DE1920806C3 - Verfahren zur Regenerierung eines Dehalogenierungskatalysators - Google Patents
Verfahren zur Regenerierung eines DehalogenierungskatalysatorsInfo
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Description
! 920 806
weder über die Leitungen 16, 17, 1, 2, 3 in der zu dechlorierenden Flüssigkeit angereichert wird oder
mit der Auswaschflüssigkeit über Leitung 18 entfernt
werden muß. Letzteres bedeutet aber der. Verlust der gesamten Menge an zu dechloriereindem Säuregemisch,
welche innerhalb von 2 bis 3 Stunden in die Hydrierzone eingeleitet wird. Bei einer Katalysatormenge
von 500 Liter sind dies stundlich 200 bis 400 kg.
Mit Rücksicht auf den hohen Preis der Katalysatoren ist es von großer wirtschaftlicher Bedeutung, daß
die nicht zu vermeidende Vergiftung des Katalysators durch einfache Regenerierungsmaßnahmen rückgängig
gemacht werden kann.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Regenerierung eines Katalysators für die Hydrierung
und Dechloriemng von Dichloressigsäure und/oder Trichloressigsäure zu Monochloressigsäure und/oder
Essigsäure, welcher meiallisches Pi>'ladiurr: auf
einem säurefesten Träger enthält, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß mnn den vergifteten Katalysator
mit Wasser und/oder Essigsäure ui.d/oder Monochloressigsäure
anfeuchtet bzw. auswäscht und/ oder nur teilweise trocknet, bei Temperaturen zwischen
20 und 200° C, vorzugsweise zwischen 100 und 150° C, in saurem Medium mit Chlorgas behandelt,
so daß metallisches Palladium zu Palladiumchlorid oxidiert wird, restliches Chlor mit einem Inertgas
verdrängt, und den oxidierten Katalysator anschließend zur y'Jberführung des Palladiumchlorids zu
metallischem Palladium mit einem Reduktionsmittel behandelt.
Vorteilhaft kann es sei.>., in r^em zu regenerierenden
Katalysator vor der Behandixing mit Chlor durch teilweise Trocknung einen Feuchtigkeitsgehalt von
0,5 bis 20 Gewichtsprozent Wasser, bezogen auf das Gewicht des feuchten Katalysators, einzustellen.
Ebenso kann man in dem zu regenerierenden Katalysator vor der Behandlung mit Chlor durch teilweise
Trocknung einen Feuchtigkeitsgehalt: von 0.5 bis 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 8 bis 15 Gewichtsprozent,
Essigsäure und'oder Monochloressigsäure, bezogen auf das Gewicht des [euchten Katalysators
einstellen. Ferner kann es vorteilhaft sein. wenn man dem Chlorgas 1 bis 50 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 5 bis 10 Gewichtsprozent, einer flüchtigen
Säure, vorzugsweise Halogenwasserstoffsäure, Essigsäure oder Monochloressigsäure zumischt. AL·
Reduktionsmittel kann man Wasserstoff. Hydrazinhydrat, Alkaliformiat/Ameisensäure, Natriumboranat
oder Hydrochinon verwenden.
Die Katalysatorvergiftiing bzw. -inaktivierung ist
im wesentlichen auf zwei verschiedene Ursachen zurückzuführen, und zwar auf eine chemische und auf
eine physikalische Veränderung der Palladium-Oberfläche, wobei der chemischen Veränderung die weit
größere Bedeutung beizumessen ist.
Als Katalysatorträger werden hauptsächlich Stoffe mit einer inneren Oberfläche zwischen 20 und 500
in2/g verwendet. Der Porendurchmesser dieser Katalysatoren
ist entsprechend klein und liegt in der Größenordnung zwischen 20 und 200 A. Je nach Art der
Imprägnierung kann die Oberfläche des metallischen Palladiums am Träger 0,1. bis 3 m2/g Palladium betragen.
Eine physikalische Veränderung der Palladium-Oberfläche, z, B. durch Verstopfung der Poren,
tritt in der Praxis kaum auf, da einerseits die in der Monochlorcssigääure enthaltenen Verunreinigungen
bei der Hydrierung am Palladium-Katalysator fast keine Folgeprodukte liefern, die zur Polymerisation
bzw. Polykondensation neigen, und andererseits eventuell gebildete Stoffe mit höherem Molekulargewicht
besonders bei der Hydrierung in flüssiger Phase laufend weggespült werden. Extraktionsversuche
mit verschiedenartigen Lösungsmitteln haben gezeigt, daß inaktivierte Katalysatoren fast keine extrahierbaren
Stoffe enthalten, und ferner, daß durch
ίο diese Maßnahme die Leitung inaktivierter Katalysatoren
nur in geringem Umfang verbessert werden kann. Schwermetallsalze, deren Anwesenheit im
Reaktionsgemisch unbedingt zu vermeiden ist, können die Katalysatoroberfläche sowohl durch Ab-
ij scheidung unlöslicher Salze wie auch durch metallische
Abscheidungen so verunreinigen, daß die Aktivität des Katalysators zum Erliegen kommen kann.
