DE1785659C3 - Verfahren zur Kräuselung von Garnen o.dgl - Google Patents

Verfahren zur Kräuselung von Garnen o.dgl

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DE1785659C3 DE19681785659 DE1785659A DE1785659C3 DE 1785659 C3 DE1785659 C3 DE 1785659C3 DE 19681785659 DE19681785659 DE 19681785659 DE 1785659 A DE1785659 A DE 1785659A DE 1785659 C3 DE1785659 C3 DE 1785659C3
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Heinz Dr. 2350 Neumuenster Fessmann
Edelfried Dr. 6700 Ludwigshafen Hahn
Wolfgang Dr. 6700 Ludwigshafen Martin
Hans Dipl.-Ing. 6700 Ludwigshafen Schmid
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    • D02YARNS; MECHANICAL FINISHING OF YARNS OR ROPES; WARPING OR BEAMING
    • D02GCRIMPING OR CURLING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, OR YARNS; YARNS OR THREADS
    • D02G1/00Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics
    • D02G1/16Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics using jets or streams of turbulent gases, e.g. air, steam

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Description

25
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung gekräuselter Garne od. dgl. aus synthetischen linearen Hochmolekularen durch Durchführen der Garne od. dgl. durch zwei miteinander verbundene rohrförmige Behandlungszonen, in denen die Garne od. dgl. der Einwirkung eines erhitzten strömenden Gasmediums ausgesetzt werden. v
Es sind zahlreiche Verfahren bekannt, um die Struktur der im allgemeinen glatten Fäden aus organischen synthetischen Hochmolekularen zu verändern, beispielsweise das Stauchkammer-, Falschdrall-, Kerbkräuselungs- oder Kantenziehverfahren. Diese Verfahren befriedigen jedoch nicht in jeder Hinsicht, sei es, daß die Produktionsgeschwindigkeiten bei diesen Verfahren nicht ausreichend hoch sind oder sei es, daß diese Verfahren wegen der dabei verwendeten bewegten mechanischen Elemente zu störanfällig sind.
Aus der CH-PS 3 78 459 ist auch ein Verfahren bekannt, bei dem man Fäden durch zwei miteinander verbundene rohrförmige Behandlungszonen leitet, in denen die Fäden der Einwirkung eines strömenden erhitzten Gasmediums ausgesetzt werden.
Das Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß bei sehr hohen Fadengeschwindigkeiten, z.B. 1200m/min, der Kräuselwert den gestellten Anforderungen nicht voll genügt. Insbesondere treten Schwankungen im Kräuselwert auf, wodurch die Qualität der erzeugten gekräuselten Fäden beeinträchtigt wird. Da bei der industriellen Herstellung von gekraust.<iii Fäden in zunehmendem Maße höhere Produktionsgeschwindigkeiten angestrebt werden, ist das bekannte Verfahren verbesserungsbedürftig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur (>o Herstellung gekräuselter Garne od. dgl. zu finden, das hohe Produktionsgeschwindigkeiten beim Kräuseln von Garnen od. dgl. erlaubt und wobei Schwankungen im Kräuselwert vermindert werden.
