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Alfred R e u t e r , Oberkirch / Baden und Kranz R e u t e r , Westerode
über Goslar Haarwaschgerät für Frisiersalons Die Erfindung bezieht sich auf ein-Haarwaschgerät
für Frisiersalons zum wahlweisen Vorwärts- und Rückwärtswaschen mittels eines drehbaren
und höhenverstellbaren Waschbeckens mit Nackenausschnitte Die bisher bekannten kombinierten
Vorwärts- und Rückwärtswaschanlagen erfüllen ihren Zweck nur mangelhaft und sind
vor allem nicht ohne wesentlichen Umbau in den üblichen Frisiersalons zu verwenden,
in denen in der Regel vor einer Spiegelwand mit Ablagekonsolen die Waschbecken in
der Grundstellung flir Vorwärtswaschen ortsfest angebracht sind, in der sie möglichst
wenig Platz zwischen der Wand und den davor aufgestellten Stuhl len einnehmen.
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Bei dieser von der Praxis mit ihren oft schmalen Raumverhaltnisen
fast durchweg geforderten Aufstellungsart war die Verwendung kombinierter Anlagen
für Vorwärts- und Rückwärtswaschen meist überhaupt nur mit schlechten Notbehelfen
zu verwirklichen. So hat man zeBx mit abnehmbaren Aufsätzen für die normalen Vorwärtswaschbecken
gearbeitet, bei denen die Kundin dann auf dem umgedrehten Stuhl, mit dem Hinterkopf
im Nackenausschnitt eines solchen Aufsatzes, behandelt wurde. Dabei bestand aber
für den Friseur nicht die Möglichkeit, von hinten an den Kopf heranzutreten, sondern
er mußte sich mit der unbequemen Behandlung von der Seite aus begnügen; es fehlte
dabei ferner jede Einstellung der Höhenlage, wenn msn nicht den notwendigen Umbau
durch Bereithalten einer noch größeren Anzahl von Aufsatzteilen noch umständlicher
machen wollte.
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Andere Anlagen, die mit verdrehbaren Becken zur kombinierten Arbeitsweise
für Vorwärts- oder Rückwärtswäsche bestimmt waren, arbeiteten mit beweglichen Spezialbecken,
die für jede Art des Waschens an gegenüberliegenden Seiten besondere Ausschnitte
haben und auf verfahrbaren Konsolen oder Stativen angebracht sind, vergleiche z.B.
die deutsche Patentschrift Nr. 1 C42 195. Hier ist jedoch keine Anpassung an wechselnde
Behandlungshöhen vorgesehen.
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Auch stehen bei einer größeren Anzahl von Behandlungsplätzen solche
frei verschiebbaren, beweglichen Waschbecken erfahrungsgemäß viel mehr im Wege,
als wenn die Geräte für Vorwärts- und Rückwärtswaschen ihren festen Platz haben.
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Entsprechendes gilt auch von weiteren bekannten, von allen Seiten
zugänglichen Kopf- und Haarwaschvorrichtungen mit drehbaren und höhenverstellbaren
Waschbecken, die auf einem.mit Hahn und Ablaufstutzen versehenen Ständer montiert
sind, z.B. nach der schweizerischen Patentschrift Nr. 142 022. In jedem Fall ist
für solche Geräte der Raumbedarf unerwUnecht groß im Vergleich zu der bewährten
Aufetellungsart ortsfester Waschbecken vor der üblichen Spiegelwand.
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Andere Vorschläge mit drehbarem und hbhenverstellbarem Waschbecken
sehen-einen zwischen zwei Behandlungsplätzen aufgestellten Rahmenständer vor, der
zum Rückwärtswaschen von hinten an die Kundin heranschtenkbar ist, z.B. nach der
noch unveröffentlichten Patentanmeldung P 15 57 336.1 der Anmelder selbst'. Eine
solohe Anlage mit einem das Waschbecken tragenden Aueziehmechanisius erforderte
aber ebenfalls einen größeren Raum, der sich in die beschränkteren Verhältnisse
der normalen "Grundaufstellunge der Waschbecken längs der Wand nicht zwanglos einordnen
ließ.