Die Entfernung der Salze ist durch Extraktion mit Wasser, besonders bei erhöhten Tciiip^iuiuren, mög-Hch.
Hingegen sind Vergiftungen durch Meuillabscheidungen
sowie die chemische Vergiftung durch physikalische Reinigungsmaßnahmen nicht rückgängig
zu machen. Man kann aber einen Katalysator, der frei von anhaftenden Verunreinigungen ist. \ollständig
regenerieren, indem man ihn erfindungsgemäß bei Temperaturen zwischen 20 und 200 - C mit
Chlor als Oxidaiionsmittel behandelt. Es ist hierbei
am zweckmäßigsten so vorzugehen, daß eier Katalysator
vorher von mechanisch anhaftenden Verunreinigungen mit Wasser oder einem anderen Lösungsmittel
wie z. B. Essigsäure oder Monochloressigsäure befreit wird. Anschließend wird das Lösungsmittel
bei erhöhter Temperatur entweder durch Anlegen von Vakuum oder Durchblasen eines Inertgases entferm.
Die Vorreinigung des Katalysators durch Waschen mit Wasser, Essigsäure oder einem anderen
Lösungsmittel erübrigt sich, falls der Katalysator vorher zur Dechlorierung in '!lissiger Phase verwendet
wurde und daher keine extrahierbaren Vcrunreinigungen
enthält. Der Verbleib einer Restfeuchtigkeit von 1 bis 20".0Wasser (z.B. stellt sich bei tier
Trocknung eines Pd/SiGyKalalysators, bei 100 C
ein Wassergehalt von 100O, bei 200' C von 1 ":\, und
bei 300 C von <0,l °,o ein) stört bei der anschließcnden
Behandlung des Katalysators mit Chlor nicht. Höhere Wassergehalte sind unerwünscht, da
hierdurch PdCL1 gelöst und ungleichmäßig verteilt werden kann, was zu einer Verkleinerung der aktiven
Palladium-Oberfläche führt. Der so vorbehandeln
5- Kataljsator wird anschließend ohne Abkühlung mit
Chlor behandelt. Jc Grammatom Palladium ist mindestens i Mol Chlor erforderlich. Die Reaktion zwischen
metallischem Palladium und Chlor verläuft auch in Anwesenheit von Was: er nur langsam. Es
hat sich überraschenderweise gezeigt, daß man die
Reaktionsgeschwindigkeit erheblich vergrößern kann, wenn man dem Chlor eine flüchtige Säure,
z. Ö. HCl, Essigsäure usw., beimischt. Da meiallisches
Palladium bekanntlich sehr große Mengen Wasserstoff in gelöster Form enthalten kann, tritt bei der
Behandlung gebrauchter, mit Wasserstoff gesättigter Katalysatoren mit Chlor bei erhöhten Temperaturen
eine sofortige Reduktion des bereits gebildeten Palladiumchlorids zu metallischem Palladium ein, d.h.
der Farbumschlag von Schwarz (Metall) zu Orange (Palladiumchlorid) ist zunächst gar nicht zu beobachten.
Je dicker die Palladium-Schicht, d. h. je kleiner die Oberfläche des metalüs heu Palladiums im
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Katalysator ist, desto länger dauert nämlich die Oxidation des metallischen Palladiums zu Palladiumchlorid.
Die Oxidation des Palladiums mit Chlor läuft hingegen spontan ab, wenn man dem Chlor eine geringe
Menge Chlorwasserstoff zufügt und dem Träger eine Restfeuchtigkeit von 0,5 bis 20 Vo Wasser,
Essigsäure oder Monochloressigsäure beläßt. Nach der Oxidation wird das überschüssige Chlor durch
ein Inertgas (N.,) verdrängt und das am Träger befindliche
PdCl., "reduziert. Die Reduktion des Palladiumchlorids
kann sowohl in der Gasphase mit Wasserstoff als auch in flüssiger Phase mit z. B. Hydrazinhydrat,
Alkaliformiat/Ameisensäure, Natriumboraiiat
oder Hydrochinon vorgenommen werden.
