffprofilen,

Fig. 2 ein mit der Fertigungsanlage nach Fig. 1 herstellbares Kunststoffwellenprofil,

Fig. 3 ein mit der Fertigungsanlage nach Fig. 1 herstellbares spundwandartiges Kunststoffprofil,

Fig. 4 eine Fertigungsanlage zum gruppenweisen Herstellen
schwierigerer Kunststoffprofile und

Fig. 5 den Querschnitt einer Gruppe schwierigerer Kunststoffprofile, z. B. von Dachrinnen.

Auf einem Abwickelbock 1 sind z. B. drei Abwickelrollen 1a, 1b, 1c gelagert, von denen die Abwickelrolle 1a, 1b je eine Kunststoffolie 1a¹, 1b¹, z. B. aus weichgemachtem und/oder schlagfestem, weichmacherfreiem Polyvinylchlorid oder anderen eingangs

erwähnten Stoffen tragen. Die Abwiekelrolle 1c wiederum trägt ein Mitläuferband 1c¹, das im allgemeinen aus einem engen Gewebe "besteht. Abändernd kann auch noch über der Abwickelrolle 1a eine weitere Abwickelrolle für ein zusätzliches Mitläuferband gelagert sein. Es können mit oder ohne solche zusätzliche Mitläuferbänder auch noch weitere Abwickelrollen für sonstige Kunststoffolien auf dem Abwickelbock 1 gelagert sein. Die Kunststoffolien 1a^f, 1b' und das Mitläuferband 1c werden übereinander liegend in eine Yerschweißmaschine 2, die z. B. durch eine Yerschweißpresse oder eine "Auma"-Maschine der Gummi-Industrie, Bauart Berstorff, zum Beschichten mit Deckfolien gegeben sein kann, zugeführt. In Fig. 1 ist eine "Auma"-Maschine 2 als Verschweißmaschine dargestellt, deren Aufbau an sich bekannt ist, so daß über diesen nicht weiter ausgesagt werden muß. In der "Auma"-Maschine werden die Kunststoffolien 1a¹, 1b¹ flächig miteinander zu einer Schichtstoffbahn 1o1 verschweißt. Während des Durchganges des Mitläuferbandes 1c' wird dessen Struktur in die ihm zugekehrte Fläche der Folie 1b' bleibend eingeprägt, so daß die sonst unter dem Walzendruck hochglänzend glatt werdende Fläche der Kunststoffolie 1b' ein stumpfes gewebeloses, aber gewebeähnliches Aussehen erhält, das eine Spiegelung etwa einfallender Lichtstrahlen auf der fertigen Schichtstoffbahn 1o1 verhindert. Es ist klar, daß dann, wenn der obersten Kunststoffolie (z. B. 1a') ein Mitläuferband übergeordnet abläuft, auch dieses Mitläuferband in der "Auma"-Maschine (oder sonstigen Verschweißmaschine) einen stumpfen Gewebeabdruck gleicher Wirkung hinterläßt.

Das aus der "Auma"-Maschine austretende Mitläuferband 1c^! wird, sich von der Schichtstoffbahn 1o1 lösend, auf der Trommel eines Aufwickelbockes 1o2 aufgewickelt. Die Schichtstoffbahn 1o1 hingegen wird um Umlenkrollen 1o3, 1o4 zu einer an sich bekannten Profiliervorrichtung 3 geführt, nach erfolgtem Verformungsvorgang abgekühlt und anschließend auf der Aufwickeltrommel 1o5 eines Aufwickelbockes 4 aufgewickelt.

Vor der Profiliervorrichtung 3 kann eine zusätzliche Aufwärmstelle 1o6 für die noch weich ankommende Schichtstoffbahn 1o1 vorgesehen sein. Je nach dem Aufbau der Profiliervorrichtung kann diese die Schichtstoffbahn 1o1 mit ihren Kunststoffolien 1a', 1b¹ (Pig. 1 bis 3) wellen-, spundwandähnlich usf. verformen. Wird die fertig profilierte Schichtstoffbahn 1o1 nicht auf einer Aufwickeltrommel 1o5 zur Entnahme aufgewickelt, sondern soll sie in Stücken oder Platten weiterbefordert werden, so kann an die Stelle des Aufwickelbockes 4 eine Trennvorrichtung, z. B. eine sägeartige Schneidvorrichtung, zum Ablängen der anlaufenden Schichtstoffbahn in gleichmäßige Stücke vorgesehen sein.

Durch die Wahl mehrerer stofflich unterschiedlicher Kunststofffolien 1a¹, 1b¹ usf. kann die Endstärke der Schichtstoffbahn 1o1 sowie deren Härte, Festigkeit, Haltbarkeit usf. variiert werden. Außerdem ist es möglich, zumindest zweifarbige WeIl-

-6-

bahnen durch Auswahl farblich unterschiedlicher Kunststoffolien nach dem vorstehend erläuterten Verfahren herzustellen.

