DE1796137B2 - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Flachglas - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von FlachglasInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Flachglas, bei
welchem geschmolzenes Glas ~uf die Oberfläche
eines Bades geschmolzenen Metalls geführt und die so gebildete Glasbahn auf dem Bad vorwärts bewegt
wird.
Wenn geschmolzenes Glas mit vorbesiimmtcr Geschwindigkeit
auf die Oberfläche eines Bades geschmolzenen Metalls geführt und über dieses vorbewegt
wird, wird der sich bildenden Glasbahn, die sich auf dem Metallbad frei ausbreitet, eine gewisse
Gleichgewichtsdicke erteilt, die durch Faktoren wie spezifisches Gewicht des Glases und des geschmolzenen
Metalls, Oberflächenspannungen zwischen dem geschmolzenen Glas und einer gasförmigen
Phase, Oberflächenspannungen zwischen dem geschmolzenen Metall und einer Gasphase, Oberflächenspannungen
zwischen dem geschmolzenen Glas und dem geschmolzenen Metall, die Vorbewegungsgeschwindigkeit
der Glasbahn usw. bestimmt
ίο ist. Diese Gleichgewichtsdicke beträgt bei gewöhnlichen
Betriebsbedingungen etwa 7 mm.
Zur Herstellung von Flachglas mit kleinerer Dicke als der Gleichgewichtsdicke ist es bekannt (französische
Patentschriit 1 383 187), zuerst die Glasbahn mit der oben beschriebenen Gleichgewichtsdicke zu
bilden, wonach mittels einer Rolle unter schnellem Erhitzen eine starke Zugkraft an die Glasbahn angelegt
wird und diese gedehnt bzw. verlängert wird. Jedoch weist diese übliche Arbeitsweise Nachteile
auf, beispielsweise hinsichtlich der Stabiiität des Arbeitens, da die einmal abgekühlte Glasbahn auf
dem Metallbad schnell erhitzt werden muß, sowie hinsichtlich einer zu beanstandenden Verringerung
der Glasbahnbreite, welche die Dickenverringerung begleitet, weil die Glasbahn mittels einer Rolle mit
mechanischer Kraft stark gezogen wird. Weiterhin ist es schwierig, während des schnellen Erhitzens der
Glasbahn über der gesamten Breite der Glasbahn, die sich auf der Fläche des geschmolzenen Metalls
kontinuierlich vorbewegt, vollkommen gleichmäßige Temperaturverteilung aufrechtzuerhalten. Ungleichmäßige
Temperaturverteilung bewirkt jedoch örtliche Ungleichmäßigkeit der Viskosität der Glasbahn, was
wiederum während des starken Ziehens und Verlängerns der Glasbahn mit der Rolle zu örtlicher
Ungleichmäßigkeit der Dicke führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, Flachglas mit einer Dicke, die kleiner als die Gleichgewichtsdicke ist,
unter Vermeidung der Nachteile bekannter Arbeitsweisen herzustellen. Zur Lösung geht die Erfindung
aus von einem Verfahren der einleitend genannten Art. welches gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet
ist, daß zur Verringerung der Dicke der Glasbahn eine gasförmige Substanz, die wenigstens
eines der Gase SO.,, SO.,, NH., oder H.,O enthält, 111
die Atmosphäre über einer Zone der Glasbahn eingeführt wird, in welcher das Glas eine solche Temperatur
hat, daß seine Fließfähigkeit gewährleistet ist. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in
weiteren Ansprüchen unter Schutz gestellt.
Durch die Erfindung kann auf einfache Weise Flachglas mit einer Dicke, die kleiner als die Gleichgewichtsdicke
ist, d. h. kleiner als etwa 7 mm, ohne die bekannten Nachteile hergestellt werden.
Allgemein ist die Dicke der erzeugten Flachglasbahn um so geringer, je hoher die Konzentrationen
von SO.,, SO.,, NH1 und gasförmigem H„O sind. Die
Konzentrationen der vier Arten von Gasen könner in Übereinstimmung mit der gewünschten Dicke de;
Flachglases, der Art ei.'.cs anderen in Kombinatior mit irgendeinem oder mehreren der vier Gase verwendeten
anderen Oases und den Betriebsbedingungen
wahlweise geändert werden.
