DE1927850B - Vorrichtung zur Durchfuhrung von exothermen katalytischen Gasreaktionen - Google Patents
Vorrichtung zur Durchfuhrung von exothermen katalytischen GasreaktionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung von exothermen katalytischen Gasreaktionen,
z. B. der Ammoniak- oder Methanolsynthese, mit einem mehrkugeligen äußeren Hochdruckmantel,
einem in diesem mit Spiel angebrachten und mit ihm kongruenten inneren Einbaumantel, einem in der
Längsachse des Einbaumantels angebrachten Innenmantel und einem oder mehreren, in dem Innenmantel
übereinander angeordneten Wärmeaustauschern. Die Vorrichtung eignet sich zur Durchführung
von exothermen katalytischen Gasreaktionen, die unter erhöhten Temperaturen bzw. erhöhten Drükken
geführt werden.
Die Bauart und Konstruktion von Reaktoren dieses Typs ist besonders vorteilhaft für die Produktion von
Großleistungseinheiten.
Die meisten konventionellen Großraumreaktoren wurden einfach durch Vergrößerung der geometrischen
Abmessungen der in der Industrie laufend benutzten Zylinderreaktoren konstruiert, wobei deren
charakteristische Züge erhalten blieben. Das bedeutet, daß ihre Katalysatorfüllung meistens durch
feste, mechanische Böden in mehrere selbständige, gegeneinander abgetrennte und übereinander angeordnete
Schichten verteilt wurde, die von dem Synthesegemisch in axialer oder radialer Richtung durchströmt
wurden. In den Boden wurden dann entweder Mittel zur indirekten Kühlung des fortschreitenden
Gasgemisches oder Mischkammern zum direkten Wärmeaustausch zwischen dem heißen, teilweise
durchreagierten und dem kalten, frischen Synthesegemisch eingebaut.
Die Nachteile dieser klassischen Einbautypen, die bisher fast ausschließlich für niedrigere Leistungen
benutzt wurden, sind bekannt. In erster Linie ist es die feste Auflagerung der Tragroste und/oder der
Kühl- bzw. Mischböden in dem inneren Einbau sowie ihre Kompliziertheit. Beim Einfüllen oder Entleeren
des Katalysatorbettes müssen nämlich die einzelnen Tragroste und Böden zusammen mit den in
ihnen eingebauten Kühlvorrichtungen und mit den üblichen Einbauteilen schrittweise demontiert werden.
Der Austausch des desaktivierten Katalysators sowie eventuelle Reparaturen des Einbaues werden
dadurch ziemlich schwierig und zeitraubend. Die Montagearbeiten in dem staubigen Raum im Innern
eines schlanken Einbaues sind außerdem auch gefährlich. Und, was die Hauptsache ist, die Montage
und Demontage der oben beschriebenen klassischen Einbautypen erfordern unbedingt, daß der ganze
Querschnitt des Hochdruckraumes frei blieb.
Bei einer einfachen Übertragung der bisher benutzten mehrschichtigen Einbautypen auf einen
Großraumreaktor treten diese Nachteile noch mehr in den Vordergrund. Dazu hat sich gezeigt, daß der
bloßen Vergrößerung der bekannten zylinderförmigen Reaktoren auch Hindernisse technologischen
oder konstruktiven Charakters im Wege stehen. In erster Linie ist es die Tatsache, daß die Erzeugung
eines Hochdruckdeckels, der das vergrößerte Mannloch, d. h. praktisch den ganzen Querschnitt des
Druckraumes, abschließen und zugleich Längsspannungen, die durch Unterschiede in der Wärmedilatation
in den Druckkörperwänden hervorgerufen werden, auffangen soll, über gewisse Grenzen nicht
realisierbar ist.
An zweiter Stelle wächst aber bei der geometrischen Vergrößerung der Dimensionen und bei normalen
Betriebsdrücken, etwa 300 at, auch die Wanddicke des den Deckel tragenden Hochdruckmantels
bis über einen tragbaren Wert.
Den bisherigen Erfahrungen nach beträgt die durch die oben angeführten Hindernisse beeinflußte Kapazitätsbeschränkung
und Grenzleistung bei Ammoniakreaktoren ungefähr 1000 t Ammoniak pro Tag, was heute nicht mehr als genügend angesehen werden kann.