Wird zwischen die Abwickelrollen 1a, 1b für die Kunststofffolien 1a', 1b' eine Abwickelrolle für eine Glasvlieseinlage od. dgl. vorgesehen und wird die jeweilige Einlage zwischen den Kunststoffolien 1a', 1b' in die "Aumaü Maschine miteingeführt, so kann durch das nachfolgende Verschweißen der Kunststoffolien und damit erfolgendes Einbetten der jeweiligen Einlage eine Armierung der Schichtstoffbahn 1o1 erreicht werden. Derartige Armierungen von Schichtstoffbahnen bzw. profilierten Schichtstoffbahnen sind insbesondere für Dächer von Werkhallen der Industrie vorteilhaft, die durchschlagsicher sein sollen.

Anstelle der Profiliervorrichtung 3 kann auch eine im einzelnen aufbaumäßig an sich bekannte zwei- oder mehrstufige Profiliervorrichtung 3o, 4o, 5o, wie sie in der Fig. 4 einschlußweise dargestellt ist, vorgesehen sein. Mit einer derartigen Profiliervorrichtung können sodann auch schwierigere Profilierungen der Schichtstoffbahn 1o1 erreicht werden, z. B. nach Art der Fig. 5, die nebeneinandergelegte Dach- oder Regenrinnen in einem Stück erkennen läßt. Hat die Schichtstoffbahn 1o1 eine

-7-

Profilierung nach Pig. 5 oder eine ähnlich schwierige Profilierung für andere Zwecke erhalten, so wird die profilierte Schichtstoffbahn 1o1, nachdem sie in der feinen Profiliervorrichtung 5o beispielsweise gleichzeitig abgekühlt wurde, an bestimmten Stellen 1o1a längs durch eine nicht weiter gezeigte gegebenenfalls gatterähnliche Trennvorrichtung 60 sägend aufgeschnitten, worauf dann nachfolgend die einzelnen Rinnen 1o2 durch eine querarbeitende Trennvorrichtung 7o, z. B. ebenfalls mit Hilfe von Sägen, auf die gewünschten Maße abgelängt werden,

Soll abändernd eine von einer nicht gezeigten "Auma"-Maschine, einer Flachspritzmaschine oder der Abwickeltrommel 11 (Fig. 4) eines Abwickelbockes 1o kommende Kunststoffbahn 12 unverstärkt und unbeschichtet durch weitere Kunststoffbahnen oder -folien beispielsweise mit einem Profil nach Fig. 5 versehen werden, so wird die Kunststoffbahn 12 zweckmäßig um eine Umlenkrolle 13 herum durch eine Vorwärmvorrichtung 2o, z. B. eine Infrarotstrahlanlage, hindurchgeführt, um dann nacheinander durch mehrere absatzweise formgebende Vorrichtungen 3o, 4o und 5o geleitet zu werden. Dabei wird die Kunststoffbahn 12 in der formgebenden Vorrichtung 3o erst verhältnismäßig grob und schwach profiliert, um dann in den nachfolgenden verformenden Vorrichtungen 4o, 5o die endgültige Querschnitts- bzw. Profilform zu erhalten. Die erreichte Profilbahn wird in der verformenden

-8-

Yorrichtung 5o gleichzeitig abgekühlt. Die abgekühlte Profilbahnoder Profilplatte 12 a wird sodann, wie bereits oben zur Pig. 1 erläutert, in Längs- und Querrichtung nacheinander in die gewünschten Teile und Maße, z. B. durch Sägen, aufgetrennt oder zerlegt. In der Vorrichtung nach Fig. 4 können Kunststoffbahnen aus Polyvinylchlorid, Polyvinylchloridmischpolymerisaten und/oder Mischungen von nachchlorierten Polyolefinen und Polyvinylchlorid, sowie Polyäthylen, Polypropylen und Polyaminen verarbeitet werden.

Bei allen oben bezeichneten Stoffen, Kunststoffolien und Schichtstoffbahnen aus diesen genügt auch bei weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid eine Preßzeit von drei Minuten bei

2
einem Druck von 5 kg je cm und einer Temperatur von ca.

18o C. Die Preßzeit von drei Minuten entspricht dabei etwa einer Durchlaufzeit von 1,o m je Minute.

Claims

1. Kunststoffprofil od. dgl., insbesondere aus Polyvinylchlorid, Polyvinylchloridmischpolymerisaten und/oder Mischungen von nachchlorierten Polyolefinen und Polyvinylchlorid, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen mindestens zwei miteinander verschweißten Kunststoffolien (1a¹, 1b') eine Glasvlieseinlage eingeschweißt ist.

2. Kunststoffprofil od. dgl. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der oder beide Außenflächen des in sich verschweißten Folienbündels reflektionsschwach, z. B. eine gewebelose Gewebsmusterung aufweisend, gestaltet sind.

3. Kunststoffprofil od. dgl» nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch wellblech-, spundwandartige und ähnliche Querschnittsformen, z. B. aneinandergereihte Dachrinnenquerschnitte.

gemäß Gen.-Vollm. 33/1959

(Loebe)