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Sulfonylbetaingruppenhaltige Monoazofarbstoffe und Verfahren zu deren
Herstellung Die vorliegende Erfindung betrifft neue, sulfonylbetaingruppenhaltige
Monoazofarbstoffe der allgemeinen Formeln
und
worin R1 und R2 Wasserstoffatome, Alkylgruppen mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxygruppen
mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen, Carbonsäuregruppen oder Carbonsäurealkylestergruppen
mit niederer Alkylgruppe darstellen oder worin R1 und R2 gemeinsam Glieder eines
Phenylrings sind,
der durch Halogenatome, vorzugsweise Chlor- oder
Bromatome, Alkylgruppen mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxygruppen mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen,
niedere Alkylsulfon-, niedere Hydroxyalkylsulfon- oder Nitrogruppen subst ituiert
sein kann, R3 ein Wasserstoff- oder ein Halogenatom, vorzugsweise ein Chlor- oder
Bromatom, eine Alkylgruppe mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen oder eine- Alkoxygruppe mit
1 - 4 Kohlenstoffatomen, R4 und R5 Alkylgruppen mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen, die
durch eine Hydroxylgruppe substituiert sein können oder zusammen einen Pentamethylenrest
darstellen, R6 eine Alkylgruppe mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen, die durch eine Hydroxylgruppe
substituiert sein ann, oder einen Phenylrest bedeutet oder worin R4, R5 oder R6
zusammen mit dem Stickstoffatom einen Pyridinium-oder Chinoliniumrest bedeuten,
Y eine niedere Alkylgruppe mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen oder den Benzylrest, X ein
Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 - 4 Sohlenstoffatomen, die durch eine
Hydroxy- oder Cyangruppe substituiert sein kann, und Z - ein Halogenion, einen Alkylschwefelsäurerest
oder einen Benzol oder p-Toluolsulfonsäurerest bedeuten, sowie Verwahren zu deren
Herstellung, bei denen man a) aromatische Amine der Thiazolreihe der allgemeinen
Formel
in der R1 und R2 die vorstehend angegebene Bedeutung haben, diazotiert und mit Kupplungskomponenten
der allgemeinen Formel
worin R3, R4, R5, R6 und X die oben genannten Bedeutungen besitzen, kuppelt oder
b) Verbindungen der allgemeinen Formel
in denen R1, R2, 1 , X, Y und Z zu die vorstehend genannten Bedeutungen haben, mit
tertiären Aminen der allgemeinen Formel
worin R4, R5 und R6 die oben angegebene Bedeutung haben, umsetzt, worauf man gegebenenfalls
die so erhaltenen Farbstoffe der Formel (1) noch mit Alkylierungsmitteln der allgemeinen
Formel
Y-Z (8) in der Y und Z die oben angegebene Bedeutung haben,
unter Bildung von Farbstoffen der Formel (2) behandelt.
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Bei der Herstellung der Farbstoffe nach Ausführungsform a) bzw. bei
der Herstellung der Ausgangsverbindungen der obigen Formeln (5) und (6) kommen als
aromatische Amine der Thiazolreihe beispielsweise in Betracht: 2-Rmino-thiazol,
2-Amino-4-methyl- thiazol, 2-Amino-4, 5-dimethyl-thiazol, 2-Amino-thiazol-5-carbonsäureäthylester,
2-Amino-5 äthoxy-benzthiazol, 2-Amino-5-nitro-thiazol, 2-Amino-benzehiazol, 2-mino-5-methyX-benzthiazol,
2-Amino-5-chlor-benzthiazol, 2-Amino-5,6-dimethyl-benzthiazol, 2-Amino-6-nitro-benzthiazol,
2-Amino-6-methoxy-benzthiazol, 2-Amino-6-äthoxy-benzthiazol, 2-Amino-6-methylsulfonylbenzthiazol,
2-Amino-6-äthylsulfonyl-benzthiazol, 2-Amino-6-(2'-hydroxyäthylsulfonyl)-benzthiazol,
2-Amino-5,6-dimethoxy-benzthiazol und 2-hmino-benzthiazol-6-carbonsäureäthylester.
