DE1758380B1 - Verfahren zur herstellung von walzdraht - Google Patents
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Description
mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von minde- 20 aber auch gute elastische Eigenschaften hat.
stens 20 grd/sec bis auf die zwischen 480 und 580° C liegende Umwandlungstemperatur abgekühlt wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Walzdraht in einem kontinuierlich arbeitenden
Walzwerk, wobei der Walzdraht unmittelbar hinter der Fertigstaffel des Walzwerkes von einer oberhalb
Das erfindungsgemäße Verfahren, das zu dem angestrebten Ergebnis führt, ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzdraht vor dem Eintritt in die Fertigstaffel durch Beaufschlagung mit einem Kühlmittel bis
nahe an den Ac3-Punkt abgekühlt wird, daß der Walzdraht
nach dem Verlassen der Fertigstaffel so weiter abgekühlt wird, daß seine Temperatur spätestens
10 Sekunden nach dem Verlassen der Fertigstaffel die GOS-Linie des Eisen-Kohlenstoff-Diagramms durchstoßen
hat und daß der Walzdraht schließlich mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von mindestens 20grd/
see bis auf die zwischen 480 und 5800C liegende Umwandlungstemperatur
abgekühlt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren besteht also im
des .4c3-Punktes liegenden Walztemperatur schnell auf 35 wesentlichen in zwei Verfahrensschritten. Während
eine zwischen 480 und 580° C liegende Umwandlungstemperatur abgekühlt wird.
Die Herstellung von Walzdraht geschieht bekanntlich grundsätzlich in der Weise, daß zunächst als Ausman
bei allen bekannten Verfahren zur Herstellung von Walzdraht den Walzdraht erst nach der Fertigstaffel
des Walzwerkes behandelt, nämlich patentiert hat, erfolgt erfindungsgemäß eine zusätzliche Behandlung
gangsmaterial, als Halbzeug, Knüppel in Stoßofen 40 des Walzdrahtes, nämlich die Abkühlung des Walz
auf Walztemperatur gebracht werden, daß dann die auf Walztemperatur gebrachten Knüppel dem aus
Vorstaffel, Zwischenstaffel und Fertigstaffel bestehenden Walzwerk zugeführt werden und daß schließdrahtes
vor der Fertigstaffel bis nahe an den Ac3-Punkt;
das ist der erste wesentliche Verfahrensschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens. Der zweite Verfahrensschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in
lieh der die Fertigstaffel verlassende Walzdraht — in 45 der besonderen Patentierung, d. h. in der im einzelnen
modernen, kontinuierlich arbeitenden Walzwerken beträgt die Walztemperatur in der Fertigstaffel etwa
1000 bis 12000C — »patentiert« wird, d.h., in besonderer
Weise abgekühlt wird, um ein für die Weiterangegebenen Beeinflussung der Abkühlung des Walzdrahtes
nach dem Verlassen der Fertigstaffel. Der zweite Verfahrensschritt ist im wesentlichen bereits
Gegenstand eines älteren Vorschlags (deutsche Offen
verarbeitung zu gezogenem Draht besonders günsti- 50 legungsschrift 1 583 986), so daß insoweit für diese
ges Gefüge zu erhalten. Das angestrebte Gefüge besteht überwiegend aus Sorbit, d. h. einem Perlit mit
so feinen Lamellen, daß sie lichtmikroskopisch nicht mehr auflösbar sind.