Eine der wenigen Möglichkeiten der konstruktiven
ίο Lösung von Großraumreaktoren zur Durchführung
von exothermen katalytischen Gasreaktionen stellt die Vorrichtung gemäß dem tschechoslowakischen
Patent 116 440 dar. Der Druckkörper wird durch Verbindung von wenigstens einem kugeligen und
zwei zylinderförmigen Bauelementen gebildet. Diese Gestaltung hat die günstigen Festigkeitseigenschaften
und die hydrodynamischen Eigenschaften der Kugelform. Dank dieser vorteilhaften Festigkeitsbedingungen
kann der aus mehreren Kugelelementen ausgebildete Hochdruckkörper der klassischen Zylinderform
gegenüber ein größeres nutzbares Volumen bei einer geringeren Wanddicke und dadurch auch bei
geringerem Gesamtgewicht aufweisen. Die großen Zusatzspannungen in Richtung der Längsachse, die
bei den Zylinderreaktoren vorkommen und durch den Druckdeckel bzw. durch ein System von Hilfsquerabstützungen
beseitigt werden müssen, werden bei den Kugelbehältern in wesentlich niedrigere radiale Spannungen übersetzt. Die Gefahr der Entstehung
von Rissen in der Außentragschicht und des Verziehens der mittleren Schichten, die in der Regel
eine höhere Wärmedilatation aufweisen, wird demnach auf ein Minimum reduziert. Daraus ergeben sich
auch geringere Ansprüche an die Ausführung des Druckdeckels, des Hochdruckmantels sowie des inneren
Einbaues.
Im Vergleich mit einem einfachen raumgleichen Kugelreaktor, in dem sich ein Katalysatorbett von
demselben Umfang befindet, ermöglicht die mehrkugelige Ausstattung eine wirksamere und gleichmäßigere
Kühlung des fortschreitenden Gasgemisches und dadurch auch eine viel bessere und empfindlichere
Betätigung des Wärmeregimes während der Reaktion. Und es kommt noch dazu, daß in einem
einfachen Kugelreaktor die Ausbildung eines mehrschichtigen Katalysatorbettes einen ziemlich komplizierten
Einbau bedingt.
Die konstruktive Bearbeitung des inneren Einbaues für ein mehrschichtiges, in einem mehrkugeligen
Hochdruckkörper gelagertes Katalysatorbett bildet den Gegenstand des tschechoslowakischen
Patents 120180. Hiernach besteht der Synthesereaktor aus zwei oder mehr Kugelbehältern, die mit
selbständigen, jeweils auf einem Tragrost gelagerten Katalysatorschichten gefüllt und durch zylinder-
oder ringförmige Verbindungselemente aneinander angeschlossen sind. Die Querschnitte der Verbindungselemente
und der Mannlöcher sind dabei kleiner als die der Kugelbehälter. In der Längsachse des
inneren Einbaues ist in einem Innenmantel ein Wärmeaustauscher gelagert, der das mehrschichtige
Katalysatorbett im wesentlichen in seiner ganzen Länge, also alle selbständigen, sich in den einzelnen
Kugelbehältern befindlichen Katalysatorschichten, durchsetzt. Zur Regelung und zum Gleichrichten der
Wärmeführung während der Reaktion erfolgt ein direkter Wärmeaustausch zwischen dem teilweise
durchreagierten, von einer in die funktionell nach-
3 4
folgende Katalysatorschicht übertretenden Gas- Auf diese Weise ergibt sich eine Konstruktion, die
gemisch und dem kalten Frischgas. Dieser Austausch ein großes nutzbares Volumen aufweist und deshalb
geschieht in Mischkammern, die sich in dem Niveau auch für Hochleistungseinheiten verwendbar ist. Die
der zylinderförmigen Verbindungselemente zwischen Lösung beruht dabei auf dem Prinzip eines ununter-
dem Tragrost der einen und der Oberfläche der 5 brochenen Katalysatorbettes, das jedoch als ein
nächstfolgenden Katalysatorschicht befinden. mehrschichtiges Bett arbeitet, von dem Synthesegas-
Obwohl durch diese Ausstattung günstige Voraus- gemisch in axialer Richtung durchflossen wird und
Setzungen zur Realisation der Hochleistungsreaktoren mit einer direkten Zwischenschichtkühlung ausge-
gegeben waren, gelang es jedoch nicht, die bemängel- stattet ist.
ten Nachteile der klassischen Zylinderreaktoren zu io Der Einbaumantel kann an seiner das Katalysatorbeseitigen.
