DE1696153B2 - Verfahren und Vorrichtung zum beidseitigen Aufbringen eines Strichs auf eine bewegte Papierbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum beidseitigen Aufbringen eines Strichs auf eine bewegte PapierbahnInfo
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Description
30
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum beidseitigen Aufbringen eines Strichs auf eine bewegte
Papierbahn, wobei die Papierbahn mittels einer elastisch nachgiebigen Rakel gegen eine Walze
gedrückt und gleichzeitig mit der Streichmasse beschickt und von der Walze weggebogen wird. Im allgemeinen
wird im Rahmen eines solchen Verfahrens die Papierbahn mit großer Geschwindigkeit bewegt.
Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Bei dem bekannten Verfahren der beschriebenen Gattung (vgl. USA.-Patentschrift 2 946 307), bei dem
jedoch mit einer Rollrakel gearbeitet wird, erfährt die Papierbahn einseitig Kontakt mit einer in dem
Raum zwischen Rakel und Papierbahn befindlichen Streichmasse. Sie wird durch diese Streichmasse nur
auf der der Walze abgewandten Seite benetzt. Es sind also nur zwischen Rakel und Papierbahn Mittel
vorgesehen, um einen Streichmittelsumpf zu bilden. Um die Papierbahn auch auf der anderen Seite mit
einem Strich zu versehen, erfährt die Walze im Rahmen der bekannten Maßnahmen ihrerseits eine
dünne Beschichtung rnU Streichmasse, die über einen Winkelbereich von fast 180° von der Walze mitgenommen
und mit einer weiteren Rakel glattgestrichen wird, sich dabei rheologisch einstellt und im
Bereich der erstgenannten Rollrakel auf die Papierbahn übergeben wird. Das ist einerseits umständlich
und führt nicht leicht zu einer gleichmäßigen und homogenen Beschichtung auf beiden Seiten der
Papierbahn, wenn diese verlangt wird. Ändert man die Geschwindigkeit der Papierbahn, so ändern sich
die Eigenschaften der Beschichtung auf beiden Seiten unterschiedlich. Die Geschwindigkeit der Papierbahn
und damit die Leistung dürfen nicht zu groß sein. Bei zu großer Geschwindigkeit erfolgt die Übergabe der
zweiten Beschichtung von der Walze nut die Papierbahn
nur mehr oder weniger unbefriedigend. Im übrigen kennt man auch Verfahren, wobei die Papierbahn
mit einer elastisch nachgiebigen Rakel in Form eines dünnen Siahlblattes gegen eine Wake gedrückt
wird (vgl. USA.-Patentschrift 2 593 074). Hier wird die Papierbahn jedoch nicht von der Walze weggebogen.
Der Austausch der erstgenannten Rollrakel gegen eine elastisch nachgiebige Rakel ändert jedoch
an der unbefriedigenden Übergabe der zweiten Beschichtung nichts. Das gilt auch für den Einsatz eines
starren Balkens als Rakel (vgl. USA.-Patentschrift 3 029 779).
Im übrigen beobachtet man bei Verwirklichung der bekannten Maßnahmen in der Praxis einen
außerordentlich Effekt, nämlich die Bildung von sogenannten Orangenschalenmuster durch Film-Splitting
in der Streichmasse beim Ablaufen der Papierbahn von der Walze. Diesen Mangel hat man bisher
als Eigenart der bekannten Maßnahmen in Kauf genommen. Um den Film-Splitting-Effekt zu unterdrücken
hat man die Viskosität der Streichmasse reduziert, was nur in Grenzen möglich ist, wenn ein
Strich vorgegebener Dicke aufgebracht werden soll. Oft benötigt man daher eine Nachbehandlung der
Oberfläche, ehe diese einem Trocknungsvorgang zugeführt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs beschriebenen Gattung so zu
führen, daß ohne Schwierigkeiten ein gleichmäßiger und homogener Strich auf beiden Seiten der Papierbahn
gewährleistet werden kann, und zwar auch dann, wenn es sich um das Aufbringen eines Strichs
aus hochviskoser Streichmasse handelt. Dabei soll die Geschwindigkeit der Papierbahn veränderbar
sein, ohne daß sich in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen Nachteile einstellen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum beidseitigen Aufbringen eines Strichs auf eine vorzugsweise
mit großer Geschwindigkeit bewegte Papierbahn, wobei die Papierbahn mittels einer elastisch nachgiebigen
Rakel gegen eine Walze gedrückt und gleichzeitig mit der Streichmasse beschickt und von der
Walze weggebogen wird. Die Erfindung besteht darin, daß die Papierbahn durch eine in einem in an
sich bekannter Weise aus Walze und Rakel gebildeten Raum befindliche Streichmasse so geführt und
herausgeführt wird, daß sie beidseitig voll von der Streichmasse benetzt und unmittelbar nach dem Austritt
aus dem Rakel-Walzenspalt von der Auftragswalze in einem Winkel von mehr als 5° zur Tangente
im Walzenspalt hinweggebogen und einem Trocknungsvorgang ausgesetzt wird. Das läßt sich in
vorrichtungsmäßiger Hinsicht einfach verwirklichen, und zwar dadurch, daß Mittel vorgesehen sind, um
einen Streichmittelsumpf sowohl zwischen der Walze und der einen Seite der Bahn als auch zwischen der
anderen Seite der Bahn und der Rakel zu bilden.
Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß im Rahmen der erfindungsgemäßen Maßnahmen
ohne Schwierigkeiten ein gleichmäßiger und homogener Strich auf beiden Seiten der Papierbahn erzeugt
werden kann, und zwar auch dann, wenn es sich darum handelt, Streichmasse verhältnismäßig hoher
Viskosität aufzutragen. Es kann mit großer Geschwindigkeit der Papierbahn gearbeitet werden. Der
an sich zu befürchtende Effekt der Bildung der
Orangenschalenmuster durch Film-Splitting wird überraschenderweise unterdrückt, wenn nur der beschriebene
Winkel, mit dem die Papierbahn von der Auftragswalze weggebogen wird, hinreichend groß
gewählt wird.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert.
Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
In der Figur erkennt man zunächst die mit großer Geschwindigkeit in Richtung des Pfeiles 1 bewegte
Papierbahn 2 und eine elastisch nachgiebige Rakel 3 die die Papierbahn 2 gegen die Walze 4 drückt. Es
sind Mittel vorgesehen, um einen Streichmittelsumpf 5 sowohl zwischen der Walze 4 und der einen
Seite der Papierbahn 2 als auch zwischen der anderen Seite der Papierbahn 2 und der Rakel 3 zu bilden.
Die Papierbahn 2 wird folglich durch die Streichmasse 5, die sich in dem Raum zwischen
Walze 4 und Rakel 3 befindet, so geführt und herausgeführt, daß sie beidseitig voll von der Streichmasse
5 benetzt ist. Sie wirti unmittelbar nach dem Austritt aus dem Rakelwalzenspalt von der Walze 4
weggebogen. Dieser Winkel 6 des Wegbiegens oder Abbiegens, gemessen zwischen Papierbahn 2 und
Tangente 7 im Walzenspalt ist mehr als 5° und richtet sich im einzelnen nach den Verhältnissen. Er läßt
sich stets so einstellen, daß der sonst zu befürchtende Effekt der Bildung von Orangenschalenmuster durch
Film-Splitting nicht eintritt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum beidseitigen Aufbringen eines Strichs auf eine vorzugsweise mit großer
Geschwindigkeit bewegte Papierbahn, wobei die Papierbahn mittels einer elastisch nachgiebigen
Rakel gegen eine Walze gedruckt und gleichzeitig mit der Streichmasse beschickt und von der
Walze weggebogen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Papierbahn (2) durch eine in einem in an sich bekannter Weise aus Walze (4) und Rakel (3) gebildeten Raum befindliche
Streichmasse (5) so geführt und herausgeführt wird, daß sie beidseitig voll von der Streichmasse
benetzt und unmittelbar nach dem Austritt aus dem Rakel-Walzenspalt von der Auftragswalze
(4) in einem Winkel (6) von mehr als 5° zur Tangente (7) im Walzenspalt hinweggebogen und
einem Trocknungsvorgang ausgesetzt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind, um einen Streichmittelsumpf (5) sowohl zwischen der Walze (4) und
der einen Seite der Bahn (2) als auch zwischen as der anderen Seite der Bahn (2) und der Rakel (3)
zu bilden.
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