Allgemein besieht keine obere Grenze hinsichtlicl der Konzentration eines oder mehrerer der Gase SO.,
SO2, NH., und H2O. Die erforüerl-ohc minimale Konzentration
zum Erreichen der Gleichgewichtsdicki der Flachglasbahn von weniger als etwa 7 mm be
trägt 1 Volumprozent. Wenn die gasförmige Substanz SOS, SO2 und Luft enthält, kann das gasförmige Gemisch
Γ bis 100 Volumprozent SO., und 99 bis 0 Volumprozent Luft enthalten. Wenn'die gasförmige
Substanz aus NH3 und N2 besteht, kann die NH3-Konzentration
im Gemisch"von 1 bis 100 Volumprozent betragen, und die Konzentration an N., kann
99 bis 0 Volumprozent betragen.
Wenn H2O und Luft verwendet werden, kann die
Konzentration von H2O in dem Gemisch 1 bis
100 Volumprozent und die Konzentration der Luft 99 bis 100 Volumprozent betragen.
Die Beziehung b7.w. die Zuordnung der Dicke des erzeugten Flachglases zu der Konzentration eines
oder mehrerer der genannten vier Gase in der in die Atmosphäre eingeführten gasförmigen Substanz kann
wie folgt erläutert werden:
Gasförmige Substanz |
Zusammensetzung (Volumprozent) |
Dicke der erzeugten Flachglasbahn (mm) |
so, | 10 | |
Luft . | 90 100 3,3 |
|
NH, | 96,7 | 5,6 |
Η,Ο | ||
Luft |
Die Erfindung schafft weiterhin eine Vorrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens mit
einem Gefäß, welches flüssiges Metall enthält, auf welches geschmolzenes Gas geführt und in Form
einer Glasbahn vorbewegt wird. Gemäß der Erfindung ist eine solche Vorrichtung dadurch gekennzeichnet,
daß am Badgefäß in dem Bereich, in dem das Glas noch fließfähig ist, über dem Bad Jie Decke
des Badgefäßes so ausgeführt ist (mit Trennwänden), daß eine einheitliche Zone gebildet ist, mit der eine
Einrichtung zum Einführen einer gasförmigen Substanz verbunden ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform dieser Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß in der genannten
einheitlichen Zone die druckgasgespeisten, aus porösem gasdurchlässigen Material bestehenden
Seitenwandteile des Badgefäßes gegenüber der einheitlichen Zone durch einen Schutzteil abgedeckt
sind.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
F i g. 1 ist eine Draufsicht einer Ausführungsform, der Erfindung:
Fig. 2 ist eine senkrechte Schnittansicht nach Linie H-II der Fig. 1;
F i g. 3 ist eine Draufsicht einer anderen Ausführungsform
der Erfindung;
F i g. 4 ist eine senkrechte Schnittansicht nach
Linie IV-TV derFig. 3;
F i g. 5 ist eine in vergrößertem Maßstab gehaltene:
senkrechte Schnittansicht nach Linie V-V eier Fig. 1
und 3, in der dargestellt ist, wie die Glasbahn, die auf dem Bad geschmolzenen Metalls abgestützt ist, das
geschmolzene Metall uhnr· Berührung der Scitcnwände
des Badgefäßes bedeckt;
Fig. 6 ist eine in vergrößertem Maßstab gehaltene
senkrechte ^chnittansicht nach Linie VI-Vl der F i g. 3, in der die Art und Weise des Abziehens der
Giasbahn von der Oberfläche des Bades geschmolzenen Metalls wiedergegeben ist.
Gemäß den F i g. 1 und 2 wird geschmolzenes Glas aus einem Glasschmelzofen 1 auf die Oberfläche
eines Bades 3 geschmolzenen Metalls auf einer Bahn 2 mit gesteuerter Geschwindigkeit geführt und
veranlaßt, sich auf dem Metallbad 3 vorzubewegen, indem es beispielsweise von einer Rolle 4 gezogen
wird. Bei dieser Ausführungsforni ist die obere Ausführung
des Badgefäßes in eine Zone 7 besonderer Atmosphäre und eine Zone 8 unterteilt, und zwar
mittels einer Trennwand 6, die in geringem Abstand von der Glasbahn 5 liegt, die auf dem geschmolzenen
Metall 3 abgestützt ist und vorbewegt wird. Die Zone 7 umfaßt die Zone derjenigen Temperatur, bei
welcher die auf dem Metall 3 abgestützte Glasbahn 5 wenigstens noch frei fließfähig ist. Die Zone 7 ist mit
einer gasförmigen Substanz gefüllt, die wenigstens eines der Gase SO3, SO2, NH.{ oder H2O enthält und
die durch ein Gaseinlaßrohr 9 hindurch eingeführt wird, die mit einer nicht dargestellten Gaseinführungseinrichtung
