DE185839C - - Google Patents

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DE185839C
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DE
Germany
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glass
rollers
cooling
shaft
sheet
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DENDAT185839D
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B15/00Drawing glass upwardly from the melt
    • C03B15/02Drawing glass sheets
    • C03B15/12Construction of the annealing tower

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 32«. GRUPPE.
EMILE FOURCAULT in LODELINSART, Belg.
Arbeitsgange.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Januar 1904 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf. Vorrichtungen von der Art, bei welcher aus der Glasschmelze mittels eines Fangstückes eine Glastafel ausgehoben und zwischen beständig umlaufenden Rollenpaaren erfaßt und gehoben wird. Der erstarrte Teil der Tafel zieht immer weiter das Glas aus der Schmelze in Tafelform aus und wird ohne Absetzen in einen Kühlkanal weitergeschoben, aus .welehern ein endloses, fertig gekühltes Glasband austreten soll, welches durch Zerschneiden in marktfertiges Tafelglas zerlegt werden kann. Die Erfindung besteht in einer neuen Ausführung einer solchen Vorrichtung,, deren Einrichtung und Vorteile im folgenden dargelegt werden sollen.
Fig. ι und 2 zeigen als Ausführungsbeispiel die Einrichtung in einem Quer- und Längsschnitt.
Der Glasschmelzofen α steht durch eine Öffnung b mit einem kleinen Behälter c zur Aufnahme des auszuhebenden Glases in Verbindung. Ein feuerfester Schieber d, der durch den Hebel e gestellt werden kann, ermöglicht es, die Öffnung f mehr oder weniger zu schließen, um mehr oder weniger Wärme· aus der Glasschmelze in den kleinen Behälter c gehen zu lassen und so den flüssigen Zustand des Glases, das sich im Behälter befindet, zu regeln. Das Glas wird durch den senkrechten Längsschlitz h eines feuerfesten, schwimmerähnlichen Teiles g ausgehoben und ergibt die . Platten. Um den Austritt des flüssigen Glases von unten nach oben durch den Schlitz h zu erleichtern und zu regeln, taucht man den Schwimmer g mehr oder weniger in das Glas ein, indem er mit einem Gewicht belastet oder durch Stangen v, w, Hebel, Schrauben und dergl. nach unten gedrückt'wird, bis der obere Teil des Schlitzes H einige Zentimeter unter der Oberfläche des Glases in dem Behälter c steht. Diese Einrichtung ist im wesentlichen bekannt. Paarweise in geringem Abstand übereinander angeordnete Rollen k dienen in bekannter Weise zum Heben der Glasplatten. Die Förderrollen bestehen aus einem über die ■ ganze Tafelbreite reichenden Stück- oder aus mehreren, auf die Tafelbreite verteilten Stücken; sie dienen also auch zum Fangen und Heben von Stücken im Fall eines Bruches. Der ganze Mantel dieser Rollen besteht aus Asbest, der einer hohen Temperatur widerstehen kann, keine starke Wärmeableitung verursacht und keine Streifen in das feste Glas einkratzt; an sich ist der Belag von Förderrollen bei Aushebevorrichtungen mit Asbest auch bekannt. Es werden im vorliegenden Fall zweckmäßig Asbestscheiben, die aufeinandergelegt und fest zwischen Metallscheiben I und Schrauben m gepreßt sind, gewählt. Die Griff fläche der so hergestellten Förderrollen ist weich und haftet fest an der Glastafel, so daß diese nicht abwärts gleiten kann. Winkelräder η dienen zur Drehung
der linken Rollen; sie stehen in Eingriff mit anderen Winkelrädern, welche auf einer senkrechten Welle ο sitzen. Diese erhält ihre Bewegung durch ein Schraubengetriebe, das durch eine Schraube p ohne Ende betrieben wird. Eine Scheibe' q, \velche mit irgendeinem Motor verbunden ist, bewirkt also die Drehung aller linken Rollen.
Die rechten Rollen sind an den Enden von
ίο gekrümmten Hebeln r befestigt, und Gegengewichte ί drücken dieselben gegen die linken Rollen, so daß sie die Glasplatte passend zwischen sich pressen. Infolgedessen wird sie von diesen Rollenpaaren gehoben und bewegt sich wie ein Laufriemen zwischen Walzen. Die rechten Rollen könnten übrigens mit den linken durch Getriebe mit langen Zähnen verbunden werden, welche das Nähern-und Wiederentfernen der Rollen ermöglichen. Diese
ao Getriebe würde man an den Achsen der Rollen an der den Winkelrädern entgegengesetzten Seite anordnen. Die Räder mit langen Zähnen würden das Mitnehmen der rechten Rollen durch die linken sichern.
Ein Kühlbehälter i, welcher die Form eines Kamins hat, ist über dem Behälter c aufgehängt und kann durch Schrauben / senkrecht verstellt werden. Er kann also dem Schlitz h mehr oder weniger genähert werden, damit die in demselben befindlichen, weiter unten beschriebenen Rollen mit der Platte erst in Berührung kommen, wenn sie erhärtet ist. Der Mantel des Kamins besteht .aus Blech und ist innen mit irgendeinem schlechten Wärmeleiter, z. B. Asbestplatten, bekleidet.
Geneigte Bleche u sind in bestimmten Abständen im Innern des Kühlturmes angeordnet. Sie haben den doppelten Zweck, sowohl als Schirm zu dienen, um ein zu rasches Aufsteigen der aus dem Glas ausstrahlenden Wärme nach der Spitze des Kühlschachtes zu verhüten, als auch, falls die Platte brechen sollte, kleinere Stücke des Glases, die von den Rollen nicht mitgenommen werden, zurückzuhalten. Diesen geneigten Blechen u entsprechen Türen t, welche nicht nur die Entfernung von Glasstücken ermöglichen, sondern auch zur Regelung der Temperatur im Kühlturm dienen. .
Die Rollen v, welche sich am unteren Ende des Apparates befinden, werden durch eine endlose Kette v' betrieben. Sie dienen allein dazu, um das erste Indiehöheziehen der Glasplatte bei Beginn des Aushebens zu erleichtern, denn sie befinden sich in großer Nähe des Aushebeschlitzes und würden demnach nur mit noch weichem Glas in Berührung kommen. Sie werden von der Glasplatte, um sie nicht zu verderben, entfernt, sobald sie . von den anderen Rollen gut gefaßt ist. Man könnte sie übrigens auch ganz weglassen, denn sie sind nicht unbedingt notwendig. Das erste Anheben dauert nämlich nur einige Minuten, während die weitere Herstellung der Glasplatten sich über mehrere Tage erstreckt.
Vor Beginn des Betriebes muß das Glas in dem kleinen Behälter c zuerst die passende Dichte haben. Ist es zu flüssig, so öffnet man ein wenig den Schieber d und umgekehrt, wenn es zu hart ist. Man kann sogar für einen Augenblick den Schwimmer g in den großen Behälter hineinstoßen, um das Glas, das sich in dem Schlitz h befindet, gut zu schmelzen und ihn dann, in den kleinen Behälter c wieder zurückführen, sobald das Ausheben beginnen kann. Man läßt dann ein Blech oder besser eine mit Metalleinlage versehene Glasplatte zwischen den Asbestrollen herunter, bis sie einige Zentimeter in das flüssige, in dem Schlitz h befindliche Glas eintaucht. Das flüssige Glas bleibt unmittelbar an der festen Platte, hängen, und wenn diese langsam in die Höhe bewegt wird, indem man die Asbestrollen im Sinne der Pfeile dreht, so wird das flüssige Glas senkrecht in Form einer ununterbrochenen Fläche, die unten weich und dehnbar ist, aber durch die Abkühlung der dieselbe umgebenden äußeren Luft bald fest wird, in die Höhe gezogen. Da nach der Erfindung eine Mehrzahl von Förderrollenpaaren übereinander verwendet wird, so kann das freihängende Stück der Glastafel, ohne daß die Gefahr des Zurückgleitens entsteht, bis zuruntersten Förderrolle eine solche Länge haben, daß die Glastafel mit den Rollen erst in Berührung tritt, wenn sie vollkommen fest geworden ist. Sie ist also von keinem festen Körper, solange' sie noch weich ist, berührt worden und hat daher auf ihren . beiden Flächen den vollen Glanz. . Da sie schon fest ist, sobald sie zwischen die ersten Asbestrollen kommt, so wird ihr Glanz durch die Berührung mit denselben nicht beeinträchtigt. ■
Der Weg des Glases aus der Glasschmelze durch den Kühlschacht i genügt, um die vollkommene Abkühlung der endlosen Glasplatte zu erhalten. * Bei den bekannten Verfahren wird das Glas beim Austritt aus der Schmelze bis zur ersten Förderrolle stark abgekühlt und es erhält so eine Härtung, welche überdies durch eine starke Wiedererhitzung wieder vernichtet werden muß, da der Kühlkanal, in welchem die Glasplatte allmählich abgekühlt wird, wagerecht liegt. Die Glasplatte muß also gebogen werden. Wollte man die eben ausgehobene, noch weiche Glastafel über . eine Förderrolle in wagerechter Richtung ablenken, so würde der Glanz der Tafelfläche verdorben werden. Gemäß der Erfindung dagegen kühlt sich das aus der Schmelze gehobene Glas von Anfang an allmählich ab und erstarrt, indem es seine Hitze durch
Ausstrahlung verliert. Es bleibt immer solange vor einer Berührung mit einem anderen Körper . bewahrt, bis es von selbst eine niedrigere Temperatur erlangt hat, als die ist, bei welcher es eine Härtung nicht mehr annimmt. Aber auch dann tritt es nur mit Körpern in Berührung, die dieselbe Temperatur haben.
Um leichter das erste Heben der Platten
ίο bewirken zu können, bedient man sich einige Minuten lang der Rollen v, welche man von der Platte, da sie auf Hebeln befestigt sind, leicht entfernen kann, sobald die Platte in einer bestimmten Höhe in dem Kühlturm angekommen ist. Die Platte erhebt sich dann langsam, indem sie nach und nach durch jedes Rollenpaar geht und allmählich, je mehr sie sich der . Spitze des Kühlturmes i nähert, kälter wird. Sobald das Plattenstück,-welches zum ersten
ao Anheben des flüssigen Glases benutzt worden ist,, aus dem Kühlturm «oben herausgekommen ist, wird es von dem folgenden Stück durch einen Diamanten abgeschnitten, und das weitere Anheben des Glases wird durch das vorher gehobene Stück der Gläsplatte selbst bewirkt usw.
Da die Asbestrollen sich fortwährend drehen, so hebt sich die Glasplatte ununterbrochen in der Vorrichtung und es genügt, sie mit einem Diamanten in passende Längen, sobald sie oben aus dem Kühlturm i herauskommt, zu zerschneiden.
Man kann natürlich in demselben senkrechten Kühlturm, mehrere gleiche und parallele Rollenpaare anordnen, um mehrere Platten auf einmal heben zu können.

Claims (4)

Patent-Ansprüche: .
1. Vorrichtung zum Ausheben von Glastafeln aus der Schmelze mittels mehrerer übereinander liegender Rollenpaare und Fertigkühlen in ununterbrochenem Arbeitsgange, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Emporziehen . der endlosen Glastafel dienenden Rollen (k) die ganze Tafelbreite umfassen, eine Griff fläche - aus Asbest haben und in größerer Anzahl in einem Kühlschacht (i) von zur Fertigkühlung der endlosen Glastafel ausreichender Länge eingeschlossen sind.
2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher der Kühlschacht zwecks Regelung der Kühlarbeit in der Höhe verstellbar ist.
3. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem senkrechten Schacht (i) zwischen Schachtwand und Glastafel nach innen und aufwärts geneigte Schirme (u) ein zu rasches Strömen der Wärme nach oben verhüten und gleichzeitig kleinere, von den Rollen nicht mitgenommene Glasabfälle zurückhalten, wobei zwischen den schrägen Schirmen angeordnete regelbare Durchbrechungen der Schachtwand eine Regelung der Temperatur im Schacht ermöglichen.
4. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Förderrollen aus aneinandergelegten, . zwischen Metallscheiben fest zusammengepreßten Asbestscheiben bestehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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