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Die Kupplung der aus den Aminen der allgemeinen Formel (3) erhaltenen
Diazoniumverbindungen mit Kupplungskomponenten der allgemeinen Formel (4) zu den
erfindungsgemaßen Farbstoffen wird zweckmaßig im sauren bis neutralen, vorzugsweise
im schwach sauren Bereich zwischen pH-erten von etwa 3 - 6,5, durchgeführt. Gegebenenfalls
sind dabei Zusätze säurebindender Mittel, wie z.B. Natriumacetat, Magnesiumcarbonat
oder auch Natronlauge, von Vorteil.
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Im schwach sauren Bereich fallen die Verfahrensprodukte unmittelbar
nach dem Kupplungsvorgang als farbige Suspensionen an und können beispielsweise
durch Filtration isoliert werden. Durch Auswaschen mit Wasser können sie von anhaftenden
Elektrolyten befreit werden.
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Bei der Ausführungsform b) des erfindungsgemäßen Verfahrens können
Amine mit drei gleichen Substituenten, wie beispielsweise Trimethylamin, Triäthylamin,
Triäthanolamin, Tri-n-butylamin, Tri-iso-butylamin oder auch mit verschiedenen Substituenten,
wie N,N-Dimethylanilin, N,N-Diäthylanilin oder N-hlethyl-N-äthyl- anll in, verwendet
werden. Ferner kommen auch solche tertiären Amine in Betracht, bei denen zwei der
Substituenten ringförmig verknüpft sind, wie beispielsweise N-Äthylpiperidin, oder
tertiäre Amine mit aromatischen Charakter, wie Pyridin oder Chinolin, Die Umsetzung
der Ausgangsverbindungen der Formel (5) bzw. (6) mit tertiären Aminen erfolgt vorzugsweise
in Lösungsmitteln bei Temperaturen zwischen etwa 0° und etwa 2000C, vorzugsweise
zwischen etwa 200 und etwa 1600C, insbesondere zwischen etwa 500 und etwa 160 C.
Als Lösungsmittel kommen hier hauptsächlich Benzol und dessen Substitutionsprodukte,
wie beispielsweise Toluol, Chlorbenzol, o-Dichlorbenzol, Trichlorbenzole oder Nitrobenzol,
aber auch Alkohole, Dioxan, Acetonitril oder Dimethylformamid in Betracht. Es ist
vorn Vorteil, das Lösungsmittel so zu wählen, daß die entstehenden Sulfonylbetaine
darin unlöslich sind, was bei unpolaren oder wenig polaren Lösungsmitteln der Fall
ist.
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Das tertiäre Amin und die Vinylsulfonylverbindung werden im allgemeinen
im Molverhältnis von etwa 1 : 1 eingesetzt; in einigen FEllen ist es jedoch vorteilhaft,
das Amin im Uberschuß einzusetzen. Bei Verwendung leichtflüchtiger Amine kann die
Reaktion in einem Druckgefäß durchgekührt werden. Wird als tertiäres Amin Trimethylamin
verwendet, so wird dieses vorteilhaft in die Reaktionslösung eingegast.
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Das Verfahren nach Ausführungsform b) läßt sich beispielsweise so
durchführen, daß man die Vinylsulfonverbindung der Formel (5) bzw. (6) in einem
Lösungsmittel bei Siedetemperatur löst bzw. suspendiert und das tertiäre Amin zu
der Lösung bzw. Suspension zugibt.
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Bereits nach kurzer Zeit beginnen sich die Kristalle des gebildeten
Betains auszuscheiden. Im allgemeinen ist nach etwa 2 bis 3 Stunden die Reaktion
beendet und der entstandene Farbstoff kann durch Absaugen oder Abzentriiugieren
leicht in reiner Form erhalten werden.
