-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schrottabführ, vorrichtung an
einer Schrottschere mit einem auf der Materialzufuhrseite der Schneidebene angeordneten
Niederhalter für das zu schneidende Material und einem auf der zur Materialzufuhrseite
entgegengesetzten Seite der Schneidebene angeordneten Absenktisch, der beim Senken
des Obermesserschlittens niedergefahren wird und den geschnittenen Schrott auffängt,
sowie mit einer Rutsche, auf der das geschnittene Material abgleitet. Eine derartige
Vorrichtung ist aus der britischen Patentschrift 1052 330 bekannt.
-
Bei der Verarbeitung von Schrott ist es erwünscht, das geschnittene
Material von Rost, Zunder und anderen Fremdteilen zu befreien. Vielfach ist auch
eine gewisse Sichtung oder Klassierung des geschnittenen Schrotts, also Aufteilen
in größere und kleinere Schrottstücke erwünscht. Zu diesem Zweck hat man die zum
Abführen des Schrotts dienenden Vorrichtungen, die die Form von Rutschen oder Förderbändern
haben können, mit Löchern versehen, durch welche die vom Schrott zu trennenden Bestandteile
nach außen fallen. Bei einer ruhenden Rutsche oder einem gleichförmig bewegten Förderband
ist die Wirkung solcher Öffnungen allerdings sehr gering, weil auch Teile, die klein
genug sind, um durch die Öffnungen fallen zu können, durch Barüberliegende größere
Teile daran gehindert werden. Um die öffnungen voll zur Wirkung zu bringen, muß
man daher den Rutschen eine vibrierende oder schüttelnde Bewegung geben. Schüttelrutschen,
also Rutschen, denen auf geeignete Weise eine Vibration erteilt wird, sind aber
teuer. Denn zum Erzeugen der Vibration ist ein besonderer Antrieb notwendig.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine i Schrottabführvorrichtung
der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, die es ermöglicht, die geschnittenen
Schrotteile von den genannten unerwünschten Fremdkörpern zu befreien und gewünschtenfalls
die Schrottteile auch nach ihrer Größe zu klassieren, ohne daß es eines besonderen
Antriebs zum Schütteln oder Vibrieren der Rutsche bedarf. Diese Aufgabe wird dadurch
gelöst, daß die Rutsche an den Absenktisch gelenkig angeschlossen und mit Sieböffnungen
versehen wird.
-
Der gelenkige Anschluß der mit Sieböffnungen versehenen Rutsche an
den Absenktisch bewirkt, daß die Rutsche mit ihrer Aufgabeseite die vertikalen Bewegungen
des Absenktisches mitmacht. Wird der Obermesserträger gleichzeitig mit dem Absenktisch
niedergefahren, während der zu schneidende Schrott durch die Schneidebene hindurchragt,
so kommt am Schlusse dieser Bewegung der Schnitt zustande, und die abgeschnittenen
Schrotteile fallen auf den niedergefahrenen Absenktisch. Im Augenblick des Schnittes
erfährt der Absenktisch eine erhebliche Erschütterung. Darauf folgt eine weitere
etwas schwächere Erschütterung, wenn das geschnittene Material auf den Absenktisch
fällt. Beide Erschütterungen teilen sich der mit dem Absenktisch gekuppelten Rutsche
mit. Dadurch gelangt der auf der Rutsche befindliche geschnittene Schrott in hüpfende
Bewegungen, wie sie sonst durch einen besonderen Vibrationsantrieb erzeugt werden
müßten, so daß die Fremdteile durch die Sieböffnungen fallen. Dabei ist es sogar
von Vorteil, wenn in diesem Augenblick die Neigung der Rutsche verhältnismäßig gering
ist, so daß der Schrott nicht oder nur wenig abwärts rutscht und damit die erwünschte
Siebwirkung nicht beeinträchtigt. Da sich verschiedene Schrottarten, was das Absieben
und den Abtransport auf der Rutsche betrifft, unterschiedlich verhalten, wird das
untere Ende der Rutsche in der bevorzugten Ausführung der Erfindung höhenverstellbar
abgestützt.
-
Normale Sieböffnungen im Boden der Rutsche, die in der Regel scharfkantig
sind, könnten bei vielen Schrottarten zur Folge haben, daß sich einzelne Schrottstücke
an ihnen festsetzen und damit die Bewegung längs der Rutsche hemmen. Dem wird in
der bevorzugten Ausführung der Erfindung dadurch Rechnung getragen, daß zur Bildung
der Sieböffnungen aus dem Boden der Rutsche schräg nach unten ragende Lappen oder
Zungen ausgestanzt sind, deren freie Enden der Bewegung des Schrotts entgegengerichtet
sind. Diese Lappen oder Zungen bilden für den abrutschenden Schrott Auflaufflächen,
welche die bei vorhandenen normalen Sieböffnungen hemmend wirkenden Kanten beseitigen
und im Zusammenwirken mit der Abrundung der in Siebrichtung vorn liegenden Kanten
der Sieböffnungen einen glatten Übergang des abrutschenden Schrotts gewährleisten.
-
Soll die mit den Sieböffnungen versehene Rutsche zugleich dazu dienen,
die geschnittenen Schrotteile nach ihrer Größe zu sichten oder zu klassieren, so
kann die Rutsche im unteren Bereich mit größeren Sieböffnungen versehen sein.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine Schrottschere
mit einer erfindungsgemäß gestalteten Schrottabführvorrichtung nach Linie I-I in
F i g. 3, F i g. 2 in vergrößertem Maßstabe eine in F i g. 1 durch einen Kreis X
bezeichnete Einzelheit und F i g. 3 eine Ansicht der Schere nach F i g. 1 in Richtung
des Pfeiles Z.