Die Reduktion des PdCl2-haltigen Katalysators zu
metallischen Palladium kann in flüssiger Phase z. B. so durchgeführt werden, daß man entweder den trokkenen
Katalysator in eine 3- bis 5prozentige wäßrige Lösung von Hydräzinhydrat bei Temperaturen um
50° C einträgt oder den im Hydrier-Reaktor fest angeordneten
Katalysator mit einer 3 bis Sprozentigen wäßrigen Hydrazinhydratlösung bei Temperaturen
lim 50° C gleichmäßig berieselt. Die Reduktion verläuft in beiden Fällen augenblicklkn. Die Zugabe
von Natriumhydroxid zur Hydrazinlösung begünstigt die Reduktion. Nach etwa 15 bis 30 Minuten wird
der Katalysator auf bekannte Art (Absaugen, Dekantieren oder Abtropfen) von der flüssigen Phase getrennt
und kann anschließend zur Dehalogenierung von Dichloressigsäure in Monochloressigsäure verwendet
werden.
Bei der Reduktion des PdCl.,-haltigen Katalysators
zu metallischem Palladium mit einem gasförmigen Reduktionsmittel, wie Wasserstoff, erfolgt die Reaktion
beim Erhitzen des Katalysators auf 100 bis 200c C in Anwesenheit dieses gasförmigen Reduktionsmittels
; Wasserstoff). Bei einer Temperatur von 120 bis 150cC beträgt die Reaktionszeit etwa
1 Stunde. Der Katalysator kann anschließend zur Dehalogenierung von Dichloressigsäure in. Monochloressigsäure
eingesetzt werden.
Ein Festbettkatalysator, bestehend aus einem Kicselsäureträger
(5 mm Teilchendurchmesser) mit einem Gehalt von 0,5 Gewichtsprozent Pd. dessen
Aktivität bei der partiellen Dechlorierung von Dichloressigsäure
in (lcrFiiissigphasenacli einer Betriebszeit von 2 Monaten unter 20 ° 0 seiner ursprünglichen
Leistung abgefallen war, wurde zunächst mit Wasser gewaschen und anschließend zwischen 100 und
150c C mit Stickstoff so weit getrocknet, daß eine Restfeuchtigkeit von weniger als IO Gewichtsprozent
W-asscr verbleiht. Anschließend wurde der Katalysator
bei der gleichen Temperatur mit Chlor behandelt. Nach V2 Stunde war noch keine deutliche Oxidation
des Palladiums zu beobachten, hingegen trat nach Zugabe von einigen Prozenten Chlorwasserstoff zum
Chlor sofort eine sichtbare Reaktion ein, Nach Verdrängen
des Chlors mit Stickstoff wurde das Palladiumchlorid reduziert. Die Reduktion kann in an sich
bekannter Weise sowohl mit Wasserstoff als auch mit Hydrazin, Formiat usw. vorgenommen werden. Der
nach dieser Methode regenerierte Katalysator wurde anschließend zur selektiven Dechlorierung von Dichloressigsäure
in 3üssiger Monochloressigsäure eingesetzt und erreichte hierbei seine volle Aktivität und
Selektivität über Oinen Betriebszeitraum von weiteren
2 Mannten, Pie in gleicher Weise durchgeführte 2. und 3. Regenerierung lieferte dieselben Ergebnisse.
Weitere Regenericrungsversuche wurden mit diesem
Katalysator nicht durchgeführt.
Ein inaktivierter Festbett-Katalysator gleicher Qualität wie im Beispiel 1 wurde an Stelle von Wasser
mit Essigsäure gewaschen, bei 100 bis 150J C getrocknet
und anschließend mit Chlor behandelt. Im Gegensatz zu dem mit Wasser gewaschenen Katalysator
von Beispiel 1 trat im vorliegenden Fall auch ohne Zugabe von Chlorwasserstoff die Oxidation fast
augenblicklich ein (saures Medium). Das hierbei entstandene Palladiumchlorid war von gelblichgrauer
Farbe. Ein Teil des oxidierten Katalysators wurde mit Wasserstoff, ein anderer Teil mit Hydrazin reduziert.
Sowohl die mit Wasserstoff als auch die mit Hydrazin reduzierten Ka'alysatoranteile erreichten
wieder ihre ursprüngliche Aktivität und Selektivität über einen Betriebszeit raum von weiteren 2 Monaten.