Diese Aufgaben werden dadurch gelöst, daß man <λ
a) das Garn in einer ersten von einem erhitzten Gasmedium durchströmten Behandlungszone durch eine enge schwingende Zone führt, die durch das strömende Gasmedium in Schwingungen von zumindest Schallfrequenz gehalten wird, und
b) das Garn od. dgl. in einer anschließenden zweiten rohrförmigen Behandlungszone Schwingungen des erhitzten strömenden Gasmediums aussetzt, die in Resonanz zu den Schwingungen des Gasmediums in der ersten Behandlungszone stehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch große Einfachheit aus. Es ist deshalb außerordentlich unempfindlich gegen Störungen. Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren keine komplizierten mechanischen Teile bewegt werden, treten hier die sonst bei Kräuselverfahren mit mechanisch bewegten Teilen besonders bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten beobachtbaren Mänge1 nicht auf. Die Investitions- und Betriebskosten sind niedrig. Von herausragendem Vorteil sind die Geschwindigkeiten, mit denen die Fäden od. dgl. gekräuselt werden können. Selbst bei Austrittsgeschwindigkeiten der Fäden od. dgl. von 1200 m/min und Geschwindigkeiten darüber aus der zweiten Behandlungszone werden gute Kräuselergebnisse erhalten. Von ganz besonderem Vorteil ist, daß diese hohen Geschwindigkeiten auch über längere Zeit eingehalten werden können. Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Fadenbündel oder Garne mit sehr vielen Einzelfäden oder hohem Gesamttiter gekräuselt werden können, ergibt sich in Verbindung mit den hohen Kräuselgeschwindigkeiten eine hohe Kräuselkapazität. Das Verfahren ist sehr wirtschaftlich.
Unter Garn od. dgl. gemäß der Erfindung werden endlose Gebilde, wie Garne,' Fadenbündel, Einzelfäden oder auch Bänder, verstanden. Der Titer der Einzelfäden kann beispielsweise zwischen 1 und 20 den betragen. Die Zahl der Einzelfäden in den Fadenbündeln oder Garnen kann beispielsweise zwischen 2 und einigen Tausend liegen. Die Fäden in den Fadenbündeln oder Garnen können verstreckt oder teilverstreckt der Kräuselbehandlung zugeführt werden. Es ist weiterhin möglich, Fäden mit rundem oder profiliertem Querschnitt zu verwenden. Es kann zweckmäßig sein, wenn die Fadenbündel oder Garne einen gewissen Vordrall haben, beispielsweise einen''' Drall von bis zu 30, insbesondere bis zu 25 Drehungen/m.
Ein solcher Vordrall gibt den Fadenbündeln oder Garnen einen gewissen Zusammenhalt, so daß sich solche Gebilde leichter handhaben lassen.
Als synthetische lineare bzw. praktisch lineare fadenbildende organische Hochmolekulare zur Herstellung der Garne od. dgl. kommen beispielsweise übliche lineare synthetische hochmolekulare Polyamide mit in der Hauptkette wiederkehrenden Carbonamidgruppen, lineare synthetische hochmolekulare Polyester mit in der Hauptkette wiederkehrenden Estergruppierungen, fadenbildende Olefinpolymerisate, fadenbildendes Polyacrylnitril bzw. überwiegend Acrylnitrileinheiten enthaltende fadenbildende Acrylnitrilcopolymerisate sowie Cellulosederivate, wie Celluloseester in Frage. Geeignete hochmolekulare Verbindungen sind Nylon-6, Nylon-6,6, Polyethylenterephthalat, lineares Polyäthylen oder isotaktisches Polypropylen mit Grenzviskositäten von 0,8 bis 2,8.
Das zu kräuselnde Garn wird von einem Wickelkörper abgenommen und mitteis einer üblichen Fördereinrichtung mil konstanter, einstellbarer Geschwindigkeit der ersten erfindungsgemäßen Behandlungszone zugeführt. Gleichzeitig wird ein erhitztes Gasmedium in die erste Behandlungszone eingeblasen, das das Garn in der ersten Behandlungszone durch eine enge, schwingende
Zone in und durch eine anschließende zweit? Behandluiigszone treibt Das erhitzte strömende Gasmedium versetzt durch Ein- bzw. Vorbeiströmen an der engen Zone, die vorteilhaft am freien Ende abgeschrägt ist, diese, wie an Schallzungen bei Musikinstrumenten, in Schwingungen und gerät dadurch seinerseits in hörbare Schallschwingungen. In der zweiten Behandlungszone wird das Garn Schwingungen des erhitzten strömenden Gasmediums ausgesetzt, die durch Resonanz-Kopplung mit den Schwingungen des Gasmediums in der ersten Behandlungszone entstehen. Diese Kopplung erfolgt durch das von der ersten durch die enge schwingende Zone zur zweiten Behandlungszone strömende Gasmedium. Ein besonderer Schwingungserreger ist in der zweiten Zone nicht erforderlich. Die Intensität der Schwingungen des Gasmediums ist, gemessen am Ausgang der zweiten Behandlungszone, deutlich größer als die Intensität der Schwingungen des Gasmediums, wie sie nach Wegnahme der zweiten Behandlungszone für die erste Zone allein gemessen wird. .
