DE1762195C - Schaltungsanordnung zur Auslösung verzögerter Schaltvorgänge in dezentralen Schaltkreisen durch eine zentrale Steuerschaltung - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Auslösung verzögerter Schaltvorgänge in dezentralen Schaltkreisen durch eine zentrale SteuerschaltungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Auslösung verzögerter Schaltvorgänge in dezentralen
Schaltkreisen durch eine zentrale Steuerschaltung.
Bisher bekannte Lösungen zur Erzielung von Verzögerungen bei der Auslösung von Schaltvorgängen
verwenden individuelle Verzögerungselemente in Form von Kondensatoren. Derartige Schaltungsanordnungen
sind jedoch, falls der Aufwand nicht zu hoch werden soll, sehr ungenau. Das gilt insbesondere
für die neuerdings vielfach eingesetzten ••njustierten Relais mit Einzelankerkontakten, deren
Streubereich bei Verzögerung normalerweise sehr groß ist.
Andere bekannte Lösungen beruhen auf der Abzahlung von zentral erzeugten Taktimpulsen durch
individuelle Zählglieder. Dieses Prinzip findet auch Anwendung bei modernen Vermittlungsanlagen mit
speicherprogrammierter Zentralsteuerung, bei de.r benötigte Verzögerungszeiten ohne großen Aufwand
aus einem der Systemtakte in Verbindung mit als Zähler arbeilenden Speicherabschnitten abgeleitet
werden können.
Bei den herkömmlichen Systemen bedeutet jedoch die Verwirklichung derartiger Lösungen einen immerhin
noch erheblichen Aufwand.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine einfachere, aber dennoch genau arbeitende Anordnung
7ur Auslösung verzögerter Schaltvorgänge in dezentralen Schaltkreisen durch eine zentrale Steuerschaltung
zu schaffen, die bei herkömmlichen Systemen eingesetzt werden kann.
Erreicht wird dies dadurch, daß die dezentralen Schaltkreise neben dem eigentlichen Steuerschalt-
«lied für die Auslösung des verzögerten Schaltvorganges
ein Hilfsschaltglied aufweisen, daß mit Einleitung des verzögert auszulösenden Schaltvorganges
ein von diesem Hilfsschaltglied beeinflußbarer gemeinsamer Anlaßstromkreis des zentralen Verzögerungsschaltgliedes
geschlossen und damit eine die Verzögerungszeit bestimmende Zeitstufe eingeschaltet
wird, daß des weiteren ein für alle Hilfsschaltglieder
der dezentralen Schaltkreise gemeinsamer Steuerstromkreis zur Sperrung des zentralen Verzögerungsschaltgliedes
gegen weitere Belegungen vorgesehen ist und daß nach Ablauf der Verzögerungszeit
das den verzögerten Schaltvorgang auslösende Steuerschaltglied über einen für die Steuerschaltglieder
aller dezentraler Schaltkreise gemeinsam vorgesehenen Steuerstromkreis beeinflußt wird
und daß daraufhin dieses Steuerschaltglied neben der Auslösung des verzögerten Irhaltvorganges die
zentrale Verzögerungsschaltung wieder freischaltet.
Die Ausführung einer Anordnung nach der Erfindung ist in der üblichen Relaistechnik mit einem
Zeitglied, das in beliebiger Technik aufgebaut sein kann, ohne großen Aufwand zu verwirklichen und
ist daher ohne weiteres in Anlagen herkömmlicher Technik verwendbar.
An Stelle mehrerer individueller Zeitglieder wird lediglich ein einziges Zeitglied für eine Reihe von
dezentralen Schaltkreisen benötigt, das in Anlehnung an an sich bekannte Schaltungsprinzipien für
zentrale Steuereinrichtungen mit den zugeordneten dezentralen Schaltkreisen über Vielfachleitungen verbunden
ist. Das bringt weiterhin den Vorteil mit sich, daß mehrere dezentrale Schaltkreise gleichzeitig
gesteuert werden können, sobald bei Anlassung des zentralen Verzögerungsschaltgliedes mehrere
Anforderungen vorliegen.
Wie bereits erwähnt, kann die Zeitstufe in beliebiger Technik aufgebaut werden. Die Wirkungsweise
von einzelnen Zeitstufentypen kann aber zu gewissen Modifikationen und Erweiterungen zwingen, und
zwar ist das dann der Fall, wenn die Zeitstufe nach
ihrer Abschaltung wieder eine gewisse Zeit braucht, bis sie in ihre definierte Ausgangsstellung zurückgekehrt
ist. Dieses Problem tritt beispielsweise bei Zeitstufen, bei denen Lade- bzw. Entladevorgänge
von Kondensatoren eine Rolle spielen, auf. Es ist dann dafür zu sorgen, daß die die Verzögerungszeit
bestimmenden Schaltglieder bei Beginn des verzögerten Schaltvorganges immer in einem definierten
Zustand sind.
