DE169895C

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Publication number: DE169895C
Application number: DENDAT169895D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kolbenabdichtung für Dampfmaschinen mit umlaufendem Kolben, bei welcher der Kolben aus mehreren Platten besteht, deren einzelne Teile unter Keilwirkung stehen. Das Neue besteht darin, daß die Keilstücke mit ihren Spitzen die Zylinderwandung berühren, so daß die seitliche Abdichtung des Kolbens nach Maßgabe der Abnutzung der

ίο Keilspitzen erfolgt. Das Andrücken des Kolbens an die Zylinderwandung wird nur durch die Zentrifugalkraft bewirkt.

Auf beiliegender Zeichnung ist die Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. ι und 2 den Kolben in zwei Ansichten in neuem Zustande, Fig. 3 und 4 den Kolben in zwei Ansichten nach längerem Gebrauch, Fig. 5 einen Querschnitt des Kolbens, Fig. 6 das Schema einer Maschine mit umlaufendem Kolben vorliegender Art.

Der Kolben ist in bekannter Weise aus drei gegeneinander beweglichen Platten hergestellt, damit er beim Umlauf stets in seiner ganzen abdichtenden Fläche an der Zylinderwandung C anliegt. Die Zentrifugalkraft drückt die Platten zur Abdichtung an die Zylinderwandung. Die Platten sind durch zueinander versetzte schräge Schnitte in je drei Teile zerteilt, von denen die mittleren e, f,g Keil form haben und mit ihren Spitzen h, i, k die Zylinderwandung berühren.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Der Kolben wird im neuen Zustande (Fig. 1) in den Arbeitszylinder so eingebracht, daß er an dessen Stirnwänden dicht anliegt.

Wird nun die Maschine in Betrieb gesetzt, so fängt die Zentrifugalkraft an zu wirken, die sämtliche Teile des Kolbens an die Zylinderwandung drückt. Beim Betrieb werden nun die Keilspitzen k, i, k eher abgeschliffen wie die dichtenden Flächen der Teile /, m, η und a, b, c. Es werden sich daher die Keilstücke zwischen die Seitenstücke schieben können, wodurch infolge der Keilwirkung das Andrücken der Seitenstücke an die Stirnwände des Arbeitszylinders erfolgt.

Gegenüber den bekannten. Einrichtungen, bei welchen die Zentrifugalkraft durch Federwirkung ersetzt ist und die Keilspitze nicht die Zylinderwandung berührt, so daß die Federkraft einen ständigen größeren seitlichen Druck ausübt, wird durch die vorliegende Erfindung erreicht, daß der Druck für die seitliche Abdichtung sich nach der Abnutzung der Keilspitzen richtet.

Claims

Patent-Anspruch:

Kolbenabdichtung für Dampfmaschinen mit umlaufendem Kolben, bei welcher der Kolben aus mehreren Platten besteht, deren einzelne Teile unter Keilwirkung stehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilstücke (e, f, g) mit ihren Spitzen (h, i, k) die Zylinderwandung (C) berühren, so daß die seitliche Abdichtung des durch Zentrifugalkraft an die Zylinderwandung (C) angedrückten Kolbens nach Maßgabe der Abnutzung der Keilspitzen (h, i, k) erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.