DE1912253B2 - Turbinenschaufel - Google Patents
TurbinenschaufelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eir,e Turbinenschaufel mit mindestens
einem im Bereich der Ein'-iliskante angeordneten,
über die Schaufelblattlänge vorlaufenden Profilieil, welches aus einem hochhitzebeständigen Keramikmaterial
besteht.
Bekannt ist eine Turbinenschaufel dieser Gattung, iüic an ihren thermisch besonders beanspruchten Eintritts-
und Austrittskanten aus Keramikmaterial bestellende Profilteile aufweist. Diese Profilteile weisen an
Ihrer dem Schaufelblatt zugekehrten Innenkante einen längs verlaufenden verdickten Steg auf. Dieser Steg
ivird nach Art einer Schwalbenschwanzführung in einer
tntsprechend ausgebildeten Nute des Schaufelblattes gehalten. Damit sind die Profilteile ausreichend sicher
mit dem Schaufelblatt verbunden. Keramikmaterial kann jedoch keine Zugspannungen aufnehmen. Damit
besteht die Gefahr, daß die Profilteile durch die bei den liohen Drehzahlen auftretenden Fliehkräfte mechanisch
über ihre Zugfestigkeit hinaus belastet werden. Im Keramikmaterial können damit Risse auftreten
(US-PS 32 15 511).
Bekannt ist auch eine ganz aus Keramikmatcrial bcitehcnde
Turbinenschaufel. In Längsrichtung verlaufen llurch diese Spannstangen. Sie sind nach Art von Hohlliieten
ausgebildet. An ihrem oberen und unteren Ende lind sie flachgeschlagen und liegen mit den dabei entstehenden
Köpfen auf der oberen und unteren Profilfläche der Turbinenschaufel auf. Dieses Flachschlagen
der Spannstangenenden bedingt einen besonderen Arbeitsgang. Besondere Sorgfalt muß aufgewendet werden,
um sämtliche Spannstangen gleichmäßig zu spannen (US-PS 32 71 004).
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Turbinenschaufel so auszubilden,
daß die Gefahr einer Rißbildung trotz und bei hoher Temperaturbeständigkeit an ihren thermisch
hoch beanspruchten Teilen stark vermindert ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gL-nuiß der Erfindung
eine Turbinenschaufel der eingangs genannten Gattung geschaffen, die gekennzeichnet ist durch die
Kombination folgender Merkmale:
a) Das Profilteil aus Keramikmaterial ist durch sich über die Schaufelblattlänge erstreckende Metalleinlagen
in seiner Längsrichtung vorgespannt;
b) die Metalleinlagen sind säulenförmige Einkristalle, die an den Enden des Profilteiles festgelegt sind.
Die nach dem Teilmerkmal a) vorgesehe ien Profilteile
aus Keramikmaterial bringen die Wärmefestigkeit an den thermisch beanspruchten Stellen. Die geringe
Zugfestigkeit des Keramikmaterials wird durch die Vorspannung in Längsrichtung ausgeglichen. Damit
können die Profilteile sowohl Druck- als auch Zugkräfte aufnehmen. Die Gefahr einer Rißbildung wird herabgesetzt.
Die gemäß dem Teilmerkmal b) als Metalleinlagen vorgesehenen säulenförmigen Einkn.uü- s.ehern eine
gleichmüßige Vorspannung über der gesamten Fläche des Profilteiles. Die Einkristalle wachsen bei einem
Gießvorgang als solche in Bohrungen des Profilteils hinein. Bei ihrer Abkühlung und Erstarrung schrumpfen
sie stärker als auch das beim Gießvorgang erhitzte Keramikmatcrial.
Damit wird das Profilieil auf seiner gesamten Fläche gleichmäßig in Längsrichtung vorgespannt.
Auf ungleichmäßige Vorspannung zurückgehende innere Spannungen werden damit ausgeschaltet.
