DE1811266C3 - Fluoralkyl-2-cyanacrylate, Verfahren zu deren Herstellung und Mittel zum Abdecken und Verkleben von Wunden - Google Patents

Fluoralkyl-2-cyanacrylate, Verfahren zu deren Herstellung und Mittel zum Abdecken und Verkleben von Wunden

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DE1811266C3
DE1811266C3 DE1811266A DE1811266A DE1811266C3 DE 1811266 C3 DE1811266 C3 DE 1811266C3 DE 1811266 A DE1811266 A DE 1811266A DE 1811266 A DE1811266 A DE 1811266A DE 1811266 C3 DE1811266 C3 DE 1811266C3
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Description

Gegenstand der Erfindung sind Fluoralkyl-2-cyanacrylate der Formel
CN R
ί I
CH2 = C — CO2CH — CF2R1
in der R ein Wasserstoffaiom. eine Methyl- oder Äthylgruppe und R1 ein Fluoratom, eine —(CF2)„H- oder — CF3-Gruppe und η die Zahl 1, 2 oder 3 bedeutet, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie Mittel zum Abdecken und Verkleben von Wunden.
In Anwesenheit geringer Mengen Feuchtigkeit polymerisieren diese Verbindungen rasch und bilden Polymere, die sich zur Anwendung auf biologischem Gebiet eignen, z. B. zum Verbinden oder überziehen von lebenden Geweben des menschlichen und des Säugetierkörpers oder als hämostatische (blutstillende) Mittel.
Es wurden bereits bekannte, nicht fluorierte Alkyl-2-cyanacrylate, insbesondere das Methyl-, das Isobutyl- und das n-Butyl-2-cyanacrylat, auf ihre Fähigkeit zur Verwendung als biologisch anwendbare Klebstoffe geprüft (vgl. Medical World News, 8 [20], 41 [1967] und Technical Report 6618, Walter Reed Army Medical Center, Ue.. 1966). Diese unsubstituierten Alkylmonomeren scheinen zwar die notwendigen Binde- und Blutstillungseigenschaften aufzuweisen, wenn sie auf beschädigte Körpergewebe aufgebracht werden, jedoch fehlen ihnen offenbar andere wichtige Eigenschaften, wie die gute Verträglichkeit und die entsprechende Absorptionsfähigkeit durch die Gewebe. Beispielsweise erzeugt das Methyl-2-cyanacrylal an der Stelle, an der es aufgebracht wird, eine schwere Entzündung des Gewebes. Das η-Butyl- und das Isobutyl-2-cyanacrylat sind Verbindungen, die durch die Gewebe, falls überhaupt, nur äußerst langsam absorbiert werden, und der polymere Rückstand des Klebstoffes ließ sich noch 12 Monate nach der Operation durch histologischc Untersuchung feststellen (vgl. Medical World News, 8 [29]. 27 [1967]).
Die erfindungsgemäßen Fluoralkyl-2-cyanaciylate eignen sich zur Verwendung in biologisch anwendbaren Klebstoffgemischen und ergeben Klebverbande die den natürlichen Heilungsprozeß der verlet/ta Säugetiergewebe nicht stören; sie werden unter pmk tisch vernachlässigbaren toxischen Nebenerscheinun gen leicht durch das Körpergewebe assimiliert mit polymerisieren in Anwesenheit von Blut und anderer Körperflüssigkeiten an Ort und Stelle.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können entweder allein oder als Gemische oder zusammen mn unsubstituierten Alkyl-2-cyanacrylaten zum Verkleben von beschädigtem Körpergewebe oder zur Blutstilluni; Verwendung finden, wobei sie als dünner Film aufgebracht werden, der von selbst polymerisiert. Mischungen aus mehreren Monomeren sind Pur spezielle
Zwecke von Interesse, da sie gegebenenfalls vorteilhafte Kombinationen von Eigenschaften aufweisen Die Bindestellen sind von entsprechender Schmiegsamkeit und Stärke, so daß sie der normalen Bewegung des Gewebes standhalten. Die Haftung bleibt auch noch bestehen, wenn die natürliche Wundheilung, begleitet von der Assimilation des Polymeren, fortschreitet.
Die Anwendung der Verbindungen in der Medizin beruht auf der Tatsache, daß der Ersatz von Wasscr-Stoffatomen im Alkoholrest von Alkyl-2-cyanacrylalen durch Fluoratome diese Monomeren unerwarteterweise wesentlich verträglicher mit lebendem Gewebe macht als dies bei den Kohlenwasserstoffmonomeren der Fall ist.
Bevorzugt sind auf Grund ihrer guten Assimilierbarkeit durch das Gewebe und ihrer geringen inflammatorischen Wirkung Verbindungen der obigen allgemeinen Formel, bei denen der Rest
60
-CH-CF1R'-
die Struktur
— CH,(CF,)4H -CH2CF2CF, -CH2(CF2I2H
— CH(CH3)CF,
bat. Das !,^-Trifluoräthylcyanacrylat wur(jc z y an der offengelegten Oberfläche einer teilweise exzisierten Rattenleber innerhalb 16 Wochen nach Aulbringen des Monomeren völlig abgebaut; allerdinus zeigte die gleiche Substanz in subkutanen Geweben von Mäusen eine stärkere inflammatorische Wirkunu. Immerhin ist die durch diese Verbindung erzeuge lokale Entzündung dem Grad nach noch geringer als diejenige, die durch Methyl-2-cyanacrylal er/.euai wurde, was sich durch Prüfung mit dem bloßen Au'Ie und unter dem Mikroskop feststellen läßt.
Die erfindungsgemäßen Substanzen bzw. di,· /u \ anwendenden Gemische sind mit Hilfe der üblichen Methoden, z. B. durch Destillation unter aseptischen Bedingungen, sterilisierbar.
Bei der Wiederherstellung von verletzten Geweben mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verbindungen (z. B. bei der Stillung von Blutungen) verfährt man im allgemeinen so, daß man nach Abtupfen des Gewebes darauf ein Klebstoffgemisch aufbringt, das mindestens ein erfindungsgemäßes Monomeres enthält, welch letzteres dann auf der Gewebeoberfläche zu einem dünnen Film polymerisiert. Um getrennte Oberflachen von Körpergeweben miteinander zu verbinden, wird das Monomere auf eine oder beide Flächen aufgebracht, und diese werden dann rasch zusammengedrückt, so daß das Monomere in Kontakt mit beiden Flächen polymerisiert.
Die erfindungsgemäßen Fluoralkyl-I-cyanacrylate können in Klebemitteln beispielsweise vermischt sein mit einem Polymerisalionsinhibitor. wie Schwefeldioxid oder mit Hilfssubstanzen, wie Verdickungsmittel, Weichmacher od. dgl., welche die chirurgische Anwendung des Mittels verbessern.
Zum Nachweis des mit der Verwendung der erfindungsgemäßen Fluoralkyl^-cyanacrylate zum Abdecken und Verkleben von Wunden verbundenen technischen Fortschrittes wurden Vcrgleichsversuche durchgeführt, indem deren Absorption. Festigkeit des Wundverschlusses und hämostatische Wirkung gegenüber nicht fluorierten Alkylcyanacrylaten, die als Wundklebemittel bekannt sind, getestet wurden.
Die Vergleichsresultate sind aus der Tabelle I ersichtlich und beweisen eine deutliche Überlegenheit der erfindungsgemäßen Substanzen 3 bis 7 gegenüber den für den gleichen Zweck aus den US-PS 24 67 927, 27 94 788 und 33 60 124 bekannten Substanzen 1 und 2.
I. Zur Bestimmung der Absorption wurden PoIymerplätichen erzeugt, indem das zu prüfende Monomere subkutan Ratten injiziert wurde, wo man es unter der Haut polymerisieren ließ. Die so erhaltenen Plättchen wurden nach etwa 24 Stunden aus den Versuchstieren entnommen, gewaschen, getrocknet, gewogen und dann anderen Versuchstieren (Mäusen) subkutan in das Nackengewebe eingepflanzt. Die Hautwunden wurden mit Klammern verschlossen. Nach 16 Wochen wurden die Tiere abgetötet und die prozentuale Absorption des Versuchsmaterials durch Rückwiegen bestimmt.
II. Der Wundverschluß und seine Festigkeit wurden wie folgt bestimmt:
In die Nackenregion von anästhetisierlen Ratten wurde ein senkrechter Einschnitt gemacht und nach Beginn der Blutung das Blut mit Watte abgetupft. Dann wurde das Versuchsmaterial als dünne Schicht auf die Wundränder aufgesprüht und diese sufort zusammengedrückt und mit Gewebeklammern zusammengehalten. Nach einiger Zeit, in der die Polymerisation stattgefunden hatte, wurden die Klammern entfernt. Die Tiere wurden nach der Operation noch auf ihren Allgemeinzustand beobachtet und die Wunden nach 24 Stunden auf Verschluß geprüft.
Die Festigkeit des Wundverschlusses wurde wie folgt geprüft:
Die Tiere mit verschlossenen Wunden wurden abgetötet und der Mittelteil der Wunde, 3 cm lang und 2 cm breit, herauspräpariert. Die eine Seite der Wunde
'5 wurde festgeklammert und an die andere Seite mit einer Klammer ein Kunststoffbehälter angehängt, in den man langsam immer mehr Wasser einlaufen ließ, bis die Wunde riß. Das Gewicht Wasser plus Behälter in Gramm bestimmt die Zugfestigkeit des Wundver-Schlusses.
III. Die hämostatische Wirkung der zu vergleichenden Substanzen wurde an der Leber von anästhetisierien Versuchstieren (Ratten) bestimmt, wobei praktisch analog dem nachstehenden Beispiel gearbeitet
J5 wurde. Die Benotung reicht von gut bis genügend.
Nachweis der hämostatischen Wirkung
in vasculären Organen (excisierte K?'7»nmilz)
Eine männliche Katze wurde intravenös mit Pcntobarbital-Natrium anästhetisiert und zur aseptischen Operation vorbereitet. Vor der Operation wurden intravenös noch 25 mg Heparinnatrium-USP verabreicht. Die Milz wurde durch einen Bauchmittelschnitl herausgenommen und vorgelegt, worauf ein scheibenförmiger Teil des Milzgewebes von 1 bis 2 cm Durchmesser und 3 bis 5 mm Dicke ausgeschnitten wurde. Die auftretende sehr starke Blutung aus der Wunde wurde eingedämmt durch Abklemmen des Blutzuflusses zur Milz mit weichen Klammern und Gazetupfern. Unmittelbar danach wurde durch Aufsprühen eines Aerosols aus einer Entfernung von 4 bis 8 cm auf die Wundoberfläche eine dünne Schicht aus monomerem 2,2,2-Trifluoräthyl-2-cyar.acrylat-Klebstoffaufgebracht.
Nach Ablauf einer zur Polymerisation des Monomeren ausreichenden Zeit wurde das Organ in die Bauchhöhe zurückgebracht. Der Bauchschnitt wurde mit den üblichen Nähten verschlossen. Dem Versuchstier wurden die üblichen postoperativen Antibiotika und Vitamine verabreicht. Die bindenden und blutstillenden Eigenschaften der aufgesprühten Schicht ließen sich gleich nach dem Aufbringen feststellen.
Abgesehen von einer Depression während der ersten paar Tage nach der Operation erholte sich das Versuchstier ohne Zwischenfälle und blieb gesund, bis es 6 Wochen nach der Operation zwecks weiterer Untersuchung abgetötet werden mußte. Außer den zu erwartenden Folgeerscheinungen nach einer Operation dieser Art waren als einzige mit bloßem Auge beobachtbare Gewebsveränderungen nach der Obduktion gewisse Verklebungen zwischen der Milz und dem umgebenden Gewebe und eine geringe Entzündung der
Milzkapsel zu beobachten. Dagegen waren mit bloßem Auge keinerlei Klebstoffreste feststellbar und ein normaler Heilungsprozeß war offensichtlich in Gang gewesen.
Tabelle I Vergleichsversuche mit Substanzen der allgemeinen Formel:
CN CH1 = C-C-O-R1
Verbindung
Nr.
- (CH2J4H
-CH CU3 (2 9
CH2CF3
-CH2(CF2I4H 100
— CH2CF2CF.,
CH3
(2 34
/
— CH
\
KX)
Wochen
\
CF,
17
— CH2CF2CF2H
100
Wochen)
Polymercn-Absorption*)
1,2
Wundfestigkeit
Verhältnis
*) Gewichtsverlust in Prozent in 16 Wochen.
In der Tabelle sind für die Substanzen 3 bis 7 die Werte für Polymerenabsorption und Festigkeit Durchschnittswerte aus bis zu 10 Versuchen.
Auch bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen als Klebemittel für andere Stoffe wird die Polymerisation ohne Anwendung von Wärme oder Zusatz von Katalysatoren durcli geringe Mengen Feuchtigkeit an den zu verklebenden Flächen katalysiert. So kann beispielsweise ein Tropfen Monomeres auf die Oberfläche von einem oder zwei Metall- oder Glasstücken, die miteinander verklebt werden sollen, aufgebracht werden, worauf man das andere Stück damit in Berührung bringt. Es wird dann alsbald durch Polymerisation eine feste Bindung bewirkt.
Die erfindungsgemäßen Monomeren polymerisieren leicht zu Additions- oder Copolvmerisaten, die als Film meistens optisch klar und thermoplastisch sind und sich bei Temperaturen unterhalb ihrer Zcrselzungstemperatur verformen lassen. Die Verformungstemperaturen liegen zwischen 100 und 150 C. Sie können auch mit anderen Acrylaten oder Epoxiden copolymerisiert werden.
Die Fluoralkyl-2-cyanacrylate werden dadurch hergestellt, daß man das dem gewünschten Fluoralkyl-2-cyanacrylat entsprechende Fluoralkylcyanacetat in einem inerten organischen Lösungsmittel, das mit Wasser ein Azeotrop bildet, in Anwesenheit eines Gemisches aus einem sauren Salz eines primären oder sekundären Amins und freier Säure, das einen pH-Wert von nicht mehr als 5 aufweist, als Katalysator
6o Festigkeit in g
416
552
432
379
314
504
283
geschlossen zu
behandelt
10: 10
10: K)
9: 10
8: 10
4:10
9:10
6: 10
Hümostasi.·
iRallLiiiebcr)
gut
IiUt
gut
gut
ausreichend
cut
gut
mit Formaldehyd oder einem seiner Polymerisate, wie Paraformaldehyd. in an sich bekannter Weise kondensiert.
Als freie Säure sind Eisessig oder starke Mineralsäuren, wie Salzsäure oder Schwefelsäure, bevorzugt. Die Menge an Katalysator ist nicht kritisch, und gewöhnlich sind kleine Mengen, z.B. 0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Fluoralkylcyanacetals, ausreichend.
Beispiel 1
2,2,2-Trifluoräthyl-2-cyanacrylat
600 ml Benzol. 167.1 g (1,0 Mol) 2,2,2-Trifluoräthylcyanacetat. 36,0 g (1,2 Mol) gepulverter Paraformaldehyd, 1,0 g Piperidinhydrochlorid und 0.2 ml Eisessig wurden in einem Zweihals-Rundkolben von 1 1 Inhalt mit mechanischem Rührwerk, Dcan-Stark-Wasserabscheider und Rückflusskühler vermischt. Das heterogene Gemisch wurde unter Rühren und mildem Rückfluß erhitzt, bis das gesamte während der Reaktion gebildete Wasser azcotropisch entfernt und in dem Dean-Stark-Abschcider aufgefangen war. Es schied sich nur ein Teil des bei der Reaktion gebildeten Poly-(trifluoräthyl-2-cyanacrylats) ab; der Rest wurde durch Kühlen des Kolbens im Eisbad ausgefällt.
Nach Dekantieren des kalten Benzols wurden 300 ml wasserfreies Aceton zugegeben und das Gemisch erwärmt, um das Polymerisat aufzulösen. Die klare Polymcrlösung wurde nitriert, um das Piperidin-
hydrochlorid und etwa nicht umgesetzten Paraformaldehyd zu entfernen. Das Filtrat wurde in einem 1-1-Zweihals-Rundkolben mit mechanischem Rührwerk aufgefangen und 100 g Tricresylphosphat zugegeben, um das Gemisch flüssig zu halten. Dann wurde das Aceton abdestilliert, der Druck im System allmählich auf 15 bis 20 Torr verringert und die Badtemperatur langsam auf 110 bis 1200C gesteigert. Die letzten Spuren Aceton wurden ausgetrieben, indem das gelbe viskose Gemisch 30 Minuten unter diesen Bedingungen kräftig gerührt wurde.
An dieser Stelle wurden nun 6 bis 10 g Polyphosphorsäure und 0,5 g Pyrogallol, die als Inhibitoren dienen sollten, zugegeben und der Kolben mit einem kurzen Abzugskopf ausgerüstet, in dessen Thermometerhals ein Gaseinleitungsrohr angeordnet war. Durch Aufheizen des Gemisches unter reduziertem Druck und kräftigem Rühren, wobei zugleich in das System Schwefeldioxid eingelassen wurde, wurde die Depolymerisation unter Wärmeeinfluß bewirkt. Als die Badtemperatur 155° C und der Druck 20 Torr erreichten, wurde mit dem Auffangen von monomerem 2,2,2-Trifluoräthyl-2-cyanacrylat in einer mit trockenem Eis gekühlten Vorlage begonnen, und dies wurde weitergeführt, bis eine Temperatur von 200cC und ein Druck von 10 Torr erreicht war. Das auf diese Weise erhaltene klare, farblose Monomere ist rein genug zur Verwendung für die meisten Klebmittel; Ausbeute 95 g (53% der Theorie, berechnet auf 2,2,2-Trifluoräthylcyanacetat).
Eine größere Reinheit kann erreicht werden durch Redestillation des Produktes über eine kleine Menge Phosphorpentoxid, wozu man eine kurze Vigreux-Kolonne benutzt. Während der Redestillation ist ein Einleiten von Schwefeldioxid, das als Inhibator dient und eine anionische Polymerisation verhindert, erforderlich. Das bei der Redestillation bei 83 bis 84° C/13 Torr siedende 2,2,2-Trifluoräthyl-2-cyanacrylat (71 g) besaß einen Reinheitsgrad von 95,8%.
Die Reinheit des Monomeren wurde gaschromatographisch an einer nitrilhaltigen Siliconsäule aus Diatomeenerde bei einer Kolonnentemperatur von 150 bis 1900C bestimmt. Die Monomerenproben wurden eingespritzt als 10%ige Lösung in spektrographisch reinem Nitromethan.
Zwecks Polymerisation wurde das monomere 2,2,2-Trifluoräthylcyanacrylat in einen großen Überschuß einer kräftig gerührten Lösung von gleichen Teilen Methanol und Wasser eingegossen. Das Polymerisat schlug sich in feinverteilter Form nieder und wurde abfiltriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet. Bei etwa 100 bis 125° C wurde es zu Scheiben verfonnt, die wertvolle dielektrische Eigenschaften haben. Diese Scheiben können maschinell bearbeitet und als isolierende Zwischenscheiben verwendet wer- $5 den. Das Polymere ist löslich in Aceton, und aus diesen Lösungen können auf übliche Weise Filme oder überzüge hergestellt werden, die ebenfalls elektrisch isolierende Eigenschaften haben.
Beispiel 2
2-( 1,1,1 -Trifluor)-propyl-2-cyanacrylat
Ein mit mechanischem Rührwerk und Dean-Stark-Abscheider ausgerüsteter Dreihals-Kolben von 21 Inhalt wurde beschickt mit 438 g (2,42 Mol) 2-(U,
l-Trifluor)-propylcyanacetat, 96,0 g (3,2 Mol) gepulvertem Paraformaldehyd, 3,0 g Piperidinhydrochlorid, 0,5 ml Eisessig und 900 ml Benzol. Das Gemisch wurde gerührt und langsam, d. h. innerhalb 3 Stunden, auf Rückflußtemperatur erhitzt. Das Erhitzen unter Rückfluß wurde so lange fortgesetzt, bis sich in der Vorlage kein Wasser mehr ansammelte. Die gekühlte Lösung von niedrigmolekularem Polymerisat wurde dann in einen Rundkolben, der 240 g Tricresylphosphat enthielt, filtriert, worauf das Benzol abdestilliert wurde. Die letzten Lösungsmittelspuren wurden ausgetrieben durch Rühren des Gemisches bei 110"C/0,3 Torr.
Der Destillationsaufsatz wurde dann entfernt und ersetzt durch einen trockenen Aufsatz und einem Kühler mit einem Gaseinlaßrohr im Thermometerstutzen. Zu dem orangegefärbten sirupartigen Gemisch wurden etwa 10 g Polyphosphorsäure hinzugesetzt. Dann wurde die Depolymerisation durch Erhitzen des Gemisches unter reduziertem Druck und Einleiten von Schwefeldioxid in das jSystem eingeleitet. Das Auffangen des rohen monomeren 2-(l,l, l-Trifluor)-propyl-2-cyanacrylats in einer mit trockenem Eis gekühlten Vorlage wurde bei j einer Badtemperatur von 1500C und einem Druck von 20 Torr begonnen und bis zu einer Maximaltemperatur von 190°C/0,45 Torr fortgesetzt. Ausbeute! 251 g. Bei Redestillation des rohen Monomeren über einer geringen Menge Phosphorpentoxid, wie im Beispiel 1 beschrieben, erwies sich die bei 83 bis 85°C/lf Torr siedende Fraktion als 2-(l,l,l-Trifluor)-propylcyanacrylai von einem Reinheitsgrad von mindestens 98%. Das Monomere wurde analog Beispiel 1 in das Polymerisat übergeführt
Andere Fluoralkyl-2-cyanoacrylate, die nach dem im Beispiel 1 und 2 beschriebenen Verfahren hergestellt wurden, sind in Tabelle II aufgeführt.
Tabelle II
Fluoralkyl-2-cyanoacrylate
CH2 = C
CN
CO,R
R Kp-(0C)
-CH2(CF2J1H
-CH2(CF2VH
-CH2CF2CF3
89-90/0,3 Torr
91-95/0,2-0,4 Torr
98-100/15 Torr
Diese Monomeren können auf die im Beispiel und 2 beschriebene Weise polymerisiert werden.
Die als Ausgangsmaterial verwendeten Fluoralky cyanacetate sind nicht durch einfache Esterifizierun von Cyanessigsäure erhältlich. Sie sind wie folgt hei gestellt worden:
In einen Dreihals-Rundkolben mit mechanischci Rührwerk, Zugabetrichter und Rückflußkühler wui den 1000 ml Diäthyläther und 1042^g Phospho pentachlorid eingebracht und unter Rühren im Eisba gekühlt. Hierauf wurde eine wasserfreie Lösung ve 425,5 g (5,0 Mol) Cyanessigsäure in 1750 ml Diäthy äther innerhalb von 3 bis 7 Minuten unter kräftige
Rühren zugegeben. Der Äther und das PhosphOroxychlorid wurden unter vermindertem Druck abdestilliert, worauf das rohe Cyanacetylchlorid als orangerote, bewegliche Flüssigkeit zurückblieb. Die Temperatur im Gefäß darf dabei 55° C nicht überschreiten.
Dem rohen Cyanacetylchlorid wurde dann der gewählte Fluoralkohol zu etwa einem Drittel zugefügt. Wenn die Reaktion in Gang gekommen war, wurde der übrige Fluoralkohol langsam zugegeben, so daß eine gemäßigte Reaktion aufrechterhalten wurde. Nach Zugabe der Gesamtmenge wurde das Gemisch bei 55 bis 650C gerührt, bis kein Chlorwasserstoff mehr entwich. Das saure Produkt wurde destilliert, wobei ein rohes Fluoralkylcyanacetat erhalten wurde, das durch fraktionierte Destillation gereinigt wurde. Ausbeute 75 bis 85%.
Auf diese Weise wurden die in Tabelle III aufgeführten Fluoralkylcyahacetate hergestellt:
(0,
'Tabelle III Fluoralkylcyanacetate, NCCH2CO2R
R CF3 Kp. CC) n>r
-CH2CF3 93/9 Torr 1,3692
CH2CF2CF3 83-85ο/6 Torr 1,3546
-CH2(CF2)2H 71/0,25 Torr 1,3785
-CH2(CF2J4H 105-106/0,9 1,3585
-CH 96/13 Torr 1,3724

Claims (3)

Patentansprüche: Ί/
1. FIuoralkyI-2-cyanacryIate der Formel
CN R
CH, = C — CO2CM — CF2R1
IO
in der R ein Wasserstoffatom, eine Methyl- oder Äthylgruppe und R1 ein Fluoratom, eine — (CF2)„H- oder — CF3-Gruppe und η die Zahl 1, 2 oder 3 bedeutet.
2. Verfahren zur Herstellung der Fluoralkyl-2-cyanacrylate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das dem gewünschten Cyan acrylat entsprechende Fluoralkylcyanacetat ii einem inerten organischen Lösungsmittel, das mi Wasser ein Azeotrop bildet, in Anwesenheit eine Gemisches aus einem sauren Salz eines primärei oder sekundären Amins und freier Säure, das einei pH-Wert von nicht mehr als 5 aufweist, als Kata lysator mit Formaldehyd oder einem seiner Poly merisate, wie Paraformaldehyd, in an sich be kannter Weise kondensiert.
3. Mittel zum Abdecken und Verkleben voi Wunden, gekennzeichnet durch einen Gehalt ai einer Verbindung gemäß Anspruch 1.
DE1811266A 1967-12-01 1968-11-27 Fluoralkyl-2-cyanacrylate, Verfahren zu deren Herstellung und Mittel zum Abdecken und Verkleben von Wunden Expired DE1811266C3 (de)

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