Es sind hier nämlich die fest eingebauten bett kontaktierenden Innenwand mit einer Schutz-Tragroste
geblieben, die beim Füllen und Entleeren schicht versehen und sein kleinster, dem Innendurchdes
Katalysators wieder Schwierigkeiten verursachen. messer der Verbindungselemente entsprechender
Zum Zweck der Demontage und Montage der Trag- Durchmesser größer als der Innendurchmesser des
roste muß vor allem der Innenmantel des Wärme- 15 Mannloches im obersten Kugelbehälter sein,
austauschers zwischen den einzelnen Katalysator- In einem Reaktor, der auf die erfindungsgemäße schichten unterbrochen ungebildet werden. Die her- Weise konstruiert ist, gibt es die Möglichkeit, die ausnehmbaren, meist ringförmigen Mantelteile wer- Korngröße des Katalysators fließend oder stufenweise den dann durch lösbare Verbindungsstücke anein- zu wechseln, und zwar in einer indirekten Abhängigander angeschlossen. ao keit von dem Durchflußquerschnitt des Katalysator-
austauschers zwischen den einzelnen Katalysator- In einem Reaktor, der auf die erfindungsgemäße schichten unterbrochen ungebildet werden. Die her- Weise konstruiert ist, gibt es die Möglichkeit, die ausnehmbaren, meist ringförmigen Mantelteile wer- Korngröße des Katalysators fließend oder stufenweise den dann durch lösbare Verbindungsstücke anein- zu wechseln, und zwar in einer indirekten Abhängigander angeschlossen. ao keit von dem Durchflußquerschnitt des Katalysator-
Der Austausch des desaktivierten Katalysators bettes. Mit dem zunehmenden Querschnitt des Kata-
stellt also auch hier einen komplizierten und zeit- lysatorbettes kann die Korngröße des Katalysators
raubenden Vorgang dar. Dazu benötigt man wieder zweckvoll herabgesetzt werden und umgekehrt. Da-
ein Mannloch von genügend großem Querschnitt, durch wird ein relativ regelmäßiger Durchfluß des
das den Querschnitt der engsten Stellen des Ein- 25 Gasgemisches durch den ganzen, einen veränder-
baues, d. h. der zylinderförmigen Verbindungs- liehen Querschnitt aufweisenden Katalysatorraum
elemente, überschreitet. Einen wesentlichen Nachteil erzielt.
stellt auch die Tatsache dar, daß die zwischen den Der Erfindungsgegenstand wird nachstehend an
einzelnen Kugelbehältern im Niveau der Verbin- Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausfüh-
dungselemente ausgebildeten Mischräume bzw. 30 rungsbeispiels näher erörtert.
Mischkammern nur schlecht zugänglich sind, obwohl Der hier dargestellte Hochdruckreaktor besteht
hier die Zuführungsleitungen des Frischgases ein- aus drei Kugelbehältern, die mittels zweier ringmünden
und obwohl diese Teile des Hochdruck- förmiger Verbindungselemente zusammengesetzt
körpers einer erhöhten Wirkung des aggressiven sind. In dem axial angeordneten Innenmantel ist ein
Mediums ausgesetzt sind. Kein Wunder, daß diese 35 einziger Röhrenaustauscher gelagert. Die Zeichnung
Tatsache zahlreiche ernste Defekte und oft das Aus- zeigt teilweise einen axialen Längsschnitt, teilweise
setzen der ganzen Produktionseinheit zur Folge hat, eine Seitenansicht.