Ein erster, einfacher Lösungsweg sieht dazu eine zentrale Verzögerungseinrichtung vor, die gegenüber
der allgemeinen Lösung die speziellen Kennzeichen besitzt, daß der Steuerstromkreis zur Sperrung des
zentralen Verzögerungsgliedes die Sperrung nach der Auslösung des verzögerten Schaltvorganges so
lange aufrecht erhält, bis die Zeitstufe wieder in ihren Ausgangszustand zurückgekehrt ist.
Dabei ist die Verzögerungszeit der Zeitstufe allein dafür maßgebend, wann der Stcuerstromkreis für
das Steuerschaltglicd der dezentralen Schaltkreise wirksam geschaltet wird. Den Zeitpunkt der Freigabe
der gesamten zentralen Verzögerungseinrichtung bestimmt dagegen die Summe aus der Verzögerungszeit der ersten Zeitstufe und der zusätzlichen Zeit,
in der die Sperrung noch aufrechtzuerhalten ist. Diese zusätzliche Zeit wird mindestens so groß wie
die notwendige Rückstellzeit für die Zeitstufe zu wählen sein. Meist wird die erforderliche Rückstellen
der Zeitstufe jedoch so klein sein, daß dieser zeitliche Verlus.t kaum ins Gewicht fällt.
Andernfalls bietet eine weitere modifizierte Schaltungsanordnung eine Lösung, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß zwei nacheinander wirksam werdende Zeitstufen vorgesehen sind, wobei die Laufzeit
tier zweiten Zeitstufe so bemessen ist, daß die erste Zeitstufe während dieser wieder ihren Aus-■uingszustand
erreicht. Durch die zwei Zeitstufen wird die Verzigerungszcit so aufgeteilt, daß während
der Arbei szeit der einen Zeitstufe die andere mieder in ihr:n Ausgangszustand zurückkehren
kann. Dadurch stimmt die Zeit, nach der die zentrale Verzögeri.ngsschaltung wieder frei für Neuanforderiingen
ist, praktisch mit der geforderten Verzögerungsze t überein, wodurch ein Optimum an
zeilgereciiter Abfertigung der Anforderungen erreicht
ist.
Die Erfindung wird nun an Hand von 3 Ausfiihrungsbeispielcn
mit Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Schaltungsanordnung zur Ansprechverzögerung;
Fig. 2 zeigt eine Schaltungsanordnung zur Abfallverzögerung;
Fig. 3 zeigt ein modifiziertes Ausführungsbeispiel
der Schaltungsanordnung nach Fig. I.
In F i g. 1 ist nur einer von den mehreren, parallel
an die zentrale Verzögerungsschaltimg angeschalteten
dezentralen Verbrauchern gezeichnet. Beim Schließen des Kontaktes« spricht das RelaisCV
über die Leitung Al an, legt über seinen Kontakt cv 1 Erde an die Leitung A 2 und bereitet
außerdem mit cv 2 den Auslösekreis vor. Das Relais AN spricht an. bringt mit seinem Kontakt an
das Relais H und leitet durch Anstoß der Zeitstufe Zl die Verzögerung ein. Der Kontakt Λ trennt
die Erde von der Leitung A 1 und sperrt so die zentrale Schaltung gegen Neubclegung. Nach Ablauf
der Verzögerungszeit wird das der Zeitstufe nachgeschaltcte Relais L erregt, das Erde an die Leitung
Λ 3 schaltet. Das Relais CW zieht durch, hält sich über seinen ebenen Kontakt or und nimmt
gleichzeitig die Anforderung wieder von der Leitung A 2. Nach Abfall der Relais /l/V, // und L kann
die Schaltung erneut oHegt werden. Da während der
Zeit, in der das Relais// steht, mehrere Anforderungen auflaufen können, muß nach dem Freiwerden
der Schaltung die Erde so lange an der Leitung A 1 liegen, daß mit Sicherheit auch alle
Anforderungen bedient werden. Die Schaltung arbeitet mit zeitgerechtem Einsatz. Nur für den Fall,
daß weiter Anforderungen während der Zeit einlaufen, in der die Schaltung gegen Neubei'egung
gesperrt ist, müssen diese maximal bis zu einer Verzögerungszeit warten.