Maßnahmen selbständig Schutz nicht begehrt wird. Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind
zusammengefaßt darin zu sehen, daß aus erfindungsgemäß hergestelltem Walzdraht gezogener Draht so-
Bei den bekannten Verfahren, von denen die Erfin- 55 wohl eine relativ hohe Zugfestigkeit und gute pla-
dung ausgeht (vgl. die Literaturstelle »Draht-Welt«,
52. Jahrgang, 1966, Heft 10, S. 701 bis 709), erfolgt die »Patentierung« unmittelbar hinter dem Walzwerk,
d. h. aus der Walztemperatur heraus. Bei einem anderen bekannten Verfahren zur Herstellung von Walzdraht
wird der die Fertigstaffel verlassende Walzdraht zunächst abgekühlt, danach in einem sogenannten
Patentierungsofen auf eine Temperatur oberhalb des 4.3-Punktes erhitzt und anschließend durch ein Bleibad,
das eine Badtemperatur von etwa 500°.C hat, geführt; diese Art der Patentierung ist als »Bleibadpatentierung«
bekannt. Durch das schnelle Abkühlen des Walzdrahtes auf eine zwischen 480 und 5800C
stische Eigenschaften als auch gute elastische Eigenschaften aufweist, was weiter unten an Hand eines
Beispieles im einzelnen dargelegt wird. Die für das erfindungsgemäße Verfahren erforderlichen Maßnahmen
sind zudem mit relativ geringem Aufwand zu realisieren. Die erforderliche Kühleinrichtung kann vor der
Fertigstaffel nämlich ohne räumliche oder konstruktive Schwierigkeiten angebracht werden.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert:
Ein Walzdraht mit 0,66% C, 0,76% Mn, 0,23% Si, 0,019% P, 0,029% S, Rest Fe und übliche Verunreinigungen,
wurde bei 85OC auf einen Durchmesser von
5,5 mm gewalzt, die Haspeleintrittstemperatur betrug 8000C. Zwei Sekunden nach dem Verlassen der Fertigstaffel
wurde der Walzdraht mit einer durchschnittlichen Abkühlungsgeschwindigkeit von etwa 40 grd/sec
auf 5200C abgekühlt und auf dieser Temperatur 12 Sekunden bis zum vollständigen Ablauf der y-a-Umwandlung
gehalten. Ein Teil des Walzdrahtes wurde dann zu Draht mit einem Durchmesser von
2,2 mm gezogen. Folgende Werte wurden an dem Walzdraht bzw. an dem gezogenen Draht gemessen:
1. Walzdraht | |
Ring Nr. | |
1 2 |
|
Zugfestigkeit (kp/mm2) | |
115 114 113 115 |
20
2. Gezogener Draht
(84% Verformung)
(84% Verformung)
Ring Nr. | Zugfestigkeit (kp/mm2) |
Biegungen (r = 7,5 mm) |
Torsion (100 x</l |
1 2 |
192 195 194 196 |
27 28 27 29 |
40 38 42 39 |
Zum Vergleich werden im folgenden die Werte angegeben, die bei nach bekannten Verfahren hergestelltem
Walzdraht bzw. daraus gezogenem Draht gemessen wurden:
1. Walzdraht
a) Bleibadpatentierung
a) Bleibadpatentierung
Ring Nr.
118 119 118 119
Nr. | b) | Luftpatentierung | (kp/mm2 | ) | |
Ring | |||||
1 | |||||
Zugfestigkeit | |||||
98 | |||||
2. Gezogener Draht
(84% Verformung)
(84% Verformung)
a) Bleibadpatentierung
D '■**» KT » | Zugfestigkeit | Biegungen | Torsion |
King Nr. | (kp/mm2) | (r = 7,5 mm I | (100 χ ti) |
25 1 | 187 | 28 | 27 |
183 | 18 | 30 | |
2 | 189 | 19 | 29 |
182 | 21 | 25 |
b) Luftpatentierung
Ring Nr. |
Zugfestigkeit
(kp/mm2) |
Biegungen
(r = 7,5 mm) |
Torsion
(100 x </l |
1 | 165 163 |
18 19 |
38 39 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Walzdraht in einem kontinuierlich arbeitenden Walzwerk, wobei der Walzdraht unmittelbar hinter der Fertigstaffel des Walzwerkes von einer oberhalb des Λ,-3-Punktes liegenden Walztemperatur schnell auf eine zwischen 480 und 5800C liegende Umwandlungstemperatur abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzdraht vor dem Eintritt in die Fertigstaffel durch Beaufschlagung mit einem Kühlmittel bis nahe an den Ac3-Punkt abgekühlt wird, daß der Walzdraht nach dem Verlassen der Fertigstaffel so weiter abgekühlt wird, daß seine Temperatur spätestens 10 Sekunden nach dem Verlassen der Fertigstaffel die GOS-Linie des Eisen-Kohlenstoff-Diagramms durchstoßen hat, und daß der Walzdraht schließlich liegende Temperatur, insbesondere bei der Bleibadpatentierung, erfolgt die y-a-Umwandlung nicht im Bereich zwischen der GOS-Linie und der PSK-Linie, sondern erst unterhalb der PSK-Linie, was für die Ausbildung des angestrebten Gefüges günstig ist.Interessant ist nun, daß aus bleibadpatentiertem Walzdraht gezogener Draht eine relativ hohe Zugfestigkeit und gute plastische Eigenschaften (Biegeprobe) hat, die elastischen Eigenschaften (Torsionsprobe) jedoch zu wünschen übriglassen, während aus in anderer Weise patentiertem Walzdraht gezogener Draht gute elastische Eigenschaften hat, die Zugfestigkeit und die plastischen Eigenschaften jedoch nicht voll befriedigen.Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Walzdraht anzugeben, das zu einem solchen Walzdraht führt, daß der daraus gezogene Draht einerseits eine relativ hohe Zugfestigkeit und gute plastische Eigenschaften, andererseits
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