DE1906388B2 - Einrichtung zur kontinuierlichen bestimmung des sauerstoffgehalts schmelzfluessiger metalle - Google Patents
Einrichtung zur kontinuierlichen bestimmung des sauerstoffgehalts schmelzfluessiger metalleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur kontinuierlichen Bestimmung des Sauerstoffgehalts schmelzflüssiger
Metalle, bei der das elektrochemische Potential zwischen zwei Flächen eines festen Elektrolyten
festgestellt wird, von denen die eine mit Sauerstoff geregelten Drucks als Bezugselektrode und die andere
mit der zu prüfenden Schmelze in Berührung kommt, wobei der feste Elektrolyt umgeben ist von einem
äußeren Rohr, das gegen mechanische, thermische und chemische Beanspruchung widerstatidsfähig ist und eine
Kontaktelektrode zur Schmelze bildet.
Es ist ein elektrochemisches Verfahren zur Saucrstoffbcstimmung
in schmcl.'.flüssigen Metallen, insbcsondere in flüssigem Kupfer, bekannt. Dieses Verfahren
beruht auf der Messung der elektromotorischen Kraft, die zwischen den beiden Flächen eines festen Elektrolyten
auftritt, sobald diese Flächen mit Phasen in Berührung stehen, deren Sauerstoffpartialdruck verschieden
ist. Als festen Elektrolyten kann man keramische Stoffe verwenden, die bei hoher Temperatur
beständig sind und eine gute lonenleitfähigkeit aufweisen, wie z. B. partiell mit CaO oder MgO
stabilisiertes ZrOj.
Bei der Messung ist die eine Fläche des festen Elektrolyten in Berührung mit dem Metall. /.. B. mit
schmelzflüssigem Kupfer, dessen Gehalt an gelöstem Sauerstoff zu bestimmen ist, und in das ein Stromleiter
aus hitzebeständigem Metall eingetaucht wird. Die andere Fläche steht in Berührung mit einer Bezugselektrode
bekannten Sauerstoffdrucks, ζ. B. mit einer bekannten Ni-NiO-Mischung, die mit einem /weiten
Stromleiter, z. B. Platindraht, verbunden ist.
Aus der Messung der Spannung E zwischen diesen beiden Stromleitern kann man nach der folgenden
bekannten Formel den Säuerstoffgehalt des schmclzflüssigen
Metalls ableiten:
E =
R 7
η F
η F
In.
/JO2(Cu)
VO2(ReO
VO2(ReO
In der Formel bedeutet:
K - (Jaskonstanle
T — absolute Temperatur
η = Valenz des Sauerstoffions
F - Wert für ein Faraday
ο = Sauerstoffpartialdruck
Diese Spannung wird gemessen mit einem Voltmeter, dessen Eingangswiderstand im Vergleich zur Meßzelle
genügend hoch ist.
Aus der DL-PS 21 673 ist eine Meßsonde bekannt, bei
der ein Keramikrohr und ein Metallrohr den festen Elektrolyten umgibt. Hierbei kann die zu messende
Flüssigkeit mit der Zeit /.wischen den verschiedenen
Rohren eindringen, wodurch diese Vorrichtung nicht für längere Eintauchzeiten verwendet werden kann. Ferner
ist der feste Elektrolyt mit einer Elektrodenschicht
überzogen, wodurch die Ansprechzeit verlängert wird. Zwischen dem äußeren Metallrohr und dem festen
Elektrolyten besteht keine Isolierung. Sobald sich nur Spuren von Oxid auf der Rohroberfläche bilden,
entstehen Streu-FMKs, welche die Meßergebnisse verfälschen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Mangel der bekannten Vorrichtung zu beseitigen, so
daß ein fehlerfreies Arbeiten des Meßfühlers, auch bei langen Eintauchzeiten, und eine lange Lebensdauer der
Vorrichtung erreicht ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß laut kennzeichnendem Teil des Patentanspruchs gelöst.
