DE1729068B2 - Selbsttragende Haftfolie - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine selbsttragende dünne, durchsichtige, thermoplastische Folie von der Art, die fest an sich selbst und an anderen glatten Oberflächen haftet und beispielsweise im Haushalt zum vorübergehenden Abdecken von Speisen und offenen Gefäßen verwendet werden kann.

Ein Film mit Hafteigenschaften aus einem kristallisierbaren Polyolefin und ein Verfahren zu seiner Herstellung sind aus dem älteren Recht DE-AS 16 29 815 bereits bekannt. Der dort beschriebene Film besteht aus Flächen unterschiedlicher Kristallinität, die jo in bestimmten Verhältnissen zueinander stehen, wobei die einzelnen Flächenstücke höherer Kristallinität in einem bestimmten Größenbereich liegen sollen. Solche Folien sind relativ schwer herzustellen. Es muß eine temperaturgeregelte Kühlwalze mit unterschiedlichen Temperaturzonen verwendet werden, wobei zur Erzeugung der Flächen höherer Kristallinität diese Flächen beim Kühlen auf einer höheren Temperatur als die übrigen Flächen gehalten werden. Hierzu ist insbesondere auch eine Luftrakel zu verwenden, wobei die aus dieser austretende Luft die Folie gegen die Kühlwalze drückt. Die Temperaturführung ist kritisch, damit die Flächen unterschiedlicher Kristallinität auch erhalten werden. Die Kühlwalzen weisen ein regelmäßiges Muster aus Erhöhungen und Vertiefungen auf, die dem Zweck dienen, die Flächen höherer Kristallinität auf der Folie zu erzeugen. Dies: geschieht dadurch, daß sich in den Vertiefungen der Walze eine ausreichende Luftsäule bildet, die für eine langsame Abkühlung der sie berührenden Filmteile Sorge trägt, so daß sich in diesen Bereichen eine erhöhte Kristallinität ausbilden kann. Eine Prägung der Folien durch die Kühlwalze erfolgt jedoch nicht und wird sogar als unerwünscht angesehen.

Es ist ferner bekannt, thermoplastische Grobfolien und Folien für Dekorationszwecke zu prägen, jedoch wird diese Behandlung gewöhnlich nicht an dünnen Haftfolien vorgenommen. Die üblicherweise dekorativen Zwecken dienenden Prägefiguren sind entweder Nachahmungen von feinen Geweben oder lebhafte Muster, fm ersteren Fall beeinträchtigen diese Prägungen stark das Haftvermögen, wenn sie für dünne Haftfolien gebraucht werden. Im zweiten Fall werden die Handhabungs- oder Hafteigenschaften von dünnen Haftfolien nicht wesentlich verändert.

Die folgende Tabelle I zeigt die Handhabungs- und Hafteigenschaften von Proben einer 0,0127 mm dicken Polyäthylenfolie ohne Haftzusatz und ohne Prägung (Probe A), mit einem bekannten Haftzusatz und ohne Prägung (Probe B), mit einem bekannten Haftmittel und matter Oberfläche, die erhalten wurde durch eine erhitzte Stahlwalze, die durch Sandstrahlen mit Siliciumcarbid von 149 μ Teilchengröße aufgerauht wurde (Probe C), und mit einem bekannten Haftzusatz und Prägung mit verschiedenen Größen des erhabenen Teils (Probe D, E und F). Das Harz der Probe A war zwar nicht genau das gleiche wie in den anderen Beispielen, jedoch ergibt sich hierdurch kein Unterschied in den festgestellten Ergebnissen.

Tabelle	1	Fläche jedes	Verhältnis der	Gute Handhabung	Gute Haftung	Gute
Probe	erhabenen Teils,	erhabenen Fläche		an Glas	Haftung
	cm2	zur vertieften			an sich
		Fläche			selbst
	—	—	ja	nein	nein
A	—	—	nein	ja	ja
B	matte Oberfl.	—	ja	nein	nein
C	0,0071	0,8	ja	ja	nein
D	1386	3,2	nein	ja	ja
E	3,05	5,3	nein	ja	ja
F

Obwohl die Tabelle I zeigt, daß durch Prägung dieser Folien im allgemeinen keine Kombination von guten Eigenschaften in bezug auf Handhabung und Haftung erzielt wird, wurde nun gefunden, daß eine solche vorteilhafte Kombination der Eigenschaften erreicht wird, wenn die Prägung bis zu einem bestimmten Bereich der Oberflächengröße der einzelnen erhabenen Stellen und bis zu einem bestimmten Bereich des Flächenverhältnisses von erhabenen Stellen zu Vertiefungen vorgenommen wird.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein thermoplastisches Einpackmaterial mit ausgeglichenen Eigenschaften zu schaffen, das seinerseits eine gute Handhabbarkeit und andererseits ein annehmbares Maß an Haftvermögen aufweist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine selbsttragende dünne, durchsichtige, an glatten Oberflächen und an sich haftenden thermoplastischen Folie aus kristallisiertem Polyäthylen mit einem Klebezusatz aus Mono- und/oder Diglyzeriden von fettbildenden Fettsäuren, wobei die Folie zur Erniedrigung des Haftvermögens an sich selbst mit einem Muster versehen ist. Diese Folie ist gekennzeichnet durch eine Folienstärke von etwa 12 μ und eine Prägung

mit erhabenen Teilen von 1,94 bis 97 mm² sowie einem Flächenverhältnis der erhabenen Teile zu den Vertiefungen von 03 :1 bis 2,5 :1.