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Zur Überführung der Farbstoffe der allgemeinen Formel (1) in deren
Quartärsalze der allgemeinen Formel (2) kommen Alkylhalogenide, wie z,B, Methylchlorid
Methyljodid, Äthylbromid oder Butylbromid, Benzylhalogenide, vor allem Benzylchlorid
oder Benzylbromid, Dialkylsulfate, wie Dimethyl- oder Diäthylsulfat sowie Benzol-
und Alkylbenzolsulfonate, wie Benzol- oder p-Toluolsulfonsäuremethylester, in Betracht.
Die Umsetzung der Monoazofarbstoffe cter Formel (1) mit Alkylierungsmitteln wird
zweckmäßig in einem inerten, organischen Lösungsmittel durchgeführt, wobei sich
die gebildeten Farbstoffe der Formel (2) ausscheiden. Als inerte, organische Losungsmittel
sind hierfür beispielsweise Benzolkohlenwasserstoffe, Blau oben und Nitrobenzole,
höhersiedende aliphatische und alicyclische Kohlenwasserstoffe sowie stabile Halogenalkane,
wie Tetrachlorkohlenstoff und Tetrachloräthylen, ebenso wie stark polare Lösungsmittel,
wie D'imethylfornamid oder Dimethylsulfoxid, geeignet. Die auf diese Weise gewonnenen
Farbstoffe der Formel (2) sind leicht in Wasser löslich und können aus ihren wäßrigen
Lösungen durch Aussalzen beispielsweise mit Natriumchlorid,gewonnen werden Ferner
können sie durch Zugeben von Zink- oder Cadmiumchlorid in di, entsprechenden Doppelsalze
übergeführt werden, welche in @@sser schwerer löslich sind.
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Die verfahrensgemäß bei Ausführungsform a) verwendeten Kupplungskomponenten
der Formel (4) können beispielsweise nach dem Verfahren Deutschen Patentanmeldung
P 17 70 612.6 hergestellt werden. Die bei Ausführungsform b) verwendeten Ausgangsverbindungen
der Formel (5) können beispielsweise erhalten werden, indem man auf übliche Weise
durch Diazotieren und Kuppeln hergestellte Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel
in der R1, R2, R3 und X die oben angeführten Bedeutungen haben, mit Vinylsulfonyl-isocyanat
oder 2-Chloräthylsulfonyl-isocyanat unter anschließender Chl orwasserstoffabspaltung,
zweckmäßig in Gegenwart eines inerten Lösungs-und/oder Verdünnungsmittels, zur Reaktion
bringt. Durch Quaternieren der so erhaltenen Verbindungen der obigen Formel (5)
mit Alkylierungsmitteln der Formel Y-Z, worin Y und Z die oben genannten Bedeutungen
haben, gelangt man dann zu den Ausgangsverbindungen der obigen Formel (6).
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Die verf ahrensgemäß hergestellten, neuen Monoazofarbstoffe der allgemeinen
Formel (1) sind als Betaine im Bereich des isoelektrischen Punktes, der im allgemeinen
bei pH-Werten zwischen 3 und 7 liegt, in Wasser, selbst in der Siedehitze, praktisch
unlöslich, während sie selbst in verdünnten organischen und anorganischen Säuren,
z.B.
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Ameisensäure, Essigsäure, Salzsäure oder Schefelsäure, und auch in
Alkalien, z.B. Ammoniak oder Natronlauge, leicht löslich sind. Damit liegen die
Verfahrensprodukte der Formel (1) in ihren Eigenschaften zwischen den in verdünnten
Säuren und Alkalien unlöslichen und den bereits in l"asser löslichen Monoazofarbstoffen.