was insbesondere bei den Hochleistungseinheiten Ein Hochdruckmantel 1 des Synthesereaktors ist
höchst unerwünscht ist. durch drei Kugelbehälter 18 gebildet, die durch
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei 40 ringförmige, im Querschnitt trapezförmige Verbin-
einer Vorrichtung zur Durchführung von exothermen dungselemente 19 verbunden sind. In dem Hoch-
katalytischen Gasreaktionen auch die übriggeblie- druckmantel 1 ist ein Einbaumantel 2 mit einem
benen Nachteile des mehrkugeligen, mit einem mehr- notwendigen Spiel gelagert. Der Einbaumantel 2
schichtigen Katalysatorbett ausgestatteten Reaktors weist eine mit dem Hochdruckmantel kongruente
zu beseitigen. 45 Gestalt auf. Die Innenwand des Einbaumantels ist
Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Vorrichtung mit einer Schutzschicht, beispielsweise aus reinem
zur Durchführung von exothermen katalytischen Asbest, aus expandiertem Perlit oder keramischen,
Gasreaktionen, insbesondere der Ammoniak- oder wärmeisolierenden Stoffen, z. B. Gasbeton, versehen.
Methanolsynthese, mit einem mehrkugeligen äußeren Im obersten der drei Kugelbehälter des Hochdruck-Hochdruckmantel,
wobei zwischen den einzelnen 50 körpers ist ein Mannloch 21 ausgebildet, das mit
Kugelbehältern ringförmige Verbindungselemente einem Hochdruckdeckel 4 abgeschlossen ist. In ähnvorgesehen
sind, die Einführungsstutzen für Frisch- licher Weise ist auch der Einbaumantel 2 mit einem
gas tragen, einem im Hochdruckmantel mit Spiel dem Mannloch 21 entsprechenden Mannloch verangebrachten
und mit ihm kongruenten, inneren sehen, das einen Niederdruckdeckel 5 trägt.
Einbaumantel, einem in der Längsachse des Einbau- 55 In der Längsachse des Hochdruckkörpers 1, und mantels angebrachten Innenmantel und einem oder zwar über die ganze Länge des ununterbrochenen mehreren, in dem Innenmantel übereinander ange- Katalysatorbettes 8 ist ein Innenmantel 6 angeordnet, ordneten Wärmeaustauschern, dadurch gekennzeich- Der Innenmantel stützt sich mit seinem unteren net, daß der Raum zwischen dem Innenmantel und Ende auf einen Tragrost 7, der in dem Bodenteil des dem Einbaumantel durch ein ununterbrochenes 60 untersten Kugelbehähers eingebaut ist. In dem Katalysatorbett ausgefüllt ist, das auf einem in dem Innenmantel ist unten ein Wärmeaustauscher 9 und untersten der Kugelbehälter eingebauten Tragrost oben ein elektrischer Erhitzer 10 angeordnet. Unter ruht, und daß die Einführungsstutzen zu inneren dem Tragrost 7 befindet sich eine undurchlässige Verteilungsringen und an diese anknüpfende Ver- Scheidewand 11, in die ein Wärmeaustauschermantel teilungsrohrsysteme mit einzelnen radialen Röhren 65 12 mit seinem unteren Ende einmündet,
führen, die den ganzen Querschnitt des Katalysator- Die einzelnen Funktionsschichten des Katalysatorbettes durchsetzen und in ihm einzelne Schichten bettes sind nicht mechanisch durch Roste oder Kühlabgrenzen, boden abgetrennt, sondern das ganze Kontaktbett ist
Einbaumantel, einem in der Längsachse des Einbau- 55 In der Längsachse des Hochdruckkörpers 1, und mantels angebrachten Innenmantel und einem oder zwar über die ganze Länge des ununterbrochenen mehreren, in dem Innenmantel übereinander ange- Katalysatorbettes 8 ist ein Innenmantel 6 angeordnet, ordneten Wärmeaustauschern, dadurch gekennzeich- Der Innenmantel stützt sich mit seinem unteren net, daß der Raum zwischen dem Innenmantel und Ende auf einen Tragrost 7, der in dem Bodenteil des dem Einbaumantel durch ein ununterbrochenes 60 untersten Kugelbehähers eingebaut ist. In dem Katalysatorbett ausgefüllt ist, das auf einem in dem Innenmantel ist unten ein Wärmeaustauscher 9 und untersten der Kugelbehälter eingebauten Tragrost oben ein elektrischer Erhitzer 10 angeordnet. Unter ruht, und daß die Einführungsstutzen zu inneren dem Tragrost 7 befindet sich eine undurchlässige Verteilungsringen und an diese anknüpfende Ver- Scheidewand 11, in die ein Wärmeaustauschermantel teilungsrohrsysteme mit einzelnen radialen Röhren 65 12 mit seinem unteren Ende einmündet,
führen, die den ganzen Querschnitt des Katalysator- Die einzelnen Funktionsschichten des Katalysatorbettes durchsetzen und in ihm einzelne Schichten bettes sind nicht mechanisch durch Roste oder Kühlabgrenzen, boden abgetrennt, sondern das ganze Kontaktbett ist
als eine ununterbrochene Katalysatorsäule ausgebildet.
