DE1806625A1 - Verfahren zur Herstellung von Chymotrypsin B - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Chymotrypsin BInfo
- Publication number
- DE1806625A1 DE1806625A1 DE19681806625 DE1806625A DE1806625A1 DE 1806625 A1 DE1806625 A1 DE 1806625A1 DE 19681806625 DE19681806625 DE 19681806625 DE 1806625 A DE1806625 A DE 1806625A DE 1806625 A1 DE1806625 A1 DE 1806625A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- solution
- chymotrypsin
- ammonium sulfate
- proteins
- protein
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N9/00—Enzymes; Proenzymes; Compositions thereof; Processes for preparing, activating, inhibiting, separating or purifying enzymes
- C12N9/14—Hydrolases (3)
- C12N9/48—Hydrolases (3) acting on peptide bonds (3.4)
- C12N9/50—Proteinases, e.g. Endopeptidases (3.4.21-3.4.25)
- C12N9/64—Proteinases, e.g. Endopeptidases (3.4.21-3.4.25) derived from animal tissue
- C12N9/6421—Proteinases, e.g. Endopeptidases (3.4.21-3.4.25) derived from animal tissue from mammals
- C12N9/6424—Serine endopeptidases (3.4.21)
- C12N9/6427—Chymotrypsins (3.4.21.1; 3.4.21.2); Trypsin (3.4.21.4)
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K38/00—Medicinal preparations containing peptides
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Zoology (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Peptides Or Proteins (AREA)
- Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
Description
Immeuble Industriel l'Hercule
rue de 1·Industrie
rue de 1·Industrie
MONACO
Verfahren zur Herstellung von Chymotrypsin B
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung des Chymotrypsin B genannten Enzyms.
In der Bauchspeicheldrüse finden sich verschiedene niohtaktivierte
eiweißartige Enzyme, sum Beispiel dit Chyaotrypsinogene
Alpha und B. Ausgehend von diesen Sneymvorstufen
konnte man je nach den angewendeten Aktivierungen methoden Chymotrypsin Alpha, Beta, Gamma oder Delta und
das Chymotrypsin B erzeugen. Laakowaki und Mac Carthy
haben als erste und am vollständigsten das Chymotrypsinogen B und das Chymotrypsin B untersucht. 1949 haben diese
Forscher die elektrophoretischen Beweglichkeiten dieser Enzyme bestimmt. Sie fanden einen ieoelektrischen pH-Wert
( oder isoelektrischen Punkt) von 5>2 für die Vorstufe und von 4,7 für das aktive Enzym. 1951 stellten sie mit
Smith und Brown die ersten Zonstanten des Chymotrypsinogens
B genau fest.
909850/1237
Verschiedene Autoren haben anschliessend diese Stoffe untersucht, zum Beispiel Hirs, der die Existenz von
zwei Chymotrypsinogenen in der Bauchspeicheldrüse von Ochsen bestätigt hat, oder kürzlich Greene und Charles
vom Laboratorium des Professors Desnuelle in Marseille. Schliesslich hat Fräulein Guy aus dem gleichen Laboratorium
am 18.Oktober 1966 eine These veröffentlicht, welche Klarheit über die tatsächlichen Kenntnisse
bezügl. dieser Frage verschafft. Diese These enthält
insbesondere eine Studie der Aüsfällungskurven der in
einem Schwefelsäureextrakt von Pankreas enthaltenen ejjzymati sehen Proteine mit Ammoniumaulfat. Die Ausfällungskurven
des Chymotrypsinogens Alpha, des Trypsins
und des Chymotrypsinogens B zeigen, dass die Niederschläge, welche die gleichzeitig an allen diesen drei
Proteinen reichsten sind, mit Ammoniumsulfatmengen nahe
dem Sättigungsgrad 0,5 des flüssigen Extrakts erhalten
werden und dass bei diesem Viert der Gehalt an Chymotrypslnogen
B maximal ist.
