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Mischung für Kulturzwecke in Landwirtschafts- und Gärtnereibetrieben
zur Auflockerung und Durchlüftung voh schweren Böden Zur Kultivierung, insbesondere
Auflockerung und Durchlüftung von schweren Böden verwendet man in der Landwirtschaft
und in Gärtnereibetrieben seit langem Schwarztorftypen, die zerkleinert werden und
den schweren iEulturböden beigemischt werden.
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Es hat sich aber geeigt', daß neben dem ansich zweifellos vorhandenen
und wirksamen hohen Kulturwert des Schwarztorfes diese Beimischung einige schwerwiegende
Nachteile ergibt. Als besonders nachteilig hat sich dabei die Verschlemmung der
Böden erwiesen, die bei Schwarztorftypen aufgrund der hohen Dichtigkeit des Schwarztorfes
die geplant. Auflockerung der Böden in das Gegenteil verkehrt. Aus diesem Grunde
mußte in der Vergangenheit sehr oft auf den hohen Kulturwert von Schwarztorf in
der Landwirtschaft und auch im Gärtnereibetrieb verzichtet werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mischung von Schwarztorf
mit einem anderen Material zu finden, mit welcher der ßchwarztorf so aufgelockert
wird, daß bei Eingabe der Mischung in die Kulturböden der bisher auftretende nachteilige
Verschlemmungseffekt nicht mehr in Erscheinung tritt.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst worden durch Schaffung einer
Mischung aus aufgeschäumtem und insbesondere durch Zerschlagen granuliertem Kunststoff,
vorzugsweise Styropor, mit Schwarztorf.
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Aufgeschäumter Kunststoff, beispielzweise Styropor, hat die Eigenschaft,
in hohe Maße wasserabweisend zu sein Diese Eigenschaft wird auch ii granulierten,
beispielsweise gemahlenem Zustand, beibehalten. Während normaler auf geschäumter
Kunststoff nach der Verflockung aufgrund der lockeren Struktur nach Einbringung
in den Erdboden wenig Widerstand hat und in kurzer Zeit zu vielen flachen Kunststoffkörpern
verpreßt wird und damit eine Auflockerung bzw.
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ein Einbringen von Luft in den Erdboden nicht eintritt, bleibt der
erfindungsgemäß zusätzlich verdichtete Kunststoff gegenüber dem Bodenandruck widerstandsfähig.
Wie Versuche ergeben haben, ist die Widerstandskraft derart, daß selbst in schwersten
böden nach zwölf Monaten nooh die ursprüngliche Struktur der Kunststoffkörperchen
erhalten ist. Lus diesem
Grunde ist der granulierte und verdichtete
Kunststoff hervorragend geeignet, in der Beimischung zu Schwarztorf beste Bodenbeimengungen
zu schaffen. Der in dieser Mischung in die Kulturböden eingebrachte Schwarztorf
bessert auf diese Weise die Kulturböden auf, ohne daß die bisher praktisch unvermeidliche
Verschlemmung des Bodens eintritt.
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Die Zerkleinerung und insbesondere Verdichtung des aufgeschäumten-Kunststoffes,
vorzugsweise Styropor, kann vorteilhaft nach einem in Weiterbildung der Erfindung
geschaffenen Verfahren erfolgen, für das auch selbständiger Schutz beansprucht ;wird.
Es werden beispielsweise Styropor-Abfälle, die in Blöcken und Platten anfallen,
mit Hilfe von Zerreißmaschinen und Zerkleinerungsmühlen zerkleinert. Die so entstandenen
Kunststoffflocken werden in komprimierter Lifft bei etwa 800 C verdichtet und anschließend
durch einen-Kühlstrom in einen Zyklotron geleitet, um ein Verkleben der Partikel
untereinander zu verhindern. Dieses Verfahren zeichnet sich durch hohe Rationalität
aus und dadurch, daß im Endergebnis kein Verkleben der Kunststoffteilchen untereinander
eintritt.
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Auch der für die Mischung verwendete Schwarztorf wird einer Aufbereitung
unterworfen, durch die der Schwarztorf biologisch aufgeschlossen wird und zum anderen
Eigenschaften erhält, die das Zusarnenhaften der Kunststoffgranulatteilchen
und
der Schwarztorfteilchen begünstigen. Bei diesem Verfahren wird der Schwarztorf erst
im Herbst eines jeden Jahres abgebaut, damit er stark wasserhaltig ist und in kleinen,
gut durchlüfteten Haufen über Winter draußen gelagert, so daß er durchfriert. Der
Schwarztorf verändert sich durch Frosteinwirkung in seiner äußeren Struktur, er
zerfällt und verwittert. Bei Bedarf kann der Schwarztorf einen weiteren Winter lang
im Preien bleiben, so daß er wiederholt durchfroren wird. Der durchfrorene Schwarztorf
wird gemahlen, beispielsweise in drei Mahlgängen, und dieser feinstgemahlene Schwarztorf
wird mit dem Kunststoffgranulat vermischt Ein Entmischen des Schwarztorfes aus der
Mischung mit des Kunststoffgranulat wird durch die kleinsten Fasern des Schwarztorfes
verhindert, die die gemahlenen Kunststoffgranulatteilchen festhalten. Damit ist
die erfindungsgemäße Mischung des Schwarztorfes mit Kunststoffgranulat widerstandsfähig
gagen Entmischung bei Transport und Handhabung. Entmischungsversuche haben dieses
Ergebnis erhärtet. Bei den Entmischungsver@uchen hat sich auch gezeigt, daß andere
Torfsorten aufgrund ihrer lockeren Struktur die Anforderungen nicht erfüllen, da
in kurzar Zeit eine Entmischnng eintritt.
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In anderer Weiterbildung der Erfimdung kan@ auf die verdichteten
Kanststoffkörper jede Art Kunstdünger durck
Beimischen appliziert
werden, womit sich weitere vorteilhatte Wirkungen für die Kulturböden ergeben. Mit
dieser Weiterbildung hat die erfindungsgemäße Mischung den Vorteil einer vollkommenen
Durchlüftung des Bodens, don Vorteil einer starken, dauerhaften Durchlässigkeit
des Bodens und den Vorteil einer dauernden Nachdüngung.
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Bei weiteren Versuchen mit der erfindungsgemäßen kischung wurde gefunden,
daß sich diese auch ausgezeichnet zur Bekämpfung von auf dem Erdboden ausgelaufenem
Mineralöl verwenden läßt. Es ist schon vorgeschlagen worden, auf den Erdboden ausgelaufenes
Mineralöl mit einen Granulat aus aufgeschäumtem Kunststoff zu bekämpfen; denn der
aufgeschäumte Kunststoff hat die für diesen Anwendungszweck günstige Wirkung, daß
er einerseits wasserabweisend ist und andererseits das Öl hochgradig auf saugt.
Doch stieß die anwendung des Eunatstoffgranulats auf dem Lande bisher auf die Schwierigkeit,
daß die außerordnetlich leichten Kunststoffgranulatteilchen bei windigem Wetter
größtenteils fortgoscht wurden, bevor eine Abbindung mit des Mineralöl erfolgt.
Diese Gründe waren Veranlassung, die erfindungsgemäße Mischung auch auf ihre Verwendung
zur Ölbekämpfung zu prüfen. Das Ergebnis war überraschend günstig. Es hat sich erwiesen,
daß das mit Schwarztorf vermischte Granulat aufgrund seines größeren Gewichtes auch
bei Wind auf dem Geländeboden liegen
bleibt, so daß das augelaufene
Mineralöl von den Kunststoffteilchen der Mischung aufgenommen werden kann.