Ein Festbettkalalysator, bestehend aus Kieselsäurepreßlingen
von 5 mm Durchmesse= mit einem Palladiumgehalt von 0,5 0O, dessen Aktivität bei der Dehalogenierung
von Dichloressigsäure in flüssiger Monochloressigsäure (Flüssigphase) nach einer Betriebsperiode von 6 Monaten auf etwa 20 0Zo der anfänglichen
Leistung abgefallen war, wurde ohne vorhergehendes Waschen in ein m.t einer Heizvorrichtung
versehenes, senkrecht angeordnetes, zylindrisches Gefäß von 10 cm Durchmesser und 2 m Länge eingefüllt.
Bei einer Temperatur von etwa 150° C wurde zwecks weitgehender Trocknung d-.s Katalysators
V» Stunde lang Stickstoff von oben nach unten durch das zylindrische Gefäß geblasen. Der Katalysator
war jetzt noch mit 1 0O Essigsäure und 4" 0 Monochloressigsäure
angcfeuchtei. Nach Beendigung der Stickstoffzufuhr wurde von unten eine Mischung aus
Chlor und 10 Gewichtsprozent Chlorwasserstoff in die Kolonne so eingeführt, daß sich die Trcnnflächc
zwischen Chlor und Stickstoff mit einer Geschwindigkeit von 0,1 bis 1 mm/sec von unten nach oben
verschob. Unter diesen Bedingungen erfolgte die Oxidation des Palladiums uuter erheblicher Wärmetönung
spontan. Sobald die Chlor/Stickstoff-Trennschicht die Katalysatorsäule durchlaufen hatte, wurde
die Chlorzufuhr abgestellt, das überschüssige Chlor durch Rück spüler, mit Stickstoff von oben nach unten
aus dem Rcaktionsraum verdrängt und anschließend das Palladiiimchlorid mit Wasserstoff reduziert.
Der so regenerierte Katalysator erreichte im Versuch seine ursprüngliche Selektivität und 950O (W Leistung
eines frischen Katalysators während e es Ti·:- tricbszeitraumes von weiteren 6 Monaten. \ "eitere
Regencricrung.versuche wurden mit diesem ί UaIysator
nit !it durchgeführt.
Ein Fließbett-(WirbeIbett)-Kataiysator bestehend
aus Kieselsäureteilchen mit einem Korr iurchmesser von 0.05 bis 0,1 mm und einem Gehalt von 1,5 Gewichtsprozent
Pd, dessen Aktivität bei der Dehalogenierung von Dichloressigsäure in flüssiger Monochloressigsäure
(Flüssigphase) nach einer Betriebszeit von 6 Monaten auf etwa 25 % der anfänglichen Leistung
abgefallen war, wurde in das im Beispiel 3 br-
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schiiebene Gefäß eingefüllt. Die Trocknung des Kntalvsators
wurde tlnrcli Anlegen eines Vakuums von
etwa IO Torr und durch allmähliche Steigerung der Temperatur bis auf 150 C vorgenommen. Die
Trocknung des Katalysators verläuft beim Wirlielbeit-Katalysator
besonders homogen. Der Katalysator war jetzt noch mil 2" » Lssigsäure und K" » Monochloressis.säurc
angeleuchtet. Die Oxidation mit Chlor sowie die Reduktion zu metallischen Palladium
erfolgt wie im Heispiel 3 beschrieben. Der '.erfahrensgemäß
regenerierte Katalysator kommt hinsichtlich tier Selektivität und Leistung einem frischen
Katalysator gleich. Dieser Katalysator wurde nach jeweils gleich langen Betriebsperioilen von (S Monaten
viermal mit demselben Krgcbnis regeneriert.
Hin Festbettkatalysator gleicher Qualität wie in
ilen Heispielen I bis 3. dessen Aktivität bei der Dehalogenierung
von Diehlorcssigsäure in Anwesenheit von Monochlorcssigsäure und Wasserstoff in der
Gasphase iiueh einer Betriebs/eil \ou 3 Monaten auf
etwa K)" 11 seiner anl'äugliclinc Leistung abgefallen
war. wurde im I lydricrreaktor selbst, der aus einem
behei/ten Rohr von 50 cm Lunge und 5 cm Durchmesser
bestand, ehloiieri. Die Beleuchtung des Katalysators
'.vurile im vorliegenden Lall mn I Gewichts·
prozeni Wasser und oder 2 Gev\ lelilspmzenl I ssigsäiire
vorgenommen Hei iler Oxidation des Palladiums
wurde dem Chloi I Gewichtsprozent Chlorwasserstoff
zugegeben. Die Reduktion wurde wie m den Beispielen I bis 4 sowohl mit Hultaziii als auch mit
Wasserstoff durehgelühit. Die hierbei erhaltenen Katalysatoren
waren einem Irischen Katalysator gleichwertig. Weitere Kegenerierungsv ei suche winder
nicht durchgeführt.