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Verarbeitet man die wasserunlöslichen erfindungsgemäßen Farbstoffe
der Formel (1) in Ublicher Weise mit Dispergierungsmitteln zu Färbepräparaten, so
erhält man Dispersionen, die auf synthetischen Fasern, wie Cellulosetriacetfasern,
Cellulose-2 1/2-acetfasern, Polyamid-und Polyurethanfasern, vor allem aber auf Polyesterfasern,
wie beispielsweise Pölyäthylenterephthalatfasern, bei sehr gutem Aufbau Drucke von
großer Farbstärke und hohen Fabrikations- und Gebrauchsechtheiten, unter denen besonders
die Licht- und Naßechtheiten sowie die thermischen Echtheiten hervorzuheben sind,
ergeben, Zum Färben von Polyestermaterialien gelangen diese Farbstoffe zweckmäßigerweise
in Form der genannten Farbe präparate in wäßriger Suspension bei Temperaturen über
100°C unter Druck oder bei etwa 100°C unter Zusatz von üblichen Carriern zur Anwendung.
Sie lassen sich vorteilhaft auch in der Weise anwenden, daß man Gewebe oder Gewirke
aus Polyestermaterialien mit Suspensionen der neuen Farbstoffe imprägniert, trocknet
und dann einer kurzzeitigen Hitzeeinwirkung, beispielsweise bei 1900 - 21oOc, unterwirft.
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Diese Verfahrensprodukte eignen sich auch vorzüglich zum Färben von
Fasermischungen, die Polyesteranteile enthalten.
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Löst man die Farbstoffe der Formel (1) in verdünnten organischen der
anorganischen Säuren, so kann man auf Fasern oder Geweben aus tannierter Baumwolle,
auf Polyacrylnitrilfasern oder auf Fasermischungen, die Polyacrylnitrilanteile enthalten,
sehr tiefe und besonders lichtechte Färbungen erhalten.
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Die wasserlöslichen Quartärsalze der allgemeinen Formel (2) sind insbesondere
zum Färben von Materialien aus tannierter Baumwolle, von Polyacrylnitrilfasern oder
von Fasermischungen, die Polyacrylnitrilanteile enthalten, geeignet.
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Beispiel 1 7,5 Gewichtsteile 2-Aninobenzthiazol werden bei etwa 800C
in 250 Volumenteilen etwa 50 gewichtsprozentiger Schwefelsäure gelöst, worauf die
Lösung unter Rühren auf etwa -10°C gekühlt wird. Dazu gibt man bei einer Temperatur
von maximal -50C 40 Volumenteile einer Lösung, die durch Auflösen von 140 Gewichtsteilen
Natriumnitrit in 1500 Volumenteilen konzentrierter Schwefelsäure bei etwa -5°C hergestellt
wurde. Man läßt eine Stunde bei Temperaturen unterhalb von 0°C nachrühren und gießt
dann die Mischung auf 500 Gewichtsteile Eis, wobei eine hellgelbe bis bräunliche,
klare Lösung entsteht, in der man durch Zugabe von Amidosulfosäure die überschüssige
salpetrige Säure zerstört. Die Mischung wird dann unter Rühren bei etwa OOC in eine
Lösung von 19,6 Gewichtsteilen des Sulfonylbetains der Formel
in einem Gemisch von 600 Volumenteilen Wasser und 50 Volumenteilen Eisessig einlaufen
gelassen, wobei sofort eine blauviolette Färbung auftritt. Durch allmähliche Zugabe
von 1000 Gewichtsteilen kristallinen Natriumacetats während des Kupplungsvorganges
wird der pH-Vert auf etwa 3 eingestellt, wobei ein Teil des gebildeten Farbstoffes
bereits ausfällt. Man rührt nach Beendigung des Zutropfens der Diazoniumsalzlösung
noch etwa 2 Stunden unter Außenkühlung nach und fällt dann den Rest des Farbstoffes
durch Zugabe von 180 Volumenteilen Natronlauge von 400 Bé aus der Lösung bei etwa
pH 5,5 vollständig aus. Man saugt ab .
