DE1729068A1 - Haftfolie - Google Patents

Description

PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT, DIPLOMCHEMIKER

5 KOLN-LINDENTHAL PKTBE-KINTGBH-STiASSB S

Köln, den 10.1.1967 Bg/Ax/st

Union Carbide Corporation,

270 Park Avenue, New York, N.Y. 10017 (V.St.A.)

Haftfolie

Die Erfindung betrifft eine verbesserte thermoplastische selbsttragende und durchsichtige dünne Folie von der Art, die fest an sich selbst und an anderen Oberflächen haftet und beispielsweise im Haushalt zum vorrübergehenden Abdecken von Speisen und offenen Gefäßen verwendet wird.

Die Erfindung stellt sich insbesondere die Aufgabe, die Schwierigkeiten zu beseitigen, die bisher bei der Handhabung dieser Haftfolie auftrateni sie klebt auf der Rolle zusammen und verwickelt sich zu einea Sail, wenn sie als einzelnes Blatt vorliegt. Die Handhabungseigenschaften sind bekanntlich gut, wenn die Hafteigenschaft weggelassen oder weitgehend aufgehoben wird, beispielsweise durch Verwendung einer dicken Folie oder einer nicht klebenden Har*- masse oder durch Überziehen oder Aufrauhen der Oberfläche, jedoch wird ein starkes Haftvermögen in vielen Fällen im Haushalt verlangt·

Es ist ferner bekannt, thermoplastische Grobfolien und Folien für Dekorationszweoke zu prägen, jedoch wird diese Behandlung gewöhnlich nicht an dünnen Haftfolien vorgenommen. Die Figuren, die üblicherweise zum Prägen für dekorative Zwecke gebraucht werden, sind entweder eine Naohahmung eines feinen Gewebes und beeinträchtigen stark das

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Haftvermögen, wenn sie für dünne Haftfolien gebraucht werden, oder ein lebhaftes Nüster, das die Handhabungeoder Hafteigenschaften von dünnen Haftfolien nicht wesentlich verändert.

Die folgende Tabelle I zeigt die Handhabunge- und Hafteigenschaften von Proben einer 0,0127 mm dicken Polyäthylenfolie ohne Haftaueatz und ohne Prägung (Probe A), mit einem bekannten Haftzusatz und ohne Prägung (Probe B), mit einem bekannten HaftraitteT und matter Oberfläche, die erhalten wurde durch eine erhitzte.Stahlwalze, die durch Sandstrahlen mit Siliciumcarbid von 149 η Teilchengröße aufgerauht wurde (Probe C), und mit einen bekannten Haftzusatz und Prägung mit verschiedenen Orößen des erhabenen Teils (Probe D, E und P). Das Harz der Probe A war zwar nicht genau das gleiche wie in den anderen Beispielen, jedoch ergibt sich hierdurch kein Unterschied In den festgestellten Ergebnissen.

Tabelle I

Probe	Fläche jedes erhabe nen Teils, cm*=	Verhältnis der erhabe nen Fläche zur ver tieften Fläche	Oute Hand habung	Gute Haftung an Olas	Gute Haftung an sich selbst
A	-	-	Ja	nein	nein
B	-	-	nein	Ja	Ja
C	matte Oberfl.	-	Ja	nein	nein
D	0,0071	0,8	Ja	Ja	nein
E	1,386	3,2	nein	Ja	Ja
P	3,05	5,3	nein	Ja	Ja

Obwohl die Tabelle I zeigt, daß durch Prägung dieser Folien im allgemeinen keine Kombination von guten Eigenschaften in Bezug auf Handhabung und Haftung erzielt wird, wurde nun gefunden, daß eine solche Kombination der Eigenschaften erreicht wird, wenn die Prägung bis zu einem bestimmten Bereich der Oberflächengröße der einzelnen erhabe-

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nen Stellen und bis zu einem bestimmten Bereich des Flächenverhältnisses von erhabenen Stellen zu Vertiefungen vorgenommen wird.

Gegenstand der Erfindung ist eine durchsichtige, selbsttragende thermoplastische dünne Kunststoffolie von der Art, die fest an sich selbst und anderen Oberflächen haftet und so geprägt ist, daß Muster gebildet werden, die erhabene Teile einer Fläche von je 0,0194 bis 0,97 cm² und vertiefte Teile enthalten, wobei das Flächenverhältnis der erhabenen Teile zu den vertieften Teilen etwa 0,3 $ 1 bis etwa 2,5 «1 beträgt. Eine so geprägte Folie läßt sich viel leichter handhaben als sonst gleiche, aber ungeprägte Folien, wobei sie jedoch vergleichbare und im wesentlichen gleichwertige Eigenschaften in Bezug auf Haftung, Transparenz und Festigkeit behält.

Gewöhnlich werden Folien einer Dicke von 0,0125 mm zum Umhüllen von Nahrungsmitteln im Haushalt verwendet. Eine praktische untere Grenze der Dicke ist etwa 6 Ai, und es wird nur wenig oder kein Vorteil erzielt, wenn über 25 Ά hinausgegangen wird, es sei denn, daß ungewöhnliche Festigkeit erforderlich ist. Für Folien dieses Dickenbereichs werden Flächengrößen der einzelnen erhabenen Teile von je 0,194 bis 0,582 cm und ein Flächenverhältnis von erhabenen Teilen zu Vertiefungen zwischen 0,5 : 1 und 2 ϊ 1 bevorzugt.

Prägemuster jeder gewünschten Form können verwendet werden, z.B. Quadrate, Rechtecke, Dreiecke oder andere regelmäßige oder unregelmäßige Vielecke, ovale Muster, Kreise oder andere Muster, die entweder zusammenhängen oder einen Abstand zueinander haben und durch vertiefte Linien oder Rillen verbunden sind. Die Folie kann nach einer der zahlreichen bekannten Methoden geprägt werden. Eine einfache und gute Methode besteht darin, die Folie in den Spalt zwischen einer erhitzten Stahlwalze, in deren Oberfläche das gewünschte Muster geätzt oder gefräst ist, und einer festen Gummiwalze einzuführen, die durch einen hydraulischen Kolben gegen die Stahlwalze gedrückt wird. Um eine Beschädigung

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der Folie zu vermelden, darf die geätzte oder gefräste Walze keine scharfen Kanten haben.

Beispieleweise würden bei Verwendung eines Polyäthylens, das eine Dichte zwischen 0,914 und 0,970 und einen Schmelzindex zwischen 2 und 8 hatte, und von 2 bis 2,5 % eines durch Verseifung (Olycerolyse) eines Gemisches von Rindertalg und Schmalz erhaltenen Gemisches von Mono- und Dlglyoerlden von fettbildenden Fettsäuren in Form einer 12,5 Λ* dicken Folie gute Ergebnisse bei Walzentemperaturen von 6o bis 93⁰C und einem massigen Druck zwischen den Walzen, nämlich Drucken eines hydraulischen Kolbens von 5,3 bis 8,8 kg/cm , der auf die Folie zwischen den Walzen einen Druck im Bereich von 136 bis 227 kg ausübte, erhalten. Die Stahlwalze hatte eine Länge von 4o,6 cm und einen Durchmesser von 17,8 cm und Oberflächenrillen von 0,8 bis 2,4 mm Breite und 0,15 mm Tiefe. In verschiedenen Fällen bildeten die Oberflächenrillen Quadrate, Rechtecke und Dreiecke. Die Folie wurde mit linearen Geschwindigkeiten von 6 bis 15 m durch die Walzen geführt. Die Höhe der Einprägungen nach dem Prägen war erheblich geringer als 0,15 mm* jedoch war das Muster scharf und deutlich. Die mit den so behandelten Folien gemachten Festeteilingen sind in Tabelle II zusammengestellt.

Tabelle II

Pro	Haft	Fläche	Flächen	Handhabung Haftung	Haftung
be	mittel	,Jedes	verhält	an Olas	an sich
		erhabe	nis von		selbst
		nen Tells	erhabenen
		„_2	zu ver
		cm	tieften
			Teilen
1	2,13	0,6304	2,3	gut ausgez.	gut
2	2,13	0,4549	1,8	gut ' ausgez.	gut
3	2,13	0,2523	1,3	sehr gut ausgez.	gut .
4	2,50	0,2523	1,3	ausgezeichn.ausgez.	gut
5	2,50	1,0065	0,8	ausgezelchn.ausgez.	zieml,gut
6	2,50	0,0252	0,3	ausgezeichn,ausgez.	zieml.gut

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Einige geringe Unterschiede wurden zwischen den Proben 1 bis 6 festgestellt. Im allgemeinen werden mit einem höheren Verhältnis von erhabener Fläche zur vertieften Fläche und einem höheren Anteil des Haftzusatzes etwas schlechtere Handhabungseigenschaften und etwas bessere Haftung an sieh selbst erhalten, während mit einem kleineren Verhältnis von erhabener Fläche zu vertiefter Fläche und einem geringeren Anteil an Haftzusatz etwas bessere Handhabungseigenschaften und etwas schlechtere Haftung an sich selbst erhalten werden. In allen Fällen war die Haftung an Glas ausgezeichnet.

Wenn die Oberflächen der erhabenen Teile und Vertiefungen aufgerauht werden, kann eine etwas grössere Fläche der erhabenen Teile oder ein höherer Anteil des Haftzusatzes verwendet werden, aber die Folie ist in diesem Fall weniger klar und durch sichtig.

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Claims (2)

172906$ Patentansprüche

1. Selbsttragende dünne durchsichtige, an glatten Oberflächen und an sich selbst festhaftende thermoplastische Folie, gekennzeichnet durch eine Prägung mit erhabenen Teilen von 1,9¹J bis 97 nun und einem Flächenverhältnis der erhabenen Teile zu Vertiefungen von 0,3 : 1 bis 2,5 :

2. Haftfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Dicke der Folie von 0,0125 mm die Größe der erhabenen Teile der Prägung 19,4 bis 58,2 mm und das Flächenverhältnis von erhabenen Teilen zu Vertiefungen 0,5 : 1 bis 2 : 1 beträgt.

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