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Mischfuttermittei in Granulatformr Die Erfindung betrifft ein aus
Proteinträgern, Wirkstoffen, wie Vitaminen, Antibiotica und Mineralstoffen und Getreide
sowie Fetten zusammengesetztes Mischfuttermittel in Granulatform, weiches sich durch
eine hohe Abriebfestigkeit der Granulate bei relativ hohem Fettgehalt auszeichnet.
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Ein wesentliches Qualitätsmerkmal eines Mischfutters ist sein Energiegehalt.
Fett ist eine besonders energiereiche Futtermittelkomponente, die in steigendem
Masse zugesetzt wird, um hohe Zuwachsraten erzielen zu können. Da Mischfutter in
vielen Fällen granuliert wird (IIühnermastfutter) und an die Granulate hinsichtlich
Härte und Abriebfestigkeit hohe Anforderungen gestellt werden, ist die maximal mögliche
Fettkonzentration durch die geringe Saugfähigkeit der anderen Mischungsbestandteile
begrenzt. Mischfutter üblicher Zusammensetzung sind in der Lage, bis ca. 3 % Fett
ohne merkliche Verringerung der Granulathärte aufzunehmen. Überschreitet man die
Grenzkonzentration, so entstehen weiche Granulate mit hohem Abrieb. Diese Eigenschaften
sind unerwünscht, da Hühner bevorzugt körnige Futter aufnehmen. Zudem treten in
modernen Fütterungsanlagen bei zu hohem Feinanteil Dosierungsschwierigkeiten auf.
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Die Erfindung ging von der Aufgabenstellung aus, ein aus Proteinträgern,
Wirkstoffen, wie Vitaminen, Antibiotica und Mineralstoffen, und Getreide sowie Fetten
zusammengesetztes Mischfuttermittel in Granulatform anzugeben, welches die zuvor
genannten Nachteile nicht aufweist, sondern sich vielmehr durch hohe Abriebfestigkeit
der Granulate bei
relativ hohem Fettgehalt auszeichnet.
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Das Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, dass das Futtermittel-einen
Gehalt an einer hochdispersen, aktiven, synthetisch hergestellten Kieselsäure in
Mengen von c,5 bis 5 Gew. % und einen Fettgehalt von 3 bis 15 %, vorzugsweise 5
bis 10 , berechnet auf die Gesamtfuttermittelmenge, aufweist.
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Es wurde nämlich gefunden, dass aktive, feinteilige Kieselsäuren erhebliche
Mengen an pflanzlichen und tierischen Fetten aufnehmen, wobei ein Fettkonzentrat
von pulverS förmiger Beschaffenheit entsteht, dessen maximale, von den physikalischen
Eigenschaften des Fettes abhängige Fettkonzentration zwischen 60 und 90 % liegt.
Dieses Konzentrat kann nun nach weiterer Fettzugabe mit den restlichen Bestandteilen
(Futtergetreide und Wirkstoffe) zum Mischfutter in Granulatform verarbeitet werden,
dessen Fettanteil dadurch ohne Verringerung der Granulathärte erheblich erhöht wird
Gemäss der Erfindung werden im allgemeinen etwa 1,5 bis 3,0 % des feinteiligen Füllstoffes,
berechnet auf die Gesamtmenge des Futtermittels, verwendet. In Abhängigkeit der
Quantität und Konsistenz des Fettanteiles des Futtermittels kann man jedoch auch
eine kleinere oder grössere Menge an Filllstoffen verwenden. In den meisten Fällen
liegt die Menge aber im Bereich zwischen o,5 bis 5 Gew. %, berechnet auf die Gesamtfuttermittelmenge,
oder Bo o bis bo %, berechnet auf die Gesamtmenge des Fettkonzentrates.
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Unter den Begriff "Kieselsäure" falle feinteilige, gefällte, auf nassem
Wege hergestellte, aktive Kieselsäuren oder pyrogen gewonnene, aktive Kieselsäure.
Die Qualität des
als Füllstoff zu verwendenden Siliziumdioxids ist
von wesentlicher Bedeutung. Es muss ein Pulver darstellen, welches eine Primar-Teilchengrösse
v;on weniger als 500 mr, vorzugsweise von 3 - 40 mp, und eine Oberfläche von 100
bis 500 m²/g, vorzugsweise von 150 - 300 m²/g (gemessen nach der BET-Methode), aufweist.