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und wäscht das erhaltene rote Pulver so lange mit Wasser nach, bis
das Filtrat elektrolytfrei abläuft. Nach dem Trocknen im Vakuum bei 7oOC erhält
man 23 Gewichtsteile
Farbstoff, entsprechend einer Ausbeute von
etwa 84 % der Theorie.
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Der so erhaltene rote Farbstoffe ist in Benzol, Xylol und Chlorbenzol,
in Chloroform und in Wasser auch in der Siedehitze praktisch unlöslich. Er löst
sich jedoch leicht in halbkonzentrierter Salzsäure und in Essigsäure schon in der
Kälte mit blauvioletter Farbe und kann aus Acetonitril oder besser noch aus Dimethylformamid
umkristallisiert werden. Man herhält hierbei rote Nadeln vom Schmelzpunkt 181 -
182 0C. Die Analyse einer unkristallisierten Probe ergibt folgende Werte: Ber.:
C 56,50 H 5,10 N 15,21 s 11,61 Gef.: C 56,0 H 5,2 N 15,1 S 11,5 Ein von einer mit
Ealiumbromid gemischten und gepreßten Probe aufgenommenes Infrarotspektrum zeigt
unterhalb von 6µ keine ausgeprägte Bande, was für die Abwesenheit einer Carbonylfunktion
und damit für das Vorliegen und Intaktbleiben des Sulfonylbetainrestes spricht.
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Aus wäßriger Dispersion erhält man mit diesem Farbstoff auf Fäden,
Geweben oder Gewirken aus Polyathylenglykolterephthalat tiefrote Färbungen von guter
Lichtechtheit und aus essigsaurer Lösung erhält man auf Polyacrylnitril blauviolette
Färbungen von sehr guter Lichtechtheit.
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Um zum wasserlöslichen Quartärsalz zu gelangen, werden 4 Gewichtsteile
des auf dem oben beschriebenen liege erhaltenen Farbstoffes in 150 Volumenteile
Dimethylformamid bei 1200C gelöst, worauf eine Lösung von 4 Gewichtsteilen Dimethylsulfat
in 50 Volumenteilen Dimethylformamid unter Rühren bei dieser Temperatur zugetropft
wird. Die zunächst tiefrote Lösung verfärbt sich dabei huber violett nach reinblau.
Nach Abdestillieren des Lösungsmittels im Vakuum verbleibt
ein
Rückstand, der mit biauer Farbe in wenig kaltem wasser vollständig löslich ist.
Durch Zugabe einer Lösung von 1,5 Gewichtsteilen kristallisiertem Zinkchlorid in
25 Volumenteilen Wasser wird aus der blauen,.klaren Lösung das Quartärsalz des Farbstoffes
als Zinkchlorid-Doppelsalz ausgefällt. Diese Additionsverbindung ist ebenfalls gut
wasserlöslich und färbt Polyacrylnitril aus wäßriger oder schwach saurer Lösung
in tiefen, rotstichigen Blautönen von hervorragender Lichtechtheit.
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Quartärverbindungen mit praktisch den gleichen Eigenschaften können
erhalten werden, wenn man überschüssiges Methylchlorid in die etwa 70°C warme Dimethylformamidlösung
des Farbstoffes einleitet oder, bei etwa 500C Innentemperatur, Methyljodid zur Dimethylformamidlösung
zutropft. Auch mit Benzylchlorid kann die Alkylierung durchgeführt werden wobei
die für die Quaternierung typische Veränderung der Farbe von Rot nach Blau auftritt.