Damit ergibt sich eine Turbinenschaufel, die infolge
der Kombination der beiden erfindungsgemäßen Teilmerkmale an ihrer thermisch besonders beanspruchten
Stelle ein aus hochhitzebeständigcm Keramikmaierial
bestehendes Profilteil aufweist, das wegen der über seiner
Fläche gleichmäßigen Vorspannung auch gegenüber Zugbeanspruchung unempfindlich ist. Damit ist
die Turbinenschaufel auch gegenüber mechanischen Beanspruchungen insgesamt widerstandsfähig.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß das aus Keramikmaterial bestehende Profilieil sowohl an der Eintritts- als auch an der Austrittskante
des Schaufelblattes vorgesehen ist.
Vorteilhafterweise sind die säulenförmigen Einkristalle mit dem Schaufelfuß und dem Schaufelkopf einstückig,
und Schaufelfuß und Schaufelkopf liegen an dem aus Keramikmaterial bestehenden Profilteil an.
Diese Ausbildung erleichtert die Fertigung. Sämtliche metallischen Teile der Turbinenschaufel lassen sich in
einem Arbeitsvorgang gießen. Beim Guß entsteht zuerst der Schaufelfuß, aus dem die säulenförmigen
Einkristalle emporwachsen, und anschließend vereinigen sich die Einkristalle wieder unter Bildung des
Schaufelkopfes. Dabei ergibt sich von selbst, daß Schaufelfuß und Schaufelkopf am Profilieil aus Keramikmaterial
anliegen und dieses dabei beim Schrumpfen iind Erstarren der säulenförmigen Einkristalle unter
Vorspannung setzen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun an Hand der Herstellung einer Turbinenschaufel beschrieben.
Zur Erläuterung dient das in der Zeichnung gegebene Ausführungsbeispiel. In der Zeichnung ist
F i g. 1 ein Längsschnitt durch eine Form zum Gießen
der Turbinenschaufel und
F i g. 2 ein Schnitt entlang der Schnittlinie 2-2 in Fig. I.
Eine Form 4 steht auf einer verhältnismäßig kühlen, wärmeleitenden und vorzugsweise wassergekühlten
Kühlplatte 6. Die Form 4 besteht vorzugsweise aus keramischem Material. Df.s Wasser für die Kühlplatte 6
wird durch Leitungen 8 zugeführt. Form 4 und Kühlplatte 6 umschließen einen Hohlraum 10. In diesen
führt ein Einlauf 12, durch welchen geschmolzenes Metall zugeführt wird.
Den Hohlraum umschließt eine Einrichtung zum Erhil/.en
der Form auf die für den Guß gewünschte Temperatur. Im gezeigten Fall handelt es sich um eine elektrische
Widerstandsheizung 14. Der Hohlraum kann aber auch induktiv geheizt werden. Vor dem Guß wird
die Form auf die gewünschte Temperatur erhitzt. Dann wird das geschmolzene Metall, das auf die für das Gießen
erforderliche Temperatur erhitzt ist, in den Hohlraum 10 eingegossen. Die Kühlplatte 6 wird auf einer
verhältnismäßig niedrigen Temperatur gehalten, um in dem mit dem geschmolzenen Metall gefüllten Hohlraum
10 beim Erstarren des Metalls ein Temperaturgefälle zu erzeugen.
Eine weitere Form 16 ist in den Hohlraum 10 eingesetzt. Die Form 16 weist ein Eintrittskantenprofil 18
und ein Austrittskantenprofil 20 einer Schaufel auf. welehe
bei 23 bzw. 25 mit dem Schaufelblatt 22 verbunden sind. Diese Ausbildung ist in F i g. 2 deutlicher dargestellt.
Das Eintrittskantenprofil 18 und das Austrittskantenprofil 20 haben im wesentlichen die gleiche Ausbildung.
Der Hauptteil 24 des Eintritiskantenprofils 18 besteht aus einer feuerfesten Masse mit einer verhältnismäßig
niedrigen Zugfestigkeit von etwa 0,70 bis 70,3 kg/cm-. Das Gießen der Einkristalladern ermöglicht
die Verwendung der Keramik-Masse mit dieser verhältnismäßig niedrigen Zugfestigkeit. Das Haupiteil
24 der beiden Profile 18 und 20 weist eine Vielzahl von Bohrungen 26 auf. Diese Bohrungen 26 sind Längsbohrungen.
Sie erstrecken sich vom unteren Schaufelfuß 30 nach aufwärts zum Schaufelkopf 32 der Profile 18 und
20. Um das Wachstum einzelner Kristalle innerhalb dieser Längsbohrungen zu fördern, können sie am unteren
Ende vereng! sein. Nach derm Eingießen von geschmolzenem Metall in den Hohlraum 10 und bei Be
ginn der Erstarrung erhält dieses eine geregelte säulenförmige Struktur. Durch Anordnung einer kleinen Öffnung
36 oder einer Verengung wird das Wachstum einzelner Kristalle in den Längsbohrungen 26 gefördert.
Die sich bildenden Metalleinlagen 38, die in den Längsbohrungen 26 wachsen, können am oberen Ende 32 der
Profile zusammenwachsen. Dabei erhält der Schaufelfuß 30 die gleiche säulenförmige Kornstruktur wie der
Schaufelkopf 32.
Nach diesem Guß und dem Wachsen der die Metalleinlagen 38 bildenden Einkristalladern wird die Schmelze
abkühlen gelassen. Als Ergebnis dieser Abkühlung wird das Hauptteil 24 infolge eines Unterschiedes der
Geschwindigkeiten des Schrumpfens der beiden Materialien vorgespannt. Mit anderen Worten, das aus Keramikmaierial
bestehende Hauptteil 24 wi<d infolge der stärkeren thermischen Zusammenziehung der Einkristalle
auf Kompression vorgespannt Diese Druckspannung, die im Hauptteil 24 entwickelt >ird, beseitigt die
Rißkernbildung, bewirkt eine Schließur-: von Rissen bei erhöhten Temperaturen und beeinträchtigt die Ausbreitung
von Rissen.
Die Metalleinlagen 38 können im Hauptteil 24 gleichmäC;2 oder ungleichmäßig verteilt sein, was von
der Anordnung der Längsbohrungen 26 abhängig ist. Wie F i g. 2 zeigt, weist das Eintrittskantenprofil eine
\erhältnismäßig gleichmäßige Verteilung auf, während das Ausirittskantenprofil eine ungleichmäßige Verteilung
zeigt.
Bei manchen Ausführungsformen kann es erwünscht sein, daß das Hauptteil 24 Kühlmitteldurchlässe aufweist.
Diese Durchlässe ergeben sich, wenn in einer der Längsbohrungen 26,7 ein Kristallwachstum unterbleibt,
so daß dieser Durchgang für Kühlluft frei bleibt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
- Patentansprüche:!.Turbinenschaufel mit mindestens einem im Bereich der Eintrittskante angeordneten, über die s Schaufelblattlänge verlaufenden Profilteil, welches aus einem hochhitzebeständigen Keramikmaterial besteht, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:a) das Profilteil (18) aus Keramikmaterial ist durch sich über die Schaufelblattlänge erstrekkende Metalleinlagen (38) in seiner Längsrichtung vorgespannt;b) die Metalleinlagen (38) sind säulenförmige Einkristalle, die an den Enden des Profilteils (i8) festgelegt sind.
- 2. Turbinenschaufel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilteil (18, 20) aus Keramikmaterial sowohl an der Eintritts- als auch an der Austrittskaniv. des Schaufelblattes (22) vorgesehen ist.
- 3. Turbinenschaufel nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß die säulenförmigen Einkristalle mit dem Schaufelfuß (30) und dem Schaufelkopf (32) einstückig sind und Schaufelfuß (30) und Schaufelkopf (32) am Profilieil aus Ke~amikmaierial anliegen.
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