Die bekannten verschiedenen Chymotrypaine aeigen
praktisch das gleiche Verhalten auf den synthetischen
Substraten; das Chymotrypsin B unterscheidet sich jedoch von den anderen Chymotrypsinen Alpha, Beta, Gamma und
Delta deutlich durch seine Konstitution» was Unterschiede in den jeweiligen physikalischen Eigenschaften bedingt.
Der isoelektrische Punkt von Chymotrypsin Alpha, Beta, Gamma und Delta liegt über 8. Hingegen ist dieser Wert
bei Chymotrypsin B niedriger und liegt nach Mteraturangaben
zwischen 4,7 und 5,2.
Ebenso sind die optischen Faktoren, das heisst die Absorption
im Spektrophotometer, verschieden. Nach Professor
909850/1237
Desnuelle beträgt die Absorption einer Lösung von 100 Gamma/ccm Chymotrypein Alpha im auf 280 Millimikron
eingestellten Spektrophotometer 215, während eine Lösung
von Chymotrypsin B mit der gleichen Konzentration eine Absorption von 180 zeigt.
Diese Eigenschaftsunterschiede, insbesondere der Wert des
isoelektrischen Punkts, welcher für die Verwendung der Enzyme von grundlegender Wichtigkeit ist, zeigen, dass
die Herstellung des Chymotrypsin B von Interesse ist.
Dieses letztere Enzym ist ebenso wie seine Vorstufe im Forschungslaboratorium stecken geblieben. Andererseits
haben die durchgeführten Versuche zu kleinen Mengen dieser Stoffe geführt., welche getrennt nach mehrfachen Reinigungsoperationen
und in sehr geringen Ausbeuten erhalten wurden.
Die vorliege!..:^? Erfindung ermöglicht nun die Herstellung ·
von Chymotrypsin V in verhältnismässig großen Mengen
und mit verbesserter Ausbeute.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Erzielung von Chymotrypsin B, welches die fraktionierte Ausfällung
bekannter Proteine in der breiförmigen Pankreasmischung,
gefolgt von einer AufIosung des endgültigen Filterkuchens
in kaltem V/asser im Hinblick auf seine spätere Aktivierung umfasst, kennzeichnet sich dadurch, dass die den endgültigen
Filterkuchen darstellende Proteinmischung etwa 20$ des Gesamtbetrags der ausfällbaren Proteine in dem
wässrigen Extrakt ausmacht, welcher der letzten Ausfällung unterworfen wird.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform wird als
909850/1237
1606025
Pällungs- oder Ausflockungsmittel das chemisch reine
Ammoniumsulfat des Handels verwendet.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird die breiartige Pankreasmischung nacheinander zwei
. fraktionierten Ausfällungen unterworfen. Die erste Ausfällung ermöglicht die Entfernung von Proteinen mit sehr
hohem Molekulargewicht und von Verunreinigungen. Die zweite Ausfällung ergibt die Extraktion einer rohen
Proteinmischung, die besonders reich an Chymotrypsinogen B ist, und ausgehend von welcher dann anschliessend in
wässriger lösung die Aktivierung erfolgt.
Diese Ausfällüngen, die mittels Ammoniumsulfat in verschiedenen
Konzentrationen erfolgen, ermöglichen eine Unterteilung der ausgefällten Proteine in Abhängigkeit von
ihrem Molekulargewicht . Eine solche Unterteilung wird durch die Beschaffenheit des jeweiligen Pankreas beeinflusst.
Nach langwierigen Versuchen hat man jedoch festgestellt, dass man etwa 20$ der ausfällbaren Proteine
des schon durch eine erste Ausfällung gereinigten wässrigen Extrakts ausfällen muss, um eine das höchstmögliche
Maximum an Chymotrypsinogen.B enthaltende rohe Fraktion zu erhalten. Dieses Resultat wird erzielt, wenn das
Ammoniumsulfat in Mengen zugesetzt wird, welche einem Sättigungsgrad des Extrakts zwischen etwa 0,4 und 0,5
entsprechen.