Die ununterbrochene Katalysatorsäule wird von oben durch das obere Mannloch 21 eingeschüttet
und von unten durch einen oder mehrere Austrittsstutzen 14 entleert.
Das in die Synthese geführte und in einem in einem selbständigen Druckkörper untergebrachten
Hauptwärmeaustauscher vorgeheizte Frischgas wird dem Hochdruckkörper durch einen Stutzen 15 zugeführt.
Es tritt in den Rohrraum des Wärmeaustauschers 9, wo es sich auf die Temperatur erhitzt,
die beim Eintritt in die erste Schicht des Katalysatorbettes gefordert wird. Von hier wird es über den
elektrischen Erhitzer 10, der meistens nur während des Inbetriebsetzens des Reaktors eingeschaltet wird,
auf die erste Katalysatorschicht geleitet.
Die Zwischenkühlung des heißen, teilweise durchreagierten Gasgemisches erfolgt durch Einspritzung
von kaltem Frischgas in den verengten Querschnitt des Katalysatorbettes, d. h. im Niveau der ringförmigen
Verbindungselemente 19. Dazu wird Frischgas dem Hochdruckkörper 1 durch die Einführungsstutzen 13 zugeführt und in der Katalysatormasse
gleichmäßig durch ein System von radial angebrachten Verteilungsröhren 17 verteilt. Zu jedem Verteilungsrohrsystem
gehört ein Verteilungsring 20, an dessen Innenumfang die Verteilungsröhren 17 angeschlossen
sind. Zwecks einer regelmäßigen Verteilung des Frischgases durchsetzen die Verteilungsröhren
den ganzen Querschnitt der Katalysatorsäule und sind auf ihrer ganzen Oberfläche mit Öffnungen versehen.
Ihre Anzahl wird so gewählt, daß einerseits eine vollkommene Abkühlung des fortschreitenden
Synthesegemisches in dem ganzen Querschnitt des Katalysatorbettes erzielt wird und daß andererseits
die Abstände zwischen den einzelnen radialen Verteilungsröhren so groß sind, daß der Katalysator frei
und ungestört durchfallen kann.
Von der letzten Katalysatorschicht wird das heiße durchreagierte Gasgemisch durch den Spalt zwischen
dem Innenmantel 6 und dem Wärmeaustauschermantel 12 in den Röhrenzwischenraum des Wärmeaustauschers
9 geführt, wo es in einem indirekten Gegenstrom-Wärmeaustausch mit dem durch die
Wärmeaustauscherröhren 9 geleiteten Frischgas gekühlt wird. Aus dem Röhrenzwischenraum fließt
das gekühlte Gasgemisch in den Sammelraum unter der undurchlässigen Zwischenwand 11, von wo es
durch den Stutzen 16 den Hochdruckkörper 1 verläßt. Wenn hinter dem Reaktor Dampf erzeugt werden
soll, wird das durchreagierte Synthesegemisch dann einem Dampfkessel zugeführt und von hier
in einen angebrachten Hauptwärmeaustauscher mit selbständigem Druckkörper geleitet, wo es nachgekühlt
wird. Wenn keine Dampferzeugung gewünscht wird, ist es leicht möglich, durch eine relativ
einfache Anordnung die gesamte Wärmeaustauschfläche in dem Druckkörper des Reaktors unterzubringen.
Dazu gelangt man durch die geometrische Vergrößerung der Wärmeaustauschfläche, die aber
selbstverständlich auf Kosten des Katalysatorraumes geschieht. In diesem Falle wird die überflüssige
Wärme in der Regel zur Speisewasservorwärmung benutzt.
In dem erfindungsgemäßen Synthesereaktor verbinden sich die günstigen Festigkeitseigenschaften
der kugeligen bzw. mehrkugeligen Gestalt mit den Vorteilen der ununterbrochenen Katalysatorsäule,
die jedoch unter Anwendung von relativ einfachen Mitteln als ein funktionell mehrschichtiges Katalysatorbett
arbeitet.