Die Lebensdauer der in den Beispicli.Mi I bis 5 lic
schriebeneii Katalysatoren hängt hauptsächlich von
Reinheitsgrad der eingesetzten Monoehloressigsiiuri ab. deren unvermeidliche Spurenv.Tunremigungen ai
.Iod. Schwefel und Schwermetalle die Katalysator inaktivierung wesentlich verursachen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Regenerierung eines Kataly- nen und anschließend in einer Stickstoff-Atmosphäre
sators für die Hydrierung und Dechlorierung von S auf Rotglut zu erhitzen. Bei dieser Art der Katalysa-Dichloressigsäure
und/oder Trichloressigsäure zu torregenerierung, die sowieso nur bei Vorliegen eines
Monochloressigsäure und/oder Essigsäure, wel- Aktivkohleträgers, erfahrungsgemäß jedoch nicht bei
eher metallisches Palladium auf einem säurefe- Trägern auf Oxid-Basis, z. B. SiO2, durchführbar ist,
sten Träger enthält, dadurch gekenn- zeigt es sich aber, daß die Selektivität vermindert
zeichnet, daß man den vergifteten Katalysa- io wird, d.h., die Anteile der zu Essigsäure dechloriertor
mit Wasser und/oder Essigsäure und/oder ten Monochloressigsäure werden größer. Ein ähnli-Monochloreäsigsäure
anfeuchtet bzw. auswäscht ches Verhalten ist auch bei Palladium-Katalysatoren, und/oder nur teilweise irocknet, bei Temperatu- die ein anderes Trägermaterial, z. B. Kieselsäure,
ren zwischen 20 und 200° C, vorzugsweise zwi- verwenden, festzustellen. Die Lebensdauer der Kataschen
100 und 150° C, in saurem Medium mit 15 lysatoren hängt ab von der Art der Vemnreinigun-Chlorgas
behandelt, so daß metallisches Palla- gen, die in sehr verschiedenen Mengen in den für die
dium zu Palladisjmchlnrid oxidiert wird.. re,stli- Herstellung der Monochloressigsäure verwendeten
ches Chlor mit einem Inertgas verdrängt und den Ausgangsprodukten enthalten sein können.,
oxidierten Katalysator anschließend zur Überfüh- Die deutsche Patentschrift 1 003 384 betrifft die rung des Palladiumchlorids zu metallischem Pal- ao Reaktivierung eines Palladium-Katalysators, der bei ladium mit einem Reduktionsmittel behandelt. der Hydroformierung von Erdöl eingesetzt worden
oxidierten Katalysator anschließend zur Überfüh- Die deutsche Patentschrift 1 003 384 betrifft die rung des Palladiumchlorids zu metallischem Pal- ao Reaktivierung eines Palladium-Katalysators, der bei ladium mit einem Reduktionsmittel behandelt. der Hydroformierung von Erdöl eingesetzt worden
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- war. Die dort naturgemäß andersartigen Verunreinikennzeichnet,
daß man dem Chlorgas 1 bis 50 gungen können bei einer Reaktivierung mit Chlorgas
Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 10 Ge- nur bei hohen Temperaturen zwischen 370 und
wichtsprozent, einer flüchtigen Säure, Vorzugs- 25 650° C entfernt werden. Auch muß als zweiter
weise Halogenwasserstoffsäure, Essigsäure oder Schritt eine Aktivierung mit Wasserstoff bei hohen
Monochloressigsäure zumischt. Temperaturen zwischen 200 und 540' C folgen.
Aus der deutschen Patentschrift 910 778 ist es weiterhin bekannt, daß sich Palladium-Katalysatoren.