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Beispiel 2 9,7 Gewichtsteile 2-Amino-6-Ethoxy-benzthiazol werden bei
900C in einer Mischung von 400 Volumenteilen konzentrierter Schwefelsäure und 100
Volumenteilen gasse gelöst und dann bei -5°C unter Rühren mit Hilfe von 8,6. Volumenteilen
einer 43,6 gewichtsprozentigen Lösung von Nitrosylschwefelsäure in Schwefelsäure
diazotiert. Nach dem Aufgießen auf etwa 600 Gewichtsteile feinzerstoßenes Eis erhält
man eine gelbe, klare Lösung, in der die überschüssige Nitrosylschwefelsäure durch
Zugabe von Amidosulfosäure zerstört wird. Man kuppelt mit einer Lösung von 18,2
Gewichtsteilen eines Sulfonylbetains der Formel
in 500 Volumenteilen Wasser und 50 Volumenteilen Eisessig bei etwa 0 0C. Den nach
der Kupplung in sauren Bereich weitgehend in Lösung befindlichen Farbstoff fällt
man durch allmähliche Zugabe von Natronlauge von 400 Be bei Raumtemperatur bis zu
einem pH-Wert von etwa 5,5 in gut filtrierbarer Form aus, Nach Absaugen, Auswaschen
mit Wasser und Trocknen erhält man 27 Gewichtsteile, das entspricht 95 % der Theorie,
eines roten Pulvers, das in Benzol, Xylol, Chlorbenzol, Acetonitril und Chloroform,
ebenso wie in Wasser, in der Siedehitzt praktisch unlöslich ist, sich in heißem
o-Dichlorbenzol oder Nitrobenzol ziemlich schwer löst und sich aus Dimethylformamid
gut umkristallisieren läßt.
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Nach dem Umkristallisieren aus Dimethylformamid erhält man rote Kristalle,
die bei 172°C - 173 0C schmelzen. In Essigsäure und in Salzsäure ist der Farbstoff
schon in der Kälte löslich.
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Elementaranalyse: Ber.: C 54,91 H 4,96 N 14,78 5 11,28 Gef.: C 54,3
H 5,1 N 14,4 S 11,1 Aus wäßriger Dispersion erhält man auf Polyesterfasern oder
-geweben intensive Rotfärbungen von guter Thermofixierechtheit und aus essigsaurer
Lösung erhält man auf Polyacrylnitrilmaterial reine Blautöne von ausgezeichneter
Lichtechthe it.
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Um das Quartärsalz des oben beschriebenen Farbstoffes zu erhalten,
werden 2,5 Gewichtsteile des Farbstoffes in 150 Volumenteilen o-Dichlorbenzol bei
120°C gelöst, worauf in diese Lösung eine Mischung von 5 Gewichtsteilen
Dimethylsulfat
in 20 Volumenteilen Dimethylsulfat in 20 Volumenteilen o-Dichlorbenzol unter Rühren
bei dieser Temperatur eingetropft wird. Nach wenigen Minuten verfärbt sich die zunächst
rote Lösung über violett nach blau, wobei das gebildete Quatärsalz, das in o-Dichlorbenzol
unlöslich ist, bereits auszukristallisieren beginnt. Nachdem alles zugeixopft ist,
wird noch 15 Minuten bei Reaktionstemperatur nachgerührt. Anschließend wird durch
Abkühlen auf Raumtemperatur die Ausfällung vervollständigt und das gebildete Methosulfat
der Quartffirverbindung durch Absaugen isoliert.
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Es kann durch Lösen in Wasser und anschließendes Aussalzen mit Natriumchlorid
oder als Doppelsalz mit Zinkchlorid isoliert. werden. Aus wäßriger oder schwach
saurer Lösung erhält man mit diesem Farbstoff auf Polyacrylnitril reinblaue Färbungen
von ausgezeichneter Lichtechtheit.