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Um die schwierigen Raumfragen bei der Rückwärtswäsche möglichst unter
Beibehaltung der Anordnung "längs der Wand" zu lösen, hat man schließlich eigens
für diesen Zweck bestimmte Beckenformen entworfen mit fest an der Wand angeflanschten,
in keiner Weise verstellbaren Waschbecken mit -Spezialprofil, die für die Zwecke
des Rückwärtswaschens auf der Vorderseite in leicht schräger Anordnung den üblichen
Nackenausschnitt enthalten und gegenüber
einen spitzwinkligen Raum
für die behandelnde Person zwischen Beckenrückseite und Wand bilden, vergleiche
die deutsche Patentschrift Nr. 1 034 825. Ein solches Becken ist infolge seiner
an der von der Wand abgekehrten Seite auegekehlten Spezialform und Schräglage für
Vorwärtswaschen und jede sonstige übliche Benutzung nicht zu gebraachen, kann also
schon deswegen nicht einmal als kombinierte Waschanlage in obigem Sinne angesehen
werden; ein solches Becken stört auch die übliche raumsparende Grundaufstellung
dicht vor der Spiegelwand, und außerdem fehlt ihm jede Anpaßbarkeit in der Höhenlage
an die Größe der Kunden.
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Zusammenfassend beetand also für die wünschenswerte kombinierte zum
Vorwärts- und Rückwärtswaschen geeignete Verwendbarkeit einer in den obigen "normalen"
Grundstellungen unterzubringenden Anlage immer die Schwierigkeit, daß entweder das
Bedienungapersonal nur von der Seite waschen, d.h. nicht hinter die Kundin treten
konnte wa. von besonderem Nachteil ist wenn das Bedienungspersonal von kleinem Wucht
ist. Oder es konnte die Höhe des Beckens beim Vorwärts- und beim Rückwärtswaschen
nicht geregelt werden. Oder die Umstellung von Vor- auf Rückwärtswaschen erforderte
eine zu lange Zeit; Es wurde nun gefunden, daß sich diese Schwierigkeiten ohne gro-Sen
Aufwand beseitigen lssen, wenn bei einem Haarwaschgerät für Frisiersalons zum wahlweisen
Vorwärts- und Rückwärtswaschen mittels eines drehbaren und höhenverstellbaren Waschbeckens
mit Nackenausechnitt erfindung.gemäß da. vor der Wand ortsfest mon-'
tierte
Waschbecken außer mit der Vorrichtung' zum Ändern der Höhenlage auch noch mit einer
Vorrichtung zum Ändern des Abstandes von der Wand ausgerüstet ist, welche beide
zu einem gemeinsamen Verstellaggregat vereinigt sind> durch das beide Verstellbewegungen
gleichzeitig gesteuert werden Diese beiden Bewegungen können z.B. von irgendwelchen
aneinandergeführten Teilen herbeigeführt werden, z03. mittels Kurven, welche auch
das Verhältnis der Höhenverstellung zur Abstandsverstellung linear oder nach einer
andern Beziehung regeln. Der Antrieb ist beliebig, zB.
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elektrisch, rein mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch. Eine besonders
einfache und betriebssichere Anordnung ergibt sich flir den in der weit überwiegenden
Anzahl der praktisch vorkommenden Arbeitsbedingungen vorliegenden Fall, daß Röhenverstellung
und Wand-Abstandsänderung in linearem Verhältnis zueinander stehen können, Hierbei
bietet sich eine konstruktiv sehr günstige Möglichkeit der Vereinigung der Führungsorgane
und des Antriebes in einer, vorzugsweise mit unveränderlicher Schräglage, von der
Wand ausgehenden Geradführung mit eingebautem hydraulischen Druckzylinder.
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Im übrigen besteht der Vorteil der geschilderten gekuppelten Höhen-
und Abstandsverstellung darin, daß durch Verstellung und Festlegung der einen Komponente
(z.B. der Höhe) gleichzeitig auch die Verstellung und Festlegung der andern Komponente
erfolgt, was eine einfache Konstruktion und Bedienung ergibt. Man erspart dadurch
zwei verschiedene Verstellvorrichtungen und Bedienungsmaßnahmen, kommt also in einfacher
Weise zur Einhandbedienung.
Durch den bei der praktisch ohnehin
nötigen Höhenverstellung zur Einstellung des Beckens auf Rückwartswaschen entsteht
von selbst ein ausreichender Platz an der Wand, von welchem aus der Friseur die
Behandlung bequem von hinten aus vornehmen kann.
