DE1920568A1

DE1920568A1 - Verfahren und Elektrode zur Herstellung mehrlagiger Polsterbezugbahnen durch Hochfrequenzschweissen

Info

Publication number: DE1920568A1
Application number: DE19691920568
Authority: DE
Inventors: Otto Bleimeier; Georg Prechtl
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1969-04-23
Filing date: 1969-04-23
Publication date: 1970-11-05

Description

Verfahren und Elektrode zur Herstellung mehrlagiger Polsterbezugbahnen durch Hochfrequenzschweißen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung mehrlagiger Polsterbezugbahnen oder -abschnitte durch Hochfrequenzschweißen, deren Lagen aus einem textilen oder auch folienartigen Polsterbezugstoff - einem Dekorationsstoff -, einer wesentlich aus elastischem Schaumstoff gefertigten Einlage und aus einer textilen Unterlage, wie Nessel, bestehen, die zwecks Verbund mit in Abständen und meist parallel zueinander angeordneten Schweißnähten versehen sind.
Mehrlagige Polsterbezugbahnen und -abschnitte dienen zum Beziehen von Rohpolstermöbeln, insbesondere zum Beziehen von Polstersitzen flir Kraftfahrzeuge, wobei die, die Lagen der Polsterbezugbahnen oder' -abschnitte verbindenden Schweißnähte in der Regel parallel zu den Seitenkanten der Polstersitze angeordnet werden.
Es sind bereits Verfahren bekannt, bei denen die Nähte an mehrlagigen Polsterbezugbahnen und -abschnitten im Hochfrequenzfeld, also durch Hochfrequenzschweißen mittels einer Elektrode mit durchlaufender Schweißfläche hergestellt werden, so daß die Schweißnaht eine in sich geschlossene Schweißstelle darstellt. Meist ist die Schweißfläche dieser Elektroden mit einem Nadelstiche imitierenden Profil zur Erzielung eines sogenannten Nadelsticheffekts auf der sichtbaren Fläche der Schweißnaht versehen. Es sind jedoch auch Elektroden bekannt, auf deren durchlaufender Schweißfläche andersartige Zierprofile angebracht sind.
Bei der Weiterverarbeitung mittels durchlaufender Schweißelektroden hergestellter Polsterbezugbahnen und -abschnitte hat sich gezeigt, daß diese in ihren Schweißnähten von einer Steife sind, die ein Abbiegen der Polsterbezugbahnen in kleinen Radien, beispielsweise an dem oberen Abschnitt von Rückenlehnen oder an Kopfteilen von Polstersitzen, nicht ermöglicht. Vielmehr entstehen, beim Versuch diese abzubiegen, in derartigen Polsterbezugbahnen regelreehte Knicke etwa senkrecht zum Verlauf der Schweißnähte. Derartige Knickstellen sehen nicht nur unschön aus, sie entsprechen auch nicht dem Benutzungsweck und den Erfordernissen eines Polstersitzes. Zumal die Knickstellen von dem Rohpolster abgehoben sind, unterliegen sie auch einem außergewöhnlichen Verschleiß.
Um dem Entstehen von Knickstellen vorzubeugen und überhaupt eine Verarbeitung dieser Polsterbezugbahnen oder -abschnitte zu ermöglichen, werden dieseeauf gesonderten Vorrichtungen in einem besonderen Arbeitsgang erwärmt und der jeweiligen Form des Rohpolsterkörpers entsprechend verformt oder vorgeformt bzw. aufgedampft. Dieser zusätzliche Aufwand an Bereitstellung von entsprechenden Vorrichtungen, an#Energiebedarf und Arbeitsgängen steht nicht in Einklang mit den Grundsätzen einer wirtschaftlichen Fertigung.
Zur Herstellung mehrlagiger Polsterbezugbahnen und -abschnitte werden aus wirtschaftlichen Gründen üblicherweise Schaumstoffeinlagen aus preisgünstigen Werkstoffen, wie Fiberschaum, Polyurethanschaum oder dergleichen gewählt, die mit Vliesen aus schweißbaren Werkstoffen, beispielsweise Mischpolymerisaten oder PVC, genadelt sind. Diese Abdeckung ist erforderloch, weil diese Schaumstoffe für eine Schweißung nicht geeignet sind. Die große Steife bisheriger Schweißnähte ist auch darauf zurüclczuführen, daß beim Schweißvorgang zwar die schweißfähigen Werkstoffe zum Fließen gelangen, nicht aber die anderen Werkstoffe. Letzte werden also weniger geschweißt als vielmehr unter Wärme und Druck der Elektrode von dem oder den schweißfähigen Werkstoffen druchdrungen, so daß ein Verbund aus schweißfähigen und nicht oder weniger schweißfähigen Werkstoffen die Schweißnaht darstellt.
Auf dieser Erkenntnis beruht ein anderes Verfahren, bei dem für die Einlage ein schweißbarer Schaumstoff, wie PVC-Schaum, eingesetzt wird, und mit Hilfe dessen weniger steife Schweißnähte erzielt werden sollen. Bei dieser Lösung kann zwar weitgehend ein zusätzlicher Arbeitsgang, das Vorformen der Polsterbezugbahnen und -abschnitte, eingespart werden, doch stellen-sich dabei die Materialkosten erheblich höher, so daß der Vorteil der Einsparung eines Arbeitsganges durch den Nachteil höherer Materialkosten annähernd ausgeglichen und aufgehoben ist.
Der Erfindung liegt im wesentlichen die Au gabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung mehrlagiger Polsterbezugbahnen oder -abschnitte durch Hochfrequenzschweißen aufzufinden, das die Verwendung preisgünstiger Schaumstoffe gestattet, und das zugleich Polsterbezugbahnen und -abschnitte ergibt, die eines besonderen Arbeitsganges vor der Weiterverarbeitung nicht bedürfen, bei denen also die Gefahr einer Bildung von Knickstellen an Rundungen von verhältnismäßig kleinem Radius vermieden ist.