Nach der Aktivierung wird die rohe Lösung von Proteinen,
welche verschiedene Enzyme und insbesondere das Chymotrypsin
B enthält, das aus seiner Vorstufe, dem Chymotrypsinogen B gebildet wurde, chromatographiert. Das Chymotrypsin B
909850/1237
wird dann aus der Säule mit einer väeirigen Hatriumoitrat
lösung in Anwesenheit einer kleinen Menge Natriumchlorid
eluiert.
Naohetehend werden die beBonderen Binitlheiten einer
ersten Aueführungeform der Erfindung aueführlicher be-
1) Bauchspeicheldrüsen (inabesondere von Ochsen), die
in einem kalten Raum gelagert oder gefroren waren, werden in einer 0,25 η Schwefelsäurelösung bei einer
!Temperatur zwischen 0 und 5° 0 eingeweicht und anschließend gemahlen. Die so gemahlenen Drüsen werden dann
unter Rühren mit etwa dem zweifachen ihres Volumens an 0,25 η Schwefelsäurelösung gemischt; die Temperatur wird
zwischen 0 und 5° G gehalten. .
2) Man stellt dann einen wässrigen Extrakt her, indem
man die vorhergehende Mischung eine Stunde durohrührt, j worauf man, immer unter Rühren langsam, pulverförmiges
Ammoniumsulfat bis zu einer Menge von etwa 0,2 S zugibt
( S bezeichnet die Sulfatmenge, welche die Schwefelsäure- f.<
lösung lösen kann); es sind dies etwa 100 bis 120 g dieses' ;
Salsee px|j Liter Flüssigkeit} alsdann wird die wässrige - .;
Mischung filtert? De,r Niederschlag wird verworfen . i
und der 31üssigkeiteextrakt wird auf der gleichen Temperatur, nämlich ewisehen Q und 5° O, gehalten. !
Der Zusatz von Ammonlum8ulfat in einer Menge bie iu
0,2 S bewirkt die Ausflockung der Protein« mit sehr
hohem Molekulargewicht und der daran gebundenen unreinigungen.
109850/1237
I8Q06I5 I
3) Dem vorstehend erhaltenen Plüeslgkeittextrakt \
gibt man eint zusätzlicheAmmoniumeulfatmenge zu, um
etwa 20^ der Proteine auaaufallen, liaoh einer Durohrührung
läset man die Miachnng 4 bit 6 Stunden bei + 50C ruhen,
worauf man filtriert. Die aufgefangene Flüssigkeit wird bei niedriger Temperatur-für andere Verwendungs- '
zwecke, die nicht in den Rahmen der Erfindung fallen, gelagert.
Sie zusätzliche Ammoniumsulfatmenge wird zweokmässig im
Laboratorium an einer Probe des nach, der ersten Ausfällung
erhaltenen Flüssigkeitsextrakts bestimmt· An dieser vorher
abgetrennten Probe führt man getrennt zwei Ausfällungen mit Ammoniumsulfat durch, die eine beim Sättigungsgrad 0,8 S,
die andere beim Sättigungsgrad 0,4 S.. Die nach der Filtration erhaltenen Kuchen werden getrennt wieder in wässrige
Lösung gegeben und ihre Gesamtproteinkonzentration wird
im Spektrophotometer geraessen, zum Beispiel im Spektrophotometer
SB, welcher vorher für die Wellenlänge von 282 Millimikron auf 0 eingestellt wurde. Sie Ablesungen der Resultate
ermöglichen, ausgehend von der Gesamtmenge an ausfällbaren Proteinen bei 0,8 3 die Bestimmung der zur Ausfällung
4er Traktion von 20# erforderliohen Ammoniumsulfatmenge. ^
Der nach der Filtration des durch die zusätzliche Ammoniumeulfatmenge behandelten Extrakts erhaltene Filter- ;
kuchen wird in kaltem Wasser gelöst. Die so erhaltene ·
Lösung wird filtriert, dann zur Entfernung des darin enthaltenen
Ammoniumsulfate dialy eiert,
4) In diesem Stadium wird die gereinigte Lösung des Filterkuchens durch Zugabe von Natriumhydroxyd auf einen
909850/1237 BÄ0
pH-Wert von 7,6 gebraoht, worauf man zur ""cfclvierung
eine Trypsinmenge von etwa 1/40 der durt apektrophotometerablesung
bestimmte!Menge an in der LOs^: ,j; fmthaltenen Proteinen
zusetzt. Zweckmässig lässt man dann 24 Stunden "bei 0° ruhen.
Die in der Lösung enthaltenen verschiedenen ,Vorstufen
sind dann aktiviert und ergeben eine Mischung von Trypsin, Chymotrypsin Alpha und hauptsächlich von Chymotrypsin B.
5) Der pH-Wert der aktivierten Lösung wird durch Zugabe von Zitronensäure auf 3,9 gebracht; dann wird diese
Lösung in einer mit Carboxymethylcellulose gefüllten
Chromatographiersäule adsorbiert; die Carboxymethylcellulose war ausgehend von Whatman-Cellulose nach der Methode
von Professor Desnuelle hergestellt worden.
Das Gewicht der Carboxymethylcellulose beträgt zweckmässig das 6 bis 7-fache des Gewichts der insgesamt einzuführenden
Proteine.
Die Säule wird mit einer 0,05 molaren, auf einen pH-Wert
von 3,8 eingestellten Matriumcitratlösung zur Entfernung
der inaktiven Proteine und der abgebauten Proteine gewaschen. Diese Waschung wird zweckmässig so lange durchgeführt,
bis der Ablauf keine Proteine mehr enthält. Vorsichtshalber wird die spezifische Aktivität der
enzymatischen Proteine des Abflusses gemessen: Diese :
gegen Acetyl-L-tyrosin-aethylester titrierte Aktivität
zeigt, dass das gesamte aktivierte Produkt offensichtlich in der Säule geblieben ist.
Die Abtrennung des Chymotrypsins B von den anderen in
909850/1237
der Säule gebliebenen ,Enzymen erfolgt dann duroh eine
Eluierung mit einer auf einen pH-Wert von 4,85 eingestellten ' Lösung, die 0,05 molar an Natriumeitrat und 0,05 molar an
• Natriumchlorid ist.
• 6) Das Chymotrypsin B wird aus dem Eluat durch Zusatz von
Ammonumsulfat ausgefällt und dann abfiltriert. Der erhaltene
Filterkuchen wird in dem 11/2-fachen Volumen j^
Schwefelsäurelösung gelöst, dialyslert und dann lyophili-
f siert. -
Die praktische Anwendung der vorstehenden Verfahrensregeln wird durch die nachstehenden nicht beschränkenden Zahlenbeispiele
erläutert.
100 kg gefrorene Bauchspeicheldrüsen von Ochsen werden in eine 0,25 η wässrige Schwefelsäurelösung mit 0° C eingebracht.
Nach dem Einweichen werden die Drüsen zerkleinert.
Dem erhaltenen Zerkleinerungsgut gibt man 200 1 einer
geeisten Lösung von 0,25 η Schwefelsäure zu. Die Mischung wird eine Stunde durchgerührt, worauf man sie unter
ständigem Rühren zur Vermeidung von Spitzenausfällungen
langsam mit 36 kg pulverförmiger! Ammoniumsulfat vermischt. Diese Mischung wird dann in die Filterpresse gegeben.
Die Filterpresse und die darin zurückgehaltenen unlös-*
liehen Teile werden mit 25 Liter 0,25 η geeister Schwefelsäurelösung
durchgespült, welche dem vorher erhaltenen Filtrat zugesetzt werden. Man erhält so 260 Liter einer
909850/1237
SA0
klaren. Löaung, die auf einer Temperatur zwischen O und
5° C ge
-worfen.
-worfen.
5° C gehalten wird. Die unlöalichen Anteile werden ver-
Dieser Lösung von 260 Litern gi"bt man langsam und unter
Rühren 46,8 kg pulverförmigea Ammoniumsulfat zu, worauf
raari 4 Stunden bei + 50O ruhen läaat. Die Ammoniumaulfatmenge
war vorher durch Laboratoriumaverauche beatimmt worden.
Nach der erforderlichen Zeit filtriert man im Vakuum durch einen Büchnertrichter.
Das Filtrat wird für andere Verarbeitungszwecke beiseite
gestellt. Der auf dem Filter erhaltene Kuchen wird in etwa dem 2-fachen Volumen kaltem Wasser, d.h. in etwa
zwei Liter in Lösung gebracht. Das Gewicht der in dieser
Lösung enthaltenen Proteine wird spektrophotometrisch bestimmt: Gefundenes Gewicht: 150 g. Dann wird das
durch den Filterkuchen eingebrachte Ammoniumsulfat durch 48-Btündige Dialyse der Lösung entfernt.
Zur Aktivierung wird der pH-Wert der so gereinigten Lösung
auf 7,6 gebracht und man gibt 3 g Trypsin zu.. Die Aktivierung erfolgt während 24 Stunden bei 0° C, worauf die
enzymatische Aktivität der Lösung gegen Aoetyl-L-tyrosinaethylester
titriert wird. Man findet eine auf die Proteine bezogene spezifische Aktivität von 180.
Darauf wird die Lösung, deren pH-Wert durch Zugabe von
Zitronensäure auf 3,9 gebracht wurde, langsam durch eine Carboxymethylcellulosesäule gegeben, welche etwa die zur
Zurückhaltung der Proteine erforderliche Menge enthält,
909850/1237
SAD
Die Säule wird mit einer 10,5 g Natriumeitrat (0,05 molar)
enthaltenden Pufferlösung mit einem pH-Wert von 3,8 gewaschen» Diese Waschung wird abgebrochen, sobald praktisch
keine Proteine mehr austreten. Die spezifische Aktivität der aufgefangenen Waschwässer wird kontrolliert:
Man erhält mit Acetyl-L-tyrosin-aethylester eine Aktivität
unter 30; daa bedeutet, dass praktisch das gesamte aktivierte Produkt in der Säule adsorbiert geblieben ist.
Die Eluierung des in der Säule adsorbierten Chymotrypeins B
erfolgt mittels einer Natriumeitrat und Natriumchlorid in gleicher Konzentration, d.h. 0,05 molar, enthaltenden
Pufferlösung mit einem pH-Wert von 4,8. Diese Eluierung wird abgebrochen, wenn praktisch keine Proteine mehr aus~
treten. Das in den Eluaten aufgefangene Chymotrypsin B
wird quantitativ bestimmt: Man findet 60 g und seine spezifische Aktivität auf Acetyl-L-tyrosin-aethylester beträgt
300. ■
Das in den Eluaten enthaltene Chymotrypsin B wird durch
Zugabe von 23,1 g Ammoniumsulfat auf 100 ecm lösung ausgefällt.
Man filtriert, und bringt die Ausfällung in dem li/2~fachen Volumen j^q Schwefelsäurelösung in Lösung.
Dann dialysiert man 48 Stunden zur Entfernung des Ammoniumsulfats,
filtriert zur Abtrennung der mit ausgefällten restlichen Verunreinigungen und entwässert dann die
Endlösung durch Lyophilisierung. (Gefriertrocknung)
Schliesslich erhält man 25 g pulverförmiges Chymotrypsin B, mit einer spezifischen Aktivität von 390 gegenüber Acety-L-tyrosin-aethyleater
und einem durch Elektrophorese bestimmten isoelektrischen Punkt bei einem pH-Wert von etwa 5.
909850/1237
B*D ORIGINAL
Die vorstehend beschriebene Methode ist gegenüber den - bekannten Iaboratoriumsmethoden vorteilhaft vereinfacht,
indem die Aktivierung in einer rohen enzymatisehen Mischung
und die Abtrennung des Chyraotrypsins B durch eine
einzige Chromatographie erfolgen. Diese erfindungsgemässe
Methode bedingt eine gute Ausbeute.
Das Chymotrypsin B besitzt die gleichen enzymatisehen
Eigenschaften wie die anderen Chymotrypsine; insbesondere kann es die aromatischen Bindungen hydrolysieren. Infolge
seines anderen isoelektrischen Punktes kann das Chymotrypsin B jedoch in einem Milieu wirksam werden, in welchem
die anderen Chymotrypsine inaktiv sind; infolgedessen kann es zur technischen Herstellung bestimmter chemischer Produkte
dienen.
Die Fällung des· Pankreasextrakts mit Ammoniumsulfat
bei einer Konzentration von 0,4 bis 0,5 S nach der vorstehend
beschriebenen Methode nimmt das gesamte Chymotrypsinogen B mit, jedoch ausserdem noch etwa 20$ des in der
Ausgangslösung befindlichen Chymotrypsinogens A. Zur Erhöhung der Reinheit des Ghymotrypsinogens B kann zweckmässig
die folgende Methode angewandt werden: Man führt eine erste Ausfällung bei 0,5 S durch, durch welche etwas
mehr als 20$ der Proteine ( 25 bis 30 % etwa) unlöslich
werden. Der erhaltene Filterkuchen wird erneut in zwei Volumina kaltem Wasser gelöst und bei 0,4 - 0,5 S wieder
gefällt, was die erneute Ausfällung des gesamten Chymotrypsinogens B ermöglicht und den Hauptteil des in dem
ersten Filterkuchen enthaltenen Chymotrypsinogens A in Lösung lässt. Die Reinheit des Chymotrypsinogens B
wird somit durch diese Ausführungsform des erfindungegemässen
Verfahrens wesentlich verbessert.
909850/1237
Wie bei dem vorhergehenden Beispiel wird das aus 100 kg
tiefgefrorener Ochsen-Bauchspeicheldrüsen erhaltene zerkleinerte Produkt in 200 1 geeister 0,25 η Schwefelsäurelösung
aufgenommen. Nach einstündigem Rühren gibt man 36 kg pulverförmiges Ammoniumsuliat zu und rührt bis zur vollständigen
Auflösung des Salzes. Diese Mischung wird in die Filterpresse gegeben. Man erhält 260 1 einer klären
Lösung, die auf 0 bis 5° 0 gehalten wird* Biese Lösung
versetzt man langsam und unter Rühren mit 55 kg pulverförmigen
Ammoniumsulfat, worauf man 4 Stunden bei 5° 0 ruhen lässt. Man filtriert durch einen Büchnertrichter, und
nimmt den Filterkuchen in 2 Volumina kaltem Wasser, d.h. in etwa 2,5 Liter auf. Bas Gewicht der in dieser Lösung
enthaltenen Proteine wird spektrophotometrisch bestimmt: Gefundenes Gewicht 220 g. Bann gibt man unter Rühren
700 g Ammoniumsulfat zu (280 g/l)· Man lässt die Ausfällung 4 Stunden vor sich gehen, worauf man den Niederschlag
im Vakuum abfiltriert. Er wird In. 2 Tolumlna
kaltem Wasser ( 2 Liter) gelöst, worauf man die Proteine spektrophotometrisch bestimmt: Gefundenes Göwlcht 150 g.
Die Lösung wird dann wie in dem vorhergehenden Beispiel
behandelt, d.h. sie wird aktiviert1 und man lässt sie
durch die Ohromatographiesäule laufen- SchliesslicJi er- I
hält man nach Lyophilisierung 28 g Chymotrypsin B mit
einer spezifischen Aktivität von 400 auf Acetyl-L-^tyrosiniaethylester.
Durch Elektrophorese ermittelt mam, dass offenbar ein wesentlicher Anteil seinen isoelektrischen
Punkt bei einem pH-Wert von etwa 5 besitzt»
Patentansprüchef
909850/1237
Claims (6)
1. Verfahren zur Gewinnung von Chymotrypsin B,wobei in
einer breiförmigen Pankreasmischung fraktionierte Proteinausfällungen gefolgt von einer Auflösung des
endgültigen Filterkuchens in kaltem Wasser zur Aktivierung durchgeführt werden, dadurch gekennzeichnet,
dass eine den endgültigen Filterkuchen bildende Proteinmischung verwendet wird, die etwa 20 # der in dem der
letzten Ausfällung unterworfenen wässrigem Extrakt insgesamt enthaltenen ausfällbaren Proteine enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1,-dadurch gekennzeichnet, dass
als Fällungsmittel chemisch reines -Ammoniumsulfat verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Extrakt zugesetzte Ammoniumsulfatmenge eiriem
Sättigungsgrad des Extrakts zwischen etwa 0,4 und 0,5 entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die waserige Lösung des Filterkuchens aus rohen, ausgefällten
Proteinen zur Entfernung des Ammoniumsulfats dialysiert und dann durch Zugabe von Trypsin aktiviert -
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4ι dadurch gekennzeichnet, dass
die zugesetzte Trypsinmenge etwa einem Vierzigstel der
909850/1237·
ausgefällten Proteinmengen entspricht.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das in der aktivierten Lösung enthaltene Chymotrypsin B
von den anderen Enzymen und Proteinen durch Chromatographie an einer einzigen mit Carboxymethylcellulose
gefüllten Säule abgetrennt wird.
7t Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die aktivierte Lösung durch Zugabe von Zitronensäure vor ihrer Adsorption in der Säule auf einen pH-Wert von
3,9 eingestellt wird.
8, Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Chromatographiesäule anschllessend mit einer auf
einen pH-Wert von 3,8 eingestellten o,05 molaren Fatriumcitratlösung
ausgewaschen wird.
9» Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Chymotrypsin B mit einer o,05 molaren Hatriumcitrat-1Ösung
in Anwesenheit von Natriumchlorid eluiert wird, " wobei der ρΉ-Wert der Lösung auf 4,35 eingestellt wird.
10, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
nach Ausfällung des Proteinkuchens durch Zusatz von Aramoniumsulfat dieser Kuchen durch Zusatz von kaltem
Wasser erneut in Lösung gebracht und anschließsend wieder mit Amminoumsulfat ausgefällt wird.
909850/123?
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR126852 | 1967-11-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1806625A1 true DE1806625A1 (de) | 1969-12-11 |
Family
ID=8641174
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681806625 Pending DE1806625A1 (de) | 1967-11-03 | 1968-11-02 | Verfahren zur Herstellung von Chymotrypsin B |
Country Status (8)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE722896A (de) |
CH (1) | CH491967A (de) |
DE (1) | DE1806625A1 (de) |
DK (1) | DK122818B (de) |
FR (1) | FR1552038A (de) |
GB (1) | GB1223763A (de) |
IE (1) | IE32447B1 (de) |
NL (1) | NL6815600A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN105400765A (zh) * | 2015-11-21 | 2016-03-16 | 青岛康原药业有限公司 | 一种亲和层析分段洗脱纯化糜蛋白酶的方法及提高糜蛋白酶复溶性的药物组合物 |
CN110964707A (zh) * | 2019-12-31 | 2020-04-07 | 江西浩然生物制药有限公司 | 一种糜蛋白酶的提取纯化方法 |
-
1967
- 1967-11-03 FR FR1552038D patent/FR1552038A/fr not_active Expired
-
1968
- 1968-10-25 IE IE128868A patent/IE32447B1/xx unknown
- 1968-10-25 BE BE722896D patent/BE722896A/xx unknown
- 1968-10-29 GB GB5116068A patent/GB1223763A/en not_active Expired
- 1968-10-31 CH CH1620868A patent/CH491967A/fr not_active IP Right Cessation
- 1968-11-01 NL NL6815600A patent/NL6815600A/xx unknown
- 1968-11-01 DK DK532068A patent/DK122818B/da unknown
- 1968-11-02 DE DE19681806625 patent/DE1806625A1/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IE32447B1 (en) | 1973-08-08 |
NL6815600A (de) | 1969-05-06 |
CH491967A (fr) | 1970-06-15 |
BE722896A (de) | 1969-04-25 |
FR1552038A (de) | 1969-01-03 |
DK122818B (da) | 1972-04-17 |
GB1223763A (en) | 1971-03-03 |
IE32447L (en) | 1969-05-03 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2600971A1 (de) | Therapeutisches insulinpraeparat sowie verfahren zur herstellung eines stabilen insulinpraeparats mit dauerwirkung. | |
DE2551966C3 (de) | Verfahren zum Reinigen von Urokinase | |
DE3230151A1 (de) | Neues polypeptid mit wirkung auf das immunsystem, verfahren zu seiner isolierung und reinigung, seine verwendung, dieses enthaltende mittel sowie seine spaltprodukte, deren verwendung und diese enthaltende mittel | |
DE2721027A1 (de) | Verfahren zur reinigung von glucagon | |
DE2618146C3 (de) | Verfahren zur Extraktion einer süßen Substanz, wäßriger Extrakt, enthaltend eine süße Substanz bzw. entsprechender gefriergetrockneter Extrakt | |
DE1806625A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Chymotrypsin B | |
DE1940130C2 (de) | Verfahren zur Reinigung von Insulin, nach diesem Verfahren gereinigtes Insulin und dessen Verwendung | |
DE3306944A1 (de) | Fibrinolytisch aktives mittel und verfahren zu seiner herstellung | |
DE2448371A1 (de) | Verfahren zur isolierung der transferrine aus biologischen stoffen | |
DE2259404A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von orgotein aus tierischem gewebe | |
DE1946137B2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Glycerinkinase aus Mikroorganismen | |
DD149532A5 (de) | Verfahren zur herstellung von organextrakten mit hohem heparingehalt | |
DE2424118A1 (de) | Verfahren zur herstellung von hochreinem kallikrein | |
DE1932527A1 (de) | Blutstillendes Praeparat und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE1065133B (de) | Verfahren zur Reinigung von aus Speichel bzw. Speicheldruesen gewonnenem Rohparotin | |
DE1958386A1 (de) | Verfahren zum Extrahieren von Pankreas | |
DE1916723B2 (de) | Verfahren zur Reinigung von L Asparaginase | |
EP0075925A2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines spezifisch auf das Ernährungszentrum wirkenden appetitregelnden Wirkstoffes sowie der nach diesem Verfahren erhältliche Wirkstoff | |
AT235804B (de) | Trennung eines in mindestens zwei Komponenten trennbaren flüssigen Gemisches | |
DE1955956A1 (de) | Verfahren zur Enzymgewinnung | |
DE1908833B2 (de) | Verfahren zur Anreicherung und Reim gung von L Asparaginase aus einem Filtrat einer Mangansalzfällung eines Extraktes von Zellen von Eschenchia coh | |
AT227882B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Heparin | |
DE1617661A1 (de) | Verfahren zur Herstellung hochreiner Gonadotropine auf chromatographischem Wege | |
DE2154556C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von kristallinen Kallidinogenase-(Kallikrein)-Komponenten A und B und Arzneimittel mit einem Gehalt an einer dieser Komponenten | |
DE1642592C (de) | Verfahren zur Gewinnung von praktisch Fremdoxydase freier Glucose oxydase |