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Eine räumlich besonders vorteilhafte und zugleich'robuste Bauart ergibt
sich, wenn das Verstellaggregat für die gleichzeitige Höhen- und Wandabstandänderung
eine zur Wand geneigte Geradführung enthält. Dabei entsteht für jede Arbeitsstellung
gute Fußfreiheit für die Kundin. Weitere Vorteile dieser Anordnung bestehen darin,
daß sich keine beweglichen, sondern starre Anschlüsse für ablaufendes Waschwasser,
für druckführende Ealt-und Wärmwasserzuleitungen, und für das hydraulische Dru¢kmedium
der Veratellorgane ergeben.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Bedienung
des Gerätes noch dadurch vereinfauht werden, daß das Verstellaggregat auch mit einem
Drehmechanismus zum Drehen des Beckens während des Verstellvorganges ausgerüstet
ist Daraus ergibt sich der offensichtliche Vorteil der Einbeziehung auch der Feststellung
der Drehlage in die Einhand-Bedienung, die also dann für alle notwendigen Einstellmaßnahmen
ausreicht. Dabei braucht das Becken gar nicht unbedingt um 180° gedreht zu werden;
es genügt unter Umständen schon eine geringere Drehung, soweit1 daß ausreichender
Platz für den behandelnden Friseur zwischen Becken und Wand entstanden ist;
Es
ist zweckmäßig, daß der Drehmechanismus nur im Mittelteil des gesamten Verstellbereiches
für die Höhen- und Wandabstandänderung in Wirksamkeit tritt. Dadurch ergibt sich
eine besonders gute Anpaßbarkeit des Gerätes an die verschiedenen Arbeitsbedingungen,
z.B. Höheneinstellung im (niedrigen) Bereich des Vorwärtswaschens, sowie Höheneinstellung
im (hohen) Bereich des Rückwärtswaschens jeweils ohne Drehung.
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Weitere Einzelheiten und Erfindungsmerkmale ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung eines.Ausführungsbeispieles anhand der schematischen Zeichnungen;
In diesen stellen dars Pig. 1 eine Seitenansicht einer kombinierten Waschanlage
nach der Erfindung in der ausgezogen gezeichneten Grundstellung für Vorwärtswaschen
und in der gestrichelten Stellung (sit Zwischenitellungen) für Rückwärtswaschen,
Fig. 2 dieselbe Anlage in Draufsicht und Fig. 3 das Becken und reine Anschluß- und
Verstellorgane in der Grund stellung mit ilickrichtung auf die Wand zu.
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Da dargestellte Gerät kann Je nach Wunsch der Kundin mühelos und
schnell, nur durch Betätigung eine. Steuerventile (11 dargestellten Beispiel eines
hydraulischen Ventile, an dessen Stelle jedoch auch eine andere z.B. elektrische
Verstellvorrichtung treten kann) die Umstellung von Vorwärts- auf Rückwärtswaschen
bewirken.
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Der allgemeine Aufbau zeigt eine ortsfest unten in Wandnähe angebrachte
Geradführung, die einen Zylinder 1 für das hydraulische Druckmedium und eine in
diesem geführte Kolbenstange 12, sowie einen zweiten Zylinder 2 für ein indem geführtes
AbBlußrohr 13 enthält. Kolbenstange und Abflußrohr sind mit einem gegen Drehung
gesicherten, auf- und abfahrbaren Teller 11 fest verbunden, der ein Drehlager für
einen das Waschbecken 3 tragenden Aufsatz 14 bildet, in welchen eine zum Drehen
des Beckens bestimmte Welle 15 fest eingepreßt ist. Die Welle ist ihrerseits drehbar
geführt und, z.B. Über ein Kreuzgelenk 16, mit einer Profilstange 17 verbunden,
die längs der Geradführung eine profilierte Führungsste'lle 18 durchläuft und dabei
während des Verstellhubes ein Verdrehen des Aufsatzes 14 bewirkt.