Der Resonanzpunkt kann durch einfaches Variieren der Länge und Form der zweiten Behandlungszone leicht mittels des Gehörs oder mittels eines Gerätes, das Schallschwingungsintensitäten mißt, eingestellt werden.
Die Frequenz der Grundschwingungen des Gasmediums in beiden Zonen beträgt zweckmäßig 500 bis 10 000 Hz, vorteilhaft 1000 bis 6000 Hz. Daneben treten in beiden Zonen Oberschwingungen zu diesen Grundschwingungen auf, die bis in den Bereich von 20 000 bis 25 000 Hz reichen können. Die Grundschwingung hängt ab von der Länge, Form und der Materialart der schwingungsfähigen engen Zone in der ersten Behandlungszone. Sie kann annähernd berechnet werden nach einer von J. P. Den Hartog und G. Mesmer in »Mechanische Schwingungen«, Berlin 1952, Seite 175, Formel 114, angegebenen Beziehung und läßt sich durch einfache Vorversuche leicht ermitteln.
Eine Ausführungsform der verwendbaren Vorrichtung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, an Hand deren das erfindungsgemäße Verfahren im folgenden näher beschrieben ist
F i g. 1 stellt einen Längsschnitt durch die beiden hintereinandergeschalteten Garnbehandlungskammern dar;
F i g. 2 zeigt eine Ansicht der in F i g. 1 dargestellten zweiten Behandlungskammer in Richtung A;
Die F i g. 3 bis 5 stellen andere Ausführungsformen der zweiten Behandlungskammer dar.
Gemäß F i g. 1 besteht eine Ausführungsform der verwendbaren Vorrichtung im wesentlichen bus den beiden Behandlungskammern IS und 16, die hintereinandergeschaltet und miteinander verbunden sind. Die erste Behandlungskammer 15 weist eine zylindrisch ausgebildete Hülse 3 auf, die an ihrem einen Ende mit der Platte 2 und am anderen Ende mit der Scheibe 6 verschlossen ist. Die Platte 2 ist init Schrauben 7 an der Hülse 3 befestigt. In die Platte 2 ist eine Schraube 1 eingesetzt, die mit einer koaxial zur Achse der Hülse 3 ausgerichteten Garneintrittsöffnung 17 für die Einspeisung des Garnes 24 in die Behandlungskammer 15 f>o versehen ist. An dem in die Hülse 3 hineinragenden Ende der Schraube 1 ist die Garneintrittsöffnung in Form einer konischen Erweiterung 18 ausgebildet. Mit der am anderen Ende der Hülse 3 angeordneten Scheibe 6 ist eine diese Scheibe 6 durchdringendes Garnfüh- f>5 rungsröhrchen 4 fest verbunden, das wiederum koaxial zur Garneintrittsöffnung 17 ausgerichtet ist und bis in die konische Erweiterung 18 der Garneintrittsöffnung 17 hineinreicht Die Scheibe 6 ist durch Schrauben 8 an der Hülse 3 befestigt An dem aus der Behandlungskammer 15 herausragenden Ende des Garnführungsröhrchens 4 ist die zweite Behandlungskammer 16 angeordnet Diese besteht gemäß F i g. 1 aus einem zylindrischen Rohr 11, das koaxial auf das Garnführungsröhrchen 4 aufgeschoben ist und auf diesem mittels der Feststellschraube 12 fixiert werden kann. Das Rohr 111 ist an dem über das Garnführungsröhrchen 4 hinausragenden Ende mit die Rohrwandung radial durchsetzenden Schlitzen 19 versehen (s. auch F i g. 2). Die Zahl der Schlitze kann 2 betragen, doch steigt der Kräuseteffekt mit der Zahl der Schlitze. 4 bis 18 Schlitze haben sich als günstig erwiesen. Die Schlitzbreite beträgt zweckmäßig 03 bis 1, vorzugsweise 0,4 bis 0,6 mm. Um die Länge der Schlitze variieren zu können, kann über das Rohr U eine zylindrisch ausgebildete Hülse 13 geschoben und mittels der Schraube 14 auf dem Rohr 11 fixiert werden. Die Länge des aus der Behandlungskammer 15 herausragenden Garnführungsröhrchens 4 wird zweckmäßig kurz gehalten.
Das zur Behandlung des durch die beiden Kammern 15 und 16 hindurchgeführten Gases benötigte gasförmige Medium wird der Kammer 15 über den Stutzen 5 zugeführt. Die Durchmesser der Garneintrittsöffnung 17 und des Garnführungsröhrchens 4 sind so aufeinander abgestimmt, daß der größere Teil des gasförmigen Mediums in das Garnführungsröhrchen eintritt und das über die Garneintrittsöffnung 17 zugeführte Garn durch das Garnführungsröhrchen 4 und die Behandlungskammer 16 treibt. Falls erforderlich, kann sich an die Schraube 1 auf der Garneintrittsseite ein koaxial zur Garneintrittsöffnung ausgerichtetes Röhrchen anschließen, durch das das Garn geführt wird, um mit Hilfe des durch die Garneintrittsöffnung austretenden Anteils des gasförmigen Mediums eine Vorerwärmung des Garnes zu erzielen. Die Länge dieses Röhrchens ist zweckmäßig von der Größenordnung der Länge der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung.
In den F i g. 3 bis 5 sind weitere Ausführungsformen der zweiten Behandlungskammer 16 dargestellt. F i g. 3 zeigt eine solche rohrförmige Behandlungskammer mit senkrecht zur Achse der Behandlungskammer verlaufenden, die Wandung radial durchdringenden Schlitzen 20, während in Fig.4 schräg zur Kammerachse verlaufende Schlitze 21 vorgesehen sind. F i g. 5 stellt einen Teillängsschnitt einer aus zwei Behandlungskammern bestehenden Vorrichtung dar und zeigt eine weitere, auf das Garnführungsröhrchen 4 aufgeschobene zweite rohrförmige Behandlungskammer 16, die mit einer sprunghaften Querschnittserweiterung 22 versehen ist. Austrittsseitig ist die Behandlungskammer noch zusätzlich mit einer konisch verlaufenden Erweiterung 23 versehen.
Um die Schwingungen des Gasmediums in der zweiten Behandlungszone in Resonanz zu den Schwingungen in der ersten Zone zu bringen, wird zunächst das Rohr 11 ohne die Hülse 13 auf dem Garnführungsröhrchen 4 verschoben, bis der Resonanzpunkt annähernd erreicht ist. Das ist im allgemeinen dann der Fall, wenn beim Aufschieben der Hülse 11 auf das GsrnführungE-röhrchen 4 dieses mit seinem Ende im Innern der Hülse 11 noch einige Millimeter vom Anfang der Schlitze 19 entfernt ist. Durch Aufsetzen der Hülse 13 und Variieren der Schlitzlänge durch Verschieben der Hülse kann eine Feineinstellung des Resonanzpunktes erfolgen. Bei Verwendung einer Behandlungskammer i6 gemäß F i g. 2 ist der Resonanzpunkt dann erreicht, wenn das
Ende des Garnführungsröhrschens 4 im Innern der Behandlungskammer <6 beim Aufschieben noch einige Millimeter von der ersten sprunghaften Erweiterung entfe;·"·. ;at.
L?as Verhältnis der lichten Weite des Garnführungsröhrchens 4 zu der lichten Weite der Garneintrittsöffnung 17 beträgt zweckmäßig 1,4 bis 2,5 zu 1, vorteilhaft 1,5 bis 2,0 zu 1. Die Abmessungen selbst richten sich nach der Dicke des oder der zu kräuselnden Garne oder Fadenbündel. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, die lichten Weiten nicht größer als für den Garntransport nötig zu wählen, um den Verbrauch des Gasmediums niedrig zu halten. So beträgt die Weite der Garneintrittsöffnung 17 für das Garn vom Gesamtster 3600 den zweckmäßig 1,2 mm.
Die Gesamtabmessungen der Vorrichtungen gemäß Fig. 1 sind verhältnismäßig klein; sie liegen im allgemeinen im Dezimeterbereich, zweckmäßig zwischen 10 und 30 cm.
Als Materialien zur Herstellung der verwendbaren Vorrichtung eignen sich gut Metalle oder Metallegierungen, insbesondere solche, die bei den hohen Temperaturen gegenüber Korrosion durch Sauerstoff beständig sind, wie korrosionsfeste Chrom-Nickel-Stäh-Ie oder Messing.
Für das dünnwandige schwing- bzw. vibrationsfähige Garnführungsröhrchen 4 sind oxydationsbeständige metallische Werkstoffe mit großer Dauerwechselfestigkeit auch bei hohen Temperaturen, wie beispielsweise reines Nickel, Nickel-Chrom- oder Nickel-Chrom-Eisen-Legierungen, gegebenenfalls mit die Dauerschwingfestigkeit erhöhenden Elementen, wie Molybdän, Vanadium u. a, gut geeignet.
Das von einer Streckvorrichtung kommende zu kräuselnde Garn bzw. Fadenbündel kann über eine Fördereinrichtung unmittelbar den erfindungsgemäßen Behandlungszonen zuzuführen sein. Gegebenenfalls empfiehlt sich auch eine Reinigung des Garnes bzw. Fadenbündels, beispielsweise durch Hindurchführen durch einen Schlitzfadenreiniger vor der Kräuselung.
Die Garne od. dgl. werden mittels des strömenden Gasmediums nach Einführen in die erste Behandlungszone durch beide Zonen hindurchgefördert. Vorrichtungen zum Abziehen der behandelten Fäden od. dgl. sind nicht erforderlich. Da die Garne od. dgl. beim Austritt aus der zweiten Behandlungszone jedoch höhere Temperaturen aufweisen, ist es zweckmäßig, sie erst spannungslos oder unter geringer Spannung abzukühlen und dann aufzuspulen. Eine Abkühlung auf der Spule würde zu starken Spannungen bei dem aufgespulten Garn führen. Geeignet ist beispielsweise eine Kühlvorrichtung gemäß F i g. 6, bei der das Garn 24 zwischen einer Transportwalze 25 und einer durch ein Kühlmittel 9 gekühlten Kühfmanschette 26 gekühlt wird. Damit das Garn zuverlässig von der rotierenden Transportwalze mitgenommen wird, hat die Transportwalze eine präparierte Oberfläche, beispielsweise einen Samtbelag. Die Oberfläche der Kühlmanschette besteht aus poliertem Metall. Anschließend kann das Garn einem Aufspulaggregat 10 zugeführt werden.
Als Gasmedien, die gemäß der Erfindung verwendet werden können, eignen sich beispielsweise Stickstoff, Kohlendioxid, Wasserdampf und insbesondere, aus wirtschaftlichen Gründen, Luft Gegebenenfalls empfiehlt sich die Filterung der Gasmedien, um evtl. feste Partikeln zu entfernen. Überraschend war, daß die Luft bei den verwendeten, zum Teil recht hohen Temperaturen keine Vergilbung der Garne od. dgl. bewirkt
Um den Garnen od. dgl. eine bleibende Kräuselung zu verleihen, ist es erforderlich, daß sie sich während der Behandlung durch das schwingende Gasmedium in plastischem Zustand befinden, ohne das natürlich ein Verkleben der Garne od. dgl. erioigt. Das Plastischmachen licr Garne wird dadurch erreicht, daß sie der Einwirkung eines, erhitzten Gasmediums ausgesetzt werfen. Die erforderlichen Temperaturen des Gasmediums können in weiten Grenzen schwanken. Ein
ίο Temperaturbereich von 80 bis 5500C hat sich insgesamt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als zweckmäßig erwiesen. Die erforderlichen Temperaturen hängen ab von den Schmelz- bzw. Piastitizierungstemperaturen der fadenbildenden Materialien, von der Zeit, in der die Gasmedien auf die Garne od. dgl. einwirken können, von einer evtl. Vorerwärmung der Garne sowie der Dicke der Garne od. dgl. Die Temperaturen des Gasmediums können durchaus über dem Schmelz- bzw. Zersetzungspunkt der verwendeten fadenbildenden Materialien liegen, besonders dann, wenn die Garne od. dgl. mit hoher Geschwindigkeit, d. h. kleiner Verweilzeit, durch die Behandlungszonen geführt werden.
Wird das Fadenbündel mit relativ geringer Geschwindigkeit in die erste Behandlungszone eingeführt, beispielsweise mit 50 bis 150 m/min, so ist es zweckmäßig, eine Temperatur für das Gasmedium zu wählen, die wenig oberhalb des Plastifizierungsbereiches der verwendeten hochmolekularen Materialien liegt. Diese Plastifizierungsbereiche liegen beispielsweise für lineares Polyäthylen bei 80 bis 90° C, für Polypropylen bei 80 bis 120°C, für Nylon-6,6 bei 210 bis 2400C, für Nylon-6 bei 165 bis 190°C, für Polyacrylnitril bei 215 bis 255° C und für Polyäthylenterephthalat bei 190 bis 230°C. Wird das Fadenbündel mit höheren Geschwindigkeiten in die erste Behandlungszone eingeführt, so werden wegen der kürzeren Verweilzeiten des Fadenbündels in den Zonen steigende Temperaturen der Gasmedien erforderlich. Für Fadenbündel aus Nylon-6 mit dem Gesamttiter 4400 aus 268 Einzelfäden, beispielsweise empfiehlt sich bei einer Fadeneinführungsgeschwindigkeit von etwa 800 m/min eine Temperatur von 350 bis 4300C für das Gasmedium, bei einer Fadeneinführungsgeschwindigkeit von 1200 m/min eine Temperatur von 470 bis 5200C. Die obere Grenze der Temperatur des verwendeten Gasmediums liegt bei etwa 5500C. Die optimalen Temperaturen für jede Garnsorte lassen sich durch einfache Vorversuche ohne weiteres ermitteln.
Um die für eine bleibende Verformung des Fadenbündels erforderliche Temperatur des Gasmediums abzusenken, kann es natürlich vorteilhaft sein, das Fadenbündel vorzuwärmen. Oft ist es zweckmäßig, die bei 120 bis 160° C verstreckten, noch heißen Garne oder Fadenbündel in die erfindungsgemäßen Behandlungszonen einzuführen.
Es ist natürlich auch möglich, das Garn vor dem Eintritt in die erfindungsgemäßen Behandlungszonen über übliche Heizvorrichtungen, wie geheizte Galetten oder Platten, zu führen.
Die Geschwindigkeit des strömenden Gasmediums wird im wesentlichen durch den Druck, mit dem das Gasmedium in die erste Behandlungszone eingeführt wird, und durch die Abmessungen der einzelnen Zonen bestimmt Es haben sich Eingangsdrücke von 3 bis 7 atü, insbesondere von 4 bis 6 atü, als zweckmäßig erwiesen.
Die erfindungsgemäß behandelten Garne oder dgl. zeichnen sich durch Elastizität, große Bauschigkeit und
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Voluminositä: at.... Laie Liesoriu^ .i.-^imisMelüi.g cietin/.clfofiv:1 '; Jen gcr -jiiselion (.kirnen ujt' i-aoe: bündein L. :ü nicht ertoraeriici,. l.»u; !:!;;.«.Jfäden ι·. Garn oder Fadenbündel zeiger, ei: -dlenförmig? Struktur ~i·. in der P'cniung wechselnder: Ausbuchtur gen. Μί,'Ί Kann von einem dreidimensional gekr.'iiispl""~ Garn od. dgl. ;;Mser°n. Ajignind der v> i:lienformigen fixierten StruKtur sinn die erfindungsgcmäß gekräuse'-len Garne od. dgl. elastisch bei Zugbeanspruchung. Die große Bauschigkeit und Fälligkeit aer Garne od. dgl. verleiht beispielsweise Geweben, die aus solchen Garnen od. dg!, hergesteili werden, eine uesonders hohe Dfckkraft und einen warmen angenehmen Griff Werden die erfindungsgemäß behandelter Garne od. dgl. beispielsweise zu Teppichen verarbeitet, so zeigt der Flor der Teppiche eine ausgezeichnete Standfestigkeit. Die erfindungsgemäß gekräuselten Garne od. dgl. lassen sich im Vergleich zu unbehandelten deutlich besser anfärben.
Die erfindungsgemäß gekräuselten Garne weisen einen gutsn Blooming-Effekl auf, d. h., sie lassen sich durch eine Behandlung unter Wärme und unter Spannung fast entkräuseln, so daß sie gut verarbeitet, z. B. getuftet, werden können, und gewinnen ihre Kräuselung durch Behandlung mit heißem Wasser, wie beim Färben, praktisch wieder zurück.
Beispiel 1
Ein Polyamid-6-Garn vom Gesamttiter 1100 den, das aus 67 Einzelfäden besteht und einen Vordrall von 6 Drehungen/m hat, wird von einem Wickelkörper abgenommen und mittels e ines Zulieferwerkes mit einer Geschwindigkeit von 800 m/min der in F i g. 1 gezeigten Kräuselvorrichtung zugeführt. Das Garn wird durch die Garneintrittsöffnung 17 in die Behandlungskammer 15, durch das Gamführungsröhrchen 4 und durch die Behandlungskammer 16 geführt. Die Garneintrittsöffnung 17 hat eine lichte Weite von 1,1 mm und einen Öffnungswinkel β von 30°. Das Gamführungsröhrchen 4 hat eine lichte Weite von 2,0 mm, einen Außendurchmesser von 3,0 mm, eine Länge von 5,9 mm und am freien Ende in der Kammer 15 eine Abschrägung von 30°. Das Gamführungsröhrchen 4 hat auf der der Behandlungskammer 16 zugewandten Seite nach Scheibe 6 eine Länge von 45 mm, einen Außendurchmesser von 3,0 mm und eine lichte Weite von 2,0 mm.
