DE180666C - - Google Patents

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DE180666C
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cellulose
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B3/00Preparation of cellulose esters of organic acids
    • C08B3/02Catalysts used for the esterification

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 180666 ~ KLASSE 12o. GRUPPE
KNOLL & CO. in LUDWIGSHAFEN a. Rh.
Verfahren zur Herstellung von Säurederivaten der Cellulose.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. August 1905 ab.
Es ist bekannt, daß die Cellulosen Säurederivate zu liefern vermögen, von denen insbesondere die Salpetersäure- und Essigsäurederivate technische Bedeutung erlangt haben. Es wurde nun gefunden, daß sich Derivate der Cellulose mit Sulfinsäuren und organischen Säuren bilden, wenn man Cellulose, einen Cellulose enthaltenden Stoff, Hydratcellulosen, Oxycellulose usw. in Anwesenheit organischer
ίο Säureanhydride mit Sulfinsäuren zusammenbringt. Bei Gegenwart genügender Mengen geeigneter Lösungsmittel geht dabei die Cellulose in Lösung unter Bildung von schwefelhaltigen und schwefelfreien Säurederivaten der Cellulose. In Abwesenheit von Sulfinsäuren findet keine solche Veränderung der Cellulose statt.
Durch die Sulfinsäuren wird dieselbe Wirkung erzielt wie in früher bekannt gewordenen Fällen durch Schwefelsäure (vergl. Franchimont, Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 14, S. 1290, und Rec. trav. chim. Pays-Bas 18, S. 472; Skraup, Ber. d.deutsch.ehem. Ges.32, S.2413; Lederer, Patentschriften 118538und 120713; Farbenfabriken vorm. Bayer & Co., Patentschrift 153350) oder durch Sulfosäuren (vergl. französ. Patentschrift 324862) zur Bereitung von Acetaten der Cellulose.
Nach den Erfahrungen mit Schwefelsäure und Sulfosäuren war aber eine solche Wirkung" der Sulfinsäuren keineswegs vorauszusehen, da ja bei dem Prozeß der Bereitung der Acetate aus Cellulose die Schwefelsäure nicht durch die ähnlich zusammengesetzte schweflige Säure ersetzt werden kann und die Sulfinsäuren als Derivate der schwefligen Säure aufzufassen sind. Trotzdem die Sulfinsäuren den Sulfonsäuren · analog zusammengesetzt sind, weichen beide Gruppen von Säuren in ihren chemischen und physikalischen Eigenschäften ganz wesentlich voneinander ab.
Gegenüber der Verwendung von Schwefelsäure und von Sulfosäuren bietet. nun die Verwendung der Sulfinsäuren zur Bereitung von Säurederivaten der Cellulose wesentliche Vorteile, die darin bestehen, daß die mit Sulfinsäuren bereiteten Lösungen, ohne an Viskosität einzubüßen, monatelang haltbar sind, und daß Lösungen, die mit verhältnismäßig viel Sulfinsäure bereitet sind, auch ohne Veränderung zu erleiden, bei nicht zu hohen Temperaturen eingedunstet werden können, was bei den mit Schwefelsäure oder Sulfosäuren bereiteten Acetatlösungen nicht der Fall ist. Die mit Sulfinsäuren bereiteten Lösungen sind daher geeignet, direkt in Luft oder in geeignete Fällungsmittel zu Kunstseide versponnen zu werden, während bei den älteren Verfahren die Acetate zunächst ausgefällt und von der anhaftenden Säure durch Waschen befreit werden müssen, ehe daraus verspinnbare Lösungen erhalten werden.
Dieses gutartige Verhalten der Sulfinsäuren in den Lösungen und den daraus gewinnbaren Säurederivaten der Cellulose ist wahrscheinlich auf die bekannte Eigenschaft der Sulfinsäuren zurückzuführen, sich mit Aldehyden und Ketonen zu Derivaten zu vereinigen, wodurch die zersetzende starke Säurewirkung der Sulfinsäuren beseitigt wird.
Die mit Hilfe von Sulfinsäuren bereiteten Säurederivate und Lösungen derselben sollen
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zur Gewinnung von Kunstseide, Celluloidmassen, Films und dergl. verwandt werden. In folgenden Beispielen sind Einzelheiten' des Verfahrens mitgeteilt.
Beispiel I. ι Teil Cellulose (z. B. Baumwolle) wird in ein Gemenge von 8 Teilen Eisessig, 4 bis 8 Teilen Benzolsulfinsäure und 3 Teilen Essigsäüreanhydrid eingetragen. Die Cellulose geht bei 50 bis 6o° in etwa ΐ*/2 Stunden oder in entsprechend längerer Zeit bei niederer Temperatur in Lösung. Beim Eingießen der Lösung in Wasser, Alkohol oder ein anderes geeignetes Fällungsmittel werden die Säure- (Sulfinsäure- und Essigsäure-) derivate der Cellulose ausgefällt. Beispiel II. 1 Teil Cellulose (z.B. Papier) wird in ein Gemenge von 10 Teilen Eisessig, ι Teil Benzolsulfinsäure und 4 Teilen Essigsäureanhydrid eingetragen. Bei 50 bis 6o°
ao geht die Cellulose in etwa 12 Stunden in Lösung. Die Lösung ist zähflüssiger als die unter Beispiel I bereitete Lösung und enthält neben wenig schwefelhaltigen Produkten vorwiegend Acetate der Cellulose. Die Säurederivate können, analog dem Beispiel I aus der Lösung abgeschieden werden.
. An Stelle der Benzolsulfinsäure können in den Beispielen beliebige andere Sulfinsäuren, an Stelle des Essigsäureanhydrids andere organische Säureanhydride und an Stelle der Cellulose ein Cellulose enthaltender Stoff, Hydratcellulose usw., verwandt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Säurederivaten der Cellulose, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Sulfinsäure in Gegenwarf eines organischen Säureanhydrids auf Cellulose einwirken läßt.
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DE (1) DE180666C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1126295B (de) * 1957-06-05 1962-03-22 Arenco Ab Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoff auf das Deckblatt fuer Zigarren

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