Es ist vorteilhaft, einen Block aus Kupfer oder einem
anderen gut wärmeleitenden und leicht schmelzbaren Material unterhalb und/oder rings um den festen
Elektrolyten so anzuordnen, daß dieser Metallb'ock mit dem Schmelzbad in Berührung kommt und, indem er
schmilzt. Wärme absorbiert. Hierdurch erreicht man, daß der Elektrolyt nach und nach erwärmt wird und daß
das Elektrolytrohr während seiner Einführung gegen chemische Einwirkungen der Schlacke geschützt wird.
Als für den chemischen und mechanischen Schutz geeignete Stoffe sind hitzebeständige Metalle oder
Legierungen oder Cermets zu nennen, z. B. das Cermet Cr-I-AbOi oder ein ferritischer Stahl oder Chrom oder
Eisen.
Der feste Elektrolyt erhält eine Umhüllung in Form eines handlichen Rohres aus hit/.ebeständigem Metall,
das gegen chemische Angriffe widerstandsfähig und elektrisch leitend ist.
Als Bezugselektrode verwendet man einen Luftstrom von konstanter Durchflußmenge, der sich kontinuierlich
erneuert, so daß ein konstanter Oj-Gehall gesichert ist.
Im allgemeinen ist es nicht erwünscht, die Luft in einer
solchen Menge durchströmen zu lassen, daß eine innere Abkühlung der Bezugselektrode eintritt; dies wirkt sich
ungünstig auf die elektromotorische Kraft aus.
Die einzelnen Teile der neuen Einrichtung sind in außerordentlich einfacher und kompakter Weise zu
einer robusten und gut ?:u handhabenden Einheit zusammengebaut.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung werden die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
beschrieben.
Fig. 1 zeigt im Längsschnitt den Aufbau der
Einrichtung;
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der Einrichtung;
F i g. 3 zeigt die Anbringung der Einrichtung an einer Gießpfanne für Kupfer.
Nach F i g. 1 ist eine nach oben offene, aus einem festen Elektrolytmaterial gefertigte Kapsel 2 mittels
Schichten aus hitzebestiindigem Zement 4 in einem äußeren Rohr 3 befestigt. Das äußere Rohr 3 bestehi aus
hitzebeständigem Material (Metall, Legierung, Cermet), das den elektrischen Strom leitet und gegen mechanische
und chemische Argriffe widerstandsfähig ist. Das
unten geschlossene Linde der Kapsel 2 kommt in Berührung mit dem Schmelzbad 1, dessen Sauerstoffgehalt
zu bestimmen ist. Mil Vorteil bildet das äußere Rohr 3 einen der beiden .Stromleiter die für die elektrische
Messung benötigt werden. Dies gestattet sehr schnelle Messungen und eine sehr kompakte, robuste und
handliche Ausführung der Einrichtung. Der keinen Angriffen ausgesetzte Teil 17 des äußeren Rohres 3
kann .-. B- in Weichstahi ausgeführt sein.
Im Innenraum des äußeren Rohres 3 ist das
Einblasrohr 5 aus hitzebesiändigem. aber nicht elektrisch !eilendem Material vorgesehen. Das Einblasrohr 5
reicht bis nahe zum Boden der Kapsel 2. so daß. wie mit den Pfeilen 15 angedeutet, die Innenwandungen der
Kapsel 2 gleichmäßig vom Luftstrom bestrichen werden.
Ein stromlcitcnder Draht 6 ist mit der Hülse 3 verbunden und ein slromleitcndcr Drahi 7, /. ß. aus
Platin oder einer Platin-Rhodium-Legierung, steht in Kontakt mit dem Boden der Kapsel 2. Die Drahte 6 und
7 führen zu einem nicht dargestellten hochempfindlichen Spannungsmesser.
Unter der Kapsel 2 ist der Kupferblock 8 angeordnet, der mit dem Schmelzbad 1 in Berührung kommt. Dies
bezweckt eine Abschwächung der zur Kapsel 2 gelangenden Wärmestöße. Die Kapsel 2 ist nämlich sehr
zerbrechlich. Der Kupferblock 8 ist /.. B. mittels einer Stahlschraube 19 am äußeren Rohr 3 befestigt. Mit
Vorteil ist ein kleiner Längskanal 18 im Kupfeiblock 8
vorgesehen, durch den zwischen der Kapsel 2 und dem Kupferblock 8 eingeschlossene Gase entweichen
können.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 2 sind die Kapsel
2, das äußere Rohr 3, die Zcmemschichlen 4 und der Kupferblock 8 ebenso wie in F i g. 1 ausgebildet.