Durch den Stutzen 5 mit der engsten Weite von 6,5 mm wird Luft der Temperatur 430° C mit einem Druck von 4,75 atü in die Behandlungskammer 15 eingeblasen, was einen Luftverbrauch von 6,5 Nm3/h ergibt Die strömende Luft besorgt den Transport des Garnes durch das Gamführungsröhrchen in und durch die Behandlungskammer 16. Die strömende Luft wird durch das Vorbeiströmen am Gamführungsröhrchen 4 in der Kammer 15 in Schwingung versetzt Eine Messung der Schwingungsfrequenz ergibt eine Grundfrequenz von ca. 3000Hz. Die untere Grenze des Luftdruckes, bei der noch Schwingungen erzeugt werden können, liegt bei etwa 3 atü. Das die Behandlungskammer 16 bildende zylindrische Rohr 11 mit einem äußeren Durchmesser von 10 mm und der i-.iiiL'L \oi' /U mm weist am bmfang die Rohr-Wi.in.iiiif. uiuviisetzende Schlitze *.ΰ Jjr Lange 45 mm und der breite 0,5 mm auf. Durch Verschieben des Rohres !! und Variieren d^. Schützlänge mittels der Hülse 13 wird leicht der Punkt gefunden, bei dem die l.üi; in der Behandiungskammer 16 in Resonanz zu den Schwingungen in der Benard':ngskammer 15 schwing;, aus Giirnführungsröhrchcn 4 ragt dann mit 38 mm in das Koiu Ii und die Länge der offenen achui^*. liegt dann
ίο be: 30mm. Die gesamte Kräuselvorrichtung hat dann eine Länge von etwa 180 mm. Eine Messung der Schwingungsfrequenz ergibt die Werte, wie sie für die ei'iic Kammer 15 gefunden werden, doch mit wesentlich höherer Intensität. Das durch die Vorrichtung gemäß Fig. 1 geführte Garn hat dann besonders gute Kräuseleigenschaften, wenn die Schwingungen der Luft in der Kammer 16 in Resonanz zu denen in der Kammer 15 stehen. Das mit der Luft aus der Kammer 16 herausgetriebene Garn ist derart stark gekräuselt, daß es auf das Fünffache seiner Länge ausgezogen werden kann. Das Garn wird über eine Kühltrommel gemäß F i g. 6 geführt und anschließend mit einer Zugkraft von 120 g aufgespult.
Das gekräuselte Garn hat folgende Eigenschaften:
Ein Maß für den Texturiereffekt ist die sogenannte »Einkräuselung«. Darunter ist folgender Wert zu verstehen, der in Prozent ausgedrückt wird. Belastet man einen gekräuselten Faden mit einem Gewicht von 0,002 g/den, so dehnt er sich auf die Länge 1 aus.
Belastet man den Faden mit 0,2 g/den, so dehnt er sich um die Länge L aus. Unter Einkräuselung wird nun folgender Wert verstanden:
100 = %.
Die Einkräuselung der erfindungsgemäß gekräuselten Garne beträgt nach Lagerung in Wasser von 60° C 19%. Die Einzelfäden im Garn haben im Durchschnitt 100 Bögen auf 100 mm. Die Reißfestigkeit beträgt 3,44 g/ den, die Bruchdehnung beträgt 69%. Der Restkochschrumpf beträgt 2,8%.
Zur Bestimmung des Blooming-Effektes werden 3 Messungen der Einkräuselung des Games durchgeführt: a) sofort nach Abnahme von der Spule,
b) nach Entspannung einer Probe von 24 Stunden bei Normalklima,
c) nach 5min. Kochen einer Probe in Wasser.
Die Werte liegen für a) bei 4,9%, für b) bei 7,0% und für c) bei 23%. Niedere und vergleichbare Werte für a) und b) sowie ein relativ hoher Wert für c) sind charakteristisch für einen guten Blooming-Effekt
Beispiel 2
Wird an der in Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung von der Garneintrittsöffnung 17 ein metallisches Röhrchen der lichten Weite 1,1 mm und der Länge 150 mm koaxial angebracht, so erniedrigt sich bei sonst gleicher Durchführung des Beispiels 1 die erforderliche Temperatur der durch den Stutzen 5 eingeblasenen Luft auf330°C
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung gekräuselter Garne oder dergleichen aus synthetischen linearen Hochmolekularen durch Durchführen der Garne oder dergleichen durch zwei miteinander verbundene rohrförmige Behandlungszonen, in denen die Garne oder dergleichen der Einwirkung eines erhitzten strömenden Gasmediums ausgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man
    a) das Garn in einer ersten von einem erhitzten Gasmedium druchströmten Behandlungszone durch eine enge schwingende Zone führt, die durch das strömende Gasmedium in Schwingung von zumindest Schallfrequenz gehalten wird und
    b) das Garn oder dergleichen in einer anschließenden zweiten rohrförmigen Behandlungszone Schwingungen des erhitzten strömenden Gasmediums aussetzt, die in Resonanz zu Schwingungen des Gasmediums in der ersten Behandlungszone stehen.
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