verbunden ist. Demgemäß wird der auf dem Metall 3 abgestützten Glasbahn 5 eine Gleichgewichtsdicke erteilt, die kleiner als die gewohnliche
Gleichgewichtsdicke von etwa 7 mm ist. Die Zone 7 ist nach einer Ausführung so ausgebildet,
daß direkte Berührung des geschmolzenen Metalls 3 mit der besonderen Atmosphäre verhindert
ist, so daß Verschmutzung des Metalls 3 von der Atmosphäre verhindert ist. wie es nachstehend im
einzelnen beschrieben wird. An der Stelle des Durchtritts unter der Trennwand 6 ist die Temperatur der
Glasbahn 5 nicht mehr so hoch, daß das Glas 5 frei fließen kann. In der Zone 8 wird die Glasbahn 5
durch die Rolle 4 xorwärts gezogen und aus dem
Badgefäß abgezogen. Für den Zweck freien und glatten Abziehens ist die Breite des Metallbads 3
größer als die Breite der Glasbahn 5. In die Zone 8 wird ein gewöhnliches nicht oxydierendes Gas, dessen
Druck etwas höher als der Druck der Atmosphäre in der Zone 7 ist, durch einen G^seinlaß 10 hindurch
eingeführt, um Vercchmutzung des geschmolzenen
Metalls 3 von der das spezifizierte Gas oder die spezifizierten Gase enthaltenden Atmosphäre zu verhindem,
da in der Zone 8 das Metallbad 3 direkt zur Atmosphäre freigelegt ist. Da in der Atmosphäre in
der Zone 8 ein höherer Druck als in der Atmosphäre in dc Zone 7 herrscht, ist eine Strömung verschmutzenden
Gases aus der Zone 7 in die Zone 8 wirksam verhindert. Die Menge nicht oxydierender
Gases, die sich von der Zone 7 zur Zone 8 bewegt, ist sehr gering, und die mögliche Verdünnung dei
Atmosphäre in der Zone 7 mit diesem nicht oxydierenden Gas ist praktisch vernachlässigbar. In dei
Zone 8 nimmt die Breite der Glasbahn 5 nicht weitei ab. Obgleich nicht dargestellt, ist ein Austritt fü:
Abgabe oder Wiederurnlaufen des atmosphärischei Gases in der Zone 7 vorgesehen.
In den F i g. 3 und 4 ist eine andere Ausführungs
6c form der Erfindung dargestellt, bei welcher das ge
schmolzene Glas aus einem Glasschmelzofen 1 mi gesteuerter Geschwindigkeit der Oberfläche de
Bades 3 geschmolzenen Metalls zugeführt wird, um zwar entlang einer Bahn 2, wobei weiterhin das ge
schmolzene Glas mittels einer Rolle 4 über da Bad 3 vorbewegt wird. Bei dieser Ausführungsfon
der Erfindung ist die gesamte Oberfläche des gc schmolzencn Metalls 3 von der Glasbahn 5 übei
deckt, und es besteht nirgendwo direkte Berührung zwischen der Metalloberfläche und der gasförmigen
Atmosphäre. Weiterhin haben die Seitenwände des Badgefäßes, die den Seitenkanten der Glasbahn 5 zugewandt
sind, eine besondere nachstehend im einzelnen beschriebene Ausführung. Die Ausführung
des oberen Teiles des Badgefäßes ist einheitlich, wie
bei üblichen Abdeckungen, so daß eine Trennwand 6, wie sie bei der Ausführungsfcrm gemäß den F i g. 1
und 2 vorhanden ist. nicht vorgesehen ist. Der Raum unter der Abdeckung ist mit gasförmiger Substanz
gefüllt, die wenigstens »ines der Gase SO , SO.,. NH.,
oder Η.,Ο enthält. Da= Gas wird durch ein Gaseinlaßrohr
9 hindurch zugeführt, das mil einer Gaseinführeinrichtung (nicht dargestellt) verbunden ist.
Am Abziehteil der Glasbahn 5 ist gemäß nachstehender Beschreibung eine besondere Ausführung vorgesehen,
um Verschmutzung des Bades 3 geschmolzenen Metalls durch Freilegen gegenüber der Atmosphäre
zu verhindern.
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung wird ein gasförmiges Gemisch aus etwa 10 Volumprozent
SO2 Gas und etwa 90 Volumprozent Luft als das atmosphärische Gas durch das Gaseinlaßrohr 9 hindurch
zugeführt, wodurch die Gleichgewichtsdicke der Glasbahn 5 gegenüber der üblichen G'cichgewichtsdicke
von etwa 7 mm auf etsva 5 mm verringert wird. Dies ergibt sich wahrscheinlich pns dem
Grunde, daß SO., und SO:i, die durch Gasphasenreaktion
von SO.," mil Ο., der Luft gebildet sind, auf die Glasoberfläche aJ«'">rbier'." werden und weiterhin
in die Oberflächenschicht infiltrieren, so daß die Oberflächenspannung des Glases beträchtlich verringert
wird.