In Abweichung von F i g. 1 ist eine Kühleinrichtung 10
für den oberen Teil der Vorrichtung vorgesehen. Die Kühleinrichtung 10 wird gemäß den Pfeilen 16 von einer
Kühlflüssigkeit durchflossen, um im Fall des Auftretens von Flammen oder erhöhter Wärmestrahlung den Kopf
der Vorrichtung zu schützen.
Zur Verbesserung des Kontaktes zwischen c'em festen Elektrolyten (Innenwandung der Kaps:ei 2), der
Bezugselektrode und dem Stromleiter sind am Boden der Kapsel 2 Silbergranalien 11 angeordnet, die bei
-. Einführung der Sonde in das Schmelzbad 1 schmelzen. Der Stromleiter besteh1, aus dem Einblasrohr 5, das aus
den gleichen hitzebeständigen und siromleitenden Materialien wie das äußere Rohr 3 bestehen kann und
mit dem Ableitdraht 12 verbunden ist.
"> Die Mündung des Einblasrohrcs 5 kann schräg geschnitten sein, so daß das Ende in das flüssige Silber
eintaucht und der Luftstrom oberhalb des Silbers 11 austritt. Hierdurch wird ein Brodeln des flüssigen Silbers
vermieden, das auftreten würde, wenn die Luft
ι'. unterhalb des Silberspiegels eingeblasen würde.
Bei dieser Anordnung wird der Strom über das Silberbad 11. das Einblasrohr 5 und den Ableitdraht 12
/Mm Vollmeter geführt. Das Hinbla.smhr 5 kann /. B. aus
rostfreiem Stahl bestehen.
:ii Bei allen Ausführungsl'ormen besteht die Kapsel 2
vorzugsweise aus ZrO:, das partiell durch CaO oder MgO stabilisierl ist, z. B. durch etwa 7% CaO.
Für die Messung in Kupfcrbädern kann das äußere Rohr 3 aus !eilendem Cermet gefertigt sein, /.. B. aus
r. Cr+ AIjOι oder aus hitzebeständigem Stahl, wie
ferritischer Chromstahl. Für Bleiblöcke verwendet man vorzugsweise eine Eisenhülse.
Der die Kapsel 2 mit dem äußeren Rohr 3
verbindende Zement 4 kann ein aluminöser Zement
in sein.
Bei beiden Ausführungsformen wird ein Ring 14 aus hiizcbesiändigem Material zwischen dem äußeren Rohr
3 und dem festen Elektrolyten 2 angeordnet. Hierdurch wird die Gefahr des Auftretens von Streu-EMKs
η vermieden und ein störungsfreies Arbeiten der Vorrichtung
gewährleistet. Ferner erhall man dadurch eine bessere Abdichtung und eine größere Widerstandsfähigkeit.
F i g. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Einrichtung 20,
κι die an der Wand 21 einer Gießpfanne 22 für Kupfer
angebracht ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Einrichtung zur kontinuierlichen Bestimmung des Sauerstoffgehalts schmeizflüssiger Metalle, bei der "> das elektrochemische Potential zwischen zwei Flächen eines festen Elektrolyten festgestellt wird, von denen die eine mit Sauerstoff geregelten Drucks als Bezugselektrode und die andere mit der zu prüfenden Schmelze in Berührung kommt, wobei der w feste Elektrolyt umgeben ist von einem äußeren Rohr, das gegen mechanische, thermische und chemische Beanspruchung widerstandsfähig ist und eine Kontaktelektrode zur Schmelze bildet, d a durch gekennzeichnet, daß ein Ring (i4) r> aus hilzebeständigem Material zwischen dem äußeren Rohr (3) und dem festen Elektrolyten (2) angeordnet und mittels Zementschichten (4) festgehalten ist.
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