-
Das wesentliche Merkmal der Erfindung bildet die Rutsche 1, die einer
Schrottschere 2 nachgeschaltet ist. Die Schere 2 hat einen Niederhalter 3, der auch
als Stampfer wirken kann, mittels dessen der zu schneidende Schrott im Raum 4 zusammengepreßt
wird. Zuvor wird der Schrott durch einen Stempel s in den Raum 4 geschoben. Der
zu einer Art Schrottkuchen zusammengepreßte Schrott gelangt durch den Stempel 5
zwischen ein feststehendes Untermesser 6 sowie ein damit zusammenwirkendes, in einem
Messerschlitten 7 angeordnetes, bewegliches Obermesser 8 und wird zwischen den Messern
geschnitten. Am Messerschlitten 7 ist ein beim Schneidvorgang vertikal bewegter
Absenktisch 9 angebracht. Dieser kann von der in F i g. 1 mit ausgezogenen Linien
dargestellten oberen Arbeitsstellung, in welcher er in Höhe des feststehenden Untermessers
6 liegt, in die mit strichpunktierten Linien dargestellte untere Endlage bewegt
werden.
-
An einem Fortsatz des Absenktisches 9 ist ein Gelenk 10 vorgesehen,
an dem unter Zwischenschaltung eines Zwischenrahmens 11 die Rutsche 1 gelenkig angeschlossen
ist. Das vordere Ende der Rutsche 1 nimmt also an der vertikalen Bewegung des Absenktisches
9 teil. Sie kann mithin zusammen mit diesem die obere und untere Endstellung einnehmen,
wie in F i g. 1 gezeigt ist. Um die dadurch bedingte Verschiebung der Rutsche 1
auszugleichen, ist deren hinteres Ende gleitbeweglich abgestützt. Zu diesem Zweck
sind beidseitig der Rutsche 1 Stützen 12 vorgesehen, deren obere Enden
über eine zur Abstützung der Rutsche 1 dienende Tragrolle 13 miteinander verbunden
sind. Die Tragrolle 13 ist an Lagerböcken 14 befestigt, die unter Zwischenschaltung
von Distanzstücken 15 an den Stützen 12 befestigt sind. Durch Wegnehmen oder Hinzufügen
von Distanzstücken 15 kann die Abstützung der Rutsche 1 in der Höhe verändert werden.
Damit wird auf einfache Weise die Möglichkeit geschaffen, die Schräglage der Rutsche
1 verschiedenen Schrottarten anzupassen. An Stelle von Distanzstücken 15 kann natürlich
auch eine andere, beispielsweise eine hydraulische oder pneumatische Höhenverstellmöglichkeit
vorgesehen sein. Wie insbesondere aus den F i g. 1 und 3 hervorgeht, besteht die
Rutsche 1 aus einem Ablaufboden 16 mit beidseitig daran angeordneten, hochkant
stehenden Führungswänden 17, deren Höhe in Förderrichtung abnimmt. In dem Ablaufboden
16 sind in quer zur Förderrichtung verlaufenden Reihen versetzt zueinander angeordnete
Sieböffnungen 18
zum Absieben von im Schrott befindlichen Verunreinigungen,
wie Rost und Zunder, vorgesehen. Diese sind dadurch hergestellt, daß in den Ablaufboden
16 zungenartig ausgebildete Lappen 19 eingestanzt und diese durch
den Boden 16 hindurch nach hinten umgebogen werden. Durch die schräg umgebogenen
Lappen 19 entsteht an den in Siebrichtung vorn liegenden Kanten 20 der Sieböffnungen
18
eine Abrundung. Dadurch wird ein Festhaken und Festklemmen von Schrotteilen
an diesen Stellen mit Sicherheit vermieden. Vielmehr kann der Schrott unbehindert
über die Ablaufbahn 16 nach unten rutschen.
-
Im unteren Bereich der Rutsche 1 sind gemäß F i g. 3 im Ablaufboden
16 gegenüber den Sieböffnungen 18 größere Sieböffnungen 21 vorgesehen. Über diese
Sieböffnungen 21 werden kleinere Schrottstücke abgesiebt.
-
Zum Schneiden in der Schere wird der im Raum 4 befindliche Schrott
durch den Niederhalter 3 festgehalten und das vom Messerschlitten 7 getragene Obermesser
8 in Richtung auf das feststehende Untermesser 6 abgesenkt. Dabei wird zugleich
der Absenktisch 9 von seiner oberen Arbeitsstellung in seine untere Endstellung
bewegt. Dieser Gesamtschneidhub ist mit y bezeichnet. In der unteren Endstellung
kommt es infolge des Schneiddrucks zu außerordentlich starken und infolge der auf
den Absenktisch fallenden, abgeschnittenen Schrottstücke zu weniger starken ruckartigen
Stößen, die vom Absenktisch 9
auf die Rutsche 1 übertragen werden. Dadurch
wird diese in Rüttelbewegungen versetzt. Dies bewirkt, wie eingangs dargelegt, eine
vielfach verstärkte Absiebung von im geschnittenen, auf der Rutsche 1 befindlichen
Schrott eingelagerten Verunreinigungen, wie Zunder und Rost, über die Sieböffnungen
18 des Ablaufbodens 16. Die Absiebung wird noch dadurch verbessert, daß die Rutsche
1 in der unteren Endstellung des Absenktisches 9 nur eine vergleichsweise geringe
Neigung aufweist, so daß der Schrott verhältnismäßig langsam über den Ablaufboden
16
weiterbewegt wird. Dadurch haben die Verunreinigungen ausreichend Zeit,
durch die Sieböffnungen 18
hindurchzufallen.