Bei der Ausführung gemäß den F i g. 1 und 2 ist wenigstens der unter der Zone 7 befindliche Teil des
Bades 3 geschmolzenen Metalls und bei der Ausführungsform
gemäß den F i g. 3 und 4 die gesamte Oberfläche des Bades 3 geschmolzenen Metalls von
der Glasbahn 5 überdeckt. Es ist bekannt. Begrenzungsteile aus einem Material vorzusehen, das von
geschmolzenem Glas nicht benetzbar ist. und zwar an einander zugewandten Stellungen auf beiden Seiten
der Glasbahn, um die Breite der Glasbahn 5 zu bestimmen. Wenn jedoch das geschmolzene Glas durch
den Raum zwischen den nicht benetzbaren Begrenzungsteilen hindurchfließt, treten die Seitenkanten
der Glasbahn mit den Teilen in Berührung, so daß sich ein Reibungswiderstand ergibt. Demgemäß wird
das Fließen im Bereich der Scitcnkanten der Glasbahn in bezug auf das Fließen des mittleren Teiles
der Glasbahn verzögert, was zu Unregelmäßigkeiten in der Dicke des Flachglases und weiterhin zu Beanspruchungen
oder Spannungen in der Glasoberfläche in der Nähe der Kantenteile führt.
Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung haben die Seitenwände des Badgefäßes, die den Seitenkanten
der Glasbahn 5 zugewandt sind, eine besondere Ausführung, um die vorgenannten Nachteile zu vermeiden.
Diese Ausführung wird unter Bezugnahme auf F i g. 5 beschrieben.
Gemäß Fi g. 5 sind den Scitcnkanten der auf dem Metallbad 3 abgestürzten Glasbahn S zugewandte
Breitenbegrenzungsteile 11 aus porösem gasdurchlässigem
hitzebeständigem Material vorgesehen (beispielsweise aus Graphit). Auf der Innenseite jedes
Teiles 11 ist auf einer Höhe entsprechend der Höhe
der Scitcnkanten der Glasbahn 5 ein Hohlraum bzw. eine Druckkammer 12 entlang der betreffenden Seitenkante
der Glasbahn S vorgesehen. Unter Druck stehendes Gas wird über einen Kanal 13 in die
Druckkammer 12 eingeführt. Weiterhin sind Metallkästen 14 einheitlich an den Begrcnzungsteilen 11 für
deren Kühlung angeordnet, und ein Kühlmittel, beispielsweise
Wasser, wird durch Uinlaufrohre 15 den
Kästen 14 zugeführt und aus diesen abgcl'ü!:rt. Ein
nicht oxydierendes Gas, beispielsweise Stickstoffgas.
ίο wird aus der Druckkammer 12 abgegeben, um Oxydatior
des Bades 3 geschmolzenen Metalls ?\i verhindern.
Zufolge des Drucks der Gasstrahlen wird ein kleiner Zwischenraum zwischen jeder Seitenkante
der Glasbahn 5 und der Seitenwand des Brehenbegrenzungsteiles 11 gebildet, wodurch das Anhaften
der bei;vuVnden Seitenkante an der Oberfläche des
Teiles 11 wirksam verhindert ist. Der geeignete Gasdruck
ändert sich in Abhängigkeit von dem Widerstand des für die Teile 11 verwendeten porösen
Materials, wenn jedoch der Teil 11 mit einer 5 bis 15 min dicken porösen Wand einer Porosität von
15 bis 30 °o gebildet ist. ist ein ursprünglicher Druck
von 0.01 bis 1 kg cm- ausreichend. Die geeignete Strömungsgeschwindigkeit des Druckgases kann 100
as bis 5000 cm3 je Stvnde und cm- der porösen Wandfläche
entsprechen. In Fig 5 ist mit 16 eine Platie
bezeichnet, die mit den Metallkäslcn 14 \erbunden
ist und die Breitenbegrenzungsteile 11 gegenüber dem
Gas schützt, das wenigstens eines der Gase SOn. SO.,.
NH., oder Η.,Ο enthält. Die unteren Enden der
Platten 16 liegen in einem sehr kleinen Abstand von der Glasbahn 5.