Eine so geprägte Folie läßt sich viel leichter handhaben als sonst gleiche, aber ungeprägte Folien, wobei sie jedoch vergleichbare und im wesentlichen gleichwertige Eigenschaften in bezug auf Haftung, Transparenz und Festigkeit behält.

Gewöhnlich werden Folien einer Dicke von 0,0125 mm zum Umhüllen von Nahrungsmitteln im Haushalt verwendet Die praktische untere Grenze der Foliendicke liegt bei etwa 6 μ. Eine Foliendicke über 25 μ ergibt kaum noch einen nennenswerten Vorteil, es sei denn, daß ungewöhnliche Festigkeit erforderlich ist. Für Folien innerhalb des angegebenen Dickenbereichs werden Flächengrößen der einzelnen erhabenen Teile von je 19,4 bis 58,2 mm² und ein Flächenverhältnis von erhabenen Teilen zu Vertiefungen zwischen 0,5 :1 und 2 :1 bevorzugt.

Prägemuster jeder gewünschten Form können verwendet werden, z. B. Quadrate, Rechtecke, Dreiecke oder andere regelmäßige oder unregelmäßige Vielecke, ovale Muster, Kreise oder andere Muster, die entweder zusammenhängen oder einen Abstand zueinander haben und durch vertiefte Linien oder Rillen verbunden sind. Die Folie kann nach einer der zahlreichen bekannten Methoden geprägt werden. Eine einfache und gute Methode besteht darin, die Folie in den Spalt zwischen einer erhitzten Stahlwalze, in deren Oberfläche das gewünschte Muster geätzt oder gefräst ist, und einer festen Gummiwalze einzuführen, die durch einen hydraulischen Kolben gegen die Stahlwalze gedrückt wird. Um eine Beschädigung der Folie zu vermeiden, darf die geätzte oder gefräste Walze keine scharfen Kanten haben.

. Beispielsweise wurden bei Verwendung eines Polyäthylens, das eine Dichte zwischen 0,914 und 0,970 und einen Schmelzindex zwischen 2 und 8 hatte, und von 2

ίο bis 2,5% eines durch Verseifung (Glycerolyse) eines Gemisches von Rindertalg und Schmalz erhaltenen Gemisches von Mono- und Diglyceriden von fettbildenden Fettsäuren in Form einer 12,5 μ dicken Folie gute Ergebnisse bei Walzentemperaturen von 60 bis 93° C und einem mäßigen Druck zwischen den Walzen, nämlich Drucken eines hydraulischen Kolbens von 5,3 bis 8,8 kg/cm², der auf die Folie zwischen den Walzen einen Druck im Bereich von 136 bis 227 kg ausübte, erhalten. Die Stahlwalze hatte eine Länge von 40,6 cm und einen Durchmesser von 17,8 cm und Oberflächenrillen von 0,8 bis 2,4 mm Breite und 0,15 mm Tiefe. In verschiedenen Fällen bildeten die Oberflächenrillen Quadrate, Rechtecke und Dreiecke. Die Folie wurde mit linearen Geschwindigkeiten von 6 bis 15 m durch die Walzen geführt Die Höhe der Einprägungen nach dem Prägen war erheblich geringer als 0,15 mm, jedoch war das Muster scharf und deutlich. Die mit den so behandelten Foiien gemachten Feststellungen sind in Tabelle II zusammengestellt.

Tabelle	II	Haftmittel, %	Fläche jedes	Flächenver	Handhabung	Haftung an Glas	Haftung an
Probe		erhabenen Teils	hältnis von er			sich selbst
		cm2	habenen zu ver
			tieften Teilen
	2,13	0,6304	2,3	gut	ausgezeichnet	gut
1	2,13	0,4549	1,8	gut	ausgezeichnet	gut
2	2,13	0,2523	1,3	sehr gut	ausgezeichnet	gut
3	2,50	0,2523	1,3	ausgezeichnet	ausgezeichnet	gut
4	2,50	1,0065	0,8	ausgezeichnet	ausgezeichnet	ziemlich gut
5	2,50	0,0252	0,3	ausgezeichnet	ausgezeichnet	ziemlich gut
6

Einige geringe Unterschiede wurden zwischen den Proben 1 bis 6 festgestellt. Im allgemeinen werden mit einem höheren Verhältnis von erhabener Fläche zur vertieften Fläche und einem höheren Anteil des Haftzusatzes etwas schlechtere Handhabungseigenschaften und etwas bessere Haftung an sich selbst erhalten, während mit einem kleineren Verhältnis von erhabener Fläche zu vertiefter Fläche und einem geringeren Anteil an Haftzusatz etwas bessere Handha-

bungseigenschaften und etwas schlechtere Haftung an sich selbst erhalten werden. In allen Fällen war die Haftung an Glas ausgezeichnet.

Wenn die Oberflächen der erhabenen Teile und Vertiefungen aufgerauht werden, kann eine etwas größere Fläche der erhabenen Teile oder ein höherer Anteil des Haftzusatzes verwendet werden, aber die Folie ist in diesem Fall weniger klar und durchsichtig.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Selbsttragende dünne, durchsichtige, an glatten Oberflächen und an sich selbst haftende thermoplastische Folie aus kristallisiertem Polyäthylen mit einem Klebezusatz aus Mono- und/oder Diglyceriden von fettbildenden Fettsäuren, wobei die Folie zur Erniedrigung des Haftvermögens an sich selbst mit einem Muster versehen ist, gekennzeichnet durch eine Folienstärke von etwa 12μ und eine Prägung mit erhabenen Teilen von 1,94 bis 97 mm² sowie einem Flächenverhältnis der erhabenen Teile zu den Vertiefungen von 0,3 :1 bis 2,5 :1.

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