Die Funktion der Schaltungsanordnung zur Erzielung einer Abfallverzögerung nach Fig. 2 entspricht
weitgehend der der Schaltungsanordnung zur
ίο Erzeugung der Ansprechverzögerung. Der unverzögerte
Einschaltvorgang wird durch den Kontakt /, der das Relais CV bringt, eingeleitet. Das Relais CV
bringt mit seinem Kontakt cvl das Relais CW.
Außerdem trennt es mit seinem Kontakt er 2 den Anlaßkreis auf und bereitet mit seinem Kontakt cv3
den Sperrkreis vor. Das Relais CW hält sich über seinen Kontakt oi>2 selbs; und schließt außerdem
einen Haltkreis für das Relais C V mit seinem Kontakt cw 1. Während der folgenden Arbeitsphase sind die
21-. beiden Relais CV und CW erregt. Der Abschaltvorgang
wird durch Schließen des Kontaktes ei eingeleitet.
Dadurch wird die Erde vom Relais CV genommen, wodurch CV abfällt. Durch Offnen des
Kontaktes ot'2 gelangt Erde an die Leitung A 2; das Relais AN spricht an. Der Kontakt on bringt das
Relais H und leitet die Verzögerung ein. Durch Schließen des Kontaktes /; wird Erde an die Leitung
A 1 gelegt, wodurch ein erneutes Belegen der zentralen Verzögerungssch.altung zur Abfallverzögerung
verhindert ist, da das Schließen eines zweiten Kontaktes« einer zweiten dezentralen Einrichtung
keinen Abfall des CK-Rclais der entsprechenden
dezentralen Einrichtung zur Folge hätte. Nach Ablauf der Verzögerungszeit spricht das Relais L an,
öffnet den Kontakt 1 im Auslösekreis, wodurch das Relais CIF abfällt. Durch öffnen der Kontakte or 1
undov2 gelangen der Sperrkreis, der Anlaßkreis, die Zeitstufe und der Auslösekreis wieder in ihre
ursprüngliche Lage und sind für einen neuen Abfall-Verzögerungsvorgang
arbeitsbe.eit. Für Anforderungen, die während der Zeit einlaufen, in der die
Schaltung gegen Neubelegung gesperrt ist, sind ebenfalls Wartezeiten bis zu einer Verzögerungszeit hinzunehmen.
In den Ausführungsbeispiclen der Fig. 1 und 2 ist zur einwandfreien Funktion notwendig, daß bei
Einleitung des verzögerten Schaltvorganges durch '"e:i Anlaßstromkreis die Zeitstufcn sich in einem
definierten Augangszustand befinden. Wie aber oben bereits erwähnt wurde, ist bei Zcitsiufen bestimmter
Technik eine gewisse Zeitspanne erforderlich, bis dieser Zustand nach einer Arbeitsstellung wieder
erreicht is;. Würde nun die nächste Anforderung vor Erreichen des Ausgangszustancles von der zentralen
Verzögerungseinrichtung aufgenommen werden, ergäbe sich eine zu kurze Verzögerungszeit.
Eine einfache Lösung, um dies zu verhindern, besteht
beispielsweise in den Anordnungen nach Fig. I und Fig. 2 darin, das Relais// zwar unverzögert aiisprechen
zu lassen, es aber verzögert abfallen zu lassen, so daß noch vor seinem Abfall die Zeitstufe
ihren Ausgangszustand wieder eingenommen hat. Das Relais // hält dann mit seinem Kontakt Ii die
Sperrung der zentralen Einrichtung für den notwcncligen Zeitraum aufrecht. Dadurch wird allerdings
die Wartezeit für anstehende Neubclcgungen vergrößert.
Soll auch dieser N':u· h teil vcrmiivliMi im-r/iiMi ,ι..·,..
ist durch den Einsatz zweier Zeitstufen der obengenannte
Zeitverlust auszuschalten. In F i g. 3 ist eine entsprechende Ausführungsform, die auf Fig. 1
basiert, dargestellt. Die Funktion ist bis zum Ansprechen des Relais AN mit der Funktion der
Anordnung nach Fig. 1 identisch. Das im Anlaßstromkreis
liegende Relais AN IUUt aber nicht nur mit seinem Kontakt an 1 die Zeitstufe an, sondern
übernimmt auch durch einen zweiten Kontakt an 2 die Sperrung der zentralen Verzögcrungsschaltung.