F ι g. 6 gibt die Art und Weise wieder, auf welche
die Glasbahn 5 bei der Ausführungsform gemäß den F i g. 3 und 4 aus dem Bad abgezogen wird. Die auf
dem Metallbad 3 abgestützte Glasbahn 5 wird am gekühlten Ende des Bades entlang einer Platte 17
abgezogen, deren Breite etwas größer als die Breite der Glasbahn 5 ist. Die Platte 17 ist aus porösem
hitzebeständigem Material, beispielsweise Graphit, zusammengesetzt, und ihre obere Fläche, die mit der
Glasbahn 5 in Berührung tritt, ist gewellt. Unter und entlang vorragender Teile der gewellten Oberfläche
befindet sich eine Druckkammer 18. die mit einer nicht dargestellten Druckerzeugungseinrichtung verbunden
ist. Demgemäß wird aus der Druckkammer 18 ein nicht oxydierendes Gas, beispielsweise Stickstoffgas,
durch die poröse Fläche hindurch abgegeben, um einen kleinen Zwischenraum zwischen der Glasbahn
5 und der Platte 17 zu bilden. Demgemäß kann die Glasbahn 5 von der Platte 17 ohne irgendwelche
Reibung abgezogen werden. Da die Glashahn 5 entlang der Platte 17 abgezogen wird, ist das Metall
bad"3 dagegen geschützt, dem oben angegebenen be
sonderen atmosphärischen Gas ausgesetzt zu sein Demgemäß ist eine unerwünschte Verschmutzung de
geschmolzenen Metalls 3 durch die genannte Atmo Sphäre wirsam verhindert.
Gemäß vorstehender Beschreibung umfaßt da Verfahren gemäß der Erfindung das Einführen eine
Gases, das wcnigs'icns einen der Bestandteile SO
SO2, NHn oder H2O enthalt. Dieses Gas wird in d:
Atmosphäre über einer Zone der Glasbahn eingi führt, in welcher die Temperatur des Glases dessc
freie Fließfähigkeit ermöglicht. Das Einführen di Gases erfolgt für den Zweck, die Gleichgewicht
dicke der Glasbahn zu verringern. Somit ist dur< die Erfindung die Herstellung breiten und dünn«
Flachglases gleichmäßiger Dicke ermöglicht, und zwar ohne die Nachteile zufolge mechanischer Verlängerung,
die bei der üblichen Herstellung dünnen Flachglases vorhanden sind. Die Dicke der Glasbahn
wird durch Auswahl der Art und der Menge des 5 volle.
Gases oder der Gase geregelt, durch welche die Oberflächenspannung des Glases verringert wird, und
ferner beispielsweise durch Steuern der Vorbewegungsgeschwindigkeit der Glasbahn mittels einer Zug-
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
409519/186
Claims (7)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Flachglas, bei welchem geschmolzenes Glas
auf die Oberfläche eines Bades aus geschmolzenem Mexall geführt und die so gebildete Glasbahn
auf dem Bad vorwärts bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verringerung der Dicke der Glasbahn eine gasförmige
Substanz, die wenigstens eines der Gase SO.,, SO2, NH3 oder H2O enthält, in die Atmosphäre
über einer Zone der Glasbahn eingeführt wird, in welcher das Glas eine solche Temperatur hat,
daß seine Fließfähigkeit gewährleistet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Luft mit wenigstens 1 Volumprozent
wenigstens eines der Gase SO3, SO2, NH3
und H,O in die genannte Atmosphäre über derjenigen Zone der Glasbahn eingeführt ist, in
welcher das Glas noch fließfähig ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein gasförmiges Gemisch aus
Luft, SO3 und SO2 in die genannte Atmosphäre
eingeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein gasförmiges Gemisch aus
N2 und NH3 in die genannte Atmosphäre eingeführt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 7. dadurch gekennzeichnet,
daß ein gasförmiges Gemisch aus Luft und H,O in die genannte Atmosphäre eingeführt
wird.
6. Vorrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens, nach einem der Ansprüche
1 bis 5, mit einem Gefäß, welches flüssiges Metall enthält, auf welches geschmolzenes
Glas geführt und in Form einer Glasbahn vorwärts bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
am Badgefäß in dem Bereich, in dem das Glas noch fließfähig ist, über dem Bad die Decke des
Badgefäßec ϊο ausgeführt ist (mi4 Trennwänden),
daß eine einheitliche Zone gebildet ist, mit der
eine Einrichtung (9) zum Einführen einer gasförmigen Substanz verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der genannten einheitlichen
Zone (7) die druckgasgespeisten, aus porösem gasdurchlässigem Material bestehenden Seitenwandteile
(11) des Badgefäßes gegenüber der einheitlichen Zone (7) durch einen Schutzteil (16)
abgedeckt sind.
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