30 die bei der Hydrierung allmählich unwirksam werden, durch Luft bei etwa 200 bis 250 C direkt im
Kontaktraum regeneiieren lassen. Demgegenüber
Es ist bekannt, daß technische Monochloressig- gibt die deutsche Patentschrift 1 072 980 an, daß der
säure, die als Verunreinigung einige Prozents Dichlor- regenerierte Katalysator schon nach etwa 14tägiger
essigsäure sowie geringe Mengen Trichloressigsäure 35 Betriebsdauer durch starke Verharzung inaktiv wird
enthält, durch selektive Dechlorierung der Dichlor- und erfahrungsgemäß nur ein- bis zweimal durch
essigsäure und Trichloressigsäure mit WasserstolT in Abbrennen der Polymerisationsprodukte regenerier;
Anwesenheit von metallischem Palladium, welches in werden kann. Bei dem Verfahren der deutschen Pa-Konzentrationenzwischen
0,1 und 10Gewichtsprozent tentbchrift 1072 980 tritt nur eine geringe Verharauf
verschiedenartigen Trägerstoffen wie Kieselsäure, 40 zung und Inaktivierung des Katalysators ein, so daß
Aktivkohle, Aluminiumoxid, Asbest, Bimsstein ent- eine Regeneration erst nach 2 Monaten Betriebshalten ist. gereinigt werden kann. Die Dechlorie- dauer erforderlich wird. Hierzu erniedrigt man die
rungsreaktion kann mit Hilfe eines Festbettkataiysa- Temperatur im Kontaktofen auf etwa 50° C. ohne
tors so durchgeführt werden, daß man das zu reini- die Zuleitung der Chloressigsäurcdämpfe zu untergende
Rohsäuregemisch am Kopf eines Fcstbcttrc- 45 brechen. Bei dieser Temperatur findet keine Dechloaktors
aufgibt und den Wasserstoff bei Temperaturen rierung statt; vielmehr kondensieren sich die Dämpfe
zwischen 100 und 170 C im Gegenstrom führt, au!: der Katalysatoroberfläche, wobei die Verhar-
oder daß man den Wasserstoff dem obengenannten zungsprodukte durch die Chloretjigsäure ausgewa-Temperaturbereich
entsprechend mit Dämpfen des sd-en werden. Die Harze sind bei niedriger Terr.pe-Gemisches
von Monochloressigsäure und Dichteres- 50 ratur in den Säuren löslich, so daß das Ende der Resigsäurc
sättigt und dann das Wasscrstoff/Chloressig- generation an der Färbung der Lösung erkannt wersäuregemisch
über den Festbettkatalysator leitet. Die den kann. Während die Flüssigkeit zunächst dunkel
Hydrierung und Dechlorierung kann aber auch so gefärbt anfällt, läuft sie nach etwa 2 bis 3 Stunden
durchgeführt werden, daß man einen sehr feinkörni- fast farblos ab. Steigert man die Temperatur nun
gen Katalysator in der Roh-Säure suspendiert und 55 wieder, so setzt die Dechlorierung erneut ein. Der
bei Temperaturen zwischen 100 und 150"1C durch Katalysator ist jedoch nur dann mit seiner vollen
die Suspension Wasserstoff leitet. Die Umsetzung Leistung jeweils bis zu 2 Monaten wirksam, wenn
kann absatzweise oder — in der Technik bevorzugt reine Hssigsäure verwendet wurde. Die Kontaktver-—
durch laufende Zugabe und Entnahme von gerci- giftung ist besonders stark ausgeprägt, wenn man zur
nigtem Produkt durchgeführt werden. 60 Herstellung von Monochloressigsäure billigere, ver-Wie
in der USA.-Patentschrift 2 863 917 beschric- unreinigte Essigsäure einsetzt, die z.B. schon in anben,
verlieren derartige Katalysatoren bei der Dc- deren Verfahren als Lösungsmittel eingesetzt worden
Chlorierung der Dichloressigsäure und Trichloressig- war oder bei der Acetylierung von Aminen mit Essäure
mit Wasserstoff sehr schnell ihre Aktivität. Aus sij>säurcanhydrid entstanden ist. In diesem Falle
den Beispielen 9 bis 17 der genannten Patentschrift 65 sollte der Katalysator bei ununterbrochenem Betrieb
ist zu entnehmen, daß die Leistung des eingesetzten jede Woche regeneriert werden.
Katalysators bereits nach wen'ger als 30 Stunden Be- Es ist auch ein Nachteil, daß nach der deutschen triebszeit auf etwa 75% der Anfangsleistung abfällt. Patentschrift 1 072 980 das gelöste Kontaktgift ent-
Katalysators bereits nach wen'ger als 30 Stunden Be- Es ist auch ein Nachteil, daß nach der deutschen triebszeit auf etwa 75% der Anfangsleistung abfällt. Patentschrift 1 072 980 das gelöste Kontaktgift ent-
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