Nach Ablauf der Verzögerungszeit der Zeitstufe Zl wird das Relais LA erregt und damit durch den
Kontakt al die Ze'\stufcZ2 angelassen. Gleichzeitig
wird das Relais H eingeschaltet, das sich über einen eigenen Kontakt/il selber hält und über einen Ruhekontakt/i2
die ZeitstufeZl ausschaltet. Gleichzeitig übernimmt es mit seinem Kontakt/i 3 die Sperrung
der zentralen Verzögerungsschaltung. Während der Verzögerungszeit der Zeitstufe Z 2 kann die Zcitstufc
Z1 wieder in ihren Ausgangszustand zurückkehren. Nach dem Ablauf der zweiten Verzögcrungszeit
spricht das Relais LD an und !öst mit seinem Kontakt Lb den verzögerten Schaltvorgang aus.
Relais CW zieht an, AN fällt ab und dann ebenso /7 und LIi. Da das Relais AN vor dem Relais//
abfällt, mußte, um den richtigen Funktionsablauf zu gewährleisten, /i3 die Sperrung der zentralen Einheit
übernehmen. Unmittelbar nach Aufheben dieser Sperrung können neue Anforderungen abgefertigt
ίο werden. Die Zeitstufe Z 2 kann während der folgenden
Arbeitszeil der Zeitstufe Zl ihren Ausgangszustand wieder einnehmen.
Die gezeigten Schaltungsanordnungen lassen sich allgemein für zentrale Verzögerungseinrichtungen,
seien sie nun zur Anzugs- bzw. Abfallverzögerung vorgesehen, verwenden. Spezielle Anwendungsmöglichkeiten
ergeben sich vor allem für Schaltungsanordnungen zur Überbrückung von Wahlimpulscn,
für die Erzeugung von Meldezählimpulscn und zur
ao Gcbührcnimpulscrfassung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Schaltungsanordnung zur Auslösung verzögerter Schaltvorgänge in dezentralen Schaltkreisen
durch eine zentrale Steuerschaltung, dadurch gekennzeichnet, daß die
dezentralen Schaltkreise neben dem eigentlichen Steuerschaltglied für die Auslösung des verzögerten
Schaltvorganges ein Hilfsschaltglied aufweisen, daß mit Einleitung des verzögert auszulösenden
Schaltvorganges ein von diesem Hilfsschaltglied beeinflußbarer gemeinsamer Anlaßstromkreis
des zentralen Verzögerungsschaltgliedes geschlossen und damit eine die Verzögerungszeit
bestimmende Zeitstufe eingeschaltet wird, daß des weiteren ein für alle Hilfsschaltglieder
der J zentralen Schaltkreise gemeinsamer Steuerstromkreis zur Sperrung des zentralen Verzögerungsschaltgliedes
gegen weitere Belegungen vorgesehen ist und daß nach Ablauf der Verzögerungszeit
das den verzögerten Schaltvorgang auslösende Steuerschaltglied über einen für die
Steuerschaltglieder aller dezer·tralen Schaltkreise
gemeinsam vorgesehenen Steuerstromkreis beeinflußt wird, und daß dieses Steuerschaltglied
daraufhin neben der Auslösung des verzögerten Schaltvorganges die zentrale Verzögerungsschalt'ing
wieder frcischaltet.
2. Schaltungsanordnung ι ach Anspruch 1, mit einer Zeitstufe, div. eine bestimmte Zeitdauer
benötigt, un nach ihrer vbschaltung wieder in ihre definierte Ausgangsstellung zurückzukehren,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerstromkreis zur Sperrung des zentralen Verzögerungsgliedes die Sperrung nach der Auslösung
des verzögerten Schaltvorganges so lange aufrechterhält, bis die Zeitstufe ihren definierten
Ausgangszustand erreicht hat.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der
gesamten Verzögerungszeit zwei nacheinander wirksam werdende Zeitstufen vorgesehen sind,
wobei die Laufzeit der zweiten Zeitstufe so bemessen ist, daß die erste Zeitstufe während
dieser wieder ihren Ausgangszustand erreicht und umgekehrt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681762195 DE1762195C (de) | 1968-04-26 | Schaltungsanordnung zur Auslösung verzögerter Schaltvorgänge in dezentralen Schaltkreisen durch eine zentrale Steuerschaltung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681762195 DE1762195C (de) | 1968-04-26 | Schaltungsanordnung zur Auslösung verzögerter Schaltvorgänge in dezentralen Schaltkreisen durch eine zentrale Steuerschaltung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1762195A1 DE1762195A1 (de) | 1970-04-16 |
DE1762195B2 DE1762195B2 (de) | 1972-09-07 |
DE1762195C true DE1762195C (de) | 1973-04-05 |
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