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Auf ähnliche Weise, wie in den Beispielen 1 und 2 beschrieben, erhält
man die in der folgenden Tabelle genannten Farbstoffe:
Bei- R1
R2 R3+ X R4, Eigen- Polyester- Polyacrylnitril- Farbe des Polyacrylnitri spiel R5,
farbe färbung aus färbung aus Quartär- färbung des Nr. R6 wäßriger essigsaurer salzes
++ Quartärsalzes +-Dispersion Lösung aus wäßriger Lösung
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+ In o-Stellung zur Azobrücke ++ Y = CH3 Z- = CH3-O-SO3 - in den Beispielen 3 -
13 und 15 - 18 @@- in Beispiel 14 :
Bei- R1 R2 R3+ X R4, Eigen-
Polyester- Polyacrylnitril- Farbe des Polyacrylnitril spiel R5, farbe färbung aus
färbung aus Quartär- färbung des Nr. R6 wäßriger essigsaurer salzes ++ Quartärsalzes
+-Dispersion Lösung aus wäßriger Lösung
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u r r( O 0 |
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-r O cJr( C, C1 af rt +) Y V |
0« 0« Hz O O O HdJ O O O O |
= p CH3 = PrS3MM ICIC<16C) F7 |
+ CCI Blau |
18 |
c |
22 q P: Pi 63 Blaue |
Q |
w |
O 0N > ; eN |
O rd v X O to° °° O |
8 |
00982 79* ß |
Beispiel 19 6,0 Gewichtsteile der Verbindung
werden in 250 Volumenteilen o-Dichlorbenzol bei 75 0C gelöst, worauf die klare,
rote Lösung mit 1,5 Gewichtsteilen Pyridin unter Rühren versetzt wird. Aus der zunächst
klaren Lösung beginnen sich nach kurzer Zeit Kristalle abzuscheiden. Nach etwa 2
Stunden wird das ausgeschiedene, violettrot gefärbte Sulfonylbetain abf iltriert
und mit Methylenchlorid gewaschen. Nach dem Trocknen erhält man 5,5 Gevichtsteile,
entsprechend etwa 81 70 der Theorie eines rotvioletten Farbstoffes, der Polyäthylenterephthalatmaterialien
in violetten Farbtönen von sehr guter Thermof ixierechtheit färbt.
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Die als Ausgangsverbindung eingesetzte Vinylsulfonylverbindung der
obigen Formel kann man erhalten, indem man auf übliche Weise, ähnlich wie in Beispiel
1 ausgeführt, 2-Amino-6-äthylsulfonylbenzthiazol diazotiert und mit N-Di(2'-hydroxyäthyl)-m-chloranilin
kuppelt, Anschließend wird das erhaltene Kupplungsprodukt im inerten Lösungsmittel,
zweckmäßig in o-Dichlorbenzol, im Molverhältnis von etwa 1 : 1 mit Vinylsulfonylisocyanat
umgesetzt.
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Verwendet man im obigen Beispiel statt des Pyridins 2 Gewichtsteile
Chinolin, so erhält man das ebenfalls violett gefärbte Chinoliumsalz, während man
durch Einlesen von überschüssigem Trimethylamin in die heiße o-Dichlorbenzollösung
nach kurzer Zeit die rotviolette Trimethylammoniun-iverbindung isolieren kann.
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Beispiel 20 5 Gewichtsteile der Verbindung
werden bei 900C in 200 Volumenteilen o-Dichlorbenzol gelöst, worauf 1,2 Gewichtsteile
Pyridin zugegeben werden.
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Nach kurzer Zeit beginnen aus der zuerst klaren Lösung rote Kristalle
auszufallen, die bei 172 - 173°C schmelzen und in allen Eigenschaften mit dem nach
Beispiel 2 erhaltenen Produkt identisch sind. Insgesamt erhält man 5,1 Gewichtsteile,
entsprechend 89,5 % der Theorie, Farbstoff.
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Die Ausgangsverbindung der obigen Formel kann man verhalten, indem
man diazotiertes 2-Amino-6-äthoxy-benzthiazol mit N-Methyl-N-(2t-hydroxyathyl)-anilin
kuppelt und das Kupplungsprodukt mit Vinylsulfonylisocyanat umsetzt, oder aber>
indem man N-methyl-N-(2'-hydroxyäthyl)-anilin mit Vinylsulfonylisocyanat umsetzt
und anschließend mit der Diazoniumverbindung kuppelt.