Bei einem eingangs beschriebenen Verfahren zur Herstellung mehrlagiger Polsterbezugbahnen oder -abschnitte durch Hochfrequenzschweißen ist die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schweißnähte - etwa punktreihenartig - aus einer Vielzahl einzelner, zueinander Ab-stände aufweisender Schweißstellen gebildet werden. Auf diese Weise erhalten die Schweißnähte eine große, einer feingliedrigen Kette ähnliche Flexiblität und die nach diesem Verfahren hergestellten Polsterbahnen und -abschnitte lassen sich ohne jede Schwierigkeit auch um engste Rundungen von Polsterkörpern legen, wobei Knickungen und Knickstellen nicht auftreten können. Darüber hinaus schließt dieses Verfahren den wesentlichen Vorteil ein, daß durch eine Verminderung der Gesamtschweißfläche auf etwa die Hälfte der nach den bisherigen Verfahren gebildeten Schweißflächen die für den Schweißvorgang erforderlichen Zeiten erheblich kürzer gehalten werden können, so daß sich neben den anderen Vorteilen eine Stückzeitersparnis ergibt, die insbesondere bei der Fertigung großer Serien, beispielsweise von Polstersitzen für den Kraftfahrzeugbau, von merklicher wirtschaftlicher Bedeutung ist.
Eine Ausgestaltung des Verfahrens besteht nach der Erfindung darin, daß die Schweißstellen der Schweißnaht - bei rechteckiger, langrunder oder anderweitig länglicher Formgebung -etwa senkrecht zu der Laufrichtung der Schweißnaht breiter als in deren Laufrichtung gehalten werden, wodurch bei einer, auf die Schweißnaht bezogen, verhältnismäßig großen Gesamtschweißfläche eine hohe Flexiblität bzw. bei Erhaltung einer hohen Flexiblität eine verhältnismäßig große Gesamtschweißfläche erzielt wird.
Zur Ausübung des Verfahrens wird nach der Erfindung eine Elektrode vorgeschlagen, die bei etwa zahnstangenähnlicher Formgebung - dem zu schweißenden Gut zugewandt - mit Abstand zueinander angeordnete Schweißflächen und zwischen diesen Schweißflächen Aussparungen aufweist, die tiefer als die Dicke des zu schweißenden dutess nUmElich der Polsterbezugt ì in unbelast.eteln Zustand, oder zumindest so tief bemessen sind, daß die zwischen den Schweißstellen oder Schweißnaht in den Aussparungen befindlichen Abschnitte der PoS sterbezugbahn von jeglicher Verschweißung deren Lagen freigehalten sind.
Ferner besteht eine erfindungsgemäße Ausgestaltung der Elektrode noch darin, daß die Schweißflächen - bei rechteckiger, langrunder oder anderweitig länglicher Ausbildung -mit ihrer größten Erstreckung etwa senkrecht zu der Richtung des Verlaufs der Schweißnaht angeordnet sind.
In der Zeichnung ist das Wesen der Erfindung veranschaulicht.
Es zeigen: Fig. 1 im Ausschnitt, eine auf einen Rohpolsterkörper aufgezogene Polsterbezugbahn, geschnitten in Laufrichtung der Schwei#naht und Fig. 2 eine Elektrode zur Ausübung des Verfahrens.
Nach Fig. 1 ist auf einen Rohpolsterkörper 1 mit Rundung 11 eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Hochfrequenzschweißen hergestellte mehrlagige Polsterbesugbahn 2 auRgezogen, deren Lagen 21 bis 24 aus einem Polsterbezugstoff 21, einem beidflächig mit aus einem Mischpolymerisat bestehenden Vlies 22 genadelten Schaumstoff 23, wie Fiberschaum und aus einer Unterlage 24 aus Nessel bestehen. Die Polsterbezugbahn 2 weist in unbelastetem Zustand eine Dicke d auf.
Die Lagen 21 bis 24 sind etwa punktreihenartig durch eine Schweißnaht 3 miteinander verbunden, die aus einer Vielzahl einzelner, zueinander Abstände a aufweisender Schweißstellen 31 gebildet ist. Im Bereich zwischen den einzelnen Schweißstellen 31, innerhalb der Abstände a, sind die Lagen 21 bis 24 nicht miteinander verschweißt.
Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, ist die Schweißnaht 3 von außerordentlicher FlexiblltEtS so daß die Polsterbezugbahn 2 ohne jede Gefahr zu knicken und ohne jede Schwierigkeit um die Rundung 11 des Rohpolsterkörpers 1, beispielsweise des Kopfabschnitts eines Polstersitzes gelegt werden kann.
Nach Fig. 2 ist auf einer im Ausschnitt gezeigten Grundplatte 4 eine etwa zahnstangenähnlich geformte Elektrode 5 angebracht.
die zwischen dem zu schweißenden Gut, nämlich der Polsterbezugbahn, zugewandten und in Laufrichtung der herzustellenden Schweißnaht 3 (Fig.1) mit Abstand a angeordneten Schweißflächen 51 Aussparungen 52 aufweist, deren Tiefe b größer als die Dicke d (Fig. 1) der Polsterbezugbahn 2 (Fig. 1) belliesser ist,, womit bei Anwendung der Elektrode 5 zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens sichergestellt ist, daß im Bereich der Abstände a bzw. der Aussparungen 52 eine Schweißwirkung nicht auftritt.
Weiter weisen die Schweißflächen 51 bei rechteckiger Ausbildung in Laufrichtung der Schweißnaht eine geringere Brstrekkung als senkrecht zu der Laufrichtung auf, so daß bei einer durch eine Vielzahl der einzelnen Schweißflächen 51 gebildeten, verhältnismäßig großen Gesamtschweißfläche eine große Flexiblität der Schweißnaht 3 (Fig. 1) gewährleistet ist.
Es ist naheliegend, daß es sich bei dem Hochfrequenzsohweißen im Sinne der Erfindung um ein dielektrisches Verfahren han delt, da die zu verschweißenden Werkstoffe NEchtletter sind.
Ihre Er#ärmung an den Schweißstellen 51 erfolgt aufgrund ihrer dielektrischen Verluste im Feld eines mit Hochfrequenz gespeisten Kondensators. Patentansprüche:

Claims

Patentansprüche: @ Verfahren zur Herstellung mehrlagiger Ri#Lsterbezugbahnen oder -abschnitte durch Hochfrequenzschweißen, deren Lagen aus einem textilen oder folienartigen Polsterbezugstoff - einem Dekorationsstoff -, einer wesentlich aus elastischem Schaumstoff bestehenden Einlage, und aus einer textilen Unterlage, wie Nessel, bestehen, die zwecks Verbund mit in Abständen und meist parallel zueinander angeordneten Schweißnähten versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißnähte - etwa punktreihenartig - aus einer Vielzahl einzelner, zueinander Abstände aufweisender Schweißstellen gebildet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweistellen der Schweißnaht - bei rechteckiger, langrunder oder anderweitig länglicher Formgebung -etwa senkrecht zu der Laufrichtung dei Schweißnaht breiter als in deren Laufrichtung gehalten werden.
3. Elektrode zur Ausübung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei etwa zahnstangenähnlicher Formgebung - dem zu schweißenden Gut zugewandt - mit Abstand (a) zueinander angeordnete Schweißflächen (51) und zwischen diesen Schweißflächen (51) Aussparungen (52) aufweist, deren Tiefe (b) größer als die Dicke (d) des zu schweißenden Gutes, nämlich der Polsterbezugbahn (2) in unbelastetem Zustand, oder zumindest so tief bemessen sind, daß die zwischen den Schweißstellen (31) der Schweißnaht (3) in den Aussparungen (52) befindlichen Abschnitte der Polsterbezugbahn (2) von jeglicher Verschweißung ihrer Lagen (21 bis 24) freigehalten sind
4. Elektrode nach Anspruch 3, insbesondere zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,-daß die Schweißflächen (51) - bei rechteckiger, langrunder oder anderweitig länglicher Ausbildung - mit ihrer größten Erstreckung etwa senkrecht zu der Richtung des Verlaufs der Schweißnaht (3) angeordnet sind.