Die Herstellung des Hochdruckbehälters durch das Zusammensetzen und Schweißen der einzelnen
Kugelbehälter, die mit ringförmigen, die Verbindungselemente bildenden Endflanschen versehen
sind, stellt keine großen Ansprüche. Auch dem Auflegen und dem Herausnehmen des Wärmeaustauschers
oder des elektrischen Erhitzers aus dem Innenmantel bzw. der Demontage des Innenmantels
steht nichts im Wege, so daß das obere Mannloch und der ihn abschließende Hochdruckdeckel sowie
auch der Einbaudeckel mit einem Durchmesser ausgebildet werden können, der nur um ein notwendiges
Spiel den Durchmesser des Innenmantels übersteigt, aber doch kleiner ist als der kleinste, engste Durchmesser
der ununterbrochenen Katalysatorsäule. Die wesentliche Herabsetzung der Ansprüche an die
Größe und Dicke des Hochdruckdeckels ist von dem Standpunkt der Herstellung aus eine der Hauptbedingungen
für die Realisation der Großraumreaktoren.
Die Gestaltung des Mannloches mit einem Durchmesser, der kleiner ist als der kleinste Durchmesser
der Katalysatorsäule, ermöglicht neben der leichten Weise des Aufschüttens und der Entleerung der
Katalysatorsäule es auch, daß die Schutzschicht, die nicht nur den Einbaumantel, sondern vor allem die
innere Wand des Hochdruckmantels vor den schädlichen Einflüssen der hohen Temperaturen und vor
dem Kontakt mit dem aggressiven Medium schützt, nicht an der inneren Wand des Hochdruckmantels
oder an der äußeren Wand des Einbaumantels angebracht ist, sondern an der inneren Wand des Einbaumantels.
Ihre Beschädigung wird dadurch leicht feststellbar, und die beschädigten Stellen sind vom
Innenraum des Reaktors her leicht zugänglich. Die Reparatur der Schutzschicht erfordert darum kein
Auseinandernehmen des ganzen Einbaues, wozu ein entsprechend größeres Montagemannloch unbedingt
notwendig wäre. Die Schutzschicht an der inneren Wand des Einbaumantels verlängert vielfach selbst
die Lebensdauer des Einbaumantels.
Durch eine Abänderung des Durchmessers der Kugelbehälter sowie der Verbindungselemente, insbesondere
durch die Abänderung ihrer Verhältnisse ist eine ganze Reihe von konstruktiven Modifikationen
möglich.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Durchführung von exothermen katalytischen Gasreaktionen, insbesondere
der Ammoniak- oder Methanolsynthese, mit einem mehrkugeligen äußeren Hochdruckmantel,
wobei zwischen den einzelnen Kugelbehältern ringförmige Verbindungselemente vorgesehen
sind, die Einführungsstutzen für das Frischgas tragen, einem im Hochdruckmantel mit Spiel angebrachten
und mit ihm kongruenten inneren Einbaumantel, einem in der Längsachse des Einbaumantels angebrachten Innenmantel und
einem oder mehreren, in dem Innenmantel übereinander angeordneten Wärmeaustauschern,
dadurchgekennzeichnet, daß der Raum zwischen dem Innenmantel (6) und dem Einbaumantel
(2) durch ein ununterbrochenes Katalysatorbett (8) ausgefüllt ist, das auf einem in dem
untersten der Kugelbehälter (18) eingebauten Tragrost (7) ruht, und daß die Einführungsstutzen
(13) zu inneren Verteilungsringen (20) und an diese anknüpfende Verteilungsrohrsysteme mit
einzelnen radialen Röhren (17) führen, die den ganzen Querschnitt des Katalysatorbettes (8)
durchsetzen und in ihm einzelne Schichten abgrenzen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einbaumantel (2) an seiner
das Katalysatorbett (8) kontaktierenden Innenwand mit einer Schutzschicht versehen ist und
daß selbst sein kleinster, dem Innendurchmesser der Verbindungselemente (19) entsprechender
Durchmesser größer ist als der des Mannloches (21) in dem obersten Kugelbehälter.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 109 514/379
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