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Da Fett nicllt nur als Energieträger, sondern auch als Granulierhilfe
zugesetzt wird, muss neben dem Fettkonzentrat auch freies Fett eingemischt werden.
So kann z. B. ein 8 % Fett enthaltendes Hühnermastfutter hergestellt werden, indem
man, berechnet auf die Gesamtmenge des Futtermittels, 2 bis 3 % Fett in flüssiger
Form zugibt und die restlichen 5 bis 6 % Fett in Form eines Fettkonzentrates einmischt.
Dieser höhere Fettzusatz erfolgt unter Einsparung von anderen Energieträgern,wie
Mais, wobei der Gesamtenergiegehalt erhöht wird.
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Für die Bereitung von Fettkonzentraten sind die handelsüblichen Kneter
oder Mischer geeignet. In der Praxis verfährt man so, dass man die gesamte Kieselsäure
im Mischer vorlegt und das geschmolzene Fett allmählich zulaufen lässt oder mit
hilfe einer Sprühvorrichtung eindüst.
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In einem Kneter arbeitet man zweckmässigerweise so, dass man 1/3Xder
Kieselsäure vorlegt, das gesamte Fett zulaufen lässt, bis die Mischung eine pastenförmige
Konsistenz annimmt und durch weiteren Kieselsäurezusatz in einen pulverförmigen
Zustand übergeht.
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Diese Fettkonzentrate (60 bis SO % Fett) sind in Säcke verpackt gut
lagerfähig und können, gegebenenfalls unter weiterer Fettzugabe, zusammen mit den
übrigen Futterbestandteilen
zum Mischfutter weiter verarbeitet
werden.
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Beispiel Grundlage der Versuche zur Auffettung von Geflügelmastfutter
bildete ein handelsübliches Geflügelmastfutter, das neben Proteinträgern (Fischmehl,
Sojaschret) und anderen Bestandteilen (Vitamine, Antibiotica, Mineralstoffe) 53
% Futtergetreide und 2,5 % Fett enthielt. Für den Mischprozess stand ein*(Lödigemischer)
zur Verfügung, in dem 1 t verarbeitet werden konnte. Das Fett konnte in flüssiger
Form in die Mischung eingearbeitet werden.
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a) Zur Herstellung eines gebräuchlichen Futtermittels der vorgenannten
Zusammensetzung wurden die einzelnen Futtermittelkomponenten gemischt und über ein
Silo durch eine Granuliermaschine geschickt. Die entstandenen Granulate wurden auf
ihre Festigkeit und auf ihren Abrieb untersucht. 33o g des Futters wurden in eine
1 l-Schliff-Flasche gefüllt und eine Stunde lang auf dem Antriebsteil einer Kugelmühle
mit 95 U/Min. gedreht. Der Feinanteil wurde abgesiebt und gewogen.
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3,4 g (1 %) Abrieb waren entstanden. Die Form der Granulate hatte
sich nicht verändert.
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Zur Ermittlung der Granulathärte wurden einzelne Teilchen mit den
stumpfen Seiten zwischen zwei Metallplatten geklemmt und auf einer Federwaage so
lange belastet, bis sie zerdrückt wurden. Aus zehn Werten wurde ein Mittelwert berechnet.
Er betrug 0,8 kp.
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b) Zur Auffettung des unter a) beschriebenen Futtermittels wurden
in einem kleinen Lödigemischer aus 18,8 kg S102 und 28,2 kg flüssigem Fett 47,0
kg eines 60 %igen Fett-* Schaufelmischer,
konzentrates hergestellt.
Dieses 60 %ige Fettkonzentrat wurde gemeinsam mit weiteren 47 kg flüssigem Fett,
461,20 kg Futtergetreide und 444,80 kg der übrigen Futtermittelbestandteile (Wirkstoffe)
zu einer t Mischfutter verarbeitet. Für das Mischen des Futters stand die gleiche
Mischanlage, wie unter Beispielanfang beschrieben, zur Verfügung.
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Der höhere Anteil an Fett und der Zusatz von Kieselsäure bedingte
eine Verringerung des Zusatzes an Futtergetreide von 53 auf 46,12 %. Die Granulate
wurden in der unter a.
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beschriebenen Weise auf Abrieb und Ilärte untersucht, Der Abrieb sank
auf 0,33 % und die Härte stieg an auf über 1,3 kp.