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Durch die geneigte Anordnung der Geradführung mit dem hydraulischen
Zylinder 1 und der Beckenführung 2 erfolgt außer der erforderlichen Höhenverstellung
h eine gleichzeitige Abstandsveränderung 8 des Beckens 3 zur Wand 4. Durch diese
Anordnung hat die Kundin den Vorteil, ohne den Stuhl 5 wesentlich verrücken oder
verfahren zu müssen, sich immer im richtigen Abetand zum Becken bzw. zur Wand zu
befinden. Das gilt sowohl bei; Vorwärts- wie beim Rückwärtswaschen und auch beim
Frisieren. Zum Rückwärtswaschen muß der Stuhl lediglich herumgedreht werden. Ein
weiterer Vorteil der geneigten Beckenführung
ist der, daß sich
das Becken beim Hochstellen zum Rtokwärtswaschen von der Wand entfernt und die Bedienungsperson
zwischen die Wand und das Becken treten kann0 Da zum Rückwärtswaschen ein Nackenausschnitt
6 im Becken 3 erforderlich ist, der beim Vorwärtswaschen stört, ist eine Drehung
des Beckens um 1800 vorgesehen. Die Drehung erfolgt automatisch in Abhängigkeit
von der Höhenverstellung und zwar sog daß im ersten Hubbereich h1 zwar eine Höhenverstellung
und gleichzeitige Wand-Abstandsänderung bis zur Lage sl nach Figur 1 erfolgt, aber
keine Drehung." Hierdurch ist es möglich, schon beim Vorwärtswaschen eine der Kundin
genehme Höhenlage des Beckens zu erhalten. Im weiteren Höhenverstellbereich h2,
entsprechend dem Wandabstand s2, findet die automatische Drehung statt, wo der Halsausschnitt
zur Kundin gerichtet wird. Im letzten Höhenverstellbereich h3 wird das Becken den
unterschiedlichen Körpergrößen der Kundin angepaßt, ohne weitere Drehung des Beckens.
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Durch die Kombination der zunehmenden Abstandsveränderung zur Wand
mit der automatischen Drehung wird es möglich, in der Ruhestellung nahe an die Wand
zu kommen und damit platzdparend zu bauen und trotzdem das Waschbecken anatomisch
richtig und freizügig zu gestalten Die in den Figuren gezeigten zwei parallel angeordneten
Rohre des Hubzylinders 1 und der Waschbeckenführung 2 bilden die Geradführung, die
mittels der Bügel 7 und 8 an der Wand 4 besind
festigt./ Der Zylinder
1 hat die Aufgabe, mittels seiner Kolbenstange 12 das Becken 9 auf und ab zu fahren,
und zwar gesteuert durch das Steuerventil 9. Die Verbindungsleitungen vom hydraulischen
Steuerventil 9 zum Zylinder 1 bzw. zum Drucknetz sind in Figur 3 nur schematisch
angedeutet, aber nicht im einzelnen gezeichnet, ebensowenig die Innenteile des Zylinders.
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Die Waschbeckenfthrung besteht aus zwei Rohren 2-und 13, die sich
ineinanderschieben lassen und zwei Funktionen erfüllXens erstens verhindern sie
gemeinsam mit dem Zylinder 1, daß sich das Becken 3 unkontrolliert dreht, und zweitens
fließt durch diese beiden Rohre das Abflußwasser über den Rohrbogen 10 in den an
der Wand befindlichen Anschluß in das Kanalnetz.
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Zum Drehen des Waschbeckens dient folgende Einrichtung: Der Teller
11 ist undrehbar fest verbunden mit der Kolbenstange 12 des Zylinders 1, sowie mit
dem Rohr 13 der Waschbeckenführung 2.
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Der Teller trägt den auf ihm drehbar gelagerten Aufsatz 14, auf welchem
wiederum das Waschbecken sitzt. Fest in den Aufsatz eingefügt ist eine lose durch
den Teller 11 geführte Welle 15, die über ein Kreuzgelenk 16 mit einer Profilstange
17 verbunden ist; Die Profilstange, z.B. ein Quadratstab, läuft durch eine Führung
18 und ist für den mittleren Hubbereich h2 um 1800 in sich selbst verwunden. Läuft
dieses verwundene Stück dadurch die Führung 18, so dreht sich das Waschbecken zwangsläufig
mit;
Die am Waschbecken befestigte Brause 19 dreht und hebt sich
mit, während die hier, der Übersichtlichkeit wegen, nicht gezeichnete Mischbatterie
für das kalte und warme Wasser ortsfest montiert ist. So z.Be kann der übliche Bedienungsknopf
für die Mischbatterie im Halsausschnitt 6 des in Ruhestellung befindlichen Beckens
3 